Jungs, ich muss Euch mal ein bisschen widersprechen.
@ Spieler
ZitatIch wünsche dir wirklich, dass du die nächste Zeit dahingehend nutzt, dich in einen Zustand zu trinken, der dich deinen persönlichen Tiefpunkt erreichen lässt. Denn so wie es aussieht, wirst du erst dann zur Kapitulation bereit sein. Und erst dann kannst du mit dem Trinken aufhören.
Eine derartige Diagnose/Prognose habe ich im Sommer diesen Jahres auch von Dir bekommen. Ich war seit Januar abstinent und bin im Juni nochmal abgestürzt. Ich hab daraus gelernt, ein paar Sachen anders/besser gemacht, und seit der Sommersonnenwende habe ich keinen Alk mehr angerührt. Einen "Punkt" gab's einfach nicht. Es war/ist bei mir ein Prozess. Ich bin nicht so vermessen mich als wirklich "trocken" zu bezeichnen - dafür ist ein halbes Jahr zu kurz - aber ich bin um Längen weiter als Anfang des Jahres - ohne mir den Tiefpunkt ersoffen zu haben.
@minitiger
ZitatWas ich nicht so recht nachvollziehen kann ist, was eigentlich in einer/m vorgeht, daß man sogar Langzeittherapien macht oder sonst alle möglichen Hilfsangebote aufsucht, so lange man im Grunde gar nicht aufhören möchte - auf die Idee wär ich nie gekommen. Wo steckt denn da der tiefere Sinn - i
So eine verquere Denke nennt sich Sucht, einen tieferen Sinn hat das nicht. Aber es ist eben bei vielen Suchtkranken so. Einen so geradlinigen Weg, wie Du ihn gegangen bist und immer wieder hier beschreibst, geht eben nicht jede(r).
das ist mir schon klar, daß sich so ne verquere Denke Sucht nennt bzw. ein Teil davon ist. Das ist aber als Argument fürs rumeiern trotzdem ein bissel billig.
Denn im Grund gibts ja nur zwei Zustände - entweder ich will trinken, oder ich will nicht trinken.
Ich mein, das eine ist der Zustand, in dem Aufhören einfach nicht in Frage kommt, aber da brauch ich auch noch keine Hilfe - ausser ich leide unter akuter Alkoholvergiftung, aber das hat ja nix damit zu tun, daß ich aufhören will. Ich meine, wenn ich mir ein Leben ohne Alkohol nicht vorstellen kann bzw. keinen aufrichtigen Wunsch habe, es bleiben zu lassen, dann ist Trinken eins vom Schönsten in meinem Leben - sonst könnt ichs mir nämlich vorstellen, und da werd ich doch den Teufel tun und jemanden fragen, der mir sagt, daß ich aufhören soll.
Und das andere ist der Zustand, wenn ich erkannt/eingesehen habe, daß ich unter meinem Trinken leide, - und zwar in einer Form leide, die ich beenden möchte, was für mich dann auch heisst, daß ich am Trinken insgesamt nix mehr finde, was nach meinem Dafürhalten ja ne Grundvoraussetzung dafür ist, daß ich mir Hilfe suche- , dann ist das doch irgendwie klar, daß mein Problem eben nicht enden wird, solange ICH es nicht beende. Jemand anderes wirds halt nicht für mich tun.
Ich meine, alles andere - weniger trinken, Pausen machen, undsoweiter - das hat doch so gut wie jeder längst hinter sich, wenn er über ne Therapie nachdenkt oder in die Suchtberatung latscht oder in eine Selbsthilfegruppe. Um Trinkpläne auszuprobieren - und auch "alle zwei Wochen" ist ein Trinkplan - , braucht doch keiner ne Therapie.
Vielleicht geh ich ja zu sehr von mir selbst aus, aber sämtliche Versuche, das trinken nochmal annehmlich zu gestalten - was mein ursprüngliches Ziel war und an dem ich lange festgehalten habe, getreu meinem "ich wollte trinken" - , die hatte ich längst hinter mir, da hab ich nen jahrzehntelangen Erfahrungsschatz, den ich mir nur mal bewusst machen musste, daß da unterm Strich nix Gutes für mich rauskommt, ich war durch damit, als ich mir Hilfe gesucht habe..
freut mich wirklich, wenn ich bei dir mit meiner Vorhersage offenbar falsch lag( obwohl es ja noch nicht vorbei ist:sly.Leider trafen in anderen Fällen solche Voraussagen schon recht oft ins Schwarze. Sei es von anderen oder auch von mir. Mir bringt es definitiv keinerlei Befriedigung, wenn sich einer um den Verstand, die Existenz oder ins Grab säuft. Und ich setze deshalb schon gerne mal solche provokanten Ausrufungszeichen; zwar ohne große Hoffnung, aber schaden tut es ja auch nix.
Mahlzeit, Ihr Lieben, heute mal aus dem schönen Emsland.
Die unterschiedlichen Sichtweisen, die hier nachzulesen sind, haben mir auf dem Wege trocken zu werden, sehr geholfen.
Ich konnte bei mir nachschauen, was ich will und was ich nicht will.
Und auch die Menschen, die ich jetzt seit Jahren aus meiner SHG kenne, handhaben das sehr unterschiedlich.
Möglicherweise war es ein Faktor, dass ich mehr als 75% meiner Zeit nicht trank, dass ich immer noch eine Runde drehen musste, aber zum Schluss hatten die sturzbesoffenen 25% genügt, dass ich so nicht mehr leben wollte. Das unterstützt sowohl die Theorie vom persönlichen Tiefpunkt als auch Minitigers Variante.
Möglicherweise sah es so aus, dass ich gar nicht mehr so viel zu verlieren hatte, andererseits habe ich doch nun eine Menge gewonnen.
Gehen lassen und „Gehenlassen“ - Freiheit? – nicht, so lange die Sucht den Takt angibt.
Das „Annehmliche“ am Trinken war allerdings schon lange vorbei. Bei mir hatte es den erklärten Zweck: Nichts sehen, nichts hören, nichts fühlen.
Nur hatte sich mein gesamtes Empfinden im Laufe der Jahre so verändert, dass ich in den Trinkpausen auch nicht darauf kam, wie sich Leben wirklich anfühlt...
ZitatDenn im Grund gibts ja nur zwei Zustände - entweder ich will trinken, oder ich will nicht trinken.
Ich hab oft so was gespürt wie "Ich will nicht trinken, aber ich muss trinken" Morgens verzweifelt aufhören wollen und abends von der Arbeit heimzufahren nur mit dem Gedanken an Suff im Kopp... Vielleicht war das ja mein Tiefpunkt. Jedenfalls kann ich nicht so einen Punkt benennen wie fast alle anderen, z.B. in meiner Gruppe - da war einer klinisch tot, eine junge Frau wurde mit 4,4 Promille von ihren Eltern gefunden, einer anderen wurde vom Arbeitgeber die Pistole auf die Brust gesetzt, ein weiterer hat ein ganzes Wochenende im Auto mit x Flaschen Sprit auf irgendeinem Parkplatz in der Pampa verbracht... Klar weiß ich, dass es noch nicht vorbei ist, Spieler. Aber wann ist es denn vorbei? Ist es überhaupt je vorbei?
So hat z.B. mein persönlicher Tiefpunkt ausgesehen. Ich will nicht trinken, aber ich muß. Dieses Gefühl der Abhängigkeit von einer Substanz, die meinen Kopf und meinen Körper ruinierte.Und meine Familie in tiefe Verzweiflung stürzte.
hi Spieler, " . . ich weiß jetzt gar nicht ob der Max dich meint mit"den Beiträgen, die ihn nicht ansprechen" oder doch mich oder ob sich " // wenn ich da "Birgit" drüber schreibe, dann meine ich Birgit, nicht dich. Mit denjenigen Beiträgen, die mich nicht ansprechen, waren eindeutig die auch so bezeichneten gemeint. Lange nicht mehr geplänkelt, wie? war mir am 1. Weihnachtstag schon aufgefallen. Und als ungekonnt empfinde ich z.B. wenn einer schreibt dass er unter Unterhaltung was anderes versteht. Na was denn? frühestens dann mache ich meinen Kopf auf. Aber für mache mag ja ein Bemühen um Abstinenz durchaus unterhaltsam sein, Max
Nachdem keiner Einfluss drauf hat, ob hier jemand weitertrinkt oder nüchtern wird, und uns die vielen Cos ja auch bestätigen werden, daß das "Trockenlieben" oder "Trockenverstehen" auch nicht funzt, ist es doch für die/den Nassen grade wurscht, wie drauf reagiert wird.
Das geht sowieso genau so lange wie es geht, warum sollen wir uns da eigentlich zurückhalten, wie siehst Du das denn?
Nachdem keiner Einfluss drauf hat, ob hier jemand weitertrinkt oder nüchtern wird, und uns die vielen Cos ja auch bestätigen werden, daß das "Trockenlieben" oder "Trockenverstehen" auch nicht funzt, ist es doch für die/den Nassen grade wurscht, wie drauf reagiert wird.
Das geht sowieso genau so lange wie es geht, warum sollen wir uns da eigentlich zurückhalten, wie siehst Du das denn?
Nun, ich bin ja nun nicht der Max und ich bin ja auch neu hier und vielleicht verstehe ich auch viel zu wenig von den ganzen Zusammenhängen, aber was ist denn dann der Sinn eines Forums, in dem sich u.a. "Nasse" u.a. Rat holen wollen?
Wenn Du wirklich trocken werden oder bleiben willst, kriegst Du hier jede Info und jeden Tip, den Du haben willst.
Aber es hat niemand die Macht, den anderen vom Sinn oder Unsinn eines trockenen Lebens zu überzeugen. Denn das ist rein eine Sache Deines Gefühls. Die Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen. Es gibt nun mal unendlich viel Gründe, um zu saufen, oder auch nicht, das ist argumentativ kaum zu machen.
Und ansonsten ist das hier auch ne ganz lockere Freizeitbeschäftigung
Der Rat kann ja wohl auch nicht sein, ja es sind schlimme Gründe, warum du trinkst ... sondern der Rat sollte doch eher sein, Trinken ist keine Option ?
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Saufnix-Chat
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.Leider trafen in anderen Fällen solche Voraussagen schon recht oft ins Schwarze. Sei es von anderen oder auch von mir.
wirklich anfühlt...
