Vielleicht weil ich noch nicht so lange (ca. 9 Monate) trank, hatte es für mich nicht nur Negatives (klar, sonst hätte ich ja nicht damit begonnen), sondern ich konnte somit den Abend überbrücken, hab natürlich auch das eine oder andere Positive wie Negative erlebt. Mein Antidepressiva reicht leider nicht aus um angstlos zu sein. Deshalb ist es für mich (noch) nicht ein Weg in der Freiheit, auch wenn ich hoffe, dass ich das bald sagen kann.
"Leere füllen" finde ich grundsätzlich bedenklich. Zuerst mag das ja gehen, aber nicht auf Dauer glaube ich. Ohne den Alk war das zuerst auch ganz schön kahl und windig, aber eine Lebensfreude kam erst dann (wieder) als ich so als erstes über die Runden war ohne den Alk. Es gab eben keine Verwerfungen mehr, die ich zuvor wahrscheinlich für normal gehalten hatte. Gruß Max
Habe letzte Nacht höchstens zwei Stunden geschlafen, aber ich fühle mich heute zum ersten Mal wieder fit. Gestern Abend durfte ich erfahren und merken/spüren, dass ich gegen meine Befürchtungen auch nüchtern nicht die Langeweile in Person bin. Das und die Tatsache, dass ich gestern über den Tag nur einmal (ca. 1 Stunde lang) diesen mühsamen Saufdruck verspürte und den Kampf gewann, haben mir sehr viel Kraft gegeben.
woran es auch lag, habe auch schlecht geschlafen. Die energie kommt sicher wieder, bei mir war das so nach einer Woche, und zwar viieel mehr Energie als zu Trinkzeiten. Ich habe in diesen 8 Tagen wieder gelernt, dass es sich lohnt, Druck, Unruhe, Schlaflosigkeit, Gereiztheit auszuhalten, mir geht es seit gestern richtig gut,
das war bei mir ähnlich, ich hab mich am Anfang nach Trinkphasen auch immer gewundert, dass ich doch eigentlich so wenig geschlafen habe und mich trotzdem am nächsten Morgen fitter gefühlt hab als nach 8 oder 10 Stunden Schlaf mit Alk im Hirn.
Aber wir wissen es ja:
Schlaf mit genügend Alkohol im Blut hat eher was mit Scheintod zu tun als mit erholsamen Schlaf, ganz im Gegensatz zu deinen 2 Stunden heute Nacht.
Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen,das wird noch viel besser!Ich dacht letzte Tage ich wäre von Mineralwasser beschwipst so fröhlich und albern war ich,tz
Anorexia und anschließend in den Alkoholismus. Ich habe lange mit Anorexia-Patienten gearbeitet und sehe heute noch diese abgemagerten, teilweise dem Tod in die Augen sehenden Patienten vor mir. Ich frage mich wirklich, wieviel Du heute wiegst und wieviel Du getrunken hast. Habe all Deine Beiträge nicht verfolgt, daher meine Frage. Vielleicht hast Du es schon erwähnt. Ich kann es mir sehr schwer vorstellen, dass eine/r unsere/r Patient/in noch zusätzlich das Trinken verpackt hätte, selbst nach "erfolgreicher Anorexia-Therapie"! Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass unsere Patienten, die an Anorexia erkrankt sind, ein Defizit an Zuneigung erfahren haben, meißt schon im Elternhaus. Unsere Patienten kamen aus gutem Elternhaus und menschliche Nähe wurde mit Geld kompensiert. War das bei Dir auch so? LG Seele.
Hallo zusammen! Und allen ein Dank für Ihre Postings
@Seele Die Ursachen und Entwicklungen einer Anorexie sind natürlich sehr, sehr komplex. Das mit dem Zuneigungsdefizit ist bei jeder Anorexie-Patientin ein Thema. Aber da gibt es natürlich noch viele weitere Defizite und gegangene Irrwege.
Vielleicht kennst Du die Autorin Caroline Knapp? Die war auch anorektisch, bevor sie dem Alkohol verfiel. Der Zusammenhang zwischen einer Essstörung und anderen Sucht-Stoffen oder nichtstoffbezogenen Abhängigkeiten ist klar gegeben.
Durch die Sauferei konnte ich mich von der Anorexie lösen (habe nun auch einen BMI im Normalbereich, Du weisst ja, die lieben Alk-Kalorien). Vielen Dank auch Dir, für Deinen Erfahrungsbericht.
Heute ist mein 6. Tag, meine Ernährung ist endlich wieder regelmässig und ausgewogen, der Saufdruck war gestern nur kurz bei mir zu Besuch. Geträumt habe ich allerdings, dass ich auf einer Feier Sekt getrunken hätte.
Ich hoffe, dass ich irgendwann wieder an einer Feier oder einem Familienfest teilnehmen kann. Im Moment gehe ich jeder Begegnung mit "lustigen (alkoholisierten) Menschen" aus dem Weg.
Genau das Gegenteil hatte ich ja geschrieben. Ich bin noch genau so nicht-gesund wie zur Anorexie-Zeit. Hatte ja schliesslich nur den Stoff gewechselt.
ZitatGepostet von JoyLeannah Genau das Gegenteil hatte ich ja geschrieben. Ich bin noch genau so nicht-gesund wie zur Anorexie-Zeit. Hatte ja schliesslich nur den Stoff gewechselt.
Hallo, dann sind wir ja genau bei dem Thema "Sucht".
Was ist eigentlich das "Süchtige an der Sucht"? Woher kommt es? Ich lese gerade von Anne Wilson Schaef das Buch zum Thema "Co-Abhängigkeit". Darin zitiert sie eine Wissenschaftlerin, die sagt, dass 96 Prozent der Bevölkerung Co-abhängig/süchtig sind.
Was heißt dann aber "nicht-süchtiges" Leben? Nachdem ich alle Drogen (Alk, Zigaretten, Kaffee etc.) aus meinem Leben geschmissen habe, bin ich nicht automatisch "nicht-süchtig". Ich muss auch meine Verhaltenssüchte im Auge behalten.
Nicht-Süchtig leben heißt für mich:
- innerlich klar sein (die AA´s kennen den schönen Begriff "sobriety") - stabil und ruhig leben - autonom sein können - Grenzen setzen und achten zu können - nicht mehr zu fliehen - negative Gefühle auch mal aushalten (Angst, Wut, Trauer ...) - Gefühle aber auch angemessen ausdrücken können und sie nicht einfach wegdrücken - meiner Wahrnehmung trauen, daraus Konsequenzen zu ziehen und auch für die Folgen der Handlungen einzustehen - innen- statt außengeleitet zu sein
Habe mich gerade angemeldet und entschlossen, die "Aufschieberitis" endlich aus meinem Leben zu verbannen. Soll heißen, ich weiß schon viel zu lange, dass ich ein Alkoholproblem habe und bin fest entschlossen mit der Sauferei aufzuhören.
Ich möchte heute Abend zum ersten Mal eine Selbsthilfegruppe besuchen, um den Entschluss zu bekräftigen und von Anfang an Unterstützung zu haben.
Kann mir jemand sagen, wie das dort so läuft?? Hab schon einige Hemmungen und natürlich auch Ängste
Shg ist ein klasse schritt! Ich besuche seit beginn meiner trockenheit derer zwei. Sind ganz unterschiedlich, haben aber eins gemeinsam. Ich bin unter gleichgesinnten, betroffenen, die meine ängste und problem ohne viel erkären verstehen, weil sie die eigenen erfahrungen dazu haben. Ich kann an den erfahrungen anderer teilhaben, meine weitergeben und viel für mich lernen. Ich bin noch nie gebissen worden, sondern kann fast immer etwas für mich mitnehmen. Jede gruppe ist ja auch die summe ihrer mitglieder, von daher gibt es keine allgemeingültigen aussagen dazu. Ausser die verbindende gemeinsamkeit und das am ball bleiben in sachen sucht. Beides ganz wichtig für mich, um weiterhin zufrieden nicht zu trinken.
Magst du was zu deinem trinkverhalten schreiben? Könntest zum beispiel einen eigenen thread eröffnen. Dein wichtiger schritt könnte hier, so mitten drin, leicht überlesen werden. Nur mal so ein gedanke dazu. Lieben gruss dir und gutes erleben heute abend gewünscht! Hermine