vor vielen Monaten schrieb ich dir, ich hätte das Gefühl, diesmal sei alles anders. Nun könnte man sagen, mein damaliges Gefühl hat mich getäuscht aber man kann es auch positiv sehen
Damals hast du einen rasanten Endspurt, Richtung Ende deiner Fahnenstange, hingelegt
Nun bist du zurück, mit beiden Beinen auf dem Boden, trocken und um viele Erfahrungen reicher. Mach' was 'draus und ich kann meinem Gefühl doch noch trauen
Ich wünsche dir, dass es dir so gut gefällt, dass du den Fluss nicht mehr überqueren willst.
Alles Gute, die Zeit nach der LZT wird nicht immer einfach. Mein oberstes Gebot ist: ehrlich bleiben - vor allem zu mir selbst. Damit fahre ich ganz gut nach der LZT.
entschieden habe ich mich schon vor einiger Zeit - dafür, dass ich dauerhaft abstinent bleiben will.
Das bedeutet für mich Veränderungen im Fühlen und Denken.
Für den Anfang habe ich auch die geschützte Umgebung der LZT und die Reaktionen der Mitpatientengruppe um mich herum gebraucht. Ich wusste genau, worauf ich mich da einlasse. Ich bin kein Mensch, der durch Schmoren im eigenen Saft besonders zart wird...
Ganz besonders berührt haben mich die Menschen aus meiner Gruppe am vorletzten Tag, nach dem ich meine Abschlussbilanz vorgetragen hatte. Mit einer Ausnahme haben mir alle viele gute Wünsche auf den Weg mit gegeben, die Ausnahme sah mich schon in kurzer Zeit wieder am Flaschenhals (nach seiner vorangegangenen Therapie hat er sich auf der Heimreise erst mal zwei Bier gegönnt...). Die Gruppenmitglieder haben ihn anschließend schön zur Schnecke gemacht, er sah sich genötigt, sich bei mir zu entschuldigen. Später bekam ich mein Abschiedsgeschenk, ein Buch, das mich an die Zeit in der Eifel erinnern soll. Bevor ich es in die Hände bekam, wollten (fast) alle ein paar Worte für mich hinein schreiben - so etwas war vorher bei niemandem so spontan zustande gekommen...
Wir tauschen Erfahrungen und Informationen aus. Wir schaffen Vergleichgsmöglichkeiten und lernen auch bei anderen durch Anschauung. Mit viel Glück schaffen wir ein bissel Anschaungsmaterial.
Es geht für mich um das, was man sich aus den Erfahrungen der anderen nimmt, was ja durchaus etwas anderes sein kann als das was angeboten wird. Erfahrung ist zwar nicht übertragbar, aber ich kann mich dennoch dafür öffnen an anderen etwas zu erkennen was bei mir ähnlich oder ganz anders läuft.
Der Fokus liegt auf jeden Fall bei MIR und bei dem was ich mitnehme. Ich treffe die Auswahl was für mich wichtig ist, nicht andere die mir was anbieten und natürlich auch was von mir wollen. Das Miteinander ist erst mal ein Aushandeln auch wenn das sehr gern unter den Tisch gekehrt wird.
Es gibt auch Leute die als schlechtes Beispiel dienen und manche möchten vieleicht ein bissel geschoben werden was aber auch nur geht wenn derjenige das selbst haben will
Erst mal geht es drum, was ist ein realistisches Ziel für mich, und dann geht es drum , was für Wege beschreiten andere um ein vergleichbares Ziel zu erreichen.
Da liegen unsere Ansichten ja gar nicht so weit auseinander. Wundert mich auch nicht. ___________________________________
@ Ralfi
Was möchtest Du denn nun? Lass mich doch den ganzen Kram erst einmal sortieren. Mit so einer Gelassenheit wie heute bin ich schon lange nicht mehr in die Agentur für Arbeitslosenverwaltung hinein und auch wieder heraus. Wenn das keine Änderung ist?