Du bist auf einem sehr gueten Weg ! Hut ab !Ja und die Eitelkeit bekommt auch Futter. Mein Bierbauch geht zurück,die Augen werden klarer.die Röte aus dem Gesicht weicht langsam und die Mädchen schauen wieder.Welch angenehme Begleiterscheinung !
Beginne heute auch Tag 9. Gratuliere dir, dass du bis dahin durchgehalten hast. Ja körperlich merkt man es uns sicher an, dass es besser geht. Das grosse Schlafbedürfnis habe ich auch. Ich leg mich ins Bett, schlaf ein und schon ist leider wieder morgen.
Wie sieht es bei dir mit der Psyche aus. Ich hab da grosse Probleme. Es hat mich eine gewisse Lust- und Mutlosigkeit befangen.
Ich bin von einer gewissen Euphorie über meine trockenen Tage ergriffen, was mir sehr hilft. Deine Müdigkeit hat vielleicht biologischen Hintergrund? Lustlosigkeit verspüre ich nicht, zu sehr reizt es micht, mein Leben trocken zu "erleben". Dazu mischt sich jetzt ein wenig Angst über die Arbeit, die jetzt nach Urlaub für mich wieder beginnt. Es wird dort Situationen geben, denen ich mich einfach stellen muss. Bin allerdings fest davon überzeugt, das ich das packe!
ZitatGepostet von Erdmann Ich leg mich ins Bett, schlaf ein und schon ist leider wieder morgen.
Wie sieht es bei dir mit der Psyche aus. Ich hab da grosse Probleme. Es hat mich eine gewisse Lust- und Mutlosigkeit befangen.
Hi Erdmann,
womöglich merkst Du halt erst jetzt, wie sehr Du Raubbau an Dir selbst getrieben hast und wie sehr Du schon am Ende warst.
Möglicherweise warst Du auch schon lange Lust- und Mutlos, Du hast Dir das nur schöngetrunken. Am Ende hilft dann halt selbst das Trinken nicht mehr, wie Du ja schon selbst gemerkt hast.
Du hast vielleicht auch lange gehofft - damit mein ich das ganze vergangene Jahr - dass Du einfach mal so das Trinken aufhören kannst und Deine Probleme sind alle gelöst. Aber ganz so einfach ist es für die allermeisten nunmal nicht. Selbst die, die das Glück haben, dass es ihnen gleich sehr gut geht, müssen irgendwann ans Eingemachte.
Versuch, das Beste draus zu machen. Solang Du getrunken hast, hast Du Dich auch im Kreis bewegt, nur ging die Spirale nach unten. Jetzt dauert es halt, bis Du wieder oben bist, aber nüchtern hast Du eine Chance, die Du trinkend nicht hättest.
Ich verspüre nicht den geringsten Drang nach Alkohol. Dafür bin ich viel zu gestresst und abgelenkt, seit dem die Arbeit wieder angefangen hat. Und, faszinierend, ich habe einen gewissen Ekel vor Alkohol entwickelt. Es tut mir richtig im Magen weh, wenn ich ne Bierflasche sehe. Also momentan kann ich die Tage sicher sagen: Ich werde auf gar keinen Fall etwas drinken!
Dafür tun sich jetzt aber langsam andere Probleme auf, die ich vorher nicht hatte. Werde wohl mal meinen Blutdruck messen, ich fühle mich den ganzen Tag abgeschlafft und niedergeschlagen. Habe auch noch das Problem, das ich sehr bald müde werde. Am frühen Einschlafen hab ich gearbeitet, schlafe jetzt durchgängig 7-8 Stunden mit Regelmäsigkeit, aber das hat es nur partiell verbessert. Ich leide immer mehr an Antriebslosigkeit. Parallelen zu Erdmann sind wohl gegeben.
Aber wie immer bin ich trotzdem guter Dinge ! Denn verglichen mit meinen nassen Tagen sind das keine wirklichen Probleme !!
Erdmann, du müsstest ja parallel mit mir sein, alles klar bei dir?
Liebe Grüße, ich wünsch euch alles Beste und viel Erfolg! Stormy
Das körperliche Unwohlsein wird sicher noch nachlassen. Gib deinem Körper noch ein bißchen Zeit, er hatte sich so sehr an das Nervengift gewöhnt, das er sich an so gesunde Lebensführung erst gewöhnen muß. Aber Hut ab, du machst das Klasse. LG privat
Wenn ich mir überlege was ich meinem Körper angetan habe gestehe ich ihm gerne das Recht zu sich jetzt mal auszuruhen und einen auf Schlapp zu machen. Bald kommt das Frühjahr den ich zum ersten mal seid 25 Jahren nüchtern erlebe. Welch ein Fest.
mein 38ster Tag. Ich dachte ich meld mich mal wieder, und schreib ein wenig was von meinen Gefühlen.
Mir geht's gut. Ich hab immer wieder mal Momente wo ich mir denk "Mensch, jetzt nen Bier wär net schlecht.". Aber mehr ist es dann auch nicht. Ich habe kein Problem, diesem Gedanken dann auch zu widersprechen. Muss nicht groß kämpfen. Der Gedanke ist aber da, und das macht es mir trotz allem bewußt.
Mein früheren 4 Bier am Abend hab ich eingetauscht gegen 6-8 km Joggen täglich. Und jetzt will ich für Abwechslung sorgen und auch mal schwimmen gehen, vielleicht mal den Kraftraum besuchen. Ganz neue Denk-Dimensionen!
Auch zu eurem aktuellem Thema "Frischlinge versus Alte Hasen" möcht ich auch mal was ablassen. Ich für mich denk da so:
+++ Frischlinge, wie ich, sollten mit einer gewissen Ehrfurcht auf die Ausführungen von alten Hasen sehen. Mit Alkohol ist nicht zu spaßen, nein es kann wirklich gefährlich sein. Alte Hasen geben mir im Wesentlichen folgende wichtigen Erkenntnisse in wiederholter, wiedergekäuter Form:
- Alkohol ist falsch und link; er verändert meine Sinne - Alkohol ist gefährlich; keinesfalls das ich das jemals vergessen, wie abartig, wie grauenhaft die Folgen von Alkoholsucht sein können
Führt dazu, das ich einen gewissen Respekt vor den alten Hasen habe; Und das meine ich nicht negativ. +++ Andere Frischlinge hingegen geben mir die Kraft und die Power selbst nicht zu trinken. Mehr direkte Motivation, so ne Art Traubenzucker. Die wesentlich bessere Soforthilfe, denn trocken dahergesagte Sätze helfen mir in kritischen Situationen nicht im geringsten.
Zu sehen, das andere in meiner Situation sind, und mit ihnen zusammen hier am Board zu lesen, in die Tage zu leben macht Spaß. Die Motivation bringt mir unglaublich viel. An dieser Stelle sind Frischlinge unglaublich wichtig, denn sie erzählen nichts von einem "jahrenlangem-Abstinenz-Thron" herab. Für einen Frischling wie mich wesentlich glaubhafter.
Fakt ist auch, das man als Neuling - zumindest geht es mir so - nicht "einfach so" hinnehmen (kann), z.B. niemals mehr Alkohol zu drinken. Das sind Sachen, die einen erstmal umhauen. Auch das Argument, was man immer wieder hier liest, "ich habe vor dem Alkohol kapituliert", begreife ich nicht. Ich lebe jedenfalls nicht danach. Vielleicht ist das ja abhängig von der Person, aber den Kampf den ich gegen Teufel Alkohol führe gewinne ich immer. Da kämpf ich doch lieber, zieh daraus meine Kraft, anstatt irgendwas von Kapitulation zu reden. Wenn ich Kapituliere, woher ziehe ich dann Energie, und Hoffnung? Nein sorry, ich muss gewinnen.
Und natürlich ist mir auch klar, das so manche Worte der alten Hasen ihren Hintergrund haben. Vermutlich etwas, was ich noch garnicht überblicken kann, noch gar nicht begreifen kann. Das will ich garnicht bestreiten.
Zwei Parteien müssten näher aneinander gehen:
Alte Hasen müssten begreifen, das ihre Argumentation für jemanden, der den Weg vielleicht noch nicht gegangen ist, einfach zu abgefahren ist, einfach Overkill.
Neulinge müssten Versuchen, mit dem nötigem Weitblick solche Kommentare zu lesen. Man darf Alkohol nicht verharmlosen, man muss es einfach verdammt ernst nehmen. Und alte Hasen wissen das! Das darf man nie vergessen.
Manomann jetzt hab ich ewig viel Zeug geschrieben... naja vielleicht interessierts ja jemanden
Ohne das Forum, ohne Euch, wäre ich nicht soweit gekommen. Vielen vielen Dank euch allen! Ich wünsche euch alles Beste!
ZitatVielleicht ist das ja abhängig von der Person, aber den Kampf den ich gegen Teufel Alkohol führe gewinne ich immer. Da kämpf ich doch lieber, zieh daraus meine Kraft, anstatt irgendwas von Kapitulation zu reden.
Wie sieht den dein Kampf aus? Wenn du immer gewinnst bist du defenitiv nicht süchtig!
ich kämpf nicht gegen den Alkohol, ich hab ihn stehen lassen. Unter Kampf hab ich verstanden, daß ich versucht hab die Kontrolle zu behalten. Irgendwann hab ich mich auf diesen Kampf halt nicht mehr eingelassen.
Zumindest als Handlungsoption hab ich das Thema trinken hinter mir gelassen, egal was kommt es kommt für mich nicht in Frage. Kein Problem und auch keine Fete würde bei mir durchs Trinken besser.
ZitatFrischlinge, wie ich, sollten mit einer gewissen Ehrfurcht auf die Ausführungen von alten Hasen sehen. Mit Alkohol ist nicht zu spaßen, nein es kann wirklich gefährlich sein. Alte Hasen geben mir im Wesentlichen folgende wichtigen Erkenntnisse in wiederholter, wiedergekäuter Form:
Ich persönlich leg gar keinen Wert drauf, daß ich als Denkmal mit Ehrfurcht bestaunt werde. Ich bin schon bereit dazu, einen andern erst mal so zu betrachten daß der das gleiche Potential hat wie ich und von daher auf gleicher Höhe steht.
Nur hat das halt die Konsequenz daß ich dem anderen sein Rumeiern genauso wenig abnehme wie mir selbst. Ich geh davon aus, daß eigentlich jeder aufhören kann wenn er alles dran setzt.
Tja und sonst? Aus der trockenen Warte sehen halt viele Nasse so aus : Du merkst doch daß Dir der Alkohol nicht gut tut sonst wärst Du ja nicht hier.. Über kurz oder lang wirst Du Dich sowieso entscheiden müssen, wenn du noch irgendeine Lebensqualität haben willst. Also warum tust Du es nicht gleich solang es noch einigermassen leicht geht und Du auch noch nicht alles verloren hast?
Ich wünsch Dir und anderen, daß ihr da durch findet solang sich die Verluste in Grenzen halten. Bei mir wars knapp so wie ich das sehe und das ist der Alkohol einfach nicht wert, daß man ihm sein einziges Leben opfert.
Das hast du für mich als Mittling sehr gut formuliert. Danke.
Ich selbst tue mich bei Beiträgen oft schwer, weil ich immer von meinen eigenen Erfahrungen ausgehe. Nach der LZT bin ich nun einige Male so in Abständen von 3 - 4monatigen Trinkpausen auf der Intensivstation aufgewacht. Deshalb kann ich mit Begriffen wie "Ausrutscher" oder Themen wie "KT" oder Sätzen wie "trinke nur Bier" rein überhaupt nichts anfangen. Für mich gibt es also nur Arzt, stationäre Entgiftung, Therapie, SHG. Ich kämpfe also nicht. Ich habe längst verloren. Aber gegen einen Feind verloren, auf den ich gern mein restliches Leben lang verzichten kann. Der Ehrgeiz, den ich brauche, um jemanden zu besiegen, der ist nicht mehr da.
Aber eine Frage bleibt mir bis heute! Warum machen mich manche Formulierungen (Ausrutscher, KT, ...nur Bier) so hilflos und wütend? Ist es wirklich Überheblichkeit? Manchmal habe ich Angst, es könnte Neid sein.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute, - Marianne -
wenn jemand dauernd gegen den Alkohol kämpft und dabei nie auf die Schnauze fällt ist er für mich nicht süchtig. Die Frage ist natürlich warum er dann überhaupt kämpfen muß.
ZitatVielleicht ist das ja abhängig von der Person, aber den Kampf den ich gegen Teufel Alkohol führe gewinne ich immer. Da kämpf ich doch lieber, zieh daraus meine Kraft, anstatt irgendwas von Kapitulation zu reden.
Wie sieht den dein Kampf aus? Wenn du immer gewinnst bist du defenitiv nicht süchtig!
Gruß Ralf
Hi Ralf.
Meine Prävention vor dem Kampf besteht aus "positiver" Suchtverlagerung. Statt die Zeit daheim zu verbringen, bei der ich vorher gesoffen habe, bin ich halt jetzt joggen.
Somit wird der eigentliche Kampf viel kleiner. Den Rest erledige ich mit folgenden Gedanken:
- du kannst Alkohol widerstehen, tue es jetzt, und die wirst Morgen mit klarem Kopf aufstehen können - Alkohol ist ein schweres Zellgift, du darfst es nicht zu dir nehmen, sonst verlierst du. Es ist unlogisch zu trinken, da es mich schädigt.
Gedanken an Alkohol erledige ich in ein paar Sekunden mit diesen Gedanken. Vielleicht tu ich mir ja besonders leicht damit, ich weiss es doch nicht. Wollte halt nur davon erzählen.
Dieses "definitiv nicht süchtig" ist imho gefährlich, so denke ich nicht. Denn mir ist klar, das ich jahrelang 3-4 Bier am Abend getrunken habe. Das kann ich nicht einfach löschen. So ein Denken, wie etwa in der Art "jetzt hab ich die Kurve grade nochmal gekratzt", würde wohl dazu führen, das ich wieder trinken würde. Nein, verharmlosen tue ich nichts.