Und die 7. woche geschafft (wobei so schlimm war und ist es nicht) aber schwanger bin ich nicht *g*
ich hatte am mittwoch das 2. meeting beim therapeuten und der mann wird mir immer sympatischer...und ich fühle mich gut aufgehoben bei ihm. mich überraschte seine frage nach meinen zielen innerhalb der therapie, denn darüber hatte und habe ich mir noch gar keine gedanken gemacht. also wieder mal eine typische eigenart von mir; erst mal machen und dann sehen was dabei so rauskommt.ist das der richtige ansatz? bei meiner abstinenz ist es ja genauso... wo will ich eigentlich hin was ist mein ziel? nur über die 24h zu gelangen reicht mir nun nicht mehr. es war und wird sicherlich immer eine hilfe sein, nur das heute nicht trinken, aber der große fahrplan, wohin führt mich die reise? ist noch nicht abgesteckt.
d.h. weiter an mir arbeiten, über das was ich mache, denke, fühle, nachdenken und dadurch schrittweise eine veränderung (posiv) hervorrufen. und dann vielleicht als ziel, mich mögen und lieben zu können, zu erlernen. ich sehe immer mehr ähnliche denkweisen von alkoholikern....ein mädel aus meiner aa-gruppe sagte mir sie hat es verinnerlicht zu sagen : "wenn es mir gut geht, geht es auch den anderen gut" das habe ich heute kapiert.
am we muss ich so allerlei fragebögen ausfüllen. es wird recht spannend da der überwiegende teil offene fragen enthält. ich denke diesen schritt gegangen zu sein, ein therapie zu machen (früher waren das alles spinner die ihr leben nicht inen griff bekommen und deshalb in eine therapie rennen müssen ) ist wichtig für mich und wird mich schritt für schritt weiterbringen.
meine freundin ist auch in therapie, ist schon ein wenig amüsant am abend miteinander über seine stunde bzw. den therapeuten zu reden....*lach " bevor wir etwas planen sollten wir mit unseren therapeuten darüber diskutieren**ich sage nix mehr ohne meinen therapeuten dazu befragt zu haben*
das dieser mann(therapeut meiner freundin) anscheinend recht wenig von süchten versteht wird immer deutlicher... auf die frage wie es meiner freundin in der letzten wochen ergangen wäre und wie sie sich fühle sagte sie:"prima mir gehts klasse" und sie wüsste gar nicht so genau was sie denn besonderes erzählen solle. woran das liegt fragte sie der therapeut und sie sagte nur mein freund trinkt nicht mehr! alles ist entspannter etc. der therapeut meinte darauf hin, seltsam ihr freund machte gar nicht so den eindruck das er körperlich abhängig sei......
bis heute lief alles (alk+beziehung)ziemlich gut und ohne nennenswerte komplikationen! die therapiestunde war wieder sehr aufschlussreich....und ich musste doch mal wieder feststellen wie man als alkoholiker den konsum rechtfertigt (gerechtfertigt hat). für mich war es einfach normal zu renovieren und dabei bier zu trinken bis die kiste leer war und ich voll. ich kenne auch niemanden der beim renovieren oder umbautätigkeiten kein bier getrunken hat...(warum?) klar mein gesamter bekanntenkreis bestand natürlich nur aus "trinkern". in den letzten 2 monaten hatte ich mit ihnen so gut wie keinen kontakt...ist es nicht bitter das man sich "freunde" aussucht und diese nur nach dem alkohlokonsum bewertet? und mit nicht-alkoholikern keinen kontakt pflegte? mein umdenken überrascht mich jeden tag aufs neue...2.leben? 2.geburt durch trockenheit! geil. aber es lauert wieder die fratze des alkohols...
gestern war ich beim doc nen check up "blutbild" etc. durchführen zu lassen. ausserdem muss er einen konzilar-bericht für meine krankenkasse bzg. der therapie erstellen. mein erster gedanke bei der blutabnahme: was ist wenn meine leberwerte wieder in ordnung sind? (wer klopft denn da im hirn an? die sprechstundenhilfe sagte mir die werte werden vorraussichtlich heute ankommen...na gestern abend kreisten sie wieder die gedanken....hoffentlich sind sie schlecht! um 12:00 hat man mir die werte zu gefaxt. mcv 93 got 30 gpt 39 gammaGT 46. alle im referenzbereich und nun? (na komm willste nicht mal versuchen....)
gester abend 2. teil... es lief ein film (ganz lustig)über 2 kiffer die ihre eingene plantage aufgezogen haben... da ich auch des öfteren einen joint geraucht habe kam mir die idee na gut trinken tuste ja nicht mehr! wie wärs denn mal mit ein bischen gras....
SUCHTVERLAGERUNG?
da ich diese beiden attacken als grobe unsporlichkeit werte, zeige ich den herren alk+gras die rote karte und verweise sie hiermit vom "gedankenspielfeld" und bin froh heute abend wieder in die gruppe zu gehen.
Im Grossen und Ganzen geht es mir gut. Die letzte Woche war mal wieder reichlich turbulent. Auf einen Nenner gebracht, ich werde immer nüchterner und klarer in Kopf. Gehe die Probleme an und verstecke mich nicht mehr dahinter und suche nach neuen Lösungen.
Es bedeutet allerdings auch, dass diese Flut an neuen und beiseite geschobenen Gedanken ein „Wirrwarr“ auslösen, die ich erst mal sortiert bekommen muss.
Ich habe das Gefühl das ich mich noch nie in meinem Leben der Maßen mit mir selbst auseinandergesetzt habe wie in den vergangenen 5 Monaten.
Die SHG ist mit meiner Therapie zu einem ganz wichtigen Bestandteil meines Lebens geworden und ich freue mich jeden Freitag in die Gruppe zu gehen.