der Saufdruck. Ich bin heute am verzweifeln. Aber es wird immer schlimmer.
Ich wollte es gerne hier aufschreiben. Vielleicht hilft es mir - ich will das nicht für mich behalten. Eine Zeit lang, habe ich überlegt, weil ich immer denke, ich kann doch niemanden schocken oder vielleicht mit runterziehen - aber das kann ja nicht der Sinn des Forums hier sein. Ich bin nicht unfehlbar, will es auch gar nicht sein.
Ich will nicht wieder trinken. Aber ich denke die ganze Zeit an die Flasche Wein, die mein Mann seit Tagen im Flur stehen hat. Shit. Ich bekomme es nicht hin, sie wegzuwerfen.
Ich streite mich mit meinem Mann, der mich auflaufen lässt, sich lustig über mich macht.
Keine Ahnung, wie ich den Tag heute überstehe. Ich darf nicht in altes Verhalten zurückfallen, damit würde ich unheimlich viel kaputt machen, was ich bisher erreicht habe und mich wieder viel abhängiger machen (nicht nur vom Wein).
Aber gerade das macht mir auch so einen Druck. Ich stehe total unter Spannung. Die Zeit rast. Jede Stunde die ich kämpfe, mich ablenke, mein Notfallprogramm lese, die fehlt mir nun zum lernen. Jede Stunde, die ich Freizeit habe und nicht lerne, bekomme ich von meinem Mann vorgehalten, denn ich muss diese kostbare Freizeit doch schließlich zum lernen nutzen und kann doch nicht einfach hier rumeiern.
Jo, schmeiß' sie weg! Auf einem kleinen Spaziergang. Ich weiß ja nicht, wofür du lernen musst, aber auch dafür ist ein bisschen Bewegung zwischendrin immer gut. Danach kann's weitergehn mit Lernen - wenn die Flasche im Müll ist oder an irgendeinem Betonpfeiler zerschellt und das Gehirn ein bisschen Sauerstoff hatte. LG
liebe Gaby, dein Mann ist offenbar ein Trampel!! Daher: NICHT mit ihm streiten, Pulle wegwerfen (mitnehmen in nPlastetüte und ab in den öffentlichen Eimer), und gemeinsames Weihnachten ausfallen lassen. Mach bitte das was du auch so gemacht hättest, ohne seine Weisheiten. Ist ja ein Skandal, weil du wieder in alte Verhaltensweisen fallen könntest. Und das alles kann er sich wohl gar nicht voestellen?!! Gruß Max
ich meine auch, Flasche weg und dann das tun, wozu du wirklich Lust hast - vielleicht garnichts - jedenfalls nichts, was mit irgendeiner Anspannung verbunden ist.
Ich hatte vorhin auch einen Anflug von Saufdruck im Zusammenhang mit der Überlegung, was ich in der Wohnung noch alles in Ordnung bringen muss, um am Mittwoch einer Nachbarin den Schlüssel geben zu können, damit sie den Heizungsableser hereinlässt. Inzwischen denke ich, ich mache, was ich kann, ohne die Erholung zu kurz kommen zu lassen, und gut ist. Wird schon keiner in Ohnmacht fallen. Mein Saufdruck stand im Zusammenhang mit einer gewissen Hektik. Inzwischen ist er weg.
mir ging es letzte Woche genauso. Ich hatte hier drei Flaschen Wein rumstehen die mir sehr zu schaffen machten. Es war unglaublich was der griffbereite Wein in mir ausgelöst hat. Tagsüber konnte ich kaum glauben, was ich am Vorabend für Zwiegespräche mit mir selbst führen musste. Trotz besserem Wissen, dass es kein Saufdruck sein kann, war es schwer mich abzulenken und einen riesen Bogen um die Flaschen zu machen.
Ich weiß für mich, dass es kein Saufdruck gewesen kann, da seit Ewigkeiten, auch während meiner nassen Zeit, Sekt im Wohnzimmerschrank steht, der mich nicht reizt.
Also was war es dann? Einfach Überforderung und der Blick auf das schnellwirkende Ventil Dampf ablassen zu können und zu entspannen. Ich habe vor 35 Tagen das Rauchen aufgehört (hab vor 1 ½ Jahren nach 10jähriger Pause wieder damit angefangen) und die fünf bis sieben Zigarettenpausen am Tag hab ich mir nicht gegönnt und auch nicht mit etwas was mir gut tut ersetzt.
Mich hat der Saufdruck richtig aufgerüttelt und mir deutlich zeigt, dass die Sucht nur schlummert und ruck wieder aufwacht. Das war mir eine Lehre und nun nehme ich mich wieder besser wahr und achte mehr auf mich.
Liebe Gaby, das starke Gefühl jetzt nur ein Glas trinken zu wollen, war bei mir verschwunden, als die Flaschen aus dem Haus waren und ich glaube bei dir wird es auch so sein.
Ich glaube, Du willst doch gar nicht trinken, sondern nur diesen verd...Druck, der sich bei Dir aufgebaut hat loswerden. Meinst du nicht auch, dass es was Schöneres gibt, das auch entspannen kann?
Mach ne Kissenschlacht mit deinem Sohn, kuller mit ihm auf dem Boden rum, um danach (ohne schlechtes Gewissen) eine Schokopause einzulegen.
Ja, ihr habt schon recht, ich sollte die Flasche schleunigst wegschmeißen. Doch ich kann nicht, ich habe so einen unglaublichen Trotz oder was auch immer und kann es nicht tun. Ich komme mir so gedemütigt vor, wenn ich sie nun wegschmeiße.
Seit 1 Woche steht sie im Flur. Fett auf dem Fensterbrett neben der Haustür. Ein schöner Rotwein - so wie ich ihn früher immer getrunken habe. Erst dachte ich ich seh´nicht richtig, dann habe ich meinen Mann gefragt, wo denn die Flasche herkommt. Er sagt, er hat sie geschenkt bekommen. Ich bat ihn, sie doch mit in die Firma zu nehmen und dort jemandem zu schenken. Das wollte er nicht, er meinte, ich könnte sie ja verschenken, an unsere Nachbarin, die immer mal rüberkommt (sie ist schwanger:rolleyes. So blieb sie dann stehen. Ich dachte, ich räume jetzt nicht weg, was er anschleppt und er fühlt sich nicht zuständig.
Unser Konflikt spitzt sich immer mehr zu. Streitigkeiten darüber, wer zu wenig Zeit hat etc. Und diese Scheiß-Flasche winkt immer mehr. Vielleicht hat mein Mann sie mit Absicht hingestellt? Natürlich nicht, wenn er das jetzt lesen würde, dann würde er wieder verächtlich zu mir sagen, dass ich spinne und Wahnvorstellungen habe. Vielleicht habe ich ja auch welche.
Kann es sein, dass dieser tagelange Anblick der Weinflasche das alles auslöst bei mir?
Mein Mann sagt, ich darf nicht so empfindlich sein - auch bezogen auf unsere Streitereien. Ich muss das aushalten können. Ja, das fühlt sich toll an.
Mein Mann ist toll und ich bin scheiße, zu doof zu Allem und überhaupt Das bilde ich mir natürlich nur alles ein, denn ich bin ja selbst Schuld an meinem Schicksal.
Tut mir leid, ich fühle mich wie ein Totalversager im Moment. Gaby
Willst Du Sierra, diesem alten Scheusal wirklich zeigen, dass er Dich genauso wankelmütig eingeschätzt hat?
"Bitte, bitte helft mir! Ich will ja nicht, aber ich will dann doch, oder doch nicht, oder doch? Ich weiß gar nicht, was ich will, aber ich will will ..."
werf die flasche sofort weg,eagl was dein mann sagt oder was du darüber denkst,trotzt ne die gefahr ist zugroß. mußt dir doch nix beweisen,du bist ne starke fraualso weg damit,in dem müll natürlich.
ich will keinen alkohol im haus haben,sostark bin ich noch nicht
Zitatdass er Dich genauso wankelmütig eingeschätzt hat?
warum hältst du mich für wankelmütig? Tja, aber sicher hast du recht und könntest meinen schwachen, labilen Charakter ausführlich skizzieren und begründen.
Zitatwas würde es dir denn geben, wenn du jetzt einen schluck trinken würdest?
was für Gefühl erhoffst du dir davon?
Das sind doch mal schöne Fragen.
Ich würde mich besser fühlen, der Druck - für den ich keinerlei Lösung finde - würde kurzfristig weggehen. Ich würde mich geborgen und getröstet fühlen. Ich würde aufhören mich sinnloser Weise versuchen zu wollen mit meinem Mann auseinanderzusetzen, weil ich was anderes zu tun hätte, was mich ablenkt, was mir hilft nicht mehr nachzudenken.
Morgen würde ich mich beschissen fühlen und müsste ranklotzen wie ein Tier, um meine Verfehlungen wieder gutzumachen. Vermutlich wäre ich aber in der Lage die komplette Monatsbuchhaltung fertigzustellen, weil das schlechte Gewissen mich dazu zwingen wird.