ich schleppe mich momentan ziemlich durch`s Leben. 2 Tage trinken, 2 Tage nix trinken, 1 Tag trinken, 3 Tage nix Trinken, 4 Tage trinken, 2 Tage nix trinken u.s.w.
Ich bin Alkoholiker, dass ist mir bewusst. Ich schreibe hier auch nicht um zu hören : boah, lass das, pass auf den kalten Entzug auf, sei vorsichtig u.s.w.
Mir ist "theorethisch" sehr vieles klar. Ich bin auch nicht dumm und kenne die Wirkung des Alkohols sehr genau. Auch die folgen meines Trinkverhaltens.
Seit längerem denke ich über eine Theraphie nach. Ich hab das Gefühl das ich Raus muss um wirklich trocken zu werden.
Aber vor dem "Raus" hab ich Angst. 12-16 Wochen nicht da ? Was passiert dann alles ?
Ich hätte komischerweise von allen Unterstützung (Frau, Kindern,Chef, Freunden) aber trotzdem hab ich tierisch schiss vor diesem Schritt.
Nach dem Motto, was wäre wenn ? (aber was wäre wenn nicht ??)
Ich hoffe Ihr versteht mein wirres geschreibsel.
Was würdet Ihr tun ? Sagen super, na klar, Du musst auf Therapie !!!
Oder versuch es weiter Deinen Weg zu gehen, vielleicht schaffst Du es ???
nach meiner Antwort bist du wahrscheinlich genau so schlau wie vorher. Ich habe 1992 eine LZT gemacht und bin nicht trocken geblieben. Erst 9 Jahre später hat es bei mir "klick" gemacht und ich bin jetzt knapp 2 1/2 Jahre trocken. Und trotzdem behaupte ich, das mir die Erfahrungen während der LZT später zu Gute kamen. Als ich 1992 einwilligte war es mehr eine Flucht vor den Unannehmlichkeiten des Alltags die mit meiner Sauferei zusammenhingen. Ich habe den Wunsch meiner Familie und meines Arbeitgebers zu meinem eigenen Wunsch gemacht, ohne wirklich von meiner Abhängigkeit überzeugt gewesen zu sein.Natürlich war ich zudem Zeitpunkt körperlich und auch seelisch am Boden und trotzdem hat das letzte Quentchen an Überzeugung gefehlt, um auch nach der LZT nicht mehr trinken zu wollen. Für einen halbsweg intelligenten Menschen ist es auch nicht sonderlich schwer die Therapeuten zu täuschen. Ich habe gar nicht realisiert, das ich mich selbst beschissen habe. Aber wie schon oben erwähnt hat die LZT durchaus ihre Berechtigung und ist mit der richtigen Einstellung ein tolles Instrument um dauerhaft trocken zu bleiben. Du wirst immerhin für 3-4 Monate regelrecht kaserniert. Du lernst die unterschiedlichsten Schicksale aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten kennen. Menschen, die wirkliche Hilfe suchen, andere , die auf richterlichen Beschluss eingeliefert wurden und wieder welche, die das Ganze mehr als Kur betrachtet haben. Läßt man sich auf die Therapie ein, so kannst du daraus Erkenntnisse gewinnen, die dir dein ganzes weiteres Leben helfen können. Du bist ja in der ersten Zeit völlig von deiner Umwelt abgeschottet, um dich ganz deiner Therapie widmen zu können. Du wirst gezwungen, dich mit Menschen auseinanderzusetzen, die du in freierWildbahn wahrscheinlich nicht anschauen würdest. Fakt ist jedenfalls, das die Chance mit Therapie dauerhaft trocken zu bleiben wesentlich größer ist, als ohne. Fakt ist aber auch, das deine persönliche Einsicht und Einstellung zu deiner Abhängigkeit ein ganz entscheidendes Kriterium für den Erfolg darstellt. Wenn ich deine letzten Beiträge so vor meinem geistigen Auge Revue passieren lasse, so kommt mir der Gedanke, das bei dir noch sehr viel Wehmut mit dem Gedanken an die endgültige Abstinenz verbunden ist.
Du fragst was Du tun sollst? Wenn Du Deinen Beitrag selber noch mal liest und zwar so als ob ein anderer ihn geschrieben hätte, könntest Du herauslesen, dass Du Dir die Antwort eigentlich schon selber gegeben hast.
Du schreibst - Du musst raus um wirklich trocken zu werden!
Meistens ist es ja der 1.spontane Gedanke, der aus einem spricht, auch der Richtige.
Wie Du schreibst steht Deine Familie, Deine Freunde und Dein Chef hinter Dir. Also was lässt Dich noch zweifeln, solch eine Chance "Therapie" länger hinaus zu schieben?
Lieber Jan, der Beitrag von Jörg – sagt / zeigt mir, dass eine Therapie etwas hinterlässt, dass man immer wieder herausholen kann – nämlich "Werkzeuge" die einem helfen können dauerhaft trocken zu bleiben.
Wenn ich damals, als ich am Anfang meiner "Trockenzeit" war, das Wissen um eine Therapie und die Selbstsicherheit von heute gehabt hätte, wäre ich ganz bestimmt in eine LZT gegangen. Heute, wenn ich wieder am Anfang stehen würde, würde ich diese Chance wahrnehmen.
Ich wünsche Dir alles Gute und die für Dich richtige Entscheidung Rosa Krebs
tu's solange Du noch Unterstützung von anderen hast - aber tu's für Dich. Ich habe auch lange Zeit mit mir herum experimentiert : was wird wenn ...
Aber was wird wenn Du da nicht 'raus kommst ???
Erfahrungsgemäß schaffen nicht viele den Ausstieg auf eigene Faust. Ich brauchte 3 Krankenhausaufenthalte um überhaupt zu kapieren dass für mich der Zug mit dem konztollierten trinken abgefahren ist.
Es ist irgendwann einfacher das erste Glas stehen zu lassen als gegen die nächsten Flaschen anzukämpfen.
Eine Therapie wird Dir auf jeden Fall weiterhelfen, aber in Deinem jetztigen Zustand würde ich doch empfehlen Kontakt mit einer Gruppe aufzunehmen. Ganz unverbindlich - aber die Leute werden Dich verstehen. Was die Gruppen angeht kenn ich nur die AA's, gibt aber auch noch einige andere - z.B. Kreuzbund, das blaue Kreuz, ...
Ich weiss dass es schwer ist sich ein leben ohne Alk vorzustellen - aber es geht, und es lohnt sich.
Zum guten Schluss sollten wir eines nicht vergessen : jedes Jahr verrecken einige "nasse" weil Sie den Absprung nicht kriegen. Alkoholismus ist und bleibt eine tödliche Krankheit die nur gestoppt werden kann wenn Du das erste Glas stehen lässt. Versuche es - nur für Heute !!!
Zu der Therapie : falls Dir der Zeitraum zu lang erscheint (was sicherlich auch Vorteile hat), gibt es z.B. in Hörstel / Westf. eine Klinik für Professionelle Entgiftung. Ich habe keine Ahnung wo Du Dich befindest, aber als dort gewesen bin kam ein anderer Patient aus Berlin. Der Aufenthalt dauert 6 Wochen, mit Gruppengesprächen, Therapeuten und allem was dazu gehört. Der Weg dorthin führt über eine Psychologische Praxis in Rheine / Westf. ...
Tu Dir den Gefallen und telefoniere erst einmal mit einem Gruppenkontakt, das ist das einzige was Du sofort erledigen kannst.
Ansonsten - falls Du es gar nicht schaffst das erst Glas stehen zu lassen - ziehe die Notbremse und lasse Dich von Deinem Hausarzt in ein Krankenhaus zur Entgiftung einweisen.
In den meisten Fällen weiss der Arzt sowieso über den Zustand seiner Patienten, weiss nur nicht wie er das "Alkoholproblem" zur Sprache bringt. Ist also wirklich keine Schande.
mich irritiert Eines an Deinem Statement und an den Antworten darauf: Wer sagt denn, dass Du in eine LZT musst? Hast Du das mit einer Sucherberatungsstelle schon abgeklärt?
Nur als Tipp: Es gibt zahlreiche verschiedene Wege um aus der Falle rauzukommen, einer ist z.B. eine ambulante Therapie (mache ich demnächst sehr wahrscheinlich).
Nur Eines hat man dafür von mir verlangt: Ich darf nicht mehr trinken. Mein Suchtberater hat bei jedem Gespräch immer wieder gefragt, ob ich noch trinke. Irgendwan hat es dann Klick bei mir im Kopf gemacht, als er sagte, naja ich könne/solle dann für eine Woche ins Krankenhaus gehen. Das war mir im Sommer zu blöde, mich bei dem schönen Wetter ins Krankenhaus zu legen.... Bin nunmehr seit 19 Tagen ohne ....
Zur Hintergrundinfo: Ich habe nie tagsüber getrunken und keine harten Sachen ("nur" Bier), daher hatte ich auch keine körperlichen Symptome. Ein- und Durchschlafbeschwerden die ersten Tage - das war alles. Ich möchte damit - nur weil immer wieder davor gewarnt wird - nicht zum Selbstentzug ermuntern, das muss jeder selbst wissen.
Übrigens: Ich drücke Dir/uns feste die Daumen! Habe für mich ein ziemliches gutes Gefühl, wenn nur nicht die Scheiß Depris und Müdigkeitsattacken wären. Ich hoffe, es legt sich bald.
ich war 1990 auf einer LZT und bin ein 100% Befürworter dieser Möglichkeit. Mit hat die LZT das Leben gerettet. Ausserdem bekam ich in einem geschützten Rahmen die Gelegenheit herauszufienden warum ich süchtig geworden bin. Also nicht nur die Anlässe des Missbrauchs aufzudecken sondern die Hintergründe die zur Sucht geführt haben. Gleichzeitig konnte ich in der LZT lernen mit Konflikten die mich zur Sucht gebracht haben anders umzugehen als mich mit Alkohol zuzuschütten. Das war für mich der wirkliche Erfolg der LZT. Ich führe es gerade auf die Psychotherapie zurück dass ich kein Bedürfnis nach Alkohol mehr verspüre.
Ohne die LZT wäre ich heute tot.NIcht nur weil ich mich totgesoffen hätte sondern weil die Ängste so gross waren vor der Therapie dass ich vom Hochhaus gesprungen wäre.
Ich kann also jedem Alkoholiker nur zu einer LZT raten. Allerdings muss man die LZT auch wirklich wollen sonst ist sei Zeit und Geldverschwendung. Denn LZT ist harte Arbeit an sich selbst. Aber man hat die Chance sein Leben wirklich zu verändern. Für mich mein grösster Erfolg dass ich ein Leben ohne Alkohol leben kann und den Alkohol auch nicht vermisse.
Hallo Jan, das genze hat auch noch einen anderen Aspekt. Du schreibst dass Deine Familie und Dein Chef hinter Dir stehen. Was glaubst Du wie lange das noch der Fll ist wenn Du gegen Deine Sucht nichts unternimmst sondern nur herumexperimentierst?
Vor allem Dein Chef muss das nicht hinnehmen. Wenn Du gegen Deine Sucht nichts unternimmst das Aussicht auf Erfolg verspricht kann Dein Chef Dich kündigen.
Alkoholiker haben zumeist viele Krankheitstage und die muss eine Firma bzw. der Chef nicht hinnehmen. Er kann verlangen dass der Süchtige eine Therapie macht. Es gibt ja auch berufe wo es lebensgefährlich ist wenn jemand alkoholisiert seiner ASrbeit nachgeht.Hohes Unfallrisiko ist bei Alkoholikern immer gegeben. Oder was ist wenn Du betrunken einen Unfall baust?
Sei glücklich dass Deine Familie und Dein Chef noch hinter Dir stehen.Sie werden es nicht ewig tun.
Andrerseits wenn Du nur auf Druck hin auf eine LZT gehst ohne wie man so schön sagt Krankheitseinsicht ist die Therapie für die Katz' und Du wirst nach der Entlassung wieder trinken. Habe ich auch erlebt in meiner LZT dass Patienten die §geschickt" wurde in der Therapie nicht an sich gearbeitet haben und nach der Entlassung wieder zur Flasche gegriffen haben. 18.000 Euro (LZT -4 Monate) in den Sand gesetzt. Es steht auch zu vermuten dass die Kostenträger angesichts der leeren Kassen künftig nicht unbegrenzt Therapien genehmigen werden. Ich hatte eine Mitpatienten die war sage und schreibe das 5.Mal auf Therapie.Ich glaube nicht dass es das in Zukunft noch geben wird.
Nochmals meinen Rat zu Deiner Entscheidung. LZT macht nur Sinn wenn man in dieser Zeit an sich selbst arbeitet. Druck ist ein schlechter Ratgeber für eine LZT.
Ich wünsche Dir von Herzen dass Du persönlich Deine Sucht zum Stillstand bringen willst. Man braucht zu einem glücklichen Leben keinen Alkohol.
Übrigens noch als Nachtrag. Dein Chef darf Dich nicht entlassen wenn Du eine Therapie gegen Deine Sucht machst.Er ist aber auch nicht verpflichtet bei einem Rückfall nochmals hinzunehmen dass Du eine Therapie machst.Dann kann er kündigen, ohne wenn und aber.
Schlauer bin ich aber trotzdem nicht. Das liegt wohl daran das die Antwort nur in mir zu finden ist.
@Margot, ich weiss das mein Chef mir kündigen könnte, wird er aber in der momentanen Phase meines alkoholkonsumes nicht tun (hab keine Fehlzeiten, trinke fast nie in der Arbeit u.s.w.)
Mein Chef ist mein Freund, er macht sich lediglich sorgen. Ausserdem sitzt er 350 Km weg von mir. Hier bin ich der Chef und das ist es was mich eigentlich erschreckt.
Ich habe ne Frau, Kinder, ne Auszubildende, Mitarbeiter, mein Leben funktioniert also (oberflächlich zumindest).
Ich denke viel darüber nach über das was ich eigentlich tun möchte, mich aber nicht traue. Falls ich wirres Zeug schreibe, einfach ignorieren, ich bin auch nicht nüchtern.
Ist mein Leben ohne Alkohol das gleiche ? Wohin kann ich mich dann flüchten ?
Muss ich nüchtern mehr reden ? Wenn ja, muss ich dann ehrlich reden ?
Kann ich unsere Gesellschaft nüchtern ertragen oder such ich mir ne neue Sucht ?
Brauchen wir nicht alle eine Art von "Sucht" ? Haben wir nicht sogar ein Recht darauf ? Sei es Marathon zu laufen, zu koksen, 1x in der Woche die neuesten Klamotten zu kaufen, im Internet zu versüchteln u.s.w.
Viele Viele Fragen die mich bewegen und keine Antworten die aus meinem Inneren kommen.
Da juckt es mich doch in den Fingern, wenn ich dein post lese. Ich denke du hast etwas grundsätzliches noch nicht verstanden. Nicht du hast den Alkohol im Griff, sondern der Alkohol dich. Oder ist es etwa so, daß du genüßlich ein Glas Wein zum Essen trinkst und damit genug ? Ich denke es ist eher so, daß du trinkst um der Wirkung willen und dann ist die Bremse weg und the day after das schlechte Gewissen da. Das du selbst ganz genau weißt, das du dein Trinken nicht mehr kontrollieren kannst.
All deine Fragen, so bekannt sie mir auch vorkommen, sind Ausreden, Ausflüchte, Gründe um weitertrinken zu können (" die süchtige Gesellschaft") um dich deinem Problem nicht stellen zu müssen. Es geht bei deiner Trinkerei nämlich um dich, nur um dich. Und das du während der Arbeit nicht trinkst, keine Fehlzeiten hast sagt auch nicht viel aus (hatte ich auch kaum). Es sagt nur, das du es noch schafftst, den Schein zu wahren. Wobei selbst dein Chef ja um dein Problem weiß, sonst würde er sich ja keine Sorgen machen. Dein eigenes Lügengebäude als Erklärungs-Ausfluchtversuche steht noch, wenn auch wackelig. Ich habe mir auch jahrelang etwas vorgemacht. Vielleicht solltest du dir auch zuerst einmal klarwerden, was du eigendlich möchtest im Leben. Vielleicht hast du ja irgendwann einmal die Einsicht, das du eben nicht mit Alkohol umgehen kannst, das der Zug abgefahren ist.
das hast du wunderbar ge- und beschrieben. Als ich vorhin das Post von Jan gelesen habe, dachte ich mir nur "oh holla hier ist ja jeder Versuch der Hilfestellung noch völlig sinnlos, da er ja noch gar nicht soweit ist. Die Anderen haben zwar schon etwas gemmerkt, aber er selbst sieht das ja noch gar nicht so dramatisch.Es ist das alte Spiel " ich bin ja nicht so ein Alkoholiker wie die anderen". Aus Erfahrung wissen wir ja alle, das so eine Einstellung noch lange anhalten kann, je nach körperlicher oder psychischer Verfassung. Jan, ich wünsche die jedenfalls viel Glück bei deinem weiteren Eiertanz.
Ich kann dem allem nur zustimmen was Beachen geschrieben hat. Aus meiner Perspektive nur soviel: Was Dir so wichtig zu sein scheint - Mein Job, Meine Familie, Mein Haus, Mein Auto, das sind so die typischen Distanzierungsversuche der (noch) privilegierten Alkoholiker. Die richtigen Alkoholiker, das sind doch die Fusel saufenden Wehrmutbrüder, vorzugsweise in Fußgängerzonen und unter Brücken zu finden.
Ein paar von den richtigen Alkoholiker waren vorher privilegierte.
(wenn du intellektuelleren Zuspruch suchst, es gibt ein Buch von einem Spiegelredakteur alias Horst Zocker, das kann dir vielleicht deine Skrupel nehmen)
Hallo Jan, Du scheinst einen starken Charakter zu haben,der Dich zumindest momentan noch davor bewahrt abzustürzen. Du hast zwar den Alkohol nicht im Griff aber kontrollierst sehr gekonnt Dein Leben. Immer gerade soviel und solange trinken bis der erste Saufdruck mal wieder verschwunden ist,kurze Abstinenz und wieder gehts von vorne los. Das kann noch einige Zeit so weiter gehen,da Du ja auch eigentlich keine Notwendigkeit siehst etwas dagegen zu tun. Eine gute Möglichkeit wäre doch mal Nachhilfe in einer SHG zu nehmen,ganz unverbindlich und ohne Zwang.Vielleicht in dem Zusammenhang noch eine Psychotherapie bei einem GUTEN Therapeuten und dann hast Du zumindest schon einmal einige Werkzeuge in der Hand,falls Du merkst,dass es bergab geht. Ich mache im Moment auch eine ambulante Reha und glaube mir,auch ich kenne Tage,wo ich mich frage,wozu das alles??? Dann überliste ich den Teil von mir,der mich zum Abbrechen drängt und ich denke mir,dass eine Therapie nie schaden kann.Selbst wenn mir alles manchmal auf den Geist geht,mache ich doch fleissig weiter,denn es ist unglaublich spannend,mal Dinge von sich selber zu erfahren,die man nie zuvor betrachtet hat (WARUM wohl???).
Stell Dir Deine Persöhnlichkeit als sehr vielschichtig vor und das trinken ist nur ein kleiner Teil von Dir. Nimm das ganze,um Dir gedanklich ein Hintertürchen offen zu lassen,einfach erst einmal von der Seite,als wenn du eine Fortbildung machen würdest. Je mehr Du lernen wirst in Bezug auf Alkohol und auf Dich selber,desdo mehr wird die Wehmut schwinden.
Ich habe sehr genau verstanden das ich nicht gemütlich ein Glas Wein trinken kann. Es ist mir sehr wohl bewusst das ich Alkoholiker bin.
Ich sehe mich auch nicht als privilegierter Alkoholiker (wie Michimichi schrieb). Ich weiss sehr genau das da kein Unterschied zwischen einzelnen Gesellschaftsformen besteht. Sucht ist Sucht, das ist mir klar.
Das Buch werde ich aber mal lesen @Michimichi
Ich sagte auch nicht das ich nicht so ein Alkoholiker bin wie alle anderen. Um es auf einen Nenner zu bringen: Ich saufe.
Ich bin momentan in einer Phase meiner Sucht (wo Ihr wahrscheinlich auch schon mal wart [damit Ihr Euch so manches Posting spart]) wo ich die Sucht erkannt habe, sie satt habe, aber unfähig bin sie zu bekämpfen. Sie lähmt mich, sie kotzt mich an aber ich kann mich irgendwie nicht bewegen.
Es ist wie wenn Du gerne bei Rot über die Ampel rennen willst, es aber nicht kannst. Es wäre ja "unnormal" bei Rot zu gehen. Ich hoffe Ihr versteht.
@Biene
Ja, wozu das alles ??? Um Mensch zu sein, Mensch zu werden ? Das wird jetzt zu philosophisch.....
Bis bald
(und schreibt weiter, es tut sehr gut Meinungen zu hören, auch wenn sie weh tun)
Ja genau darum gehts - lieber Jan - und das versuchen dir die Zuschriften ja auch klar zu machen. Alkoholiker sein bedeutet saufen müssen, und da gibts nur eins - damit aufhören.
Und mit dem Saufen aufhören kann man nur, wenn man den Wunsch dazu hat u n d bereit ist Hilfe zu suchen und diese Hilfe dann auch annehmen kann.
Diese Hilfe kann sehr unterschiedlich sein. Mir haben die AA's geholfen, nachdem sich jahrelang die Therapeuten an mir abgemüht hatten. Das kann auch andersrum passieren. Auch die Hilfe von einem Therapeuten kann einen dazu bringen, dass das Zehnerl fällt.
Mir hat das Bewußtsein, dass ich Alkoholiker bin noch nicht geholfen. Ich hab dann noch ca 10 Jahre rumgemacht - allerdings nicht auf deinem sozialen Niveau (und dieses meinte ich mit privilegiert)
alle User hier haben Dir geschildert wie es ihnen ergangen ist mit ihrer Sucht oder noch ergeht.
Den Unterschied den ich persönlich sehe ist der dass alle Poster hier ihre Sucht angegangen sind bzw. es noch tun.
Du tust das nicht. Entschuldige, das klingt jetzt hart, aber Du scheinst noch nicht so weit zu sein. So lange Du, scheinbar Deinen Alltag noch im Griff hast suchst Du ein Wundermittelchen das Dich vom Alkoholismus heilt. Wenn Du Dein eigener Chef bist, um so schlimmer. Oder glaubst Du Deine Mitarbeiter wissen nicht längst dass Du trinkst? Das ist nämlich der Irrtum dem auch ich einst erlegen bin. Man meint die Anderen merken das nicht! Irrtum, jede Wette dass die alle Bescheid wissen. Ich habe in der Arbeit auch nicht getrunken, trotzdem wussten alle dass ich trinke. Es ist einfach Selbstbetrug wenn man meint man kann nach aussen den Schein wahren. Oder woher weiss Dein Chef wenn er so weit weg ist dass Du trinkst?Du wirst es ihm wohl kaum selbst gesagt haben. Und wie schon ein Poster hier geschrieben hat.Wenn Du nichts tust gegen Deine Sucht kann alles weg sein, Deine Familie,Deine Freunde,Dein Arbeitsplatz,Deine Existenz, einfach alles. Aber es ist eigentlich sinnlos dies hier zu schreiben, denn es wird Dich wohl nicht wirklich erreichen. Du suchst immer noch das Hintertürchen dass Dir die Abstinenz erspart und solange das so ist werden Dich zwar die Worte der User hier erreichen aber Du kannst sie nicht umsetzen. Was meine Rettung war, war die Angst aus der Sucht nichtmehr herauszukommen und daran sterben zu müssen. Und mein Glück war dass zu dem Zeitpunkt wo ich wusste dass der Alkohol mein Leben bestimmt und nichtmehr ich niemand da war der mir "geholfen" hätte. Du bist von Co-Alkoholikern umgeben, die Dich decken, sei es Dein Cehf,Deine Familie,Deine Freunde. Nur weil sie mitspielen kannst Du weiterhin saufen ohne dass es unmittelbare Konsequenzen hat. Einen Gefallen tun die Co's Dir damit nicht. Ich habe selbst erlebt dass es gerade die Mitpatienten in der Therapie waren deren Angehörige sich Sorgen gemacht haben und sie immer wieder aus dem Schlamasel gezogen haben wenn sie alkoholisiert abgesürtzt sind die letzendlich am Alkohol gestorben sind. Einfach weil ja immer wer da war der alles zurechtgebügelthat.Letzendlich hat diese "Fürsorge" sie das leben gekostet, denn sie mussten ja nicht aufhören, es war ja immer jemand da der sie "beschützt" hat. Ich schreibe Dir das nur so als Denkanstoss, denn dies ist selbsterlebte bittere Realität. Und Alkoholiker sterben nicht einfach so, sie verrecken im wahrsten Sinn des Wortes, meist an inneren Blutungen. Blutsturz und Ende.Oder eben an Leberzirrhose, auch ein qualvoller Tod.
Auch ich kann nur sagen, wie schon ein Vorposter. Alkoholismus ist eine tödliche Krankheit. Du entscheidest, willst Du leben oder sterben?
Und um noch Deine Frage zu beantworten.Auch Alkoholiker sind von anderen Süchten nicht frei, ganz klar. Schliesslich sind wir alle Menschen und nichts ist in meinen Augen unerträglicheres als Menschen die "perfekt" sind.
Aber bei der Sucht Alkohol,Drogen,Tabak geht es um tödliche Krankheiten die selbst verschuldet sind.
Du wolltest Meinungen ,alle haben sie Dir mitgeteilt, aus eigenem Erleben heraus.
Aber wie gesagt, ich habe den Eindruck dass Du in der Phase bist "Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass". Das funktioniert nur leider bei Sucht nicht.