Warum siehst du den 24.4. nicht als Chance ? Was hast du zu verlieren ? Noch schlechter kann es dir dadurch doch sicher nicht gehen. Vielleicht kannst du ja auch etwas mitnehmen, was dir dann zuhause im "stillen Kämmerlein" helfen kann, das ist doch ein Versuch allemal wert. Wenn du von vorneherein denkst, das das alles nichts bringt und dir sehr schwer fallen wird und du dich schon jetzt in die Meinung der Therapeuten hineindenkst, wird ist es doch "eine sich selbst erfüllende Prophezeihung".
im Februar hast Du mir mit Deinen Zeilen "Du bist nicht allein." sehr geholfen.
Es tut mir sehr leid, dass es Dir so schlecht geht. Ich schrieb schon hier im Forum, dass mein Mann an Depressionen leidet. Auch wenn das zur Zeit eine "Modekrankheit" ist, und viele depressive Verstimmungen mit Depression verwechseln, weiß ich, dass es sich um eine ganz schwerwiegende Erkrankung handelt. Schwerwiegend vor allem, weil sie alle Lebensbereiche ganz krass verändert. Du schreibst: Depri, Essstörungen, Angst, Alk. Da hast Du wirklich nicht viel zum Lachen! AAAAaber: Depressionen sind eigentlich sehr gut behandelbar, zum einen durch Verhaltenstherapien, zum anderen durch Medikamente, die in den gestörten (Gehirn-)stoffwechsel eingreifen, d.h. es sind k e i n e "Lustigmacher". Depressionen können auch organische Ursachen haben (z.B. vererbar) und dann hilft nur eine Verhaltenstherapie nicht, ist aber unterstützend immer gut. Übrigens ist es ganz typisch, wenn im Frühjahr die meisten Leute gut gelaunt sind, dass dann ein depressiver Kranker sich ganz mies fühlt. Aber mit den länger werdenden Tagen und im Vergleich zu den "Normalos" mit Verzögerung kommt auch bei Depressiven die gute Laune zurück. Ich sehe einen ganz engen Zusammenhang zwischen Depressionen und zu viel Alkohol, denn Alkohol wirkt ja stimmungsaufhellend. Also, falls Du Dich irgendwo von meinen Zeilen angesprochen gefühlt hast, gehe zu einem Neurologen oder Psychiater und rede mit ihm ernsthaft über Deine Depression. Leider wird eine solche oft nicht erkannt oder eben "nur" mit psychologischen Therapien behandelt, was bei ernsteren Fällen nicht ausreicht. Nach diesen trockenen Zeilen drücke ich Dich und wünsche Dir viel Geduld durch Dein jetziges Tief zu kommen. Die Sonne scheint auch wieder für Dich.
Du bist nicht allein.
Dein Schneeflöckchen.
PS.: Ich bin übrigens kein Pillen-Fan, aber von echten Depressionen sollte man sich sein Leben nicht zerstören lassen.
und ich dachte, von Dir liest man nichts mehr, weil es Dir so gut geht und Du das Forum nicht mehr brauchst....
Trotz allem, Du bist für mich eine sehr starke Persönlichkeit, ich hab so viel von Dir gelesen! Ich wünsch Dir ganz stark, daß Du Dich bald wieder besser fühlst. Ich war vor drei Jahren in einer psychosomatischen Kur, wenn Du Fragen hast, schick eine email!
nochmal von mir eine kleine Nachricht. Hatte gestern schon ein schlechtes Gewissen, weil ich Dir gleich mit dem Vorschlag: "Gehe zum Neurologen." kam. Habe deswegen gerade einige Deiner Beitraege vom vergangenen Jahr gelesen. Du beschäftigst Dich ja schon sehr lange mit dem Problem Alk, Depressionen und allem was dazu gehört. Vielleicht hast Du meinen vorlauten Vorschlag schon lange in die Tat umgesetzt. Dann vergiss ihn schnell wieder. Auf der anderen Seite hast Du psychotherapiemäßig schon sehr viel probiert. Deine Sätze über die große Leere lassen aber bei mir die Alarmglocken immer noch läuten. Es könnte eine Depression sein und zwar eine, die allein durch Psychotherapie nicht in den Griff zu bekommen ist. Die Geschichte mit Henne und Ei hilft einem als Betroffene ja auch nicht weiter. Ich saufe, weil ich depressiv bin, ich bin depressiv, weil ich saufe. Da findet man keinen Ausweg. Du hast schon längere Zeiten ohne Alkohol gelebt und trotzdem oft im schwarzen Loch gesessen. Vielleicht ist die medikamentöse (und psychotherapeutische) Behandlung für Dich ein Weg. Aber ich bin halt nur durch einige typische Sätze von Dir aufgeschreckt worden. Wirklich klären kann es halt nur ein Arzt und dem muss man oft selbst erst mal die richtigen Fragen stellen.
Ganz liebe Grüße halte durch für Dich und Deine Familie.
nochmal von mir eine kleine Nachricht. Hatte gestern schon ein schlechtes Gewissen, weil ich Dir gleich mit dem Vorschlag: "Gehe zum Neurologen." kam. Habe deswegen gerade einige Deiner Beitraege vom vergangenen Jahr gelesen. Du beschäftigst Dich ja schon sehr lange mit dem Problem Alk, Depressionen und allem was dazu gehört. Vielleicht hast Du meinen vorlauten Vorschlag schon lange in die Tat umgesetzt. Dann vergiss ihn schnell wieder. Auf der anderen Seite hast Du psychotherapiemäßig schon sehr viel probiert. Deine Sätze über die große Leere lassen aber bei mir die Alarmglocken immer noch läuten. Es könnte eine Depression sein und zwar eine, die allein durch Psychotherapie nicht in den Griff zu bekommen ist. Die Geschichte mit Henne und Ei hilft einem als Betroffene ja auch nicht weiter. Ich saufe, weil ich depressiv bin, ich bin depressiv, weil ich saufe. Da findet man keinen Ausweg. Du hast schon längere Zeiten ohne Alkohol gelebt und trotzdem oft im schwarzen Loch gesessen. Vielleicht ist die medikamentöse (und psychotherapeutische) Behandlung für Dich ein Weg. Aber ich bin halt nur durch einige typische Sätze von Dir aufgeschreckt worden. Wirklich klären kann es halt nur ein Arzt und dem muss man oft selbst erst mal die richtigen Fragen stellen.
Ganz liebe Grüße halte durch für Dich und Deine Familie.
mit so einem Echo habe ich ja nun gar nicht gerechnet und es beschämt mich sogar, bzw. ich schrecke schonwieder zurück. Vielleicht trau' ich mich im wirklich Leben auch nicht schwach zu sein, weil mir Menschen, die es gut mit mir meinen, dann sehr nahe kommen können. Eben die, die helfen öder trösten wollen.
Ich suche schon lange nach einem Ausweg. Setz' ich an einer Stelle an, brichts an einer anderen weg. So jedenfalls kommt es mir vor. Immer noch will ich ALLES unter Kontrolle haben.
Es nützt nichts mehr, nur Gedanken zu wälzen, ich brauche Hilfe, auch mehr als mir eine SHG geben kann. Ich muss an irgendeiner Stelle den Teufelskreis durchbrechen und das wird am 24.4. passieren. Ich sehe es als meine Chance.
Das mit den Antidepressiva habe ich versucht, die Nebenwirkungen waren elend. Vielleicht ist es auch meine Einstellung dazu, nicht auch noch Tabeltten futtern zu wollen, auch wenn sie nicht abhängig machen. Andererseits werde ich nervös, sobald es mir gut geht. Stress und Probleme lassen mich mich spüren - wie praktisch (und vernagelt).
Aber ich weiß schon wie sich das alles liest. Kann ja selber sehen, dass das ganze Gejammer nichts nützt, schon gar nicht, wenn ich nicht auch was tue.... bzw. lasse. Irgendwie bin ich festgefahren und im Moment habe ich keine Motivation mehr, was zu ändern. So wie es jetzt läuft, kann ich die Situation halten. Ändere ich was, gerät alles aus dem Ruder. So wie zu Weihnachten, wo ich dann mal eben 7 Wochen krank geschrieben war.
Ich muss raus aus meiner Umgebung und mir das quasi mal von außen ansehen
Liebe Feli, wollte nur schnell nachschauen ob du mit den "Wartungsarbeiten an deinem Schiff" zufrieden bist? Ich wünsche dir nämlich dass du vorwärtskommst, damit du die anstehende "Reise" gesichert in Angriff nehmen kannst! "häb dir Sorg!"und bleib deinem Motto treu!
Ich knuddle dich ganz toll! (virtuell bleibt hoffentlich auch für dich, die "sichere" Distanz, die wir so nötig haben) Zitrin
Hallo Roas Krebs, wenn ich richtig mitgezählt habe, müsste das heute dein 10. trockener Tag sein? Den wünsche ich Dir und noch viele viele weitere. Wenn ich Dich in Deiner ersten Nachricht richtig verstanden habe, willst Du versuchen auf eigene Faust trocken zu werden.
Meine Erfahrung aus meiner Karriere: Haut nicht hin. Jedenfalls nicht, wenn Du es wirklich ganz allein versuchst - ohne verständige Gesprächspartner, die Dich auf dem langen und bestimmt nicht immer leichten Weg begleiten.
Mir ist es mehrfach so gegangen, dass ich es bis zu zwei Monaten geschafft habe, die Finger vom Alk zu lassen....und vor lauter Stolz erstmal ordentlich einen gekippt habe. Nach dem Motto: Siehste, geht doch. Ich meine, dass ist ziemlich schräg, aber so funktionierte halt mein Alkoholiker-Gehirn.
Soll nur ein Achtung! Vorsicht!-Schild sein, meine Nachricht.
Und mein Tipp wäre, wie der von anderen vor mir hier im Board auch: SHG suchen (dafür brauche ich allerdings mehr Mut als für eine Therapie) oder eben eine Therapie. Ich habs bis hierher und heute (knapp 2 Jahre trocken) mit einer ambulanten Therapie gebracht. Und ich habe mich schon oft gefragt, warum ich das nicht früher gestartet habe. Warum ich so viele vergebliche (Selbst-)Versuche unternommen habe.
Alles alles Gute, und wenn mal ein Alptraum kommt, klingelt morgens doch wieder der Wecker.
Ja das ist auch mein großes Bedenken, alleine im stillen Kämmerlein kommt einen schon gerne der Gedanke " ach was solls, ein Glas Wein ..... ich kann ja jederzeit wieder aufhören!" Das klappt halt nicht.
Und zu deiner Angst vor der SHG, gestern war ich wieder in meiner Gruppe und mir (uns) war es möglich, auch über die emotionale Ebene unseres Problems zu reden. Weil ich denke da liegen ja die Ursachen, meine damit, wir haben gelernt daß uns der Alkohol "hinweghilft" über Gefühle die wir so nicht haben wollen, Schuldgefühle, innere Leere, Ärger, Unsicherheit ... etc. Wir müssen lernen es auzuhalten und einen "normalen" Umgang damit. Wir mußten auch lernen (oder zugeben), daß es eben genau nicht so ist, daß der Alkohol einem hilft, sondern im Gegenteil einen immer mehr in seine Spirale hineinzieht und sich alles nur verschlimmert.
Was ich eigendlich damit sagen will ist, daß ich jetzt schon eine ganze Zeitlang in diese Gruppe gehe, mich meist mehr im Hintergrund hielt und es mir jetzt möglich ist, auch über mich zu reden, da ich mir gestern sehr viel bekannt vorkam. Vorher tat es mir eigendlich nur gut dahin zu gehen, ohne das ich das näher beschreiben konnte. Jetzt merkte ich aber ganz deutlich meine Öffnung und die Tatsache daß WIR ALLE dort wegen den gleichen Gefühlen, Problemen etc. sitzen und trotzdem die Menschen da unterschiedlicher nicht sein könnten. Was soll ich sagen, ich spürte großes Vertrauen, Wohlfühlen, Verständnis und auch Dankbarkeit. Ich bin sehr froh und auch stolz mir diese Chance gegeben zu haben.
Also lieber Krebs ..... du siehst es ist möglich, geb´dir doch einfach auch einen Ruck und eine Möglichkeit !
ja ich habe auch einige Selbstversuche hinter mir und bin kläglich gescheitert. Jeder Absturz war eine Niederlage, die ich mir kaum verzeihen konnte, am Morgen und am Abend habe ich wieder getrunken.
Ich habe nur durch Zufall am 21.03.03 diese Seiten gefunden und den ganzen Tag bis in die Nacht hinein gelesen und gelesen. Mir liefen Tränen über die Wangen, wie viel Schmerz und Leid. Vorher, während und nach der Sucht kommen und gehen. Es sieht schon so aus als ob sich ein roter Faden durch das Leben, von Betroffenen oder Co-Abhänigen zieht. Ich bin keine Ausnahme!! Da ich mal wieder einen neuen Anlauf genommen hatte und durch die Tatsachenberichte von Euch und die Ehrlichkeit, Ängste und der Kampf – das Ziel erreichen und halten zu können – werde auch ich es schaffen.
Am Montag werde ich eine Selbsthilfegruppe anrufen (nicht in meiner Kleinstadt) und einen Termin ausmachen und auch hingehen!! Die Telefon-Nr. liegt vor mir. Falls ich zu unruhig werde, rufe ich schon früher dort an. Ist eine Handy-Nr., da nimmt bestimmt jemand ab.
Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende Wünscht allen Rosa Krebs
Jeder der zum ersten mal eine SHG aufsucht hat eine Hemschwelle zu überwinden.
ZitatFalls ich zu unruhig werde, rufe ich schon früher dort an. Ist eine Handy-Nr., da nimmt bestimmt jemand ab.
Ich habe früher angerufen, man hat mich abgeholt,schon etwas früher, damit ich nicht auf andere zugehen mußte zum begrüßen, sondern das die Leute auf mich zukommen um mich zu begrüßen, das half mir.Auch klärte man mich auf das ich mich nicht an ein Gespräch beteiligen brauchte ,wenn ich nicht will, sondern erst zuhören soll,das half mir noch mehr.Denn Selbstsicher war ich zu diesem Zeitpunkt ganz bstimmt nicht.Und das was in einer Gruppe besprochen wird sollte auch in der Gruppe bleiben, so war es jedenfalls in meiner SHG. Bin gespannt wie es Dir erging. Gruß
es hat eine Weile gedauert, bis ich mich wieder ins Forum eingelesen hatte und ich habe jetzt deinen Beitrag gelesen vom 26. März.
Ich kann es dir schon nachfühlen, dass Frühling schrecklich sein kann, wenn in der Seele nur Winter herrscht.... Auch ich hatte Zeiten, da hab ich den Sonnenschein gehasst und das Vogelgepiepse und die Frühlingsluft. Ich war dann richtig erleichtert, wenn es geregnet hat und der Himmel grau und trüb war. Ich wollte damals irgendwie in dieser Dunkelheit sein und nichts von Helligkeit wissen. Ich kann dir nicht sagen, wie ich da wieder herausgekommen bin. Es war auf jedenfall ohne äußere Hilfe, denn das kam mir garnicht in den Sinn. Ich habe glaube ich auch nur funktioniert,in dieser dunklen Zeit. Manchmal mit - manchmal ohne Alkohol.
Seit ich trocken bin, habe ich zwar auch manchmal leichtere Anfälle dieser Trübsinnigkeit, aber ich bin in der Lage, sie mir einigermassen lebenswert zu gestalten. Es ist nicht mehr so schlimm, so tief, so dunkel. Es ist eigentlich nur nervig und belastend. Die letzte trübe Zeit hatte ich so um Weihnachten herum. Irgendwie gehört das wohl zu meiner Persönlichkeit. Ich kann nicht nur immer grinsen und alles toll finden. Allerdings grinse ich manchmal wirklich den ganzen Tag und finde alles supertoll... Aber das schwankt. Jeden Tag ist mir anders zu Mute. Ich bin immer gespannt abends, wie ich morgens wohl aufwache..... Es war ein langer Lernprozess, ein innerer, kein äusserer, dahinter zu kommen und alles zu akzeptieren. Und ich behaupte nicht, ausgelernt zu haben.
Nun, das wird dir jetzt alles nicht viel helfen, denn du erlebst das ja auf deine Art und es geht dir garnicht gut dabei. Manchmal ist funktionieren auf Zeit nicht das Schlechteste. Was ist die Alternative? Wenn du Ende April diese Kur antrittst, triffst du auf jedenfall auf Menschen, die dir helfen können.... mit etwas Glück. Eine Garantie ist es natürlich nicht.
Ich drücke dir die Daumen und sage dir für heute, dass kein Mensch dich zwingt, den Frühling jetzt himmelhochjauchzend zu begrüssen. Lass die andern halt, meine Güte Wenn dir schwarz zumute ist, dann sei schwarz.... Auch wenn jetzt zum Kuckuck nochmal bald April ist. Vielleicht kommt dein Frühling im November, wer weiss.... Ich wünsch es dir auf jedenfall!!!
Am Montag habe ich bei den AA angerufen und mir die Zeiten für die Treffen der Woche geben lassen. Dabei erfuhr ich, dass es in meiner Kleinstadt keine Selbsthilfegruppe mehr gibt. Sie wurde aufgelöst und die Teilnehmer hätten sich verstreut und in unterschiedlichen Gruppen verteilt.
Gestern Abend war ich in der am nächsten gelegenen Gruppe. Größerer Nachbarort. Ich war pünktlich, alle waren schon da. Wurde sehr herzlich aufgenommen. Anwesend waren 17 Teilnehmer. Zwei würden fehlen, eine davon habe sich heute betrunken bei einer Teilnehmerin telefonisch gemeldet und versprochen doch noch zu kommen. Kam nicht. Natürlich war das für kurze Zeit das Thema. Helfen aber wie ? Jeder sei für sich selbst verantwortlich.
Jeder Teilnehmer durfte einen Abschnitt eines Faltblattes ablesen. Habe auch daraus vorgelesen, aber den genauen Text wieder vergessen – mein Herz pochte zu laut und alles war so neu. (Glaube es war aus – Die 12 Traditionen / die 12 Schritte).
Danach konnte man sich melden, wenn man was zu sagen hätte. Fast alle hatten was zu sagen – sie erzählen ihren Werdegang und wie sie es geschafft haben vom Alkohol oder Medikamenten los zu kommen. Es wurde über Langzeit-Therapien gesprochen und jeder erzählte, wie er / sie begriffen haben, dass sie Alkoholiker sind und wie alle bekehrt wurden – nie mehr Alkohol zu trinken.
Mir kam es so vor, als ob sie richtig froh waren, noch mal ihre ganze Geschichte erzählen zu dürfen – es gab ja mich – und ich kannte keine davon.
Bitte versteht mich nicht falsch – ich fand das ganz positiv. Alle waren absolut ehrlich, keiner beschönigte oder spielte etwas herunter. Alle Teilnehmer sagten zum Schluss, dass sie demütig geworden sind.
Danach durfte wieder jeder laut vorlesen aus: Gestern – Heute – Morgen.
Zum Schluss standen alle auf, fassten sich an den Händen und bildeten einen Kreis. Es wurde der Leitspruch aufgesagt. Jeder umarmte jeden und verabschiedeten sich.
Nur diesmal hatte die Gruppe über ½ Std. überzogen. Weil fast alle etwas zu sagen hatten. Eigentlich würde immer pünktlich das Treffen beendet.
Ich muss jetzt erst mal alles verarbeiten – passe ich dazu oder nicht? Oder vielleicht doch eine andere Gruppe? Es bleibt mir Zeit bis nächsten Dienstag.
Liebe Grüße an alle Rosa Krebs
PS: Ich danke allen die mir die Kraft gegeben haben, dass ich mich überwunden habe den 1. Schritt in eine Selbsthilfegruppe zu gehen. Komme mir jetzt richtig kindisch vor, wenn ich zurück denke – da steht klein Rosa und sagt: Ich tau mich aber nicht! Lach..!
du hast das ganz anschaulich geschildert: dein erster Besuch bei einer Selbsthilfegruppe. Ja, so oder so ähnlich geht es bei AA in den Gruppen zu. Nicht überall wird gelesen, nicht jeder umarmt jeden, nicht überall wird die Zeit überzogen, eigentlich ist es auch nicht üblich, dass man sich "entschuldigen" soll, wenn man nicht kommt - aus welchem Grund auch immer .... Das ist wohl von Gruppe zu Gruppe verschieden, es kommt halt immer auch darauf an,mit welchen Menschen sie zusammengesetzt ist. Es ist bei AA so üblich, dass einem Neuen das Meeting "gehört". Deshalb wurden auch so viel persönliche Geschichten erzählt, zu deiner Information, damit du die Chance hast, dich darin zu finden. Vielleicht hat dich das ein wenig erschlagen wenn immerhin 17 Leute um den Tisch sassen.... Schade, dass sich die kleinere Gruppe aufgelöst hat. Sie wäre am Anfang vielleicht etwas überschaubarer gewesen. Aber immerhin hast du etwas ganz entscheidendes getan: du bist über deinen Schatten gesprungen und bist hingegangen. Du kannst das alles jetzt erst einmal nachwirken lassen und vielleicht auch mal in eine andere Gruppe reinschnuppern.
Ein Anfang ist gemacht! Ich wünsche dir, dass du am Ball bleibst und nicht locker läßt, bis du bei den richtigen Leuten am richtigen Tisch sitzt.
Es freut mich sehr das Du Deinen Weg zu AA gefunden hast ;-)
Ich bin zwar über eine AA Klinik trocken geworden, doch mir gefiel die Art der Gruppestunde der AAs nicht. Ich bin darum im deutschen Guttempler-Orden gelandet, welchen ich aber vor 10 Jahren verlassen habe. Mir ist wichtig in der Gruppe die Menschen um mich zu haben, die ich mag und diese habe ich bei den AA und im Guttempler-Orden nicht gefunden. Die Konsequenz hieraus war, dass einige Freunde und ich, vor 10 Jahren den LichtBlick e.V. gründeten. Im LichtBlick fühle ich mich nun wohl, ein Gefühl welches mir sehr wichtig erscheint. Was ich damit sagen möchte ist folgendes. Es ist völlig gleichgültig wie die SHG heißt der man sich anschließt. Wichtig ist lediglich, dass dort Menschen sitzen die ich mag. Wichtig ist, dass in der Gruppe meine Sprache gesprochen wird und das ich die Gruppe gern besuche. Ich habe in meiner SHG Freunde gefunden und kann dort offen und ehrlich über mich sprechen, so etwas war mir zu Zeiten meiner Sucht nicht möglich und ich bin dankbar dafür, dass ich gelernt habe was Offenheit bedeutet.
Die AAs sprechen davon, dass man während der ersten Besuch die Watte aus den Ohren nehmen solle und diese in den Mund stecken möge. Weiterhin sprechen sie davon, dass man die Gruppe mindestens 8 x besuchen solle bevor man ein Urteil über sie fällt. Dieses kann ich nur unterstützen, denn ich habe bei mir festgestellt, dass ich dazu neige, etwas vorschnell zu beurteilen und zur Seite zu legen.