" . . . meine Erfahrungen und mein Kenntnisse über die Alkoholsucht. Beides kann ich weitergeben, mehr eigentlich nicht. Vielleicht kann ich damit auch dem einen oder anderen weiterhelfen," // Na und wie gut!! Gruß Max
Schön .... wieder mal die x te Diskussion um Neulinge und Altlinge.
Eins mal vorneweg, ich unterstelle hier niemanden die Ernsthaftigkeit des Aufhörenwollens. Komisch, wenn da schon alleine die Frage reicht, ja was ist denn diesmal anders, das da gedacht wird, ich glaube niemanden. Glaubt ihr euch denn selbst nicht ? ( Denn was ich glaube oder nicht ist doch erstmal zweitrangig, selbst wenn ich euch nicht glauben würde ) Ich rede auch nirgends von Trinkgünden basteln, sondern davon, das seither Krisen bei suwe zum Trinken geführt haben ( vermeintliche Trinkgünde ?) und mich interessiert, was sie dem entgegensetzen will.
Weil, ich glaube : a, sie dieses Wissen/Handwerkszeug nach 3 LZT eigendlich längst haben müßte und b, ich da ne schöne Hintertür sehe.
Wie minitiger denke ich, ja wenn hier schon einfaches Nachfragen als persönlichen Angriff gesehen wird, wie ist das dann draußen, im rl ? Wo nicht immer alles so läuft, wie ich das gerne hätte ? Ist da die Lösung wieder trinken oder sollte ich dann nicht besser mal in mich hineingehorcht haben und mal geguckt haben, was greift mich an und warum kann ich das nüchtern nicht aushalten ? Oder warum kann ich mich selbst nüchtern nicht aushalten ?
Und ich gebe Lotte recht, Krisen nass und Krisen trocken ist ein totaler Unterschied. Bei Krisen nass saß ich zumindest total in der Opferrolle, alle sind so böse zu mir und ich selbst war handlungsunfähig und sah nicht, das ich die Verantwortung für mein Leben und trinken trug und niemand sonst. Ist auch einfacher, zu jammern, als etwas zu entscheiden und dann auch zu tun.
Ach und noch was suwe, ich glaube auch nicht, das damals als du noch Su warst, du mit Samthandschuhen angefasst wurdest. Die Diskussionen hier sind meist *hart aber herzlich*, auch früher schon gewesen.
Ich weiß garnicht so recht, was ich jetzt dazu noch sagen soll, mir schwirrt etwas der Kopf!
Also, ich bin bestimmt keine Mimose und habe, wie ihr schon richtig vermutet habt, durch meine Therapieerfahrungen schon einiges verpackt. Nicht weggepackt!!!
Was ich so nervig finde und was mich andererseits auch etwas entäuscht ist diese Wortklauberei und Korinthenkackerei!
@Bea
Wenn ich z.Bsp. sage das ich "es" geschafft habe, ist ja eigentlich aus dem Zusammenhang ersichtlich, dass ich damit das "Aufhören" meine. Ich müßte ja ganz schön bescheuert sein, wenn ich nach 3 LZT und etlichen ambulanten Stunden glauben würde, dass ich damit mein Alkoholproblem "geschafft" hätte!!!
Wenn Du mich mehrmals fragst, was anders ist, und ich Dir sogar Andeutungen dazu mache (da es mir ja leider selber noch nicht ganz klar ist)liegt doch meine Vermutung nahe, dass Du mir nicht glaubst!
Und überhaupt, wie soll das denn aussehen, wenn man gerade trocken geworden ist, soll man alle Antworten und Überlegungen schon sofort parat haben, genau wissen wie alles laufen wird etc.
Das hat auch nicht viel damit zu tun, wie lange man schon im Geschäft ist, denn das Leben ändert sich ja und man selber auch, deshalb ist das wahrscheinlich jedesmal anders.
Ich habe auch mehrmals bestätigt, dass ich die Krisen nicht als potenzielle Trinkgründe sehe, sondern sie einfach kommen sehe, weil bei mir eben einiges im Argen liegt.
Und trotzdem kommt das Thema immer wieder auf.
Was soll ich denn mit den Krisen machen, sie zunageln?
Und ich frage Dich nochmals Bea, hast Du nie Krisen erwartet???
Wenn dann bei mir jedenfalls eine kommt, werde ich sie hier zur Diskussion stellen!
Klar Lotte, trocken oder nass Erleben ist ein großer Unterschied, aber die Krisen sind die selben!
@ALLE
Keine Sorge, ich werde wegen dieser Diskussion hier nicht trinken, im Gegenteil, es regt mich sehr zum Nachdenken und mich selbst Hinterfragen an. Ich bin ja durchaus zur Selbstkritik fähig, allerdings sind die Zeiten wo ich wie ein Dackel mit dem Kopf nicke, schon länger vorbei und das ist auch gut so!!!
Ich danke allen, die sich hier engagiert haben und wünsche euch eine gute trockene Nacht!
ZitatBis auf das letzte Mal: da war ich nicht froh nochmal davongekommen zu sein, da war ich nicht mehr bange auf ein nächstes Mal, nein! ich war ganz ruhig in meinem Inneren. Ganz in mich gekehrt, völlig ohne Hektik, und das war neu, ganz neu.
Genauso fühle ich mich auch, UNGELOGEN, bisher war es immer so, dass ich ständig gedacht habe, wie soll ich das bloß durchhalten, es quält mich so, ich schaff das nicht!
Diesmal bin ich auch ganz ruhig, lasse alles (auch die Krisen )auf mich zukommen, mach mich nicht verrückt, geniesse einfach nur mein Trockensein!!!
Woher das so kommt, weiß ich wirklich nicht, vielleicht ist es einfach genug gewesen!?!
Ist es vermessen, so eine Vorstellung zu haben?
Ich verliere ja dabei nicht die Realität aus den Augen, bleibe trotzdem wachsam und arbeite an meinen Stolpersteinen.
Das liest sich doch hervorragend ! Suwe, mach` weiter so! Geniesse Deine Trockenheit, lege Dir ein bisschen von dem guten Gefühl für schlechte Zeiten auf die hohe Kante und denke positiv! Denn die Formel lautet: D * S = H2 , soll heissen: Denkst Du´s, Sagst Du´s, Hast Du´s!
Mir fiel es früher und manchmal auch noch heute, einfach schwer, auch mal etwas einfach so stehen zu lassen und nicht sofort damit anzufangen, mich unbedingt für mein Handeln und Denken rechtzufertigen.
Kam irgendwie aus einem uralten Gefühl heraus, ich werde immer nur ungerecht behandelt.
Bis ich begriffen habe, ich kann denken und tun was ich will, das dauerte ziemlich lange und selbst heute vergesse ich es noch manchmal.
Bin allerdings froh darüber, wenn mir jemand sagt, Vorsicht, da denkst Du aber in eine Richtung die könnte Dir gefährlich werden, habe ich auch so erlebt. Pass mal auf an dieser Stelle, damit Du nicht in Gefahren läufst, die Du noch nicht sehen kannst. Außerdem hab ich manchmal einfach nur ein Brett vorm Kopf und sehe die einfachsten Dinge nicht.
hi Su, schön dass dich mein "letztes Mal" bzw. dessen Schilderung ereicht hat. Das war ja auch bloß mal die andere Seite. Und ich werde mich hier weder entschuldiugen noch erklären weshalb ich auch positive Unterstellungen äußere. Dazu immer ein Beispiel von mir selber! (ganz wichtig, sonst würde es nämlich zur Belehrung). Und genauso wurde ich einst 'behandelt'. Solche Dinge kannte ich bis dahin gar nicht - also lernen durch positives Beispiel ohne Vorwürfe oder Anwürfe. Bis dahín hatte ich mich (fast) ausschließlich zu verteidigen. nach dem Prinzip gelobt sei was hart macht (dafür wurde ich hier letztlich mal schroff attackiert), und was sind wir doch für tolle Kerle wenn wir das jetzt von der "richtigen" Seite her sehen. Na halleluja auch, Max
ZitatJeder muss für sich selbst den richtigen finden.!!!
Das ist natürlich richtig.
Ich für mich habe da dieses Bild im Kopf, ich sehe den Weg manchmal nicht, weil die Wege alle dschungelmäßig zugewachsen sind. Wenn mir dann aber schon ein Trampelpfad, oder manchmal sogar schon ein geteerte Straße in den Blick kommt, die dann genau zu dem Ziel führen, das ich auch habe, entscheide ich mich für die bequeme Variante und nehme diesen auch, bevor ich mich selbst allein durch den Dschungel kämpfe.
Manchmal frage ich auch jemanden nach dem richtigen Weg, weil der den schon gegangen ist und ihn auch an das Ziel gebracht hat. Geht natürlich nur, wenn der auch wirklich das gleiche Ziel hat wie ich.
Ich will eigentlich nur ein schönes, zufriedenes Leben führen. Das ist mein Ziel.
Aber ich stelle doch manchmal erstaunt fest, wie unterschiedlich die Vorstellungen von Zufriedenheit sein können.
Liebe Lotte Zufriedenheit hängt natürlich davon ab,wie war das VORHER. Ich habe mich dazu entschieden,barfuss durch die Hölle oder mit der Machete durch den Dschungel.In meiner Therapiezeit bin ich herumgelaufen wie eine offene Wunde vieles konnte ich nicht ansprechen weil ich nur geweint habe. Eine zufriedene oft sogar glückliche ana
ja, wie eine einzige große Wunde! Es war und ist auch heute noch manchmal ein so großer Schmerz. Trotzdem habe ich es überlebt und bin nicht daran zerbrochen. Im Gegenteil, ich habe erlebt, was ich kann und was ich nicht kann.
Zufrieden bin ich heute meistens und sogar manchmal auch richtig glücklich.
Es ist schön zu wissen, dass es Menschen wie Dich gibt. Ich denke, Dich könnte ich auch nach dem Weg fragen. Du bist schon da, wo ich noch hin will und das macht mir unglaublich viel Mut und gibt Kraft.
ZitatKlar Lotte, trocken oder nass Erleben ist ein großer Unterschied, aber die Krisen sind die selben!
Es werden die selben Krisen für Dich bleiben, solange Du Deinen "lieben Eltern" und Deinem Exmann, oder sonst wem, die Macht gibst, dass sie Dich immer wieder in die selben Krisen stürzen.
Da nutzen meiner Erfahrung nach, auch die besten Therapieformen und besten Therapeuten nichts.
Meine Eltern verdienen dass Prädikat lieb nicht einmal in Anführungszeichen gesetzt! Das war vor noch gar nicht langer Zeit für mich noch ganz anders. Die hielt ich nämlich für lieb, nur mich nicht! Weil mir es zu schmerzhaft war, die Wahrheit zur Kenntnis zu nehmen. Schon als Kind wusste ich, sie sind nicht lieb und lieben mich nicht, doch für ein Kind ist diese Tatsache einfach zu schmerzhaft. Deshalb hatte ich nur die Möglichkeit diese Tatsache und die dazugehörigen Erinnerungen ganz weit weg zu packen. Als Selbstschutz so zusagen. Erst jetzt während meiner Therapien habe ich genug Kraft mich darauf einzulassen und mir diese ungeheuerlichen Tatsachen bewusst zu machen, langsam tauchen die Erinnerungen und dazugehörigen Gefühle auf. Es tut so verdammt weh, doch endlich komme ich zur Ruhe und meine Eltern und mein Exmann haben nicht mehr die Macht, mir Schuld-, Scham-, Versagensgefühle zu machen. Ab und zu versucht es noch meine Mutter und manchmal falle ich kurz auf ihre Minipulationsversuche herein, dann brauche ich wieder meine Freunde oder meine Therapeutin. Dazu reicht schon ein kurzes Gespräch und vorbei ist es dann, mit den Selbstzweifeln! Es ist nicht meine Schuld, dass meine Eltern so sind, wie sind und mein Exmann, so ist wie er ist.
Eine Krise wie früher bei mir auszulösen und mich zu veranlassen die selben Bewältigungsstrategien dafür anzuwenden, schaffen sie gar nicht mehr!
Ein wesentliches Erlebnis bei meiner LZT war der Vortrag in der Gruppe meines Lebensberichtes. Den mussten wir zum Anfang unserer Therapie alle halten.
Ich begann mit den Worten: Eigentlich hatte ich eine schöne Kindheit....
Als ich endete wunderte ich mich sehr, dass meine Mitpatienten alle Tränen in den Augen hatten und meine Kindheit und mein Leben betrauerten. Nur ich saß da und grinste, weil ich gar nicht verstehen konnte, warum sie alle so traurig waren.
Es ist noch viel Zeit vergangen, bis ich endlich in der Lage war, meine Kindheit zu betrauern und begriffen habe, dass ich das auch darf und dann kam auch die Erkenntnis, dass ich ja gar nicht schuld daran bin, dass mich niemand lieb gehabt hatte.
Es ist Deine eigene Entscheidung beharre weiter auf Deiner Annahme, dass es die selben Krisen bleiben, dann werden sie es auch. Oder hinterfrage Deine Einstellung und gehe den eigentlichen Problemen auf den Grund und lasse nicht mehr zu, dass Dir andere Dein Leben kaputt machen. Dazu hat nämlich niemand das Recht!
Noch etwas, ich habe über meine Kindheit und meine Eltern geschrieben. Hat nichts mit Deiner zu tun und möglicherweise hattest Du ja tatsächlich eine sehr schöne Kindheit und eine wunderbare, liebevolle Beziehung zu Deinen Eltern.
Offen und ehrlich zu sich selbst zu sein, kann sehr schmerzhaft sein.