ich habe noch vier so liebe Exemplare zuhause. Auch ich muss mir über die gleichen Themen wie Waldschrat den Mund fusselig reden....
"Nimm dir einen Teller,wenn du Krümelkekse essen möchtest und setz dich gefälligst an den Tisch und nicht genau drei Zentimeter vor den Fernseher ...."..."Milchgläser oder Ähnliches gehören nicht hinter den Fernseher sondern in die Spülmaschine... "
"Socken treten gemeinhin immer paarweise auf... "..."Hausaufgaben macht man vor dem Spielen und nicht um fünf vor acht Uhr abends,kurz vor dem Zubettgehen,weil man mal wieder die Hälfte vergessen hat ...und bla,bla,bla...
Diese Art von Schlampereien kenne ich trotz Trockenheit immer noch.
...und andersrum gedacht....würden mir Kinder Angst machen,die nicht all dies machen würden oder zumindest probieren würden...dann wären es ja keine Kids mehr....oder sie wären vermutlich krank oder hätten Depressionen.
Folgsame,nicht-streitlustige,angepasste Kinder sind nicht normal.
Wenn meine Kinder mich schonen müssten /wollten und ihre Grenzen nicht austesten würden / könnten,würde ich mir über meinen Seelenzustand Gedanken machen müssen.
Aber so muten sie mir eine Menge zu,was ich indirekt als Kompliment auffasse.
ich erwart mir ja auch nicht, dass meine Kids jetzt Rücksicht nehmen auf meinen Ausnahmezustand und mich in Watte packen, ich hab bloß noch nicht daran gedacht, dass sie vielleicht gar nicht wollen könnten, dass ihr Papa sich in Richtung konsequent verändert. So unmittelbar (für sie sichtbare und erkennbare) negative Auswirkungen hat meine Sauferei ja nicht gehabt, hab sie nicht mißhandelt oder auch nur ungerecht behandelt. Für sie ist der "neue" Papa eigentlich nur unangenehm streng und ich kann mir vorstellen, dass sie den "alten" zurückhaben wollen, der sie viel mehr in Ruhe lässt, auch wenn sie gerade alle Regeln zwischenmenschlicher Verhaltensweisen im Sinne eines funktionierenden Familienlebens und bewohnbaren Haushalts genüßlich und nach Herzenslaune brechen. Vor diesem Sturm möchte ich mich wappnen, nicht vor lebenslustigen Kindern, die ihre Grenzen austesten.
Apropos Socken: Es wird wieder einmal Zeit, Socken-memory zu spielen. Kennst du das? Da nimmt man den großen Wäschekorb, oder gleich beide, wo all die einzelnen Socken der letzten Monate drin sind und schüttet sie auf den Boden. Alle Kinder und man selber natürlich auch, sitzen rundherunm und suchen gleiche Paare zusammen. Wer die meisten findet und zusammengestülpt bei sich stapelt, hat gewonnen und für den oder die koche ich dann zum Beispiel ein Wunschessen nach Wahl. Lange nicht mehr gespielt.....
Meine Tochter hat mich nach zwei, drei Wochen angegiftet: "Du bist unausstehlich geworden!" Von jemand anderem hier habe ich in Erinnerung, daß man ihm glatt an den Kopf warf: "Sauf bloß wieder!"
Diese diffuse Unruhe, die sich fast bis zum Nervenflattern steigern kann, gehört zu einem "richtigen" Entzug dazu Das sollte nach ca. zwei Wochen weg sein.
Wie gehts denn deinem Kopf? Überhaupt keinen Druck oder so gehabt?
Und immer schön Mineralwasser trinken und den Kaffekonsum langsam wieder drosseln,
was heißt, keinen Druck, hatte ich auch, eigentlich noch immer, hab bloß nicht alle Wehwehchen berichtet. Jetzt hab ich grad alle vom Fernseher zur Aufgabe getrieben, die giftigen und unverständlichen Blicke hättest du sehen sollen!!! Was hat er denn jetzt, um die Uhrzeit war er doch immer ganz pflegeleicht!!! Spannend.
Läurft bei uns genauso ab, ich nenne es aber Socken-Single-Party oder Fest der Einsamen Socken-Herzen.
Und wer bei der dritten Socken-Party keinen abbekommt, der fliegt raus (in die Mülltonne, definitv!)
Außer die Socke ist so unscheinbar, so Massen-Konform (Einheitsgröße, schwarze Baumwolle), daß die Chance besteht, daß i r g e n d w a n n mal wieder eine gleiche partnerlose Socke auftaucht.
Was lernen wir daraus?
Jeder findet sein Deckelchen, Hauptsache immer schön unscheinbar, konform, ja nicht zu individuell, nur keine Ecken und Kanten.
Ihr seht, da lernen die Kinder sogar fürs Leben beim Socken-Memory!
das klingt irgendwie furchtbar traurig, oder wars wenigstens ironisch gemeint? Solches sollten meine Kinder (und wohl niemandes Kinder) nicht beim Socken-Memory lernen. Konsequenz: Einzelne Socken, die partout keinen Partner finden können erhalten einen Ehrenplatz an einem Anschlagbrett, um jederzeit in Sichtweite zu sein, wenn sich ein passender Zweiter unter irgendeinem Bett findet. Na?
Übrigens: hab die Kochrezeptecke entdeckt, super, hab auch gleich was hineingeschrieben.
ich habe zwar keine kinder und bin auch kein "sockenpapi", aber ich lese sehr gerne deine posts. du schreibst sehr nett und bist trotz deines nichttrinkens keinesfalls frustriert und böse auf die welt. aber du hast ja auch schon ein paar alkoholfreie wochen hinter dich gebracht. ich möchte gern auf dein post zurückkommen, wo du schreibst, dass du nicht gern in kneipen gehst, wo man dir ungefragt alkohol anbietet.
stell dir vor, ich bin 4 jahre trocken und vermeide es immer noch, in kneipen zu gehen. das erste mal wird sein, wenn ich zum saufnixtreffen nach köln fahre. das ist ja nicht schlimm, weil da von der gruppe keiner trinken wird. aber wenn ich in einer netten runde sitze, wo alle trinken und sich amüsieren, fühle ich mich benachteiligt. ich ärgere mich dann über mich selbst. das ich es habe soweit kommen lassen, dass ich nicht mehr trinken darf. dieser satz ist ein horror für jeden suchtberater. die wollen immer, dass man sagt, "ich brauche nichts mehr trinken". also siehste, waldschratt, es gibt leute, die das nach 4 jahren noch nicht begriffen haben.
liebe grüsse und schönen tag
barbaraa
Gerda
(
gelöscht
)
Beiträge:
19.10.2004 11:54
#205 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker
Hallo Waldschrat, komme eben vom arbeiten. Heute werden es "schon" 14 Tage dass ich nichts mehr trinke. Heute nachmittag muss ich mit meinem Sohn zu einem Vorstellungsgespräch. Ich finde es super, dass ich nicht mehr denken muss "hoffentlich habe ich nicht zu viel getrunken" wegen dem Autofahren. Wenn ich von der Arbeit heimkam, trank ich meist schon eine halbe Flasche Weiin vor dem Essen und danach - je nachdem - ob ich wegmusste noch mehr. Wenn mein Mann abends wegging, machte ich noch ne Flasche auf und konnte so gut schlafen. Den Fernseher habe ich oben im Schlafzimmer, da ist es - so meinte ich - niemand aufgefallen, wenn ich oben ein anderes Programm sehen wollte und konnte schlafen wann ich wollte. Aber es ist doch jetzt gut so. Wir halten durch!!! LG Gerda
schön wärs, aber es sind exakt 7 Tage, die ich nichts trinke, ich schreib nur so maßlos viel in kurzer Zeit, dass es vielleicht so aussieht, als wäre ich schon so lange hier. De facto kämpfe ich aber gerade noch mit dem Entzug (vielleicht nicht wirklich sehr stark, aber doch durchaus merklich) Ich glaube, mir wird es genauso gehen. Ausgeschlossen werd ich mich vielleicht nicht fühlen, dazu bin ich zu diskussionsfreudig. Ich werd eher immer sturer werden, je mehr man mich bedrängt, nämlich auch nach innen, zu mir selber, so auf die Art: Jetzt erst recht nicht. Aber die Einstellung: ich würd so gern mitsaufen, aber ich bin ja selber schuld, dass ich nicht mehr darf... alle sind so herrlich ungehemmt, nur ich bin stocknüchtern, wie schade....die halt ich für wirklich gefährlich. Wenn ich mir vorstelle: In einer "lustigen" Gesellschaft treffe ich eine Superfrau, schon etwas angeheitert, sie will, ich kann mir das aber nur gestatten, wenn ich auch schon enthemmt bin, meine Hormone drängeln aber dorthin, dann komm ich echt ins Schleudern. Nein verdammt. Entweder kann ichs ruhigen Gewissens tun, oder ich lass es eben. Traurigkeit über nicht mittrinken dürfen darf es keine geben.
Schön von dir zu hören! Wir schaffen das, keine Frage. Und das mit dem Autofahren ist auch meine größte Erleichterung. Nie wieder!!!!!!!! Ich hab übrigens keine Probleme ohne meinen Spiegel, so weit war ich offenbar noch nicht, Gott sei Dank. Schlafen tu ich immer noch recht schlecht, wache oft schweißgebadet auf, wälze mich hin und her aber ich spüre auch, wie eine Runderneuerung einsetzt.
Gerda
(
gelöscht
)
Beiträge:
19.10.2004 13:09
#208 RE: erstmals registriert: ich bin Alokholiker
Hi waldschratt, freut mich, dass es Dir gut geht. Mir gehts soweit auch ganz gut. Habe auch keine Entzugsprobleme. Ausser z. Zt. Kopfschmerzen, aber bei uns ist Fön. Schlafen geht auch nicht immer gut. Am Fernsehen kann ich am besten einschlafen. Zwischendurch habe ich eine gewisse Unruhe und vor ein paar Tagen hatte ich heftig gegen das Trinken ankämpfen müssen. Aber soweit ists ganz gut. So nun fahre ich zum Vorstellungsgespräch mit gutem Gewissen und 0 Promillen. gruß Gerda PS: Heute abend gehe ich wieder zu den AAn. Die Lektüre von denen ist ganz interessant. Habe mir 2 bücher gekauft in denen ich z.Zt. lese.
Was ist das eigentlich, ein Waldschrat, kannst du einen unwissenden Schweizer mal darüber aufklären....??
Wieso ich hier in Deinen Thread reinschreibe.... Ich habe mich lange nicht mehr auf dem Board gemeldet, aber doch immer wieder mitgelesen. Diese (Deine) Geschichte hat in mir so viel ausgelöst, hab alles wie gebannt gelesen und ich finde Deine Art, wie du nun das Problem angehst wirklich toll. Genau nach diesem Weg habe ich gesucht und ich werde, wenn auch nicht genau in Deinen Fussstapfen, aber dennoch in Deiner Richtung weitergehen. Du bist ein paar Tage voraus, ich werde dich nie einholen, trotzdem bin ich froh, wenn ich dich nicht aus den Augen verliere. Ich finde dich super und wünsch dir viel Kraft und Spass auf deinem (unserem) weiteren Weg.