Grüsse euch, war viele Jahre nicht mehr in diesem Forum, viele auf und abs, derzeit trocken, aber seit Monaten viele Probleme und Ängste, die ich kaum bewältige und die mir sehr grosse Angst machen, auch Veränderungen in meinem Leben, die sich sehr nachteilig auswirken werden (Wohnungskündigung etc.). Ich habe nur noch Angst und Schmerz und Trauer in mir, und nichts wird besser. Ich gehe wieder zu meinem alten Psychotherapeuten, habe dort mal vor Jahrzehnten eine Analyse gemacht. Seit Monaten also geht es mir schlecht und ich sehne mich nach Entlastung, nach Ruhe, nach Frieden in mir. Was habe ich von meiner Nüchternheit? Die seelischen Schmerzen war der Grund, warum ich zu Trinken begonnen habe, und jetzt fühle ich mich wieder so schlecht, daß ich mich jeden Tag frage, wozu ich nüchtern sein soll, ich hätte durch den Alkohol wenigstens ein paar Stunden am Tag ein besseres/gutes Befinden........kennt jemand von euch solche Gedanken?
danke für deine Offenheit und das Du deiner Unzurfriedenheit Raum gewährst und draufschaust. Solche Gedanken kenne ich - raus aus der sog. Realität, der schönden Welt, Ruhe-Abschalten-Off. Was mir hilft ist Sport, Meditation, Gruppen, Natur, Gespräche oder auch einfach mal nur die Gefühle aushalten und beobachten. Was nicht kommt ist Saufdruck bisher, sondern ich schaue mir das an und die Gedanken vergehen wieder. Alkoholismus ist eine Gefühlskrankheit, die Frage was würde sich an deiner Situation ändern wenn Du jetzt trinken würdest, kannst Du dir selbst beantworten bzw. du kennst die Antwort.
Ich vermute du hast Saufdruck, stimmt das? Kann der Psychotherapeut in der Hinsicht helfen und/oder hast Du Menschen mit denen du darüber sprechen kannst? Was könnte Dir helfen in der aktuellen Situation? Wie siehst Du das?
Grüße, Bodhi
Einfach SEIN- genügt völlig und mehr geht auch nicht. Das ist das volle Glück.
ich kenne solche Gedanken auch, zum Glück nur sehr selten, den Wunsch einfach mal wieder für ein paar Stunden mit Hilfe von Alk dem Alltag zu entfliehen. Aber mir ging es mit dem Konsum (zumindest die letzten Jahre) so viel schlechter und mir ist dieser Zustand immer noch zu sehr präsent, als dass ich ernsthaft dem Wunsch nachgeben würde.
Du hattest damals hier geschrieben, daß Du kurz vor einer Therapie in einer Klinik stehst, hast Du diese wahr genommen? Ich war vor fast 4 Jahren auch vor der Wohnungslosigkeit, vor dem totalen Verlust meiner (Rest)Existenz. In der Therapie konnte ich komplett runter kommen, ich hatte endlich und erstmals die Zeit mich nur mit mir und meinen Problemen mit professioneller Hilfe auseinander zu setzen.
Wenn du damals die Therapie gemacht hast, besteht die Möglichkeit erneut in eine Einrichtung zur Stabilisierung zu gehen. Wenn es eine vernünftige Klinik ist, kannst du dort mit Hilfe von Sozialarbeiterin oder natürlich auch allein dich um Job, Wohnung, etc. kümmern. Ggf. besteht auch die Möglichkeit einer Adaption.
Ich wünsch die auf jeden Fall viel Kraft!
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)