hallo Miss Rossi, "Es ist klasse, wenn hier auch mit harten Worten auf den Punkt gebracht wird, was Sache ist." // Wunderbar! Und ohne Zweifel geht gar nichts. Aber schon Bertold Brecht wusste in seinem 'Lob des Zweifels': Wenn ihr den Zweifel lobt, lobt mir das Zweifeln nicht! Alleine Zweifel ist wohl nicht das "was Sache ist", Max
ich glaube allerdings, dass jede(r), der/die hier kritisch hinterfragt, ein gutes Motiv dabei hatte . Manches Mal scheint allerdings der Grat zwischen Hinterfragung, Kritik, Besserwisserei und Rumgehacke erstaunlich schmal zu sein . Das hängt wohl auch ganz sicher von den "Tagesformen" der Sender und Empfänger ab .
Mein Hund lernt jedenfalls durch die Belohnung einer guten Tat besser, als durch die Bestrafung einer schlechten .
Liebe Grüße, Fingerspitzengefühl und trotzdem dickes Fell wünscht Euch Thomas
Und da wir solche Diskussion ja nicht zum ersten Mal führen und garantiert auch nicht zum letzten Mal, auch von mir dazu Folgendes:
Ich unterschreibe Beachen's Beitrag sofort mit, weil ich weiß, dass sie absolut Recht hat. Der Bea geht es doch gar nicht darum, den Abstinenzversuch von Suwe in Zweifel zu ziehen, aber dass sie gerade bei der Suwe mal kritisch hinterfragt, dass muß doch wohl erlaubt sein, ohne dass sich hier gleich alle Abstinenzwilligen auf den Schlips getreten fühlen. Einige scheinen nämlich zu übersehen, dass die Suwe bereits 3 LZT's absolviert hat. Und da ist für mich sehr wohl ein Unterschied zu sehen, ob jemand über eine dermaßen ausgeprägte Therapieerfahrung verfügt, jemand, der in Bezug auf unsere Krankheit mit allen Wassern gewaschen ist oder ob jemand, wie die Miss Rossi hier zum ersten Mal ihre Krankheit stoppen will. Und deshalb ist die Skepsis der Bea sehr wohl angebracht.
Außerdem scheint gerade bei den "Frischlingen" der Irrglaube vorzuherrschen, dass wir langjährig Trockenen uns hier vor Begeisterung einen runterholen, wenn ihr wieder einen Rückfall baut. Ich, für mich, kann das jedenfalls kategorisch verneinen Und bei den anderen bin ich mir auch sehr sicher.
Wir reagieren vielleicht manchmal etwas zynischer oder nüchterner, weil wir uns an unsere eigenen Sprüche während unserer nassen Zeiten erinnern. Und vor allen Dingen daran, wie wir trotz der Sprüche immer weitergesoffen haben. Ich führe meinen Teil wäre jedenfalls sehr froh gewesen, wenn es mir nicht soviele Jahre gelungen wäre, meine Krankheit klein zu reden Es war für mich keine Kunst mein Umfeld immer wieder von der Ernsthaftigkeit meines Abstinenzwillens zu überzeugen. Allein schon deshalb, weil sie es ja glauben wollten. Während meiner gesamten Säuferphase sind mir niemals so viele ausgebuffte trockene Alkoholiker begegnet, wie ich sie hier auf dem Board antreffe. Und es gibt hier einen ganzen Haufen Mitglieder, die jetzt auch schon eine geraume Zeit trocken sind, die sich das zu Nutze gemacht haben, die trocken werden wollten und deshalb sich hier die Hilfe geholt haben, die sie brauchten. Hier sind schon einige als Pflegefälle reingelaufen, die mittlerweile ein zufriedenes, trockenes Leben führen. Und da hat ihnen dieses Board u.a. auch bei geholfen.
ZitatSind übrigens relativ harmlos,machen nicht abhängig! Hast Du Erfahrungen damit?
ja, ich habe erfahrungen damit, ich sauf nicht mehr seit 1 1/2 jahren, fiel aber in ein loch, da mich mein verdrängtes ein wenig überforderte. ich war lange zeit der ansicht, das pack ich auch so, das war ein grosser irrtum.
ads sind nicht so harmlos wie man denkt, nimmt man das auf eigene faust ändert die dosis, oder setzt ab, oder säuft drauf,oder nimmt das falsche, kann das schon einen beträchtlichen landschaden im schädel anrichten. zudem heilt ein antidepressiva eine depression nicht, sondern ermöglicht ein momentan stabileres leben und ist so die voraussetzung um den ursachen der depri und auch des alkoholismus auf den grund zu gehen. nur ad zu nehmen ohne psychotherapie halte ich etwa für so sinnvoll wie ein loch im zahn nur mit schmerzmedis zu behandeln. ich für mich halte das wichtig zu wissen warum ich soff und warum ich depris habe um damit erstens weitersaufen konsequent auszuschliessen und mit depressionen umzugehen lernen.
ich will da in keiner weise schulmeisterlen oder oberlehrerlen, ich sag dir meine meinung und meine erfahrung. es kann ja sein dass es bei dir ganz anders laufen wird.
ich halte ein konsequentes auseinandersetzen mit sich selber halt das wichtigste nebem nicht mehr saufen um eben nicht mehr zu saufen.
hi Jörg, "Nein Max, die Bea hat Recht, dass sie die Suwe kritisch hinterfragt." // Das fände dann auch ich absolut richtig, ist doch klar. Bloß wenn es sich hierbei um einerseits/ andererseits kritisch angefragt handelt, dann kann man das auch so ausdrücken. Um reineweg von mir zu sprechen: seit meiner finalen Trockenlegung hatte ich mir niemals nicht keinen Trinkgrund mehr gebastelt. Sondern immer wieder, jedesmal schärfer in der Kontur, den Unterschied zu eben früher klargemacht. Oder besser klarmachen können, einfach so, und nie wieder anders. Kann aber auch sein, dass ich allergisch bin gegen jeden moralischen Zeigefinger (und wenn das nochso gut gemeint ist bzw. gar nicht stimmen sollte). Das selbe ist wenn gelegentlich es so klingt wie 'ohne Therapie keine Abstinenz von Dauer' oder sowas. Da kenne ich dann auch die 50 % Ausnahmen, zu den 50 % wo es stimmt.
Mir fällt in diesem Zusammenhang noch unser Oberarzt ein, ein toller Mensch, von begnadeter Konsequenz. Der hämmerte immer so auf uns ein, sachlich völlig im Recht, aber einseitig. Und hinterher fanden wir das immer kolossal lustig, so als psychologischen Ausgleich für die erlittenen Anwürfe (wie uns schien). Natürlich haben wir ihn trotzdem ernst genommen, natürlich wussten wir ganz genau dass er und wann er recht hatte.
Da ist vielleicht noch ein Unterschied zwischen Leuten, die vielleicht 30 Jahre lang immer eins auf den Deckel bekommen hatten, egal weswegen, und solchen wo das nicht der Fall war. Nun ja, da werden wir kaum einig werden, müssen wir aber auch nicht, gell? Max
Da ich "hirnblond" bin und net weiß, wie das mit dem zitieren geht, eben auf diesem Wege.
Deine Äusserung:
"Außerdem scheint gerade bei den "Frischlingen" der Irrglaube vorzuherrschen, dass wir langjährig Trockenen uns hier vor Begeisterung einen runterholen, wenn ihr wieder einen Rückfall baut. Ich, für mich, kann das jedenfalls kategorisch verneinen Und bei den anderen bin ich mir auch sehr sicher."
Soooo hab ich das nie gesagt, geschrieben oder gemeint!!!! Trotzdem sehe ich manchen Kommentar für eine labile Persönlichkeit als harten Tobak an.
Nein Max, da müssen wir uns nicht eing werden. Entscheidend ist nur, dass wir wohl das Gleiche meinen, nur eine andere Ansprache wählen
Ich wähle zum Beispiel nach Möglichkeit eine Form von der ich überzeugt bin, dass sie mich erreicht hätte, wenn ich an Stelle der Suwe gewesen wäre. Bedeutet, ich brauche das knackige, provozierende und durchaus auch anzweifelnde. Da reg ich mich dann zwar auch tierisch drüber auf, das bedeutet aber wiederum, dass ich mich damit auseinandersetze. Wenn ich es zu weichgespült bekomme, dann nehme ich es nicht ernst. Aber so sieht das sicherlich jeder anders. Und womöglich ist es gerade diese unterschiedliche Sichtweise auf das Verhalten der Suwe, die diese dazu zwingt, am Ball zu bleiben
Aber Tatsache ist auch, dass es diese Diskussion ja schon oft hier gab. Interessant ist dabei aber auch, dass diejenigen, die wirklich ernsthaft aufhören wollten mit dem Trinken, diese Diskussionen ausgehalten haben. Die anderen sind beleidigt abgehauen, um noch mal nachzuschütten.
Na gut liebster Herr Spieler, ich muss sagen, wenns dir Freunde bereitet, würds mich auch glücklich machen...
Und sicher ist jeder Alkoholiker auf seine Art und Weise labil, aber es gibt labile und labilere. Will damit nur sagen, verbal in den Allerwertesten zu treten ist okay, demoralisieren nicht!