Wer sich von der Sucht befreit hat, ist frei. Gegen was soll er/sie noch kämpfen???....
Nicht GEGEN etwas, sondern FÜR mich kämpfe ich gerade. Ich habe mich BEFREIT um zu kämpfen. Solange ich nicht frei war konnte ich nicht für mich kämpfen. Weiß nicht, vielleicht hat nicht jeder was aufzuräumen, ich schon.
Die weiße Flagge zeigen, heißt ja aufgeben, kapitulieren!!!!! Dann kämpft man nicht mehr....Das ist ein Symbol!
Dieser Akt bzw. Moment oder wie man es auch nennt hat bei mir stattgefunden. Also um ehrlich zu sein. Das ist wie eine Umkehr und in eine völlig andere Richtung laufen. In die des Loslassens und dadurch frei werden!
Solange ich kämpfe, kann ich nicht frei sein. Dann bin ich noch absolut verstickt.
Das heißt natürlich nicht, dass sich jemand der die "weiße Flagge" gehievt hat, auch wieder in die falsche Richtung verirren kann - nur hat er es wesentlich leichter, da er keine Kraft für einen endlosen Kampf aufwenden muß.
"Solange ich noch kämpfe, kann ich nicht frei sein"
Genau. Sehe ich auch so. Jedenfalls soweit es ich um den Kampf gegen Alk handelt.
Ich gebe ja zu, dass ich mit der Denkweise von AA`lern nicht so vertraut bin. Aber die Geschichte mit der "Kapitulation" sehe ich definitiv anders.
GEKÄMPFT habe ich, solange mein Restverstand sagte: "Du darfst nicht" und jede Faser meines Körpers schrie: "Ich WILL aber!"
KAPITULIERT habe ich jedesmal dann, wenn ich meinen Verlangen nach Alk nachgegeben habe. Denn "kapitulieren" heißt für mich: dem anderen den Sieg schenken. Jeder meiner unzähligen Totalabstürze war ein Totalsieg vom Gegner Alk.
Jetzt ist mir Alkohol GLEICHGÜLTIG. Ich will nicht mehr und ich brauche nicht mehr. Und DAS ist meine Definition für SIEG!
Ich bin eine Siegerin. Heute und morgen und jeden Tag. Punkt.
Gruß Phoenixa
Igel
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24.06.2005 20:58
#50 RE: Hi ihr Säufer - lasst uns gemeinsam kämpfen!
ZitatKAPITULIERT habe ich jedesmal dann, wenn ich meinen Verlangen nach Alk nachgegeben habe. Denn "kapitulieren" heißt für mich: dem anderen den Sieg schenken. Jeder meiner unzähligen Totalabstürze war ein Totalsieg vom Gegner Alk.
Da bist aber voll im Ring mit einem dicken K.O. niedergestreckt worden, weil du dich auf deinen Gegner eingelassen hast! Wenn ich aufgegebe, kapituliere, verlasse ich den Ring, beende den Kampf bevor ich k.O. bin und steige nie mehr in den Ring rein.
Würdest du gegen den Weltmeister im Boxen antreten, obwohl du vorher schon weißt du verlierst den Kampf? Nein jeder kluge Mensch würde das nicht tun und vorher aufgeben.Er würde erst gar nicht in den Ring steigen.
Durch die Kapitulation, kann ich aus dem schon laufenden Kampf aussteigen und erst dann ist es mir möglich eine "Gleichgültigkeit" dem Gegner gegenüber zu entwickeln.
"GEKÄMPFT habe ich, solange mein Restverstand sagte: "Du darfst nicht" und jede Faser meines Körpers schrie: "Ich WILL aber!" KAPITULIERT habe ich jedesmal dann, wenn ich meinen Verlangen nach Alk nachgegeben habe. Denn "kapitulieren" heißt für mich: dem anderen den Sieg schenken. Jeder meiner unzähligen Totalabstürze war ein Totalsieg vom Gegner Alk. Jetzt ist mir Alkohol GLEICHGÜLTIG. Ich will nicht mehr und ich brauche nicht mehr. Und DAS ist meine Definition für SIEG!"
Also der Duden sagt:
kapitulieren: 1. sich dem Feind ergeben, sich für besiegt erklären und sich dem Gegner unterwerfen 2. (angesichts einer Sache) resignierend aufgeben, nachgeben, die Waffen strecken
In diesem Sinne würde ich Dir also recht geben, Phoenixa. "Kapitulieren" ist wohl eine unglückliche Wortwahl, weil Sie die Unterwerfung unter eine fremde Macht andeutet. Und gerade darum gehts ja hier nicht. Zwar will man nicht mehr gegen den Alkohol kämpfen, aber das eben mit dem Ziel, Ihn zur Bedeutungslosigkeit zu degradieren und völlig aus der eigenen Interessen- und Lebenssphäre zu verdammen.
Was ich übrigens auch vorhabe.
Schönen Gruß limo
Igel
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25.06.2005 09:03
#54 RE: Hi ihr Säufer - lasst uns gemeinsam kämpfen!
Natürlich geht es um das Ergebnis, und wie jeder ans Ziel gelangt ist ihm selbst überlassen. Oder ich pack jetzt mal den Kafka aus der Schublade und sage: Der Weg ist das Ziel. Da können wir jetzt natürlich herrlich in 2-3 tausend Beiträgen über den Sinn dieses Auspruchs debattieren....
Aber für mich geht der Weg nur über Erkenntnis und Erkenntnis setzt Auseinandersetzung voraus. Und die kann sich durchaus an der Diskussion über die Bedeutung auch nur eines, einzigen Wortes festmachen. Weil hinter dem Wort ein Begriff, ein Bild, ein Verständnis eines Phänomens, eine Einstellung liegt. Und um mit dem Alkohol Schluss zu machen, muss ich meine Einstellung ändern und um das zu können, muss ich sie erstmal erkennen. Und das geht am besten über Auseinandersetzung, eben auch über einzelne Wortbedeutungen.
Ups, das interessiert jetzt wahrscheinlich keinen. Aber mir ist es halt wichtig, sorry...
Übrigens: Ich bin fest entschlossen den Alkohol ab heute aus meinem Leben zu verdammen. Hatte gestern wieder einen Absturz, den ich nur noch als Schlußpunkt verstehen will. Aber eigentlich wollte ich das gar nicht schreiben, weil in den letzten Jahren hab ich wohl schon so einige hundertmale meine zukünftige Abstinenz verkündet. Da geht die Glaubwürdigkeit natürlich mit der Zeit flöten...
Wurscht, ich glaub dran. Kapitel fertig, Buch zuende,neue Geschichte...
Gruß limo
Igel
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25.06.2005 10:01
#57 RE: Hi ihr Säufer - lasst uns gemeinsam kämpfen!
was genau versuchst du eigentlich hinter deinem Sarkasmus zu verstecken?
Dass du vielleicht auch mal an dem Punkt warst, an dem Limo jetzt ist.? Und der Gedanke daran ist noch frisch und unangenehm?
@ malo,
Auf der einen Seite hast du recht. Natürlich muss das letztlich jeder für sich selbst definieren. Aber den Begriff der „Kapitulation“ finde ich hier im Forum ein bißchen sehr überstrapaziert. Deshalb finde ich es schon richtig, wenn man da mal ein bißchen kritsch nachhakt.
Zitat Limo,
"Aber für mich geht der Weg nur über Erkenntnis und Erkenntnis setzt Auseinandersetzung voraus. Und die kann sich durchaus an der Diskussion über die Bedeutung auch nur eines, einzigen Wortes festmachen. Weil hinter dem Wort ein Begriff, ein Bild, ein Verständnis eines Phänomens, eine Einstellung liegt. Und um mit dem Alkohol Schluss zu machen, muss ich meine Einstellung ändern und um das zu können, muss ich sie erstmal erkennen. Und das geht am besten über Auseinandersetzung, eben auch über einzelne Wortbedeutungen.
Ups, das interessiert jetzt wahrscheinlich keinen. Aber mir ist es halt wichtig, sorry..."
Doch. Mich hat das interessiert. Weil ich finde, es trifft genau den Kern.