ZitatGepostet von mohnfeld kaum trinke ich nix mehr - steigt mein schokolade-konsum :-((
Das kann daran liegen, das Alkohol im Körper u.a. in Zucker umgesetzt wird. Bei mir war das ähnlich. Habe aber gelesen das Weintrauben den gleichen Effekt erfüllen ohne sich dabei negativ auf der Waage bemerkbar zu machen
heute freue ich mich schon darauf, tag 6 zu schaffen.
in meinen gefühlen überwiegt momentan die freude, dass ich den um-schalter wieder gefunden habe und klarheit zurückgewinne. ich schwanke aber dennoch zwischen hochgefühl und ziemlich tiefer traurigkeit und versuche, mich auf diese gefühle einzulassen, es mir zu erlauben, sie zu spüren, bzw auch, sie auszuhalten.
dabei lass ich erstmal das nachgrübeln über ursachen meiner "suchtstruktur" außen vor. da verwirrt sich auch in meinem kopf sehr viel. ich weiß soviel, dass es sehr tief liegen muß, denn meine äußeren lebensumstände sind sehr angenehm. mit meinen inneren habe ich mich schon oft beschäftigt, ohne diese struktur ändern zu können. im gegenteil, sie kam jetzt heftiger durch denn je :-((
ich kenne natürlich einige dickere psychische belastungsbrocken aus meinen jugendjahren - aber jetzt bin ich über 50 - irgendwann muß das doch mal abgehakt sein ? da kann man doch nicht ewig dran beißen ... und irgendwann müßte man doch auch mal ohne krücken gehen gelernt haben :-((
daneben beschäftige ich mich noch mit meiner inneren getriebenheit, versuche übungshalber wirklich, die dinge zu ende zu bringen und nicht was neues anzufangen, bevor das alte abgeschlossen ist - in ganz primitiven kleinen schritten - ich räume meine geleerte einkaufstüte gleich an ihren platz, bevor ich sie später nochmal in die hand nehmen muß ... klingt ziemlich simpel ...
wenn ich den tag heute geschafft habe, habe ich eine Woche ohne Alkohol geschafft
ich kämpfe aber wahnsinnig darum, mir nicht ständig was anderes in den mund zu stopfen mein süßigkeitenkonsum ist um ein vielfaches gestiegen. seit gestern abend bin ich irgendwie arg deprimiert, ohne so richtig orten zu können, warum.
ein erster härtetest kommt am wochenende. da machen wir eine kleine reise - mit solchen situationen habe ich bisher für mein wohlgefühl immer ein gutes glas wein verbunden.
ich bin sicher, wenn ich nicht hier hergefunden hätte, wäre das auch jetzt schon vorprogrammiert und dann könnte ich es danach nicht mehr stoppen, weil ich mir sagte, jetzt ist es sowieso schon egal:
hallo Mohnfeld, „die tibeter habe ich auch eine ganze zeit lang geübt -verspürst Du bei denen eine wirkung?“ Die „Tibeter“ beleben mich. Vielleicht würden auch Kniebeugen gehen, für den Kreislauf. Aber jahrtausendealte Kulturen kann man schon mal nachmachen, weil vielleicht doch die ganze Seele in Schwung kommt. Und wie bei allen budhistischen Dingen kreischt das nun nicht so, und es gibt nicht direkt wenn-dann-Zusammenhänge wie wir Germanen sie gerne hätten bzw. in der Schule als (allein?) richtig erlernt hatten. ich grüße dich, Max
hallo Mohnfeld, „ich kenne natürlich einige dickere psychische belastungsbrocken aus meinen jugendjahren - aber jetzt bin ich über 50 - irgendwann muß das doch mal abgehakt sein ?“ Sehe ich nicht so, muss durchaus nicht abgehakt sein. Die Leute nennen sowas sonst Schicksal, und sterben damit. Aber „wir“ (Trockenen) können/ sollen/dürfen uns ohne benebelnde dämpfende daher letztlich ja doch belastende Beinträchtigungen mit unseren Angelegenheiten anfreunden (im Gegensatz zu ‚ja, ja so ist das Leben?‘, sie sehen lernen, und dann entweder ändern oder gelassen akzeptieren (Kraft, Gelaseenheit, Weisheit!). So, und jetzt fahre ich aus lauter Freude zu meinen Spreewiesen, und ich sammele Holunder und Spitzwegerich. ich grüße dich, Max
mit "abhaken" meinte ich nicht, dass ich das wegschieben wollte - aber dass die bedrückende wirkung nachlassen müßte, gerade wenn mann sich eigentlich damit befaßt hat ...
einer meiner punkte ist z.b., dass ich ungeliebt aufgewachsen bin und mir das immer wieder von kind auf signalisiert wurde in sätzen wie:
"was habe ich verbrochen, dass ich solche Kinder habe" (wir waren 3 mädchen und sehr "angepaßt" erzogen)
oder: "wie schön könnten wir es haben, wenn wir keine kinder hätten - schafft Euch bloß keine kinder an"
oder (da war ich ca.10 jahre) "ja weißt Du, als Du so klein und niedlich warst und immer umgekehrt bist, wenn ich gerufen habe - da habe ich Dich auch noch gemocht"
usw...
ich mache meinen eltern da keine vorwürfe (mehr) jeder macht es so gut wie er kann. nur - hätte ich mir gewünscht, dass ich nach all den vielen jahren die wirkung dieser zerstörerischen worte mal durch positives hätte ersetzen können - aber wenn ich ganz ehrlich bin, treiben sie mir auch jetzt noch, während ich das schreibe, die tränen in die augen ob der ungeheuerlich keit :-((
hallo Mohnfeld, ich denke dass wir uns nur unwesentlich unterscheiden, im "abhaken". Hauptsachr ist wir tun es auch. Ich hatte es etwas "besser" als du, denn dieses Monstrum da war ja nicht meine richtige Mutter, sondern Adoltivmutter. Und das hätte meine richtige Mutter niemals mit mir gemacht!! Keine Ahnung ob das überhaupt stimmt, aber es hat mir jahrelang geholfen. ich grüße dich, Max
hallo Max, das hört sich an, als ob Du diesbezüglich auch sehr schlechte Erfahrungen gemacht hättest!
Heute packe ich nun Tag 8 an. Ich muß höllisch aufpassen, dass sich nicht schon wieder mein Verführungsteufelchen meldet, das da flüstert, na also - so schlimm ist's doch gar nicht ...
Gibt es denn eigentlich beim Alkohol auch so eine Art JoJo-Effekt wie beim Fasten? Dass man sich nach jeder Abstinenz-Pause eher steigert? Davon habe ich eigentlich noch nichts gehört. Aber mir kommt das bei mir so vor
Sonst weiß ich gar nicht so recht, wie ich mir das erklären soll, dass ich die letzten Wochen allmählich immer öfter in das Trinken auch tagsüber bis zu einer Menge von 2 Flaschen Sekt hineingeschlittert bin. Mein hoher regelmäßiger Alkoholkonsum über die Jahre hat es ja mit sich gebracht, dass ich einiges wegstecken konnte, ohne dass man es mir gleich ansah - abgesehen von meinen richtigen Ausrutschern. Aber das jetzt ließ sich auch nach außen nicht immer mehr so ganz verbergen -
und ich hab mich damit immer öfter in so peinliche Situationen gebracht, über die ich jetzt noch gar nicht richtig nachdenken mag ... Ich möchte ganz dringend den Kopf immer ganz oben behalten - in meinen Schwächen durchschaut zu werden und mein Gesicht zu verlieren, ist ganz furchtbar :-((((( Dennoch habe ich mich sehenden Auges immer wieder da reingebracht
ich verabschiede mich erstmal über's Wochenende und wünsche allen sonnige Tage! mohnfeld