moin leuts, 20 Jahre "genusstrinker" war ne geile zeit. wären da blos nicht zum schluss die 3-4 flaschen wein pro tag gewesen....
nun vor 2 jahren war ich schon mal hier. vielleicht erinnern sich noch einige. die frau lief weg, ich war am tiefpunkt und entschloss mich meine saufkarriere zu beenden. mit allen möglichkeiten die mir zur verfügung standen. einsicht ich bin alkoholiker, (sämtliche tests gemacht; in der hoffnung ich bins doch net) aber ich bis eben doch. eine ambulante therapie gepaart mit saufnix; a-connect; anfangs täglichen aa-meetigs, später dann wöchentlich machten einen scheinbar "neuen menschen" aus mir. ich maaßte mir sogar an in einigen beiträgen meinen senf als der überzeugte trockene alkoholiker bei zu tragen.... nach knapp einem jahr abstinez wollte ich natürlich wissen obs noch schmeckt. die 2 flaschen schmeckten nicht aber ich war voll. auch musste ich am nächsten tag nicht trinken. wow! ich war wohl doch kein alkoholiker. 2 wochen später versuchte ichs dann mit bier. war auch noch nicht der hit aber immerhin hatte ich 10 glas kölsch in 2h geschafft. nun das resultat: vor ziemlich genau 1 jahr habe ich dann die therapie abgebrochen; ich war ja geheilt konnte kontrolliert alkohol zu mir nehmen, die besuche bei den aa´s habe ich natürlich eingestellt.
der kosum "beschränkte" sich in den letzten 2 monaten auf: die ersten 3 flaschen bier nach geschäftsschluss (nee gelogen hat schon ne halbe stunde vorher angefangen; kommt eh kein kunde mehr)2 flaschen während der heimfahrt im auto, die allerdings nur 30 minuten dauert. ab zum kiosk und nochmals 4-5 flaschen nach gekauft. nun wie der konsum während der wm aussah könnt ihr euch denken....
tja und nu?
gestern war ich in meiner alten gruppe und brauchte zum glück nicht zu trinken. ich erwartete wie damals eine unruhige nacht mit schweissausbrüchen etc. NIX passierte.
hey, heut morgen war alles ok. nun sitz ich hier werde ein wenig unruhig und hab ein wenig schiss vorm we.... ich werde nun die nächsten 24h versuchen durchzuhalten und wieder da anfangen wo ich schon mal vor 2 jahren war. schlecht war ja die alk-freie zeit nicht.
Dein Freund Erdmann ist auch noch fast jeden Tag eingeloggt und sagt keinen Pieps. Ist ihm zu unkuschelig hier.
Aber jetzt könnt ihr ja wieder ein Erfolgsteam bilden.
Ich bin vielleicht auch kein Alkoholiker. Aber das würde mich nur wirklich interessieren, wenn ich ein unzufrieden trockener Alkoholiker wäre...und damit würde sich der minitiger in den Schwanz beissen.
Denn wenn ich kein Alkoholiker wäre, dann würde es mir völlig reichen, daß ich schon mal schlechte Erfahrungen mit der Brühe gemacht habe.
Jedenfalls hab ich schon lange kein Alkoholproblem mehr. Und ich werd auch keins mehr kriegen.
Ach ja, ich vergaß, Du magst keine Klugscheisser. Also machst Du es am Besten nicht so wie ich
nun mit helfen und helfen lassen ist das so ne sache. wenn man bereit ist hilfe anzunehmen, dann glaube ich kommt dahin sich auch selbst helfen zu können. impulse von aussen in welcher form auch immer haben mir damals geholfen. auch diese plattform hier.
um deine frage zu beantworten : "muss ich dir helfen" ? hm, müssen muss niemand! "hilfe" und "müssen" (zumindest in deiner dann folgenden erläuterung) sind dabei an sich gegensätzlich. die formulierung kann, oder darf finde ich da doch passender.
aber schau du hast mir schon geholfen! in der zeit in der ich deine hilfreiche stellungnahme lesen durfte, musste ich nicht an alkohol denken, geschweige ihn zu trinken.
"natürlich"; ich war ja geheilt. "voll" du wirst es nicht glauben aber ich war der annahme nicht betrunken zu werden. leider bin ich selbst gefahren.
nun 20 jahre lang eingeprägte mechanismen können wohl kaum in 12 monaten verändert werden?
das ziel, des zufrieden lebenden menschen -OHNE ALKOHOL- zu erreichen, wie geht das?
kontinuität im handeln und denken? und das ist genau mein problem. ich setzte mir ein ziel; erreiche es, hanke es ab und ne neue aufgabe wird angefangen obwohl das erste ziel noch nicht vollends erreicht wurde. einige beispiele: im jahr 2000 eine filiale übernommen; umgebaut neue mitarbeiter eingestellt. der laden lief woww.Und nun brauchte ich ja nix mehr zu unternehmen...die quittung 30% umsatzeinbußen. 2003 die vorbereitung auf den marathon mit dem ziel unter 4h es wurden knapp 5h. das war nicht sonderlich schlimm aber danach bin ich nicht mehr einmal laufen gegangen.... aufgrund der tatsache das mich meine lebensgefährtin vor 2 jahren verlassen wollte (und auch ausgezogen ist) meine entscheidung nicht mehr zu saufen wollen....umgesetzt. in diesem trockenen jahr war alles sehr harmonisch. wir fanden neue gemeinsamkeiten und es ging uns einfach nur gut. zu gut!? Ha, das ziel war wohl wieder halbherzig erreicht....
Zitatdas ziel, des zufrieden lebenden menschen -OHNE ALKOHOL- zu erreichen, wie geht das?
Spontan fällt mir dazu ein: indem man überwiegend TUT, statt denkt - jeden Tag einzeln. Indem man jeden Tag einzeln versucht zu spüren, ob einem das Leben heute gefallen hat oder nicht.
(Also ganz nach dem Motto: der Weg ist das Ziel - auch wenn man das auf dem Weg manchmal zunächst noch nicht versteht )
Bei dir fällt mir auf, dass du dich eben sehr stark an Zielen, Erfolg ausrichtest. Sich Ziele zu setzen ist grundsätzlich nichts falsches, aber man darf sie NICHT dem eigenen Lebensgefühl überordnen. Wenn ich zuviel auf das Ziel fixiert bin, dann neige ich dazu mein tägliches Lebensgefühl zu übergehen. Man kann beispielsweise Ziele auch nützen, um sich mit dem Hier und Jetzt nicht auseinandersetzen zu müssen.
Ziele ja, aber das ich mich täglich wohl fühle und nicht überfordert, unter Druck, mir sagen muss: "Augen zu und durch" - das hat Vorrang und es erfordert auch Kapitulation, Anpassen an die Realität z.B. das ich erkennen musste, dass ich manche Ziele in meinem Leben ohne Rücksicht auf meine Kraft- und Erholungsreserven gesetzt habe. Ich habe andere als Maßstab genommen, anstatt meine eigenen Bedürfnisse, Gefühle.
Ich gebe dir recht, dass es ein Prozess ist. Man kann ihn nicht in ein paar Monaten bewältigen und auch nicht mit dem Kopf, man muss ihn erfahren und erfühlen und manchmal auch erst wieder allmählich überhaupt wahrnehmen, wie man sich denn fühlt (oft habe ich es früher überhaupt erst gemerkt, wenn es schon ganz schlecht war). Ich habe inzwischen erfahren, dass es funktioniert, dass man selbst das ändern kann.
Und ich musste auch erst lernen, dass die Welt nicht zusammenbricht, wenn ich mal nicht 100prozentig bin.
Mein heutiges Motto lautet eher: Mut zur Lücke.
Damit lebt es sich vieeel besser. Ich muss nicht alles können, wissen und schon gar nicht perfekt sein - ist viel spannender so.
einsicht ich bin alkoholiker, (sämtliche tests gemacht; in der hoffnung ich bins doch net) aber ich bis eben doch. eine ambulante therapie gepaart mit saufnix; a-connect; anfangs täglichen aa-meetigs, später dann wöchentlich
Ich denke, du warst nach den Testergebnissen gezwungen zur Kenntnis zu nehmen, dass du Alkoholiker bist. Einsicht, Annehmen der Krankheit, war das sicher nicht. Du hast dich dann in einen "blinden" Aktionismus gestürzt, um die Tatsache, einmal Alkoholiker = immer Alkoholiker nicht sehen zu müssen. Sonst könntest du dich kaum nach einem knappen Jahr als geheilt betrachtet haben.
Da musst du dir jetzt die Zeit für eine lebenslange Beschäftigung nehmen,
wie felidaela schreibt:
Zitat
Zufriedene Abstinenz ist nicht irgendwann da und bleibt. Genesung findet jeden Tag auf's Neue statt.
Das erinnert mich an etwas, das ich mal geschrieben habe:
"Soviel zum "Fünf-Phasen-Modell". Natürlich gibt es hier verschiedene mögliche Schwierigkeiten und Probleme. So sind in der Praxis beispielsweise verschiedene Persönlichkeitstypen anzutreffen, die besondere Problematiken aufweisen. Einige hiervon sollen geschildert werden. Folgende Bezeichnungen werden gewählt: • "Die Ich-darf-nicht - Typen" • "Die Schnelldurchläufer" • "Die Spieler" • „Die Kämpfer“ Diese Persönlichkeiten sollen näher beschrieben werden.
"Die Schnelldurchläufer" Diese finden sich überdurchschnittlich oft unter besonders intelligenten Menschen, bzw. auch unter "anspruchsvollen" Berufsgruppen, wie Lehrern, Sozialarbeitern, Journalisten, u.a. Oft absolvieren sie "Kurzzeittherapien" und ähnliche therapeutische Angebote. Vernunftgemäß wird in Bezug auf Sucht alles sehr schnell verstanden und am besten gleich "weitergegeben" an andere Betroffene. Weil der gefühlsmäßige Teil dabei wesentlich zu kurz kommt, ist es kein Wunder, daß es bei Belastungen hier oft zu Rückfällen kommt. ... Soviel zu einigen vom Verfasser in der Praxis wahrgenommenen Menschentypen, Keinesfalls war beabsichtigt diese Menschen in irgendeiner Weise verächtlich zu machen, eine besondere "Sorge" um diese Personen ist hier sicher das angemessenere Gefühl. Zudem rechnete sich der Verfasser -nach jetziger Beurteilungzeitweise selber zum "Schnelldurchläufer - Typ". Abschließend ist demnach auch noch zu bemerken,"
Zitatdas ziel, des zufrieden lebenden menschen -OHNE ALKOHOL- zu erreichen, wie geht das?
Hallo Apfelsaft,
warum tust du denn deine Zufriedenheit ständig mit und ohne Alkohol in Verbindung bringen ?
zufrieden lebenden menschen -OHNE ALKOHOL-
....das bringt nämlich zum Ausdruck, das du mit Alkohol ein zufrieden lebender Menschwärst.
Wenn das so wäre würdest du aber nicht ständig aufhören wollen. Oder ?
Wenn du mit Alkohol auch nicht zufrieden bist, dann wirst du rausfinden müssen was dich 1. Unzufrieden macht und 2. was dich zufriedener machen würde..
Das hat mit Alkohol erstmal gar nichts zu tun.
Alkohol ist bei den meissten nur das Kompensationsmittel der Unzufriedenheit, Stress , Probleme, Sorgen ,Nöte, Langeweile etc.- sozusagen ist Alkohol, für den Augenblick die bequemsteLösung damit umzugehen...
ich finde beeindruckend, wie turbulent bei dir vieles vonstatten geht. Du strengst dich an, schlägst Purzelbäume, unternimmst alles, was nur möglich ist (Tests auf Alkoholabhängigkeit, Gruppen, Therapien), alle Achtung.
Was ich nicht herauslese, ist die Überzeugung, dass du auf keinen Fall noch mal Alkohol trinken möchtest. Vielleicht bist du noch nicht so weit und möchtest gerne trinken?