Ein herzliches Hallo an alle Mitglieder dieses Forums.
Ich bin der Neue und werde sicher viele Fragen haben. von Problemen ganz zu schweigen.
Um mich richtig vorzustellen ist es leider schon zu spät. Ich muss morgen wieder zur Arbeit. Und es wird sicher auch ein LAAAANGER Beitrag.
Ich wollte mich nur schon mal ankündigen. Finde es übrigens ganz toll, daß es so ein Forum gibt. Ersetzt die SH-Gruppe zwar nicht, aber ist bestimmt eine gute Ergänzung.
Ich heiße übrigens Robert und beutze meinen Nickname aus Gewohnheit. Wenn ihr also anderswo über einen "al1b0b0" stolpern solltet bin ich das höchstwahrscheinlich.
So ich muss jetzt ins Bett, bin aber morgen wieder hier.
Auch ich gehöre zu den Neulingen dieses Forum und bin schon gespannt, was du über dich zu berichten weißt.
Ich empfinde es für mich als Hilfe, meine Gedanken schriftlich zu formulieren und diese dann Anderen mitzuteilen. Für mich hat das geschriebene Wort eine ganz andere Qualität als der Gedanke. Es ist viel konkreter und nicht so flüchtig wie der Gedanke. Ich kann es nachlesen und habe Wochen, Monate oder Jahre später noch die Möglichkeit, es zu koregieren. Der Gedanke hingegen ist gedacht und hat sich sofort wieder verflüchtigt, ist durch einen neuen Gedanken ersetzt worden. Dadurch das ich den anderen Forumsbesuchern die Möglichkeit gebe auf meine Beiträge zu antworten, schaffe ich mir die Möglichkeit, dass Denken und Wissen anderer in meine Entscheidungsfindung einzubeziehen. Mein Horizont erweitert sich.
In diesem Sinne wünsche ich dir einen angenehmen Freitag und freue mich schon auf deine Beiträge.
Bis gleich
Klaus (mehrfachabhängig und zufrieden abstinent)
PS. Unter deinen Hobbys steht der Bereich PC-Spiele - spielst du auch DAOC? Wenn ja, könnten wir dann mal zusammen zocken.
Danke für die Begrüßung, Sualk (Was ist denn Deine 2. Abhängigkeit?)
und nun zu meiner Person:
Hmmm.. wo fang' ich nur an? Ich bin 35 Jahre alt, und habe eigentlich überdurchschnittlich spät (erst mit 18) mit dem Rauchen (ich Trottel) und auch erwähnenswertem Alkoholkonsum angefangen. Anfangs hat mir Bier überhaupt nicht geschmeckt Während der Studienzeit ging es recht oft ziemlich hoch her, war aber alles noch im Rahmen. Dann wurden nach und nach alle meine Freunde mit dem Studium fertig und zogen in andere Städte. Sodass ich viel allein zu Hause herumsass, da ich damals noch nicht besonders kontaktfreudig war. Das ist jetzt so ca. 6..8 Jahre her denke ich. Da fing es mit dem regelmäßigen Trinken vor der Glotze an. War ich anfangs von einem Sixpack Schultheiss schon ziemlich knille, so dauerte es nicht lange (fällt mir aber erst im Rückblick auf) bis ich die 2 Liter Bier nicht mal mehr im Kopf gemerkt habe. Meine Glotzphase (ich kannte damals jede sitcom und soap, die man abends so gucken konnte fast auswendig) ging ein paar Jahre und ich wurde immer depressiver, was natürlich zu immer höherem alkoholkonsum führte.
Dann verlor ich auch noch meine Tante (die eher sowas we ne Mutter für mich war) und damit wohl den letzten Halt. Jedenfalls fing ich an die Kneipen in der Nachbarschaft zu besuchen, weil mir zuhaus die Decke auf den Kopf fiel. Fand auch fast auf Anhieb viele nette Leute mit denen man gar trefflich saufen konnte und schwupps, war meine Stammkneipe zu meinem Wohnzimmer und gelegentlich sogar Schlafzimmer geworden. Ich verdiente damals gar nicht übel, und meine Bank hatte mir einen idiotisch hohen Dispo-Kredit eingeräumt, aber Geld interssierte mich zu dem Zeitpunkt nur noch, wenn es ans Bezahlen der Kneipenrechnung ging.
Meine "Kneipenkarriere" dauerte knapp 3 Jahre und endete mit einem großen Knall (wie nicht anders zu erwarten) Ziemlich schnell hintereinander passierten 3 Dinge:
- Mein Vater verstarb ganz plötzlich und unerwartet, was mich endgültig alle Hemmungen aufgeben liess.
- Mein Arbeitgeber sah sich dass noch 2 Monate an (offenbar hatte meine Leistung deutlich abgenommen, obwohl ich das selbst gar nicht so mitbekommen hab, hat mich aber auch nicht wirklich interessiert) und gab mir dann freundlich aber bestimmt zu verstehen, daß ich ab sofort nicht mehr im Büro auftauchen brauche, es sei denn ich kriege mich wieder ein.
- Mein Konto hatte ich durch ständiges Leben über meine Verhältnisse (jeden Abend min. 40.. 50 DM Kneipenrechnung und das war bei weitem nicht alles) dermassen ins Minus getrieben, daß ich laut krachend gegen die Dispo-Grenze rummste.
Dann stand ich also da. Kein Geld, beinahe keinen Job mehr. Und erst da wurde mir klar, daß ich Hilfe brauche.
Wenn ich nicht auch noch ein paar echte Freunde (nicht nur Suffkumpane) und einen zwar harten, aber doch sehr netten Arbeitgeber gehabt hätte... ich würde heute wohl unter Brücken schlafen, wenn überhaupt.
Ich bin zu der Therapeuthin gegangen, die ich vor Jahren mal aufgesucht hatte, wegen meiner Depressionen. Damals hatte sie mir gesagt, daß ich erstmal das Alkoholproblem in den Griff kriegen muss, bevor man in Richtung Depression irgendwas sagen kann. Klar, daß ich da nie wieder aufgetaucht bin Diese Therapeuthin jedenfalls hat mich "eingewiesen" und dank ihrer Kontakte zu einer Klinik bekam ich innerhalb von 3 Tagen einen Platz für einen Entzug.
Körperlich war der Entzug (auch dank der Medikamente) bei weitem nicht so schlimm wie ich befürchtet hatte.
Viiiieeell schwerer, war nach den 7 Tagen auch von der Flasche wegzubleiben. Den Schnitt mit meinen Suffkumpanen zu machen fiel mir auch leichter als erwartet. Aber die riesigen selbst eingebrockten Probleme... Schulden bis zum abwinken, Wohnung wie ein Saustall etc. Sich diesen Problemen endlich zu STELLEN und sie nicht unter einer wohligen Schicht aus Schnaps und Bier verschwinden zu lassen, wie ich es die ganzen Jahre zuvor gemacht hatte.. das war und ist immer noch verdammt schwer!
Meinen Job hab ich wiederbekommen, bin aber die Treppe runtergefallen. Werde wohl noch lange dran zu arbeiten haben, bis ich wieder da bin wo ich mal war. Verdiene natürlich auch ein ganzes Stück weniger jetzt, was das abbauen der Schulden auch nicht einfacher macht. Aber es passiert immerhin was.
5 Monate war ich trocken bis zu meinem 1. Rückfall. Der kam auf ne ganz blöde Tour: Nach einer schönen Wanderung (hab ich mir angewöhnt, entspannt enorm und man kommt mal raus) Hab ich mir ein schönes rustikales Essen gegönnt. Nürnberger Rostbratwürstl mit Sauerkraut und Bratkartoffeln (weiss ich noch genau) Dazu ein schönes alkoholfreies Bier. (Die süße Brauseplärre geht auf Dauer so tierisch auf die Nerven ) Und dann kam mein Fehler: Alkfreies Bier gabs nicht. und was macht klein Robert? nee! er bestellt nicht etwa ein Mineralwasser.. "Dann nehm ich halt ein richtiges" hör ich mich sagen... Daß ich mich gelinde gesagt besch..eiden gefühlt habe, als ich am nächsten Tag gegen 13:00 Uhr mit SO einem Schädel aus dem Koma erwachte, könnt ihr euch vorstellen.
Den 2. Rückfall hatte ich 1 1/2 Monate später. Ich kann's mir bis heute nicht erklären. Das Bedürfnis nach Alkohol war plötzlich so stark, ich konnte nicht anders. klingt sicher blöd, aber wenn nicht hier werde ich wohl nirgends Leute finden, die das nachvollziehen können. Fast gegen meinen Willen bin ich zur Tanke (war abends gegen 23:00) hab mir ne Flasche Wein besorgt und die genüsslich nicht etwa hektisch wie ein verdurstender) ausgetrunken. Dabei blieb es an diesem Abend zum Glück. Dabei wusste ich die ganze Zeit ganz genau "Du machst einen FEHLER!!" Wenn das nicht verrückt ist
Muss jetzt aber erstmal Schluss machen Pause ist vorbei. Ich melde mich spätestens am Samstag wieder.
Zu deiner Frage nach meiner zweiten Abhängigkeit. Ich bin Alkohol-,Medikamenten- und Drogenabhängig und besitze, wenn ich genau nachschaue, auch noch etliche andere süchtige Wesenszüge.
Ich wünsche dir angenehmes Wochenende. Ich bin bis Sonntag auf einem Seminar und werde, wenn ich zurück bin, mit Spannung deinen weiteren Bericht verfolgen.
Ja das mit dem persönlichem Tiefpunkt .... den braucht man wohl um endlich mal auf den Trichter zu kommen daß viele Probleme die man hat tatsächlich mit dem Alkohol zu tun haben. Dabei denkt man immer man trinkt weil man Probleme hat .... so ging es jedenfalls mir.
Wie lange ist das mit dem "Klick" denn her ? Ich frage weil ich sooooo lange auch noch nicht trocken lebe, dürfte sich jetzt so um + 6 Mon handeln, (dieser Zeitraum ist etwas verwaschen weil von meinem "klick" bis zum Umsetzen Trinkpausen drin waren), und ich gehe seit Anfang Nov in eine Gruppe. Ich kann für mich sagen daß ich enorm an Lebensqualität dazugewonnen habe, keine sinnlosen verkaterten Tage mehr, keine nächtlichen Saufgelage mehr im Jammertal.
Sorry. ist etwas später geworden. War heut auf der Demo und hab danach den schönen Tag genossen.
@ Bea: Ja, ist wohl leider wirklich so, daß man (oder viele zumindest) erstmal nen ordentlichen Scheitel mit nem großen Hammer gezogen bekommen muss, bevor man kapiert, wie der Hase läuft.
Mein beschriebener "Klick" (wie Du es recht passend nennst) ist jetzt 9 oder 10 Monate her.
@ all:
Eigentlich bin ich so weit mit meiner Vorstellung auch fertig. wenn Fragen offen geblieben sind, immer raus damit.
Ich war jedenfalls die ersten 4 Monate nach meinem Entzug in einer SHG, hatte aber irgenwie nicht das Gefühl, daß mir das sooo viel bringt. Dass ich seit ich da nicht mehr hingehe, ca. 1 mal im Monat (über den Daumen) nen Rückfall habe, gibt mir natürlich zu denken und ich werde mir wohl wieder eine suchen. Wollte ich eigentlich heute tun, aber da kam dann irgendwie die Demo gegen den Krieg dazwischen (GUTE Ausrede, nicht wahr ? ich werd darin immer besser )
Und damit komme ich zu meiner ersten Frage, die ich einmal in meiner SHG gestellt habe, mit den Antworten aber leider nicht viel anfangen konnte:
Wie kommt's, daß ich mittlerweile auch schon den einen oder anderen Tag erlebe, wo ich noch nicht mal an Alk denke, mich dann aber plötzlich der HUNGER (weiss nicht, wie ichs anders nennen soll) wieder völlig übermannt und ich da wirklich nicht anders kann, obwohl ich genau weiss, das es FALSCH FALSCH FALSCH ist. und gibt es da gute Tipps?
Ach da fällt mir ein, daß ich zu meiner Person vielleicht noch sagen sollte, daß ich ein "Katzennarr" bin. Auch in meinen schlimmsten Suff-Phasen hab ich - zumindest den Verhältnissen entsprechend - jedenfalls besser für meine Kätzchen gesorgt als für mich selbst. Bei mir springen drei kleine Tigerchen rum, die mir viel geben. Mittlerweile viel mehr als zu meinen nassen Zeiten, wie ich zugeben muss.
ich habe mit grossem Interesse deine Beiträge gelesen.
Dass du ein Katzenfreund bist und gut für deine Stubentiger sorgst, macht dich natürlich für die miezekatz sehr sympatisch - aber das zunächst mal nur nebenbei.
Du fragst nach Tipps, wie man damit umgeht, einen Tag überhaupt nicht an Alkohol zu denken und alles klappt wunderbar und an einem anderen Tag sieht es wieder ganz anders aus und man würde am liebsten stehenden Fusses zur Tanke rennen, um sich was zu holen.........................
Ich kann nur den einen Tipp geben: GRUPPE - GRUPPE und nochmals GRUPPE.
Und immer darüber sprechen und wenn grad kein Gruppenabend ist, jemanden anrufen und reden, reden, reden. Von aussen wirst du nur zu hören bekommen, wie die anderen damit umgegangen sind. Jeder kann dir als "Tipp" nur seine eigene Geschichte erzählen. Alles andere ist Humbug. Wenn du ein paarmal bei einer SHG warst und dort nicht gleich die Erleuchtung gefunden hast, dann MUSST du solange hingehen bis du GERN hingehst... das war mein Rezept. Man hat es mir gleich gesagt, zu Anfang. Ich hatte das grosse Glück, alles - wirklich alles annehmen zu können, was mir gesagt wurde. Ich habe nichts infrage gestellt. Ich habe nach den Aussagen gegriffen, wie nach einem Rettungsring. Und das war meine Rettung. Ich rede jetzt nur von mir, denn ich weiss, dass das bei jedem wieder anders aussieht.
Ein Patentrezept gibt es nicht. Und es gibt auch keine Garantie, für immer trocken zu bleiben. Ich kann es immer nur für einen Tag schaffen, das ist meine (bzw. AA) Methode. Aus den sich aneinander reihenden Tagen wird ein immer längeres Stück Weg. Ich weiss bzw, ich lerne es, wie ich mich am besten verhalte, damit es leichter für mich wird. Ich habe es schon einmal geschrieben: ich muss manche Dinge tun und andere unterlassen, dann klappt es ganz gut. Und dann habe ich auch den Kopf frei für alle anderen WUNDERBAREN und nicht so ganz wunderbaren Dinge, die das Leben mir bietet. Und darauf kommt es mir ganz entschieden an. Alles ist nur auf das mehr oder weniger dicke Eis der Trockenheit gebaut. Trinke ich jetzt ein einziges Glas, ist alles kaputt. Denn ich kann nicht nur ein einziges Glas trinken, ich muss weitermachen... Das hat mir meine Erfahrung gezeigt. Und wenn ich das nicht vergesse - und da helfen mir die Gruppenbesuche - dann kann mir HEUTE nichts passieren. Eine tolle Einrichtung ist auch hier das Forum. Ich kann schreiben, ich kann meine Gedanken festhalten.... Das ist ein zusätzlicher Anker. Es wird immer Auf's und Ab's geben. Aber im Laufe der Zeit glättet es sich und diese Trinkgelüste, die einen überfallen werden weniger und hören irgendwann ganz auf. Dann muss ich natürlich immernoch sehr achtsam mit mir sein. Das kommt bei mir immer an allererster Stelle. Ich selbst bin mir der wichtigste Mensch, erst dann kommt alles andere.... Das ist manchmal nicht einfach, aber ich MUSS einfach so denken, sonst wird es gefährlich - für mich.
Ich wünsche dir, lieber Robert, dass du deinen Weg findest. Versuche Schritt für Schritt zu gehen und wenn es mal einen Stillstand gibt, geht die Welt nicht unter. Ich habe gelernt, grosse Geduld zu haben - mit allem, auch mit mir selbst. Und ich war ein schrecklich ungeduldiger Mensch - früher. Mein Wille geschehe und zwar sofort.... in diesem Sinn. Nicht schön....
Vielen Dank für Deinen Beitrag. du hast mir in vielerlei hinsicht geholfen.
Zum einen: wurde mir in letzter Zeit schon öfter "Egoismus" vorgeworfen, wenn ich einfach nur Situationen vermeiden wollte, wo ich evtl. dem Alk zu nahe kommen könnte. Ich kenn mich ja mittlerweile selbst und weiss wie labil ich immer noch bin. Und wegen irgend ner blöden Fete (sei es auch der Geburtstag eines "Freundes") das Risiko eines Rückfalls eingehen? NEE! Da spiel ich lieber mit meinen Kleinen. Die saufen NIE (bzw. nur Wasser und Milch) Wenn ihr sie mal sehen wollt, hier : http://www.katzen-links.de/katzenforum/album_view.php?id=218
Zum zweiten hast Du mich (zumindest ein wenig) ermutigt, was die Wirksamkeit von SHGen angeht. Vielleicht hatte ich ja wirklich nur nicht die richtigen Leute oder damals noch nicht die richtige Einstellung.
Job, und SHG lassen sich leider nicht immer gut unter einen Hut bringen, aber wem erzähl ich das
Jedenfalls werde ich wieder eine SHG besuchen. Da ich merke, daß die Abstände zwischen meinen Rückfällen kürzer werden. (ich führ zwar nicht Buch darüber, sollte ich aber vielleicht)
Ich WILL jedenfalls nicht wieder da enden, wo ich her kam.
Ach übrigens: @Sualk: Ich werd mir erst jetzt über die Taktlosigkeit meiner Frage klar. Sorry!!! und Hut ab über Deine ehrliche Antwort. Und wenn ich ehrlich bin, ist meine 2. Sucht (neben dem Tabak) mein Katzentrio. Ich könnte mir ein Leben ohne meine pelzigen Freunde wirklich nicht mehr vorstellen.
auch mir ist es zeitlich nicht immer möglich, die SHG zu besuchen, - kann dort nur im 14tägigen Rhythmus hin. Darum bin ich sehr froh, daß es das Forum gibt, und es vergeht kein Tag, an dem ich hier nicht reingucke und mir Gedanken zu bestimmten Themen mache. Das hilft mir, mich täglich daran zu erinnern, in welcher Situation ich mich befinde, was ich Großartiges geschafft habe (man darf da glaube ich ruhig stolz drauf sein, nicht mehr zu trinken), wie schlecht es mir vor einem halben Jahr noch ging und daß ich auf mich aufpassen muß. Und wenn es andere für egoistisch halten, wenn ich einer Party aus Sicherheitsgründen fern bleibe - dann sollen sie das ruhig denken. Diese Form von Egoismus ist legitim - es ist schließlich unsere Gesundheit, die auf dem Spiel steht. Ich bin gestern auch einer Feier ferngeblieben, - ohne mich allerdings zu erklären. Manchmal reicht es, wenn man sagt, man muß arbeiten oder sonst was. Ich wußte, daß da Leute bei sein werden, die von meiner Geschichte nichts wissen und mich pausenlos ermuntern würden, ein Glas mitzutrinken. Warum soll ich mir das antun? Da habe ich doch lieber das schöne Wetter ausgenutzt. In unserer Situation darf man nicht nur egoistisch sein - man muß es manchmal sein.
....Jedenfalls werde ich wieder eine SHG besuchen. Da ich merke, daß die Abstände zwischen meinen Rückfällen kürzer werden. (ich führ zwar nicht Buch darüber, sollte ich aber vielleicht)......
Hallo Robert, au weia, da schrillen bei mir jetzt ein bisserl die Alarmglocken, denn so aehnlich ist mein Rueckfall auch gewesen: mal ein Umfaller, dazwischen laengere Zeit trocken - aber die Abstaende sind immer kuerzer geworden....bis ich wieder bei taeglich angelangt war. Warum der Alk manchmal ganz weit weg scheint, und einen dann wieder so "ueberfaellt", weiss ich auch nicht. Mir hat in solchen faellen immer die Beschaeftigung mit Alkoholismus geholfen, sei es jetzt die SHG, oder allgemein ueber's Web, oder auch nur einschlaegige Literatur lesen. Und man kann natuerlich in seinem Leben ein paar "Sicherungen" einbauen, z.B. keinen Alk zu Hause, etc.
Hallo, du Katzenfreund mit dem un-nach-tippbaren Nickname. Ich bin auch noch ein Neuer hier und wühle mich fleissig durch die vielen Beiträge...und schreib was dazu, wenn mir was einfällt. Meine eigene Geschichte zu erzählen, dazu fehlt mir bisher noch die Ausdauer. Aber ich finde es gut, dass Du Deine erzählst. Zwei Dinge sind mir auf- und dazu eingefallen.
1. Warum da manchmal der gierige Durst ist und manchmal isser einfach weg. Weiss ich auch nicht genau. Aber oft, wenn ich meinen Durst untersuche, stelle ich für mich fest, dass die vorangegangenen Situationen sich ähneln: Frust (Arbeit oder privat), Ärger (Arbeit oder privat oder auch über mich selbst) und ziemlich oft die Situationen, in denen mir das erste zweite dritte Bier so gut geschmeckt hat (ob mir 4 und 5 und 6 und ... noch gut geschmeckt haben, entzieht sich meiner Kenntnis). Das heißt, wenn der Saufdruck kommt, frage ich mich: Was war los? Und wenn ichs rausfinde, habe ich den Druck schon wieder ganz gut im Griff.
2. Toi toi toi für Deine längeren Abstinenzphasen. Und nur zur Erinnerung: Auf Dauer kanns das schlecht geben: "Mal ein bisschen trocken, mal ein bisschen nass". Bei mir jedenfalls nicht, damit habe ich jahrelange, frustrierende Erfahrungen. Weil jeder Rückfall mich ein Stückchen weiter zurückgeworfen hat. Und darum finde ich Deinen Vorsatz, Dir eine SHG zu suchen, prima 1a super.
Alles Gute, bleib fleissig dran, auch wenn es Dich mal wieder erwischt.
Selbstbeweihräucherung, lauter "halbtrockene" alkoholabhängige Menschen posten sich gegenseitig nette "Botschaften".
Wie schön, und diese vielen netten Postings, das macht richtig Mut.
Friede-Freude-Eierkuchen, alle sind total motiviert und happy, man wirft sich gegenseitig eine Rettungsleine nach der anderen zu.
Die in den "Bach gefallenen" werden totgeschwiegen, ignoriert, ihr zelebriert hier eure Trockenheit auf eine Art und Weise, die schon fast peinlich ist.
Mensch liest fast nur "nette" Alkoholiker-Geschichten, kein Wort von vollgeschissenen Betten, gescheiterten Selbstmordversuchen, Verhaftungen, Einlieferungen in die Psychiatrie, kein Wort über vollgekotzte Toiletten, Wohnungen voller Kot und Unrat, Berge von Bierflaschen, halb totgeschlagene Frauen und Kinder.
Als "sakini" werde ich hier nicht mehr posten, als Gast nur sporadisch, dieser "Hab-dich-lieb-Verein", den einige hier zelebrieren, das hat mit dem Saufen so wenig zu tun wie ein Gänseblümchen mit der Sense.
das kann natürlich jeder so sehen wie er es möchte oder will, aber:
DAS ... das hat mit dem Saufen so wenig zu tun wie ein Gänseblümchen mit der Sense... sehe ich (auch bildlich gesehen) anders: das Gänseblümchen wird von der Sense abgeschnitten. Auch alles eine Frage der Sichtweise.
tommie
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Saufnix-Chat
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Diese Therapeuthin jedenfalls hat mich "eingewiesen" und dank ihrer Kontakte zu einer Klinik bekam ich innerhalb von 3 Tagen einen Platz für einen Entzug. 
Hallo Robert !
so ging es jedenfalls mir.
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