Aquamann,

ich lange geglaubt wenn ich meine Trinkpausen verlängere oder mich besser kontrolliere dann wird sich die Art meines Trinkens irgendwann wieder normalisieren, was für mich hiess ich dachte dann komm ich wieder dahin wo mir die gemütlichen zwei, drei Bierchen schmecken und dann hör ich auf ohne was dabei zu denken.

Dem war aber nicht so. Egal wie ich es gemacht hab (und ich war findig in der Methodik, hab es mit monatelangen Pausen genauso versucht wie mit einem wöchentlichen Trinkrhytmus und das in Kombination und seltenst tagsüber, also eigentlich jeden Trick) um der Abhängigkeit aus dem Weg zu gehen, das Ende vom Lied war immer das gleiche: ich war frustriert daß ich nach drei Bier nicht weitertrinken durfte oder ich war frustriert daß ich schon wieder Pause machen musste.
Das hat sich zu einem Bild in mir verdichtet daß ich ja gar nix mehr vom Leben hab wenn ich es nicht mal wieder richtig krachen lasse.
Und mit jeder neuen Selbstkontrollmethode wurde die abschliessende Absturzphase immer noch etwas geisteskränker und mein Lebensgefühl immer noch schlechter, solange bis ich drauf gekommen bin daß es schöner sein wird von der Illusion des "irgendwann mal wieder gepflegt" zu lassen und das Thema "Trinken" ein für alle mal abzulegen.

Seitdem tu ich mir sehr viel leichter.

Ich hab mir zwar am Anfang eine Hintertür offengelassen - falls es mir wirklich nicht gefallen sollte kann ich immer noch wieder anfangen - aber das ist inzwischen schon lange keine Option mehr. Obwohl es mir natürlich immer noch niemand verbieten könnte, aber auch das bleibt unterm Strich natürlich ein Leben lang so, daß ich selbst wissen muss was ich tu.

der minitiger