danke für Deinen Beitrag. Mag sein, dass es rüberkommt, dass die Arbeit am Suchtprozess eine schwere Arbeit ist, für mich ist sie manchmal schwer, meistens aber nicht, macht mir sehr viel Spass. Dass ich nicht nur ein Süchtiger bin, sondern Vater zweier erwachsener Töchter, dass ich Fussballfan bin, dass ich Sportler bin, im Garten "arbeite", gerne auf Inseln fahre usw. Meine jetzige Frau hat jedenfalls Spass an einem äußerst vielseitigen Leben. Logischerweise ist hier hauptsächlich die Seite des Suchtmenschen zu sehen. Ist ja auch das Thema hier und ich bin jemande, der es gewohnt ist, die Dinge nicht oberflächlich zu nehmen. Wer sagt übrigens, dass Suchtarbeit einfach sein muss? Ich sehe das als präventive Lebensinvestition. Die Zeit und die Energie, die ich in die Prozeßarbeit investiere, zahlt sich um ein vielfaches aus.
Wenn Menschen damit ein Problem haben, diese Ansicht von mir zu akzeptieren ist es o.k. Ich weiss von mir selbst, wie mir die Prozessleute früher auf die Nerven gingen, wie ich in meiner Suchtberaterausbildung wütend nach Hause fuhr und dann merkte, was in mir eigentlich los war und dass es mein eigenes Weltbild und Abwehrsystem war, was sich bedroht fühlte.
Im übrigen war der Konflikt hier mit Minitiger und mit Friedi eine wunderbare Sache wie das Dramadreieck in der Kommunikation erfolgt: Apfelsaft schreibt, wie er es geschafft hat, den "Saufdruck" zu umgehen. Ich schreibe, dass ich auch gelernt habe, die Art des Trinkens zu beachten. Daraufhin platzt Friedi der Kragen und sie kommt Apfelsaft "zur Hilfe", nimmt die Rolle des Verfolgers ein, rettet Apfelsaft und klagt mich an (das wäre die Opferrolle). Minitiger sieht Friedis Beitrag und wird zum Oberretter, der Friedi (weil sie eine Frau ist?) Feuerschutz gibt und den Angriff auf den nervenden Matthias steigert und kurz davor steht, mir den Nürnberger Prozeß zu machen. Ich lasse mich als "Suchti" auf diese Suchtspiel ein und werde aus der Opferrolle selbst zum Angreifer. Minitiger fühlt sich als Opfer und jammert, warum er sich trotz besseren Wissens auf diesen Konflikt eingelassen hat. Letztlich fühlen sich alle schlecht. Das ist der Kater. Das ist eine typische Rollenkonstellation von Menschen, die im Suchtprozeß stecken. Und das ungesunde daran, es entsteht bzw. verbleibt persönlicher Groll.
Das Ausbrechen dieser Kontroverse ist aber auch eine Riesenchance. Es hat Ärger, Wut, Anschuldigungen, Unterstellungen, Verteidigungsstrategien usw. hochgebracht. Versteckte und offene Verletzungen werden deutlich. Genau mit diesen Sachen könnte man jetzt super arbeiten. Am besten mit jemandem, der außerhalb dieses Dramadreiecks steht.
Denn alle Beteiligte werden genau über diese Punkte immer wieder auch im Alltag und auch mit anderen Personen "stolpern" und sich verwickeln. Dass es nicht einfach ist, das Dramadreieck gleich zu erkennen und herauszugehen, sehe ich an mir selbst, da ich selbst trotz Bewußtsein darüber und langjährigen Übungen trotzdem immer wieder hineingerate. Dass ich es merke, das ist eine Sache, für die ich dankbar bin. Und dass ich solchen Konflikten nicht mehr ausweiche und mich nicht mehr schlecht fühle, weil es so ist, das ist ein grosser Fortschritt für mich. Ich akzeptiere aber auch, wenn jemand sagt, er möchte daran nicht weiterarbeiten und sich erstmal wieder schützt.
Und so wie Du schreibst Lissy, das ist eben ein Dialog, der auf der nüchternen Ebene ist, auf der Erwachsenenebene. Du schreibst mir, was bei Dir ankommt und machst nicht den Ankläger, unterstellst mir auch nichts. Und das ist ein Dialog, der eben o.k. ist.
Hallo Apfelsaft, es ist gut, dass Du Deinen Zustand beschreibst und wahrnimmst. Nimm es so, wie es ist. Es ist ein Durchgangsstadium. Ich kann mir gut vorstellen, dass Dein Geist und Deine Seele sehr viel Energie benötigen, um eben trocken zu bleiben. Dass Du Selbstzweifel hast, finde ich sehr normal. Es ist ja sicherlich auch ein Risiko. Das würde erst Recht ein Grund sein, trockenzubleiben. Ich sage mir, dass ich für das, was anliegt, genau die Kraft habe, die ich brauche. Und dass ich nicht alles bewältigen kann, das ist gut, denn es gibt noch viele Tage, die da kommen. Genau diese Grenzen konnte ich mit Alkohol nicht wahrnehmen und habe sie übergangen. Ohne Alkohol war erstmal die Luft raus. Und in Beziehungsfragen ist das erste Jahr nach meiner Erfahrung sehr kritisch, denn der Weg zum anderen, zum Partner geht erstmal über mich selbst. Euphorische Liebesempfindungen in der ersten Phase der Trockenheit sind eher gefährlich und lenken von mir selbst ab. Und am besten ist, dem Partner zu sagen, dass es schwierig ist, seine Gefühle einzuschätzen. Der Versuch, die vermeintlichen Erwartungen des anderen zu erfüllen, wäre unehrlich und das wiederum bringt Verstrickungen. Ich habe erlebt, dass ich erstaunlicherweise entgegen meinen Erwartungen doch mehr Hilfe und Verständnis dann bekam, anders eben als ich es befürchtete.
Ich trage im Portemonnaie ein kleines Faltblatt, was ich in Situationen wie von Dir beschrieben heraushole und lese. Es wirkt auf mich beruhigend. Diese Karte hat die Überschrift: Gestern-Heute-Morgen
Ich zitiere es einfach mal:
Es gibt in jeder Woche zwei Tage, über die wir uns keine Sorgen machen sollten. Zwei Tage, die wir freihalten sollten von Angst und Bedrückung. Einer dieser zwei Tage ist das Gestern mit all seinen Fehlern und Sorgen, geistigen und körperlichen Schmerzen. Das Gestern ist nicht mehr unter unserer Kontrolle! Alles Geld dieser Welt kann das Gestern nicht zurückbringen; wir können keine einzige Tat, die wir getan haben, ungeschehen machen. Wir können nicht ein Wort zurücknehmen, das wir gesagt haben. Das Gestern ist vorbei! Der andere Tag, über den wir uns keine Sorgen machen sollten, ist das Morgen mit seinen möglichen Gefahren, Lasten, großen Versprechungen und weniger guten Leistungen. Auch das Morgen haben wir nicht unter unserer sofortigen Kontrolle. Morgen wird die Sonne aufgehen, entweder in ihrem vollen Glanz oder hinter einer Wolkenwand. Aber eins steht fest: Sie w i r d aufgehen! Bis sie aufgeht, sollten wir uns nicht über Morgen Sorgen machen, weil Morgen noch nicht geboren ist.
Da bleibt nur ein Tag übrig: heute! Jeder Mensch kann nur die Schlacht von einem Tag schlagen. Dass wir zusammenbrechen geschieht nur, wenn Du und ich die Last dieser zwei fürchterlichen Ewigkeiten - gestern und morgen - zusammenfügen.
Es ist nicht die Erfahrung von heute, die die Menschen verrückt macht; es ist die Reue und Verbitterung für etwas, was gestern geschehen ist, oder die Furcht vor dem, was das Morgen wieder bringen wird.
Nur für heute will ich versuchen, nur diesen einen Tag zu durchleben. Will nicht sofort das ganze Problem, das in meinem Leben aufgetaucht ist, bewältigen.
........ Soweit erstmal. Und dieses Doppelkärtchen lese ich in bestimmten Situationen. Insbesondere der Absatz: Da bleibt nur ein Tag entfaltet auf mich eine Ruhe, wie ich sie ansonsten auf diese Weise nicht so schnell erreichen kann wie beim Lesen dieses Textes. Es gehört zu meiner "Notfallausrüstung".
ZitatGepostet von Matthias53 ... wie das Dramadreieck in der Kommunikation erfolgt: ... Letztlich fühlen sich alle schlecht. Das ist der Kater. Das ist eine typische Rollenkonstellation von Menschen, die im Suchtprozeß stecken. Und das ungesunde daran, es entsteht bzw. verbleibt persönlicher Groll...
Das Ausbrechen dieser Kontroverse ist aber auch eine Riesenchance. Es hat Ärger, Wut, Anschuldigungen, Unterstellungen, Verteidigungsstrategien usw. hochgebracht. Versteckte und offene Verletzungen werden deutlich. Genau mit diesen Sachen könnte man jetzt super arbeiten. Am besten mit jemandem, der außerhalb dieses Dramadreiecks steht...
Hallo Matthias,
kannst Du das noch mal auf der Ebene der bundesdeutschen Politik erklären?
Millionen können dann die Frage beantworten, ob sie denn überhaupt Opfer sind, und wenn nicht, etwas dagegen tun.
Dabei gehen zwar die "BLÖD"-Zeitung und einige andere Medien Pleite, aber der Nutzen!
ZitatGepostet von Matthias53 Das ist eine typische Rollenkonstellation von Menschen, die im Suchtprozeß stecken. Und das ungesunde daran, es entsteht bzw. verbleibt persönlicher Groll.
Hallo Matthias,
ich würde eher meinen, dass es zu dieser Rollenkonstellation überall kommen kann. Wenn das hier ein Forum über klassische Musik wäre oder ein Pädagogenforum, könntest du genau dieselben Mechanismen beobachten, sofern sich nur die Richtigen zum "Streiten" zusammenfinden.
ZitatLogischerweise ist hier hauptsächlich die Seite des Suchtmenschen zu sehen. Ist ja auch das Thema hier und ich bin jemande, der es gewohnt ist, die Dinge nicht oberflächlich zu nehmen.
.. aber wir können natürlich "hier" auch über die Läuse unter den Blättern des brasilianischen Regenwaldest diskutieren.
Das ist eine typische Rollenkonstellation von Menschen, die im Suchtprozeß stecken. Und das ungesunde daran, es entsteht bzw. verbleibt persönlicher Groll.
Hallo Sierra,
die Frage ist aber für mich auch ob es typisch ist nur für Menschen die im Suchtprozess stecken.
Oder ob der Süchtige nicht alle Verhaltensweisen nun mit seiner Sucht in Verbindung bringt.
Ich persönlich habe nie, so wie ich das bei Mathias rauslese angestrebt ein Suchtmittelfreier Mensch zu werden.
Ich bin immer noch ein süchtiger Mensch und ich bezweifle das es den suchtfreien Menschen überhaupt gibt.
Mir hat es gereicht die Sucht loszuwerden die mein Leben bedroht hat.
Und bin dann auf die Suche gegangen nach meiner ganz persönlichen Zufriedenheit.
Dazu war es notwendig das Thema Alkohol abzuschliesen- vollkommen.
Denn an zwei Fronten hätt´ ich gar nicht kämpfen können.
Also einen kampf oder Krampf ein Suchtmittelfreier mensch zu werden hab ich nie geführt.
bei den Ausführungen von Matthias stellt sich mir die Frage, ob diese Verhaltensweisen nun „ausschließlich“ für Menschen mit Suchtpotenzial typisch sind, überhaupt nicht. Aber - „hier“ im Speziellen, handelt es sich eben um Menschen mit Suchtpotenzial, bzw. deren Angehörige.
Ich habe Matthias gesamte Ausführungen der Prozessarbeit aufmerksam verfolgt und verstehe diese Arbeit als „ganzheitlich“ am/mit Menschen. Also gar nicht explizit auf „Sucht“ beschränkt - aber eben „auch“. Mag sein, dass manche Süchtige ihr gesamtes Verhalten ausschließlich im Zusammenhang mit ihrer Sucht bzw. Suchtveranlagung sehen. Bei mir ist jedenfalls nicht so. Allerdings leben wir in der Tat in einer Zeit, die voll von „Flucht“ aus irgendetwas, in irgendetwas ist. Eben die typische Basis für die vielerlei Arten von Sucht. Die Verhaltensmuster, die Matthias in eben jenem Beitrag #61 angesprochen hat, können zwar durchaus auch bei völlig suchtfreien Menschen vorhanden sein - aber sie werden wohl sehr viel häufiger bei „suchtveranlagten“ Menschen anzutreffen sein. Matthias diskutiert „hier“ ja nicht über „die Welten“, oder „die Menschheit im Allgemeinen“, sondern eben sehr konzentriert über „Sucht und die Prozesse - vor/während/nach“ der Sucht.
Dass Matthias anstrebt ein suchtmittelfreier Mensch zu werden, ist für mich einzig seine Angelegenheit, sein Weg und sein Ziel. Ich muss mich damit nicht identifizieren, finde aber seine Vorgehensweise in weiten Teilen - für mich - bewundernswert. Auch, oder insbesonders, bewundernswert „selbst analytisch“
Zitat„Ich bin immer noch ein süchtiger Mensch und ich bezweifle das es den suchtfreien Menschen überhaupt gibt.“
Kann ich leider weder bei Dir noch im Allgemeinen beurteilen. Vielleicht ist selbst ein Emerit in der chinesischen Einöde nach Sauerstoff, u.a. „süchtig“. Wird wohl sehr stark auf die Definition von Sucht jedes Einzelnen ankommen.
Zitat„Mir hat es gereicht die Sucht loszuwerden die mein Leben bedroht hat.“
Dann hast Du Dir „dein Ziel gesteckt“ - und dein Ziel (hoffe und wünsche ich Dir von Herzen) wohl auch erreicht. Aber mir persönlich reicht das bei weitem nicht. Mein Alkoholismus machte m.E. höchstens 10% meiner „Suchtproblematik“ aus. Der Rest geht also sehr viel weiter, wie übers bloße „Glas stehen lassen“. Ähnlich lese ich das auch bei Matthias heraus.
Zitat„Und bin dann auf die Suche gegangen nach meiner ganz persönlichen Zufriedenheit.“
Das freut mich für Dich, vor allem, dass Du sie ja finden konntest.
Zitat„Dazu war es notwendig das Thema Alkohol abzuschliesen- vollkommen.“
Naja, so leise Zweifel bzgl. des „Abschließens“ beschleichen mich da schon. Bitte nicht falsch verstehen! Nicht etwa, was deinen Status als trockene Alkoholikerin anbetrifft. Mir stellt sich nur ganz einfach die Frage: Inwieweit haben wir denn „vollkommen abgeschlossen“ - und tummeln uns dann doch wieder „hier“, wo es nahezu ausschließlich um eben dieses „Thema Alkohol“ geht? Aber dieses „Abschließen“ ausschließlich auf „trocken werden“ bezogen, ist m.E. absolut notwendig - um überhaupt zu verstehen, und erst recht um überhaupt in der Lage zu sein diese, von Matthias immer wieder angesprochene Prozessarbeit zu bewältigen.
Dass Matthias anstrebt ein suchtmittelfreier Mensch zu werden, ist für mich einzig seine Angelegenheit, sein Weg und sein Ziel.
Hallo Sierra,
Dass Matthias anstrebt ein suchtmittelfreier Mensch zu werden, ist für mich einzig seine Angelegenheit, sein Weg und sein Ziel.
...ja das seh ich auch so
Kann ich leider weder bei Dir noch im Allgemeinen beurteilen. Vielleicht ist selbst ein Emerit in der chinesischen Einöde nach Sauerstoff, u.a. „süchtig“. Wird wohl sehr stark auf die Definition von Sucht jedes Einzelnen ankommen.
...na ja, erstens mal rauch ich noch ganz schön viel ...und dann hatte ich mal werend meiner Ausbildung ein bisschen Psychologie mit, da hat der Lehrer mal eine Zusammenstellung gemacht von was man alles süchtig oder abhängig sein kann, das war fast ´ne A4 Seite voll, da wurde dir richtig schwindlig
Naja, so leise Zweifel bzgl. des „Abschließens“ beschleichen mich da schon. Bitte nicht falsch verstehen! Nicht etwa, was deinen Status als trockene Alkoholikerin anbetrifft. Mir stellt sich nur ganz einfach die Frage: Inwieweit haben wir denn „vollkommen abgeschlossen“ - und tummeln uns dann doch wieder „hier“, wo es nahezu ausschließlich um eben dieses „Thema Alkohol“ geht?
Nein warum soll ich das falsch verstehen, besser gesagt wenn ich es "falsch" verstehen sollte wäre ich ja an dem Punkt wo mir wichtiger wäre das du mir glaubst das ich trocken bin als meine Zufriedenheit.
Ich bin halt in einer Situation wo ich nicht einfach aufgehört habe mit trinken ich musste sozusagen.
Meine erste Entscheidung sozusagen für mich im Leben überhaupt. Mir ging es dann lange schlecht und ich wusste lange zeit nicht was mich denn zufrieden machen würde und was mich unzufrieden macht.
Aber ein Verlangen oder Saufdruck nach Alkohol war trotzdem nicht mehr da.
Ich weiss selbst nicht wie so etwas funktioniert oder funktioniert hat. So wie als wenn es irgendwie einen Schalter umgeschlagen hätte die den Alkohol aus der Birne weg radiert hat.
Gibt bestimmt viele Faktoren dafür, vieleicht wirklich alles bis zum letzten ausgereizt.. Zum anderen war Alkohol nie wirklich Genussmittel für mich
Der Rest geht also sehr viel weiter, wie übers bloße „Glas stehen lassen“. Ähnlich lese ich das auch bei Matthias heraus.
Da gibt es bestimmt ganz viele unterschiedliche Lebenswege und bei fast niemand ist es mit dem Glas stehen lassen überhaupt getan.
Bei mir war es die Persönlichkeitsentwicklung überhaupt, Selbstwert, jemand zu werden meine Meinung zu sagen, zu vertreten, für sich selbst etwas schaffen sich durchsetzen behaupten.
Ja selbst mal jemanden sagen das ich ihn für ein Arschloch halte hat bei mir etwas mit Zufriedenheit zu tun. weil ich das halt alles nicht konnte vorher auf Grund geringen Selbstwertes
Wie gesagt das ist sicherlich sehr Unterschiedlich, wichtig ist das irgendwie jeder mal bei sich ankommt und spürt was ihn unzufrieden macht und was eigentlich fehlt um ein Stück zufriedener zuwerden.
So gesehen war das allein sein was gutes, weil du kannst nicht so oft ablenken von dir.
Naja, so leise Zweifel bzgl. des „Abschließens“ beschleichen mich da schon. Bitte nicht falsch verstehen! Nicht etwa, was deinen Status als trockene Alkoholikerin anbetrifft. Mir stellt sich nur ganz einfach die Frage: Inwieweit haben wir denn „vollkommen abgeschlossen“ - und tummeln uns dann doch wieder „hier“, wo es nahezu ausschließlich um eben dieses „Thema Alkohol“ geht?
Ja warum schreib ich hier ?m So viel schreib ich doch gar nicht
Ich hab mich vorher auch in ein paar anderen Foren rumgetrieben, na ja es war wie gepard schon oben angemerkt hat- mit den Verhaltensweisen.
Es gab da nichtalkoholische Foren, da wurdest du mit Postings oberhalb der Gürtellinie schon gar nicht mehr wargenommen (deshalb meine Anmerkung zu den süchtigen Verhaltensweisen:sly
Dann hat mich jemand zufällig auf das Forum aufmerksam gemacht und ich fand hier gehts gesittet zu, hier kannst du bisschen mitreden, hast auch die eine oder andere Lebenserfahrung, hab inzwischen auch etliche persönlich kennengelernt was gute Erfahrungen waren... Ja ein bisschen Selbstbestätigung braucht der Mensch auch hin und wieder
Anregungen was ich mal wieder machen sollte hab ich hier auch schon bekommen.
Der Computer war neu und natürlich erstmal higleit
Nein wie ich schon mal geschrieben habe, in meiner Anfangsphase von Kontaktscheu und Angst vor Menschen gebrägt bin ich dankbar das ich die im reallive abbauen konnte und keinen Computer hatte... wär weiss wenn ich sonst in Tritt gekommen wäre...
Nein wie ich schon mal geschrieben habe, in meiner Anfangsphase von Kontaktscheu und Angst vor Menschen gebrägt bin ich dankbar das ich die im reallive abbauen konnte und keinen Computer hatte... wär weiss wenn ich sonst in Tritt gekommen wäre
... mag natürlich bei jedem anders sein, ich hätte wohl in der Phase kaum was über mich geschrieben.Und andere um Rat zu fragen hab ich mich ziemlich schwer getan...
Ich hab das auch erst gekonnt als ich selbst sortiert hatte und es mir gut ging...
Wäre auch heut noch so denk ich, wenn es mir schlecht gehen würde, dann würd ich das heut warscheinlich zum größten Teil mit mir ausmachen . Ist halt dann mein Problem.
Ich kann mir immer noch ganz schlecht vorstellen das andere mir helfen könnten, was ich selbst nicht kann
Zitat... und dann hatte ich mal werend meiner Ausbildung ein bisschen Psychologie mit, da hat der Lehrer mal eine Zusammenstellung gemacht von was man alles süchtig oder abhängig sein kann, das war fast ´ne A4 Seite voll, da wurde dir richtig schwindlig
Ja, bestimmt stand auch Harribo und Kaffee drauf? Ich werde es überleben, und, wenn nicht, dann gehe ich mit klarem Bewusstsein diese Sünden „genossen“ zu haben. Was bei Alkohol nicht der Fall war …
ZitatIch bin halt in einer Situation wo ich nicht einfach aufgehört habe mit trinken ich musste sozusagen.
Ich bin sicher, auch, wenn viele fürs Aufhören andere Beweggründe vorschieben mögen, tatsächlich „musste“ jeder Alkoholiker an einem bestimmten Punkt mit dem Trinken aufhören. Oder er wollte und konnte es eben nicht, was dann halt zum Untergang führt/e.
ZitatMir ging es dann lange schlecht und ich wusste lange zeit nicht was mich denn zufrieden machen würde und was mich unzufrieden macht.
Also zwar sagen viele Alkoholiker in dem Moment, wo sie meinen trocken zu sein und auf Alkohol verzichten zu können, wie toll es ihnen jetzt „erst“ gehen würde, aber Du liest ja - auch hier - selbst, wie schnell sich das dann relativiert. Eben, bis sie wissen, „was sie zufrieden macht und was unzufrieden.“
ZitatAber ein Verlangen oder Saufdruck nach Alkohol war trotzdem nicht mehr da. Ich weiss selbst nicht wie so etwas funktioniert oder funktioniert hat.
Sucht ist, trotz sehr vieler gleichartiger Auswirkungen, Verhaltensweisen und Erfahrungen - für mich - etwas sehr Individuelles. Die Frage, wieso es bei der einen so ist, und beim anderen wieder ganz anders, die stelle ich mir schon lange nicht mehr. Für was auch? Jeder muss „seinen Weg“ suchen und finden.
ZitatDa gibt es bestimmt ganz viele unterschiedliche Lebenswege und bei fast niemand ist es mit dem Glas stehen lassen überhaupt getan.
Naja, ich sehe schon gravierende Unterschiede in der Prozessarbeit von Matthias und im eifrigen, oft lebenslangen Bestreben anderer „einfach nur trocken zu bleiben“.
ZitatJa selbst mal jemanden sagen das ich ihn für ein Arschloch halte hat bei mir etwas mit Zufriedenheit zu tun.
Bin ich wenigstens ein nettes, kleines Arschloch?
ZitatJa warum schreib ich hier ?m So viel schreib ich doch gar nicht
… mir ist Qualität wichtiger.
ZitatEs gab da nichtalkoholische Foren, da wurdest du mit Postings oberhalb der Gürtellinie schon gar nicht mehr wargenommen (deshalb meine Anmerkung zu den süchtigen Verhaltensweisen )
So ganz erkenne ich den Bogen zu Matthias Aussage nicht?
ZitatJa ein bisschen Selbstbestätigung braucht der Mensch auch hin und wieder
Och, mir reicht da verschwindet wenig …
ZitatAnregungen was ich mal wieder machen sollte hab ich hier auch schon bekommen.
So sollte es ja auch sein.
ZitatWäre auch heut noch so denk ich, wenn es mir schlecht gehen würde, dann würd ich das heut warscheinlich zum größten Teil mit mir ausmachen . Ist halt dann mein Problem.
Ich kann mir immer noch ganz schlecht vorstellen das andere mir helfen könnten, was ich selbst nicht kann
ZitatGepostet von Matthias53 Minitiger fühlt sich als Opfer und jammert, warum er sich trotz besseren Wissens auf diesen Konflikt eingelassen hat.
LOL...auf jedem Saufnix-Treffen stellen einige Leute fest, daß ich derjenige bin, bei dem ihre Vorstellung und das Erleben von Angesicht zu Angesicht von allen am wenigsten zusammenpasst.
Schön, daß wir drüber geredet haben Hauptsache, wir hatten was zu lachen
PS: solltest Du der Meinung sein, daß ich mich nicht ernsthaft mit Dir unterhalten will: da hast Du recht. Da gäbs ja nicht mal einen Blumentopf für mich zu gewinnen. Du hast recht und ich mach was ich will, damit ist dann hoffentlich jedem gedient.
....nein, das war wirklich nur ein Beispiel, auf niemanden persönlich bezogen.
...es ist ja nicht so das ich es Missbrauchen tue, weils mir Spass macht
So ganz erkenne ich den Bogen zu Matthias Aussage nicht?
Mathias hatte diese Aussage getan:
Das ist eine typische Rollenkonstellation von Menschen, die im Suchtprozeß stecken. Und das ungesunde daran, es entsteht bzw. verbleibt persönlicher Groll.
...und ich wollte zum Ausdruck bringen oder bin der Meinung das das menschliche Verhaltensweisen sind die überall auftreten und nicht typisch Suchtspezifisch sind.