Gerade habe ich die neueren Teile Deines Threads gelesen, und ich fühlte mich an meine 13-jährige Ehe erinnert. Ich musste um jedes Stückchen Freiraum kämpfen, es gab stundenlange Diskussionen, Zettel und Briefe, gute Vorsätze und Paartherapien, aber letztlich habe ich dem Druck einer "emotionalen Erpressung" nie standhalten können: "Guck mal wie schlecht es mir deinetwegen geht..."
ZitatKlartext ? Puh, wenn ich die Information jetzt auch noch "nachlege" ... Da hätte ich große Angst, daß es ihr dann noch schlechter gehen könnte ...
Ich bin nicht gegangen, obwohl ich es schon ab dem 4. Ehejahr wollte. Hab mich in alle möglichen Zwänge eingefügt, bloß um nicht die Arsch-Karte "die böse Frau die ihren bedürftigen Mann verlässt" zu haben. Ich wollte immer der Gutmensch sein, fehlerlos.
Das Ende? Nach 'zig Umzügen wegen SEINES Jobs habe ich ihm eröffnet, dass weder ich noch unsere Tochter jemals wieder umziehen werden, dass wir uns räumlich voneinander abkoppeln müssen - ohne die Beziehung aufzukündigen. Seine Reaktion: Demonstrativ, demütigend mit der Erst-Besten, die ihn wollte, ins Bett zu hüpfen.
Das war meine Chance! ER war fremd gegangen, ich DURFTE gehen. Reuevolle Rückzieher haben mich nicht mehr berührt, ich habe endlich - viele Jahre zu spät - mein Leben nach meinen Vorstellungen selbst gestaltet. Ich kann mich nur manchen Vorpostern anschließen, vor allem Fallada:
ZitatIch persönlich bereue heute, vieles in Agonie "ewig" dahindämmern gelassen zu haben. mauer Aber rückgängig machen kann ich das nicht mehr, nur heute und morgen es anders/besser machen. Hab ich mir jedenfalls vorgenommen. Das Gut "Lebenszeit" wird zum Ende hin immer kostbarer, gibt immer weniger zu vertrödeln...
Ja!!!
Aber:
ZitatAuch nach der Trennung kann man sich noch gegenseitig helfen. Man hat sich doch schließlich mal so geliebt, daß man sich zusammengetan hat.
Das habe ich mir gewünscht. Doch leider ist das selbe Beziehungsmuster auch nach der Trennung weitergegangen. Zwei Jahre lang blieb ich mit meinem Ex-Ehemann "befreundet". Bis es zu massiven Meinungsverschiedenheiten bezüglich unserer Tochter kam und ich mein Kind schützen musste - so lange ich mit ihm einer Meinung war, war alles okay, aber da habe ich aus tiefstem Herzen widersprochen und mich auch durchgesetzt. Seitdem bin ich persona non grata, meine E-Mails werden als Spam behandelt.
Weiß nicht, ob du mit meinen Erfahrungen was anfangen kannst, Agamemnon, aber wie auch immer: Ich wünsch dir viel Glück!
ZitatGepostet von sole letztlich habe ich dem Druck einer "emotionalen Erpressung" nie standhalten können: "Guck mal wie schlecht es mir deinetwegen geht..."
Wie soll man das auch? Ich würde das Alleinsein einer solchen Beziehung vorziehen. Und so, wie du deine Beziehung beschreibst, Agamemnon, beschleicht mich das Gefühl, als ob das Kind jetzt schon allein dadurch in den Brunnen gefallen sein könnte, dass du eingeräumt hast, dich vielleicht nicht so ganz unumschränkt wohl zu fühlen in deiner Ehe. So, wie du sie schilderst, könnte ihr das schon für Zwietracht bis ans Ende eurer Tage reichen Für mich liest sich das alles ein bisschen so, als würdet ihr da sowas wie eine beiderseits ungelöste Mutter-Sohn-Beziehung führen.
Na so etwas. So ganz allein bin ich mit meinen Erfahrungen also nicht, Sole, da gibt es ja zumindest teilweise Paralellen ...
Also, ich persönlich könnte mir sehr gut vorstellen, daß ich meiner Frau während einer zeitweiligen oder nach einer endgültigen Trennung weiter Unterstützung, Hilfe, etc. gebe ... Habe ja in dem Sinne keine negativen Gefühle gegen sie persönlich.
Zitate Greenery: 1)"beschleicht mich das Gefühl, als ob das Kind jetzt schon allein dadurch in den Brunnen gefallen sein könnte, dass du eingeräumt hast, dich vielleicht nicht so ganz unumschränkt wohl zu fühlen in deiner Ehe. So, wie du sie schilderst, könnte ihr das schon für Zwietracht bis ans Ende eurer Tage reichen"
2) "Für mich liest sich das alles ein bisschen so, als würdet ihr da sowas wie eine beiderseits ungelöste Mutter-Sohn-Beziehung führen. "
Zu 1): Nicht ganz. Der Vorwurf ist, daß ich die Möglichkeit einer Auszeit oder sogar Trennung nicht ausgeschlossen habe. Bevor sie das direkt abgefragt hat, ließ sich alles gar nicht schlecht an ... Jetzt geht es ihr "täglich schlechter". Und ich bin der Schuldige und der Täter.
Zu 2): Das ist ein völlig neuer Gedanke. So viel älter ist sie ja nicht. "Mutter", hm, das sollte man ja eigentlich mit "mütterlich" in Verbindung bringen. War meine Mutter zwar aber auch nicht. Die war hektisch.
Übrigens hatte ich jetzt eine 2tägige Fortbildung. Es wird wohl Wenigen etwas sagen. Es ging dort um die "DISC"- Methode. Es kam heraus, daß ich ein "Stetiger" Typ bin, mit einem ebenfalls sehr starken "G"- Wert (G = Gewissenhaft). Meine Werte bei "I" = Initiativ waren sehr gering, meine Werte bei "D" = Dominanz lagen nahe dem Nullpunkt. Das wäre meine Arbeits- und auch Lebenshaltung. Weiß nicht, ob diese Erkenntnisse etwas nutzen.
ZitatEs kam heraus, daß ich ein "Stetiger" Typ bin, mit einem ebenfalls sehr starken "G"- Wert (G = Gewissenhaft). Meine Werte bei "I" = Initiativ waren sehr gering, meine Werte bei "D" = Dominanz lagen nahe dem Nullpunkt. Das wäre meine Arbeits- und auch Lebenshaltung. Weiß nicht, ob diese Erkenntnisse etwas nutzen.
Mir nicht, aber für alle dominanten Frauen wärst du wie ein Sechser im Lotto. Und genau da liegt meines Erachtens dein Problem.Die Frage ist nur ob du in deinen Verhaltensmustern mittlerweile nicht so erstarrt bist, dass du da nicht mehr raus kannst. Soll heißen, hier im Board kannst du zwar darüber schreiben und etwas ändern wollen, aber bekommst du das denn hin, wenn es im wirklichen Leben dann auch an die Umsetzung geht? Du schreibst zwar, dass du jetzt schon mal 25 Euro die Woche einforderst und das du demnächst irgendwelche Aktivitäten in Angriff nehmen willst, aber die ganze Art, wie du das hier vorgetragen hast, lässt mich daran doch leicht zweifeln, weil du im gleichen Atemzug deine Frau auch fragst ob sie nicht mitmachen will. Kann sein, dass ich aus meiner männlichen Warte da manchmal zu rücksichtslos bin, aber ich an deiner Stelle würde mit meiner Frau nicht darüber sprechen ob ich mir jetzt mal 25 Euro Taschengeld nehmen dürfte. Wenn es finanziell mglich ist, dann nehme ich sie mir. Peng und aus. Du mußt einfach mal etwas mehr Egoismus entwickeln. Tut deine Frau doch auch oder hat sie dich gefragt ob du jahrelang mit 5 Euro einverstanden gewesen bist? Und jetzt lass sie doch mal hinterherhecheln. Wenn du was machen willst, dann mach es. Und wenn deine Frau dann fragt ob sie mitmachen darf, dann ist ja gut, aber nur, wenn du das willst. Wenn es dir nicht passt, dann sag ihr das auch. Demnächst fragst du sie noch ob es ihr Recht ist, wenn es dir gut geht.