Hallo ihr! Würde mich sehr freuen, mal eure meinung zu was zu lesen, was mich gerade sehr bedrückt.. Als ich noch nicht hier in dem Forum war und irgendwie ganz hilflos in meiner Co-Situation, bin ich (ganz "un-Co"?) mit meinen Problemen sehr offen umgegangen, sprich, ich hab sein Alk-Problem und meine Sorgen und Nöte damit, vielen erzählt. Eltern, Freundinnen, alle die sich halt für mich interessierten. Natürlich besonders dann, wenn es akut war (er ist kein Dauertrinker)und ich Panik schob.. Auch wenn mir von "seiner Seite" jemand über den Weg lief und wir nen gutes Gespräch haben konnten, auch denen.. Jetzt wirft er mir vor, dass ich ihn damit verraten hab, dass sein Problem eigentlich niemand was angeht... Findet ihr auch, dass ich ihn verraten habe?? Ist bestimmt ne blöde Situation so öffentlich mit seinem Problem da zu stehen.. Für mich war es (ist es) die einzige Möglichkeit, die ich sah....er ließ sich von mir ja nicht überzeugen damit aufzuhören...hatte mir auch Unterstützung von außen erhofft.
Wenigsten wissen jetzt alle Bescheid und er kann nicht so tun als wenn nix wäre... würde er aber im Moment ganz gerne glaub ich.. Fühlt sich aber alles so schräg an plötzlich... Einereits wollte ich doch "nur Gutes"(wie Eltern "das Beste" für Kinder wollen??) auch aus meiner Hilflosigkeit heraus, andererseits war das wahrscheinlich (???) übergriffig? Hätte nicht eigentlich er erzählen müssen, wenn überhaupt? Wir haben zur Zeit einen riesen Streit u.a. auch deswegen.. Ich bin ein offener, aber vieleicht zu offener Mensch.. Ich selbst wäre, glaube ich,froh, wenn ich wirklich aufhören wollte, dass viele Bescheid wissen.. Ach, ich fühl mich so blöd..... Danke fürs lesen!
Ich wäre ganz sicher auch nicht begeistert gewesen, wenn mein Sohn (Partner habe ich nicht) damit hausieren gegangen wäre, dass seine Mutter trinkt. Einem Partner hätte ich es wahrscheinlich noch übler genommen wie ihm
Nein, ich finde es auch nicht ok, dass Du seine Alkoholgeschichte breit getreten hast. Wobei ich grundsätzlich Familie und Angehörige ausnehmen möchte.
Das Wort Verräterin finde ich aber trotzdem voll daneben. Verraten wird er sich durch seinen Alkoholkonsum wahrscheinlich oft genug selbst haben
Aber ich finde, es muss jeder für sich entscheiden, in wieweit er seine Alkoholkrankheit in die Öffentlichkeit trägt.
ich hätte es meinem Partner auch übel genommen , wäre er mit meiner Geschichte hausieren gegangen. Ich möchte selbst entscheiden bei wem und wann ich mich oute. Es gibt einfach Dinge die aussenstehende nicht wissen müssen. Denn es gibt auch liebe Mitmenschen, die sich solches Wissen gerne zunutze machen, oder zumindest jedem und überall ihr neues Wissen um die Ohren knallen. Ich könnte Dir als Partnerin auch nicht mehr vertrauen.
hast Du schon mal überlegt, wie es Dir gehen würde, wenn du sagen wir mal an: "Kotz-Fresssucht" leiden würdest und Dein Partner würden allen Deinen und seinen Bekannten und Freunden erzählen, wann und wie Du so einen Anfall hast, egal ob sie es wissen wollten oder nicht.
Wäre mein Mann mit meinem Alkoholprobleme hausieren gegangen, hätte es mich sehr gekränkt und verletzt – ja ich sehe es auch als Vertrauensbruch.
Wie war es denn bei Euch? Wusstest er denn, dass Du damit nach außen gehst? Oder ist das ganz neu für ihn?
Ganz ehrlich – mich regt der Satz: "Ich habe es doch nur gut gemeint! " schon ziemlich auf. Ist es nicht so, dass du mit Deiner Hilflosigkeit nicht mehr klargekommen bist und es "gut gemeint" hast - auf seine Kosten?
Ich verstehe ja, dass auch bei Dir das Fass irgendwann voll ist – aber dies war in dieser Situation das Falscheste was du hast tun können. Denk bitte noch mal in Ruhe darüber nach. Du hast meiner Meinung nach, damit seine gesamte Intimsphäre nach außen gekrempelt.
Ich kann Euch nur wünschen, dass ihr es schafft wieder ein gegenseitiges Vertrauen aufzubauen.
wenn sein Alkoholproblem auschließlich sein Problem wäre, dann könnte ich verstehen, dass er angefressen ist.
Aber da Alkoholismus in einer Partnerschaft zu einem Gemeinschaftsproblem wird, also Auswirkungen auf Eure Beziehung hat, hast du jedes Recht, den Teil, der dich betrifft und unglücklich macht, so zu händeln, wie es für dich am Besten ist. Er kann ja mit seinem Teil nachwievor im stillen Kämmerlein verbleiben
Also, immer raus mit dem Mist, hilft nicht nur dir, sondern ärgert ihn gewaltig, weil sein Kartenhaus wackelt
Danke Spieler und den anderen... bin sehr durcheinander und mache mir Vorwürfe.. Was die anderen außer Spieler schreiben kann ich gut verstehen! Ich war da etwas naiv..und hatte gehofft, das alle mit an einem Strang ziehen können. Und gedacht, dass gerade diese Geheimniskrämerei schlecht ist (liest man auf jeden Fall, wenn man was über Co-abhängige findet, weil man das Spiel dann mitspielt..)
Ist es nicht generell so,wenn ich Schwierigkeiten habe,sich das auch in irgendeiner Form in der Parnerschaft niederschlägt?Sei es,dass ich aufgrund dieses Problems mit keinem reden will oder angezickt bin?Muss dann jeder davon erfahren,nur damit es meinem Mann besser geht und er sich verstanden fühlt?
Wenn,nur mal als Beispiel,Deine Frau sexuell nicht befriedigt ist in Eurer Beziehung,muss das dann auch der Nachbar wissen?
Sorry,aber ich wäre mega-sauer,wenn mein Mann mit "meiner Diagnose" durch die Lande zieht!!!Wer darüber Bescheid wissen soll,habe ich entschieden.Und so soll´s auch bleiben:
Falsch machen, richtig machen, was ist schon "ideal"...Da wusstest Du Dir halt nicht anders zu helfen, und das darf Dein Partner durchaus merken, daß Dir seine Sauferei Probleme macht. Daß es nicht drum geht, daß Du ihn ändern willst, sondern darum, daß DU mit seinem Verhalten nicht klar kommst.
Stell doch einfach mal zusammen was Du Dir von einer Beziehung erwartest, was Du unbedingt willst und was nur nice-to-have ist, und dann überleg Dir mal klar, wie groß Du deine Chancen einschätzt, das mit Deinem derzeitigen Partner zu erreichen.
Nochmal Hallo Wilma jetzt ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und Du kannst es nicht mehr ändern. Versuche mit Deinem Mann zu Reden, sage ihm das Du mit der Situation überfordert warst und auch Du Hilfe gesucht hast. Ich denke einmal, das er jetzt einfach auch mal daran denken muss, wie schrecklich Du Dich gefühlt hast wenn er trinkt. Mach Dir jetzt nicht das Leben zur Hölle, ich denke Du hast daraus gelernt.
nachdenkenswert finde ich, dass es gerade Abhängige sind, die dein Verhalten mißbilligen. Ob es sich da um Solidaritätsbezeugungen um der"guten alten Zeiten willen" handelt Wie sagen wir Hobbytherapeuten gern: Mädels, da würde ich mal genauer hinschauen
wenn ich mal davon ausgehe, dass du über deine Probleme gesprochen hast, weil du mit seiner Sauferei nicht klar kommst, finde ich daran auch nichts Ehrenrühriges.
Allerdings änderst du so auch nichts an der Situation, es sei denn, dir wurde gesagt, wie DU dein Problem angehen kannst und du tust es dann.
Ich weiß ja nicht, wie so dein Verhältnis zu den einzelnen Leuten ist. Aber wenn da schon immer Offeneheit herrschte, dann war das kein Hausieren, sondern ein Teil deines Lebens, das sie zu großen Teilen sowieso kennen.
Und dass dein Mann sauer ist.... ja warum wohl? Ich habe den Eindruck, dass er es sich so zurechtgedreht hat, dass nun du die Schuldige an seiner Wut (Scham) bist. Aber bist du nicht sowieso daran Schuld, dass er säuft ?
nö, nö da muss ich Dir aber widersprechen. Es gibt eben einmal Dinge, die muss man nicht öffentlich machen. Egal ob es jetzt der Suff, Probleme beim Sex oder egal was ist. Ich habe mit zuviel Offenheit auch schon so meine Erfahrungen gemacht. Die sogenannten gute Freunde haben mich dann überall angeprangert und sich oftmals gefreut wenn es dann Probleme gab. Ich habe nur wenig Vertrauen in die Menschheit und habe gelernt das es besser ist die Klappe zu halten.
hast Du schon mal überlegt, wie es Dir gehen würde, wenn du sagen wir mal an: "Kotz-Fresssucht" leiden würdest und Dein Partner würden allen Deinen und seinen Bekannten und Freunden erzählen, wann und wie Du so einen Anfall hast,
egal ob sie es wissen wollten oder nicht.
Rosa
Ich hab es auf keinen Fall Menschen erzählt, die es nicht wissen wollten..so bin ich nun auch wieder nicht.. Es waren Menschen, die sich für ihn oder mich ehrlich interessiert haben (hoffe ich). Ich wußte auch noch viel zu wenig über Alkoholismus und was das mit einer Familie/Beziehung machen kann.. Hatte z.B. auch das Gefühl, wenn es sein Freund nicht weiß, wird er weiterhin ihn frage, ob er mit ihm einen Trinken geht.. Heute weiß ich mehr, ...dass nur er sein Glas an den Mund setzt und niemand anderes dafür verantwortlich ist...mußte ich aber erst lernen.
Er findet es übrigens auch doof, dass ich mich hier im Forum damit beschäftige, obwohl ich ihm sage, dass es mir gut tut und es mir viel bringt.. (nochmal danke an alle:love3
Ich werde mal den Rat von Minitiger beherzigen mir selbst klar werden und versuchen, es als nun einmal geschehen hinzunehmen und das beste draus zu machen..ich werde ihm sagen, dass ich es ab jetzt lassen werde.. Aber hier weiter schreiben möchte ich schon.. Ist ist so gut, soviele Sichtweisen mitzubekommen! ...
Ich kenne mich mit Co nicht so aus, aber ich erinnere mich an ein langes Interview mit Angelica Domröse, das ich mal vor Jahren gelesen habe, in dem sie erzählt, dass sie ihrem Mann (Hilmar Thate) dankbar ist, dass er sie in Bezug auf ihre Alkoholkrankheit nicht gedeckt hat. Bei Anrufen hat er zum Beispiel gesagt "die kann jetzt nicht zum Telefon, die ist besoffen". Als Laie schluckt man da erst mal, weil man eben ein anderes Klischee gewohnt ist.
Durch das Interview habe ich erstmals erfahren, dass sich Lebenspartner nicht helfen, wenn sie einander "schützen" und verstecken - nicht bei der Alkoholkrankheit. Generell: Vor allem "das Familienoberhaupt" soll man altmodischerweise immer schützen, egal was er anstellt und zerstört, aber er ist immerhin "dein Mann" oder "dein Vater", und den hat man zu ehren. Zum Kotzen ist das, sonst nichts. Wenn die Geschlechter vertauscht sind und der Mann sich über seine saufende Alte beschwert - das finden gleich viel weniger Menschen anstößig, hab ich recht?
Jedenfalls ist es bei euch jetzt kein Geheimnis mehr, es gibt den Druck, sich verstecken zu müssen, nicht mehr. Ich finde das echt gut und mutig. Deinem Mann könnte diese Situation jetzt helfen, was zu unternehmen. Und eure Umgebung kann euch auch nicht mehr denunzieren.