der Termin war nicht besonders spannend. Ein kurzes Gespräch und danach wurde ein EEG gemacht.
Die Ärztin war wohl überrascht darüber, daß ihr jemand ruhig gegenübersitzt sachlich über die Symptome spricht und sie dabei ansieht und dann sagt einen Verdacht auf ADHS zu haben. Sie hat zumindest öfters erwähnt, daß ich einen sehr ausgeglichenen Eindruck auf sie mache.
Das EEG war für mich ziemlich anstrengend. 20 Minuten mit geschlossenen Augen dasitzen gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsübungen.
Beim nächsten Termin wird das Ergebnis des EEG besprochen und ich muß einen Test auf ADHS ausfüllen.
Interessiert mich, da ich ein ADHS-Kind habe mit ebensolchem Vater, einem der wenigen Menschen, die ich kenne, die im Erwachsenenalter ein so ausgeprägtes Bild der "Störung" zeigen.
ich habe jetzt das Ergebnis. Meine Neurologin ist sich sicher, daß ich ADHS habe. Sie will es mit Strattera versuchen. Dies darf, wie auch die anderen Medikamente bei ADHS in Deutschland, eigentlich nicht an Erwachsene neu verschrieben werden.
Eine Bekannte hat mir abgeraten, da es bei Strattera noch keine Langzeitstudien gibt.
Eine Therapie hält meine Neurologin bei mir nicht für notwendig.
Ich bin mir noch unschlüßig ob und welches Medikament ich nehmen soll.
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
ZitatGepostet von Ralfi Ich mag mich so wie ich bin und emfinde mich als normal. Es gibt zwar einige Punkte (z.B. Konzentrationsmangel) die ich gerne ändern würde aber nicht um jeden Preis.
ZitatGepostet von Ralfi Meine Neurologin ist sich sicher, daß ich ADHS habe. Sie will es mit Strattera versuchen. Dies darf, wie auch die anderen Medikamente bei ADHS in Deutschland, eigentlich nicht an Erwachsene neu verschrieben werden.
Eine Bekannte hat mir abgeraten, da es bei Strattera noch keine Langzeitstudien gibt.
Hi Ralf,
ich hab jetzt diesen Thread noch mal von vorne gelesen und so wie ich Dich verstehe, bist Du auf das Thema über eine Bekannte aufmerksam geworden.
Du betonst in diesem Thread hier mehrmals, daß Dein Leidensdruck nicht besonders groß ist, und aus Deinen Beschreibungen genau so wie aus der persönlichen Bekanntschaft hätte ich persönlich nicht vermutet, daß bei Dir etwas völlig aus dem Ruder läuft.
Da erscheint mir das Risiko mit nem relativ unbekannten Medikament doch ein bissel fehl am Platz, das hängt für mich ein bissel im luftleeren Raum, wenn da nicht noch irgendwas Wesentliches dahintersteckt, was Du hier nicht schreibst.
So einfach mal was einpfeifen, damit irgendeine Behandlung stattfindet, wäre mir persönlich etwas fragwürdig. Mir ist nicht ganz klar geworden, was Dein persönliches Ziel bei dieser Behandlung ist, was willst Du damit erreichen?
Bin schwer adhs verdächtig..... Mit 27 Zählerchen soll ich nir wohl Sorgen machen? Hmmh. Hat hier jemand den Eindruck, ich krieg meine Klappe nicht weit genug auf?
Eben.
Pillen schlucken iss nicht, für mich. Von mir Reden, schreiben, dem anderen zuhören..... so geht´s raus. Üben, üben üben. im Real Life. Mit Hilfestellung einer GUTEN TherapeutIn. Doch die sind verdammt selten..:...
Wenn´s Kind die adhs Symtptome hat, hat das immer was mit den Eltern zu tun. Doch die schauen seltenst bei sich hin.... und lassen wohl lieber den Kleinen Pillen fressen?
Jeah.
Saublödes Geschwätz, m.E. das über ADHS. In der Regel.
glG Günter
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
dann werde ich mal gestehen, dass ich dieses Strattera bereits ausprobiert habe. Ich hatte dabei allerdings den Eindruck gewonnen, das es meine Wahrnehmung etwas verfälscht und außerdem wurde ich noch nervöser.
Auf die Idee, dass ich jetzt auch sowas nehmen könnte, kam ich selbst und habe meinen Neurologen dazu überredet, es mir zu verschreiben. Natürlich nach eingehender Diagnose im Vorfeld.
Er nahm an, dass mein Alkoholmissbrauch evtl. etwas mit meiner inneren Unruhe zu tun haben könnte und diese Dinger könnten wohl helfen. Fehlanzeige. Dazu muß ich erwähnen, dass ich seinerzeit eine längere Trinkpause hatte und ich mir von dem Medikament tatsächlich eine dauerhafte Unterstützung erhoffte.
Letztendlich war es mir allerdings doch wichtiger, meinen "normalen" Verstand zu behalten und ohne weiter zu leben.
Bei meinen beiden Söhnen wurde schon vor längerer Zeit ADS diagnostiziert und seit einer Woche bekommt auch der jüngere Methylphenidat. Der große hat sehr davon profitiert, sein soziales Verhalten hat sich bereits nach einmaliger Einnahme verbessert und wenn er dieses Medikament nicht regelmäßig einnehmen würde, hätte er niemals aufs Gymnasium gehen können, wo er von seinem Intellekt her einfach hingehört; er hatte ein überdurchschnittliches Ergebnis beim Intelligenztest und es wäre schade um die Resourcen, wenn man ihn so nicht unterstützen würde; er kann sich nämlich in der Tat besser auf das Wesentliche konzentrieren und wird nicht so schnell abgelenkt.
Ich gehe mit der ganzen Sache nicht leichtfertig um, und ich bin auch der Meinung, dass viel von der Problematik meiner Kinder mit meiner Alkoholkrankheit zu tun hat, aber eben nicht nur.
Wer sich eingehend mit diesem Thema beschäftigt hat, weiß um alle weiteren Hintergründe und die gebieten eben manchmal solche schwierigen Maßnahmen.
ich muß gestehen, ich habe noch nicht den ganzen Thread gelesen, aber dieses Thema brennt mir dermaßen auf den Nägeln, dass ich jetzt einfach antworten muß!
@Günter Weißt Du was über ADHS / ADS ? Das hat nämlich nichts damit zu tun, die Klappe nicht aufzukriegen...
ADHS bedeutet frei übersetzt: Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom verbunden mit Hyperaktivität im Volksmund auch "Zappelphilippsyndrom" genannt
Also ein Mensch, der sich sehr schlecht auf etwas konzentrieren kann und immer in Action ist, sich teilweise sogar durch unkontrollierte Bewegungen verletzt und schlecht zur Ruhe kommt.
ADS ist im Grunde dasselbe, außer dass diese Patienten eher zum Träumen neigen, alles um sich herum nicht so richtig wahrnehmen, sehr vergeßlich sind, spezielle Lernschwächen haben...
Ich habe bei meinem Sohn von Anfang an bemerkt, dass er irgendwie anders war als die anderen Kinder / Babys:
Die Schwangerschaft war ganz normal, alles bestens, dann kam er 10 Tage zu spät durch Kaiserschnitt auf die Welt, der Kaiserschnitt war eine Notoperation, weil er die Nabelschnur um den Hals hatte!
Die Probleme fingen beim Stillen an, er schlief immer dabei ein, eine Mahlzeit dauerte bis zu 1 1/2 Std., nach 5 Monaten ging ich buchstäblich auf den Brustwarzen und stillte ab! Zu dieser Zeit bekam er auch seinen ersten Zahn und da er sowohl Daumen als auch Schnuller ablehnte, schlief er bis zu seinem 2ten Lebensjahr keine Nacht durch! Ich mußte oft 10 -15 mal raus wegen ihm, an erholsamen Schlaf war nicht zu denken!
Ich versuchte es mit Babymassage, konnte er nicht haben, mir schien es, als könnte er sich damals schon nicht entspannen.
Ich möchte noch anmerken, ich war vor und nach der Schwangerschaft jeweils 2 Jahre trocken, also insgesamt 5 Jahre und glaube eigentlich nicht, dass mein vorheriges Trinkverhalten irgendwie biologisch Einfluss auf die Entwicklung meines Sohnes genommen hat. Das allerdings meine psychischen Macken und die seines Vaters irgendwie ihren Teil dazu beigetragen haben, möchte ich nicht von der Hand weisen.
Im Kindergartenalter hatte er große Probleme Anschluß zu finden, fühlte sich oft ungerecht behandelt, saß lieber in einer Ecke alleine für sich, hatte aber auch oft Auseinandersetzungen, sodaß sowohl die Erzieher als auch ich eine psychologische Untersuchung für angebracht hielten, als es aber dann so weit war lebte er schon bei seinem Vater und der steckte lieber den Kopf in den Sand und so wurde erstmal weiter nichts unternommen.
Jetzt ist er im zweiten Schuljahr und es stellt sich heraus, dass er eine massive Lernschwäche in Mathe hat (in Lesen und Schreiben ist er überdurchschnittlich), auf dringendes Anraten der Tagesgruppe, in die er nach der Schule immer geht, wo auch qualifizierte Leute arbeiten, willigte sein Vater endlich in eine umfassende Untersuchung in Münster ein, bei der jetzt letztendlich ADS diagnostiziert wurde.
Die Diagnose ist deshalb so schwierig, weil erstmal alle anderen möglichen Ursachen, wie Seh / Hörstörungen uvm. ausgeschlossen werden müssen, nennt sich "Differenzialdiagnostik". Nun, das liegt bei ihm alles nicht vor, dann kann nur noch weiter so vorgegangen werden, dass ein spezielles Medikament verabreicht wird, und wenn sich die "Beschwerden" darauf bessern hat er diese Krankheit und wenn nicht dann nicht!!!
Ich war anfangs auch sehr sehr skeptisch, eine Krankheit unter Zuhilfenahme eines Medikaments auszuschließen bzw. zu diagnostizieren erschien mir doch mehr als suspekt!!!
Aber siehe da, er nimmt dieses Zeug jetzt seit ca. 2 Wochen und es hat sich schon eine wesentliche Besserung in seinem Konzentrationsvermögen eingestellt, er sagt selber, dass er es auch gut findet, dass er jetzt in der Schule besser mitkommt und mehr Erfolgserlebnisse hat!!!
Ich freue mich wahnsinnig für ihn, denn er ist eigentlich ein super cleverer Zwerg und es wäre total schade, wenn seine Fähigkeiten wegen diversen Wahrnehmungsstörungen verkümmern würden!!!
Bei mir hingeschaut habe ich eigentlich fast jede Stunde/Minute/Sekunde und bin fast durchgedreht dabei, weil ich nämlich feststellen mußte, dass das nichts bringt!
Natürlich richte ich mich auf ihn ein, soweit mir das möglich ist, unterstütze ihn bei seinen Problemen, versuche einen geregelten Alltag für ihn zu schaffen, mit Regeln, Ritualen usw. aber viel mehr kann ich leider nicht tun!
Warten wir mal ab...
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.
hi Su, Ich weiß über ADS: Aufmerksamkeitdefizitsyndrom, d.h. der Betroffene hat Aufmerksamkeit nach innen, weniger bis nicht nach außen. Wenn dieses massiv auf- oder eintritt - dreht sich zunehmend um sich selber -, dann fällt er auf. Therapie? Sehr behutsam, einfache Dinge kommunizieren, den Patienten nicht herauslassen, damit er sich überhaupt (wieder) richtig einfühlen kann. So sagt jedenfalls meine Freundin Christine, sie selber bedingt an sowas leidet, aber als Therapeutin solche Patienten hat, meist Kinder. (Kurioser Fall bei ihr: ein 7-jähriger Junge spürte sich selber nicht. Den hat sie in einen Teppich eingewickelt, dann mit Schwung wieder ausgewickelt. Das hat er gespürt, gelacht, und sich auch an sie gewendet.) Von Pillen weiß ich nichts, Max
Bin schwer adhs verdächtig..... Mit 27 Zählerchen soll ich nir wohl Sorgen machen? Hmmh. Hat hier jemand den Eindruck, ich krieg meine Klappe nicht weit genug auf?
öhmm... genaro, wenn du den Test weiter vorne in diesem Tread meinst, da ging es um Autismus.... soweit ich das verstanden habe...
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Ralf
