Ich möchte gerne ein neues Thema eröffnen (hier hoffentlich richtig!?)
Präambel:
Ich will niemand auf die Füsse treten. Ich bin hier erst seit zwei Wochen dabei und finds etwas schade, wie schnell sich manche hier in die Haare geraten. Haben wir doch alle ein gemeinsames Ziel. Leider sind in einem virtuellem Forum Körpersprache und Mimik nicht und Erklärungen nur zeitverzögert möglich. Sprich, es ist leicht sich mißzuverstehen. Also würd ich gerne für diese Thema verkünden: habt doch Nachsicht und fragt, bevor ihr anklagt.
Motivation:
Ich hab ein Problem, merke damit nicht allein zu sein und würde gerne gezielt diejenigen ansprechen, die in einer ähnlichen Lage sind. Durch gemeinsame Problemschilderungen, Geständnisse, Aussagen über eigene Wünsche, Probleme, Ärgernisse, Ängste etc. kommen wir weiter, wie ich hier nach kurzer Zeit bemerkt habe. Die Chance sollten wir uns nicht entgehen lassen!
Themenbeschreibung:
Ich selber sollte aufhören zu trinken. Ich weiß, dass ich aufhören muss, weils sonst nur immer weiter abwärts geht. Ich bin mir meiner Lage im Klaren und ahne zu wissen, wohin es noch gehen wird. Ich ahne sogar, dass ich in einem Leben ohne Alkohol Chancen haben könnte, die ich jetzt mit Alkohol, nicht für möglich halte. Dennoch, ich will zwar aufhören, bin aber dennoch noch nicht bereit dazu. Lieber zeige ich dem Leben den Stinkefinger und sag: hey, auf Dich lass ich mich nicht mehr ein. Du hast mir Schwierigkeiten bereitet und ich weigere mich den Alkohol zu verdammen und Dir wieder zu vertrauen. Du verrätst mich ja doch nur wieder. Diese Erklärung halte ich für falsch!!! Bin ihr aber zur Zeit noch erlegen.
Zielvorstellung: Dieses Forum ist toll. Es hilft, wenn man weitere Schritte noch nicht wagt. Aber viele derjenigen die hier posten (entschuldigung, vielleicht sollte ich mir als Frischling dieses Urteil nicht erlauben), sind zur Zeit trocken, scheinen also auf einem guten Weg zu sein. Euch allen vielen Dank für jeden Beitrag, für jede Hilfe! Aber: Ich will hier doch besonders all diejenigen einladen, denen es ähnlich wie mir geht, von sich zu berichten. All jene, die ebenfalls wissen, dass Schluss sein muß mit dem Zerstörer Alkohol, die aber aus welchem Grund auch immer noch nicht Willens sind, der Entscheidung oder besser dem Wunsch, Taten folgen zu lassen.
Ich bin leider hacke während ich dies schreibe. Das ist kein Stolz, dass ist kein Schuldgeständnis, das ist keine Bitte um Mitleid. Das ist Realität. Hey all Ihr, dens genauso geht, lasst uns einander helfen, beistehen, anregen irgendwie füreinander dasein. Alleine geht wohl jeder irgendwann unter!
Auf gehts, wer macht den zweiten Schritt?
(wenn ich mit diesem Post gegen irgendeine Forumsregel verstosse: Entschuldigung und bitte um Nachsicht)
Es grüßt angeschlagen, wankend aber immer noch hoffend limo
Igel
(
gelöscht
)
Beiträge:
14.06.2005 20:30
#2 RE: Hi ihr Säufer - lasst uns gemeinsam kämpfen!
So hübsch strukturiert und in Form gabracht antworte ich dir jetzt nicht, ich hoffe, dein etwas angesäuseltes Auge wird es mir verzeihen.
Wäre vielleicht ein Stammtisch bei einem oder 10 Bierchen eine geeignte Form, sich über die Problematik des Trinkens und die noch vielgrössere Problematik des Nichttrinkens zu unterhalten?
Weisst du, gemeinsam in einem besoffenen Boot sitzen und über die dampfende Kacke zu labern bring dir und auch Anderen, die es noch nicht anpacken wollen nicht viel, sprich, das würde euer Leiden, respektive deins, ich möchte nicht von fiktiven Anderen schreiben, noch herauszögern.
Ich war jetzt ein dreiviertel Jahr in einer trinkenden Gruppe, es war äusserst amüsant, das immer wiederkehrende Elend miteinander zu besprechen, für mich schlichtweg vergebene Liebesmüh!
Mein Rat, höre nicht auf zu trinken, wenn du noch willst, denn wozu denn auch, wäre doch gegen deinen Willen!
Du könntest vielleicht besser einen Aufruf starten:
"Wer möchte mit mir viertuell einen heben?"
Limo, entweder hopp, oder topp, so wird das noch nix!
Oder sind wir schon im 3. Akt?
Grüsse Patricia, die dich sicher nicht im Rumeiern unterstützen wird, da viel zu lange selbst praktiziert
"Dennoch, ich will zwar aufhören, bin aber dennoch noch nicht bereit dazu. Lieber zeige ich dem Leben den Stinkefinger und sag: hey, auf Dich lass ich mich nicht mehr ein. Du hast mir Schwierigkeiten bereitet und ich weigere mich den Alkohol zu verdammen "
Deshalb der Link, weil die haben ne ähnliche Meinung.
wie gesagt, denke, du brauchst noch etwas Zeit auf deinem Weg den Bach hinunter. Aber, entweder du schaffst das "Kontrollierte Trinken" (eher unwarscheinlich), du änderst deine Einstellung, oder du strandest irgendwann.
Hoffentlich nicht in ner Suchklinik aufm Flur mit ner Infusion Beruhigungsmittel wo dann ein anderer Betroffener Wache hält und den Hahn aufdreht wenn du zappelst. (und ja, das hab ich kopiert, keine Ahnung von wem).
Limo, denke neben dem von dir angesprochenen "Galgenhumor" sind das drei Möglichkeiten dir dir "blühen", sorry.
Wir können auch über angenehme Themen plaudern, das Wetter soll zu WE super werden
alles Gute Lutz
Igel
(
gelöscht
)
Beiträge:
14.06.2005 20:56
#7 RE: Hi ihr Säufer - lasst uns gemeinsam kämpfen!
da hast Du mich jetzt aber glaub ich nicht ganz verstanden.
ich will mich doch nicht selbst beweihräuchern oder erzählen wie stolz ich aufs trinken bin.
ich weiß doch das es falsch ist. ich schafs nur noch nicht die entscheidung zu treffen.
ich dachte halt, wenn andere das gleiche problem haben, dann könnten wir uns halt vielleicht gegenseitig helfen, doch irgendwann die entscheidung zu treffen (und zwar möglichst bald)
ZitatGepostet von HerrLimonade und dieses für was, das ist das problem
Hallo Limonade
wenn's weiter nichts ist:
Weitersaufen = Leben mit dem Nervengift Alkohol. Trocken werden/bleiben = Leben ohne das Nervengift Alkohol.
Denn soviel ist Fakt: Alkohol ist Nervengift. Jetzt musst du nur noch entscheiden, ob du bewusst und gewollt deinem Hirn weiter Schaden zufügen möchtest oder nicht.
tommie
Igel
(
gelöscht
)
Beiträge:
14.06.2005 21:45
#11 RE: Hi ihr Säufer - lasst uns gemeinsam kämpfen!
Jepp, weiss was du meinst, für nen Drogenfreies Leben, für ein Leben ohne Entzugserscheinungen, für die Gewissheit nicht dahinzuvegetieren, für die Partnerschaft, für die Gesundheit, für deinen Job, für ein Leben ohne Suchtklinik, etc....
Ja, und gegen das Weissbier im Biergarten, gegen das romatische Glas Wein zu zweit, gegen die Trinkerei in der Disco etc.
Schwere Entscheidung, in der Tat.
Keine Ahnung wie weit du schon bist auf deinem Weg und will dir bestimmt keine Angst machen (wofür auch), aber ich denk mal über kurz oder lang wirst du die ersten Auswirkungen spüren, wie z.b. nen paar Entzugserscheinungen, welche du dann eben nicht mit nem Rollmops kurieren kannst, sondern mit nem kräftigen Schluck kurieren wirst.
und dann passt dein Satz umso besser.
"so jetzt sag ich besser mal gute nacht auf weitere diskurse und erkenntnisse limo"
da bin ich wieder. Hab mich die letzten Tage verkrochen, bißchen die Wunden geleckt und gediegen Weltuntergangsstimmung zelebriert.
Heute wieder Lust zu kämpfen.
@Patricia
Als ich am Dienstag auf Deinen Beitrag geantwortet hab, war ich leider nicht mehr ganz klar im Kopf. Ist mir wirklich schrecklich peinlich. Ich will nur noch rasch loswerden, dass Du vollkommen recht hast:
"Weisst du, gemeinsam in einem besoffenen Boot sitzen und über die dampfende Kacke zu labern bring dir und auch Anderen, die es noch nicht anpacken wollen nicht viel, sprich, das würde euer Leiden, respektive deins, ich möchte nicht von fiktiven Anderen schreiben, noch herauszögern."
Ich wünschte mir, ich hätte dieses Thema gar nicht eröffnet, aber nun ist es halt mal geschehen. Du triffst es natürlich. Ich war in einer Stimmung, halb deprimiert, halb kämpferisch und voll neben der Kappe. Ich wollte irgendwas machen, irgendwein Zeichen für mich setzen. Irgendetwas das dazu führt, dass mein Alkoholproblem verschwindet, nur aufhören zu trinken, dass wollt ich halt nicht. Der Ansatz war natürlich grober Unfug.
@lutz
Hast es mir nochmal schön vor Augengeführt, das ich mich vor einer Entscheidung drücke, die eigentlich schon längst entschieden sein müßte, in Anbetracht der Alternativen, über die es zu entscheiden gilt.
Was mich an meinem Geschriebenen besonders ärgert: Dieses theatralische: Für was soll ich mich entscheiden, wenn ich mich gegen den Alkohol entscheide? Das ist wohl des Säufers Kern. Oder der Kern meines Säufer-Ichs. Selbstmitleid, Theatralik, Passivität, Unwillen zur Veränderung. Soll doch jemand kommen, für mich die Entscheidung fällen, mich zum aufhören drängen. Soll mich BITTEN! Bitte ruinier dich nicht, bitte sei Dir was wert...
Nein, mit diesem Rumgeier will ich schnellstens aufhören...
Nein, mit diesem Rumgeier will ich schnellstens aufhören...
"schnellstens" ist aber immer noch die zeitliche Lücke, die du nicht überspringen kannst, weil sie immer noch in der Zukunft liegt.Verstehst du ? Hättest du wirklich das wahrgenommen, was du in deinem Beitrag geschrieben hast, dann hättste den ENTSCHEIDENDEN SCHRITT soeben getan!! Für mich ist das keine Haarspalterei oder Wortklauberei.
Woran liegt es, dass du auf etwas wartest, was nur JETZT passieren kann ???
Will dich hier nicht drängen, keineswegs.Es erinnert mich nur an die Pointe, wo der Klient zum Therapeuten sagt: "So, ich soll also spontan sein.Gut - dann fang ich jetzt an..."