Hmmm...das kenne ich auch! Ich merke bei mir hat es was damit zu tun, dass ich "das Normale Leben" nicht leben will, die Routine usw. Ich habe mir z.B. lange immer wieder neue Arbeitsbereiche gesucht. Wenn ich in einem wußte wie es ging, mußte schon der Nächste kommen. Heute bin ich selbständig im Marketingbereich tätig, was auch ganz gut läuft. Da habe ich immer Abwechslung, muß allerdings aufpassen, dass ich mich nicht überfordere... Ich glaube für mich schon, dass es ganz viel mit damit zu tun hat, immer wieder einen neuen "Kick" zu bekommen und mich nicht auf mein alltägliches Leben einlassen zu müssen. Mir hat z.B. die Beschäftigung mit dem Buddhismus, Meditation usw. ganz gut geholfen, das besser zu lernen. Vieleicht eine Anregung?
Als Spiegeltrinker würde ich Dich nicht bezeichnen, eher als Entspannungs- oder Belohnungstrinker. Ist aber auch egal. Machst Du jedoch so weiter wie bisher, bist Du auf dem Weg dahin, ohne Alkohol nicht mehr funktionieren zu können. Das wäre dann Spiegeltrinken. Das willst Du Dir ersparen, denke ich mal.
Für mich liest sich aber alles, was Du so schreibst, noch überhaupt nicht konsequent. "Nice try" oder neu "probieren" sind die Aussagen von Dir und auch manches andere, die mich das behaupten lassen. Man probiert nicht, trocken zu werden oder zu sein. Erst recht nicht bei vier Bier täglich oder manchmal auch mehr schon über drei Jahre lang.
Einen Punkt musst Du setzen und für Dich entschieden haben: Nie wieder Alkohol und das ein Leben lang! Wenn Du Dir das sagen und verinnerlichen kannst, dann sehe ich gute Chancen bei Dir. Dann kannst Du Dich auch jeden Tag loben, den Du trocken erlebt hast, ausnahmslos.
Du bist dann befreit, überhaupt je wieder in egal welcher Situation darüber nachzudenken, ob Du trinken solltest oder nicht. Es gibt dann einfach keine mehr. Das ist die wahre Freiheit in Bezug auf Alkohol, die Du ja anstrebst.
Viel Glück dabei, aber sei bitte konsequent jetzt. Lieber Gruss von Ralph.
mir geht es ähnlich wie dir.Mein Konsum ist auch so 3-4 Bier jeden Abend und das seit Jahren.Angefangen hat es auch aus Einsamkeit.Jetzt bin ich aber gar nicht mehr einsam und trinke immer noch fleissig mein Bier.
Hab mich auch nach langem Ringen ,bestimmt (schon 1/2 Jahr) entschlossen zu einer SHG zu gehen. Gib nicht auf.
Hallo Adobe,
sag mal ist das immer so das man dann von heut auf morgen Entzugserscheinungen bekommt.Ich dachte auch das geht schleichend vor sich.
Zitatsag mal ist das immer so das man dann von heut auf morgen Entzugserscheinungen bekommt.Ich dachte auch das geht schleichend vor sich.
Meistens merkt man am Anfang leichte Entzugserscheinungen (innere Unruhe, leichtes Zittern) realisiert diese aber nicht als solche. Nach einem längeren Saufgelage können die Entzugserscheinungen dann aber plötzlich massiv (starkes Zittern etc.) auftretten.
Bei mir war das so: Ich habe ganz langsam immer stärkere Entzugserscheinungen bekommen. Das ging über Jahre und hat bei mir dazu geführt mein Trinkverhalten (nur noch am Wochenende) zu ändern. Dadurch hielten sich die Entzugserscheinungen in Grenzen. Am Schluß hatte ich, trotz guter Leberwerte, nach zwei intensiven Trinktagen sehr starke Entzugserscheinungen obwohl ich vielleicht noch ein viertel von dem getrunken habe was ich mit 19 vertragen habe. Die Spirale geht hat unaufhaltsam immer nach unten. Da hilft kein bitten und kein flehen.
Vielen Dank für eure Kommentare. Werde ich mir verinnerlichen. Es ist schwer zu begreifen, das man einfach garnix garnie mehr trinken soll. Ich geb ja zu, vermutlich bin ich noch nicht so weit, das zu erfassen. Muss weiter reflektieren.
Für heute gilt erstmal -> Tag 1 geschafft - keine offensichtlichen Entzugserscheinungen außer das ich wegen der drei von gestern ganz schlecht geschlafen habe. Ich muss mich an so kleine Dinge erfreuen
Bin hundemüde und hoffe auf guten Schlaf!! Ich wünsch alles Beste!
"sag mal ist das immer so das man dann von heut auf morgen Entzugserscheinungen bekommt.Ich dachte auch das geht schleichend vor sich."
Entzugserscheinungen kommen _sofort_, wenn die Wirkung von Alkohol nachläßt. "Normalos" z.B., die Alk als Einschlafmittel benutzen, wachen dann sehr früh am Morgen, vor ihrer Zeit, auf und wissen nicht warum.
Zitatdas man einfach garnix garnie mehr trinken soll.
Hallo stormy,
nicht soll- sondern gar nichts mehr trinken will das ist ein himmelweiter Unterschied. Denn wenn du das willst, da ist nichts mehr schwer zu begreifen, dann hast du es begriffen.
so weit musst du gar nicht denken, "nie wieder". das hat mich anfangs auch nur blockiert. ich darf selbst entscheiden ob und wann ich trinken kann. irgendwann kommt dann der zeitpunkt in dem du es soweit verinnerlicht hast; mensch mir gehts richtig gut ohne das zeug, aus welchen grund soll ich denn wieder anfangen zu trinken? ich vermisse doch gar nix! und du lernst die wirklich schönen seiten der trockenheit kennen. die aa´s sagen: nur für heute, nur für 24H das hat bei mir gewirkt obwohl ich auch das anfangs befremdent fand.
für viele ist das "Nie wieder" schwierig fassbar. Deswegen setzen sich manche Alkoholiker kürzere Zeiten. Ich bleib jetzt bis Ostern trocken und dann gehts weiter oder so ähnlich
Erlaube mir, dass ich auch mal was in diesen Thread schreibe.
@markus Ich finde aber, dass das "nie wieder" auch irgendwie verinnerlicht werden sollte. Ich habe schon auch die Erfahrung gemacht, dass mich das "nie wieder" blockiert.
Gleichzeitig war es aber für mich auch die ganz grosse Hintertür, mir meine Trinkpausen schon einzugrenzen, bevor ich überhaupt damit angefangen habe.
Für mich heisst es nun auch, jede 24 Stunden trocken bleiben. Die trockenen Stunden nutzen um weiter zu kommen und Veränderungen herbeizuführen.
also ich konnte mir vor 8 Jahren vor meiner Trockenlegung mir auch unmöglich vorstellen, ein Leben lang keinen Alk mehr trinken zu dürfen. Die 24Stunden-Krücke empfand ich für mich als Selbstbetrug. Also habe ich mit damals 48 Jahren mir gesagt, ich bleibe trocken bis . . . ja bis zum 70. Geburtstag. Da entscheide ich neu. Absoluter Hirnriss, aber bis jetzt hat's geholfen. Das Doofe ist nur, der 70. Geburtstag ist nur noch 14 Jahre entfernt.
Moral von der Geschicht': scheint's braucht es eine Krücke am Anfang.
Tag 2 hat begonnen, ich fühl mich aber nicht sehr gut. Obwohl ich rund 8 Stunden am Stück geschlafen hatte, fühle ich mich sehr schlapp. Werd mich jetzt dann auch einfach nochmal hinlegen. Mein Körper braucht Schlaf.
Ich hab schon begriffen, das es keine Option zu "niemehr etwas trinken gibt". Nein, ich glaube das gibt es wirklich nicht. Und ich will eigentlich auch nie mehr was trinken. In kritische Situationen werd ich jetzt mit dem Gedanken "Du trinkst ja sowieso nichts, denk nicht drüber nach" arbeiten. Desweiteren ist es glaub ich nicht möglich, das auf Langzeit zu beziehen. Zumindest mein Kopf vermag das nicht. Ich hab mir vorgenommen, wie hier auch schon vorgeschlagen, ein 24h-Denken an den Tag zu legen. 24h sind überschaubar. Innerhalb von 24h kann ich sagen: Nein, heute trinkst du nichts. Vermutlich fällt einem dann die Endaussage irgendwann leichter, und man kann sich mit dem Gedanken besser anfreunden.
Nochmals vielen Dank für eure Kommentare! Es hilft mir soo viel!
Dein Ansatz ist völlig richtig, wie ich finde. Massgeschneidert sozusagen auf Stormy-Figur.
Meine Aussage: Nie wieder - ein Leben lang, war gewissermassen der Subtitel für das Buch: Alkfreies Leben. Dann kamen natürlich die Kapitel. Das sind die täglichen 24 Std. Auch ein literarisches Werk schreibt man sicher nicht in einem Tag nieder, aber im Kopf kann es schon im Ganzen vorhanden sein. Bei mir ist es jedenfalls so gewesen.
Das Du nun schlapp und müde bist, ist völlig normal. Durch den Alkohol hast Du eigentlich nie richtig geschlafen. Das holt sich jetzt Dein Körper, bei mir war es auch so. Ich habe ihm dann immer nachgegeben, gewissermassen als Belohnung und Wiedergutmachung. Es tat gut und lässt auch wieder nach. Heute bin ich wieder normal bei acht bis neun Stunden eingependelt.
Trink jetzt bitte ersatzweise viel Wasser ohne Kohlensäure, Tee wäre auch gut. Ohne Kohlensäure deshalb, damit der "Rülpsfaktor" (ich nenn das mal so) Dich nicht gleich wieder an Bier eninnert.
"... Das Du nun schlapp und müde bist, ist völlig normal. Durch den Alkohol hast Du eigentlich nie richtig geschlafen. Das holt sich jetzt Dein Körper, bei mir war es auch so. Ich habe ihm dann immer nachgegeben, gewissermassen als Belohnung und Wiedergutmachung. Es tat gut und lässt auch wieder nach. Heute bin ich wieder normal bei acht bis neun Stunden eingependelt.
Trink jetzt bitte ersatzweise viel Wasser ohne Kohlensäure, Tee wäre auch gut. Ohne Kohlensäure deshalb, damit der "Rülpsfaktor" (ich nenn das mal so) Dich nicht gleich wieder an Bier eninnert. ..."
Ja, mein Problem ist das ich hundemüde bin, aber trotzdem nicht einfschlafen kann. Klar, irgendwann geht's dann doch, aber es dauert ewig.
Auch hier wieder : wenn ich nicht alleine im Bett bin, kann ich besser einschlafen.
Ich trinke viel Wasser. Ich denke das mach ich schon richtig. Und ja, heute wird es keinen Alkohol geben!
Noch eine möglicherweise saublöde Frage zur Ernährung: Ich bin Vegetarier. Muss ich irgendwas besonderes beachten? B12 Zufuhr habe ich genug durch Milchprodukte und Käse. Aber gibt es im Bezug auf den Entzug etwas zu beachten?
da müssen andere schreiben über die Ernährung, ich bin kein Spezialist auf dem Gebiet. Ich habe einfach auf meinen Körper gehört und alles aufgenommen was er verlangte. Jede Menge Salate und Saures übrigens.