ich dachte ich könnte mit dieser Art Sprache in meinen letzten 2 Posts dir etwas näher kommen
Doch es ging wohl nicht
Ich hatte wohl auch Hoffnung damit.
Doch wenn ich nun mein Leben genau betrachte, kann ich feststellen, dass sich mache meiner Hoffnungen erfüllt haben...und manche nicht! Aber hatt es sie erfüllt, weil ich gehofft hatte? Oder wäre nicht alles auch ohne meine Hoffnung eingetreten?
Nun frage ich mich....ist meine Hoffnung überhaupt sinnvoll? Sicher sie haben ihre Funktionen: Mit ihrer Hilfe kann ich schwere Zeiten durchstehen, gleichsam über ihnen schweben, einer besseren Zukunft entgegen. Doch mittlerweile denke ich, dass sie auch meinen Blick von der unangenehmen Gegenwart ablenken hin zu einer Illussion.
Mit all den Hoffnungen bin ich dann wie ein Mensch, der im Kino sitzt um den unerfreulichen Alltag zu vergessen. Meine Hoffnung ist dann mein inneres Kino. Was aber, wenn der Film beendet ist, wenn ich wieder hinaus muss in die Realität, vor der ich geflohen bin? Ist sie inzwischen stehen geblieben, oder hatt sie sich wirklich verändert?
Ich ahne fast schon, dass die Hoffnung mich Entäuschen wird.......und mich in eine Traumwelt meiner Wünsche und Vorstellungen entführen möchte wie der Alkohol
Also Hoffnung noch einen Rat von mir:
Du weisst ja dass du krank bist und warum du leiden tust und auch warum alles schief läuft...sogar musst du dich Krankmelden in der Arbeit. Da du das weisst, kannst dich darum bemühen, auf eine Weise, die dir liegt, wieder ganz in die Wirklichkeit zurückzufinden, statt sie ständig mit irgendwelchen "Kinovorstellungen" zu vergleichen und traurig darüber zu werden. Deine Hoffnung wird sich dann in etwas Sicheres wandeln, nämlich in das Akzeptieren Deiner gegenwärtigen Situation.
Daraus wird sich automatisch eine Besserung ergeben. Und auch Maxes Kapitulation kann dadurch durchbrechen.
Das kann bedeuten, dass du wieder Gesund wirst, weil der Kampf nachgelassen hatt.
ich habe deine Beiträge wohl verstanden ... und ich danke dir dafür ...
O-Ton-Lisl:
"Deine Hoffnung wird sich dann in etwas Sicheres wandeln, nämlich in das Akzeptieren und Respektieren Deiner gegenwärtigen Situation.
Das kann bedeuten, dass du wieder gesund wirst, weil der Kampf nachgelassen hat."
Auch diese Worte verstehe ich ... und ich weiss ... dass du damit recht hast ... Jedoch ... es will mir nicht gelingen ...
Da ich wieder rückfällig geworden bin ... möchte ich jetzt nicht mehr weiter schreiben ... Nur im nüchternen Zustand bin ich zu gebrauchen ... irgendwie ...
ZitatMein heutiger Arbeitstag war lang und hart ... und ich falle wieder ... tiefer und tiefer ... Ich werde wirklich erst aufprallen müssen ... wieder einmal ganz unten aufschlagen müssen ... um wirklich zu agieren ...
Meine Frage: Woher nimmst Du die Gewissheit, daß Du noch agieren kannst, wenn Du unten aufgeschlagen bist?
Deine Worte aufprallen, aufschlagen klingen ehr nach Knochenbrüchen und völliger Handlungsunfähigkeit.
Wo hast Du schon mal die Situation erlebt, dass aus so einem Total-Absturz die Kraft zum agieren entsteht? Wo hast Du schon mal einen echten Gewinn gezogen aus der Situation, abzustürzen, aufzuklatschen?
Das gibt mir zu denken, weil ich in einer völlig anderen Situation gerade ganz ähnlich reagiere wie Du. Ich bin in meiner Firma Mobbing ausgesetzt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, davor zu kapitulieren, solange noch ein Restfunken an Kraft in mir steckt. Ich kämpfe einfach weiter, denke, wenn ich doch recht habe, m u ß sich doch mal alles zu meinen Gunsten wenden.
Ich denke, ich muß da durch, kann doch jetzt nicht einfach abhauen, den Schwanz einziehen.
OK, Schwanz einziehen ist auch nicht angesagt, aber ich hole mir Hilfe, weil alleine schaffe ich das nicht. Nächste Woche habe ich einen Termin bei meiner Ärztin, von der erhoffe ich mir Adressen für psychol. Beistand.
Und mit dieser Einsicht hoffe ich die Kurve im Freiflug zu bekommen, b e v o r ich unten aufdatsche, autsch... das könnte verdammt weh tun.
Aber manches an Deinen Posts läßt mich vermuten, daß Du es gerne hast, wenn’s weh tut, oder?
Als sehr aggressiv anderen gegenüber erlebe ich Dich nicht, ehr autoaggressiv.
Schreib einfach weiter, warum sollst Du das hier nicht als Tagebuch verwenden?
Gruß, Lissy
[f1][ Editiert von Lissy01 am: 16.07.2004 20:55 ][/f]
denk mal drüber nach, daß Zeit - Tage, Wochen, Monate - ein sehr wichtiger Faktor ist, wenn es um die Behandlung von Depressionen geht. Ich kann da mitreden, ich hatte mal eine, ein paar Jahre lang immer wiederkehrend. Dummerweise bin ich auch drauf verfallen, sie wegzutrinken, was aber leider nur funktioniert hat, wenn ich mich richtig zugedröhnt habe.
Als ich mich entschlossen hatte, das Trinken aufzuhören - wie ich Dir ja schon gepostet hab - hab ich mich in der Psychosozialen Beratungsstelle angemeldet, also in der Suchtberatung. Ich hatte da einige Gespräche mit einer Psychologin, und wir haben uns auch drüber runterhalten, daß ich eben auch öfter schon depressive Schübe hatte, und ob man meine Depressionen nicht vielleicht auch behandeln sollte.
...Ich hab mich überhaupt mit einigen Fachleuten drüber unterhalten, was denn nun mit mir los ist. Hab mich rückversichert, daß ich Hilfe finden würde, wenn nötig, und dann ging plötzlich auch alleine...vielleicht schon, weil ich das Netz hatte.
Nun, als ich mal einige Wochen trocken war, da sind auch meine Depressionen verschwunden, ohne jede weitere Behandlung. Ich hatte auch seitdem nicht nur fröhliche Phasen, aber nüchtern läuft das echt anders ab. Es geht schneller vorbei, und ich mach mich auch selber nicht mehr so runter, seit ich aufgehört hab, zusätzlich Sachen zu treiben, für die ich mich in den Ars...beißen könnte.
Allerdings möchte ich Dir auch nicht vorenthalten, daß ich ein wenig den Eindruck hab, daß Du noch nicht so ganz die Schnauze davon voll hast, wie es Dir geht. Für mich sieht das ehrlich ein wenig so aus, wie wenn Du in Deinem Elend noch badest. Es gefällt Dir noch, daß Du so eine arme Sau bist. sorry, sieht für mich so aus.
wg. 2 wochen krankschreiben verlierst du keinen deiner jobs, denke ich. und in der entgiftung kriegst du viele gute tipps wie`s weitergehen kann - auch ambulant, neben der arbeit.
depris und alk müssen zusammen behandelt werden, ich dachte auch, wenn ich erstmal meine depris los bin, habe ich auch kein alk-problem mehr - denkste! (s. depris + alkohol). und umgekehrt wird ebenso kein schuh daraus.
verdammt, warum solltest du erst abends unter der brücke und morgens vorm kiosk landen, bevor du etwas unternimmst? in einer suchtberatung kannst du dich auch erstmal anonym unter micky maus anmelden...
und selbsthilfegruppen werfen dich auch nicht raus, wenn du jetzt noch trinkst.
Das Thema mit der Aggressivität habe ich so beschrieben, wie ich es empfinde. Aber: ICH habe kein Problem damit; schreib so, wie Dir zumute ist! Egal, was es ist, schreib, was Dir durch den Kopf geht. Jeder, der Dir antwortet, handelt genauso. Sonst wäre das alle hier sinnlos.
Was ich rüberbringen wollte, ist zum einen, daß die Wut, die Du gegen Dich irgendwie hast, wahrnehme und, was viel wichtiger ist: Daß Du es nicht verdient hast, daß Du so schlecht mit Dir umgehst.
Du meinst, daß Du gnadenlos aufprallen mußt. Mußt Du aber nicht; es reicht doch auch so schon, oder?
Du hast kein Vertrauen zu Dir, behandelst Dich selbst unendlich schlecht. Warum? Ich finde, Du hast das nicht nötig.
Danke für dein Nachfrage ... Bin Freitag wieder rückfällig geworden ... und seit Samstag wieder auf Entzug ... So schlimm wie diesmal waren die Entzugssymptome noch nie ... Ich kann deshalb auch nicht richtig schreiben ... keine Konzentration ...
Auch den anderen Postern habe ich noch nicht geantwortet ... es will mir momentan nicht gelingen ...
Hallo Helena ... Mache dir bitte keine Sorgen ... Ich habe die schlimmsten körperlichen Symptome hinter mir ... Händezittern und Schweißausbrüche lassen mehr und mehr nach ... genauso wie die Welle an Depressionen und Ängste ... Auch scheint meine Konzentrationsfähigkeit langsam wieder zu kommen ... oder soll ich richtiger schreiben ... meine Besinnung ... ???
Ja ... ich mache den Entzug alleine und zuhause ... Ich kenne diese Selbstentzüge zu genüge und noch mehr ... nur diesmal war es halt besonders schlimm ...
Mir ist die Gefahr der Selbstentzüge-im-Alleingang wohl bewusst ... aber in die Klinik hätte mich am Samstag keiner bekommen ...
ich werde weiterhin schreiben ... nur am Freitag wollte ich nicht mehr ... weil ich rückfällig geworden war ... Und im besoffenen Schädel will ich hier nicht schreiben oder antworten ...
Mit lieben Gedanken ... Hoffnung
PS: Dein-Hoffnung-Beitrag von Freitag ... nicht übel! ... Nee ... der war richtig KLASSE!!!
[f1][ Editiert von Hoffnung am: 19.07.2004 23:12 ][/f]