irgendwie kannst Du ja von dem Punkt an dem Du jetzt bist, auch nur vorwärts gehen, das was hinter Dir legt, kannst Du halt nicht mehr ändern.
Insofern hilft da Asche auf dem Haupt und das Büssergewand eigentlich nix. Du musst so mit Dir klarkommen, wie Du jetzt halt bist und was du mit Dir rumträgst.
Ich meine da sowas wie - also was ich da so gebastelt hab, das find ich scheisse, aber das was schon passiert ist, kann ich nicht mehr ändern. Also Busse ist nicht ganz die richtige Methode, glaub ich, sondern eher so ein gucken, wo denn der Fehler oder Irrtum eigentlich lag, ums beim nächsten Mal anders zu machen.
ZitatAber wie auch immer - ich lächle darüber inzwischen, wieviel Energie aufgewandt wird, um den eigenen Geist und den eigenen Willen und die eigene Erfahrung zu beschwören und herauszustellen ... Diese überhöhte Darstellung des eigenen Ich ist wohl Teil der Krankheit, auch der Trockenen ...
da täuschst du dich gewaltig, ich brauch dazu keine Energie aufzuwenden, ebenso wenig wie Energie brauche um trocken zu bleiben.
Ich kann in jeder Minute meines Lebens entscheiden was ich tue und was ich lasse.
Trocken zu sein und weiterzuleben um jeden Preis war nie meine Lebensphilosophie.
Der Alkohol hat einfach nicht mein leben zerstört, das war mir vorher schon nix Wert. Den Wert musste ich später erstmal suchen.
Deshalb hab ich mir auch immer die Entscheidung gelassen ob ich das auch will.
Alkohol war nur Mittel zum Zweck um das ganze zu ertragen.
Zitatmehrere Tage lang und ist seitdem 25 Jahre trocken,
darum gehts mir auch nicht, wie gesagt es geht nicht um die Trockenheit um jeden Preis, bei mir jedenfalls nicht. sondern letztlich darum ob ich gut oder schlecht lebe mit etwas....
Also sorge ich mal dafür das ich gut lebe
ZitatEs gibt etwas, was mir wertvoller ist als Alkohol. Und das ist der Schatz, den ich immer ehren und hochhalten sollte! Gut für den, der weiss, welches sein Schatz ist.
ja, ja wohl dem der einen hat, ich hat als ich aufgehört habe bloß noch mich selber, vieleicht sind deshalb die Philosophien des Lebens so unterschiedlich.
Ich war der einzige für den ichs noch tun konnte.
ZitatUnd das ist der Schatz, den ich immer ehren und hochhalten sollte!
Wohl dem der seinen sein ganzes Leben behalten kann.
... und das hat natürlich noch was, wenn ich´s für jemanden anderen tue als mich selbst.
Wird nämlich problematisch, wenn der Schatz welcher auch immer mal wegfällt oder ich habe nur Streit mit ihm. Dann steht nämlich bei dem einen oder anderen die Flasche wieder da, so0llte er auf dem Weg seine Philosophie nicht ein bisschen ändern.
Es gibt nicht umsonst so viel Rückfälle wo der Schatz dann plötzlich Schuld hat und die Flasche ganz in der Nähe steht, weil sie nie wirklich richtig entsorgt wurde.
Und demütigen, demütigen konnte mich der Alkohol nie, erstens hat Alkohol keinen Willen um es mit minidischers Worten zu sagen
... und zweitens setzt gedemütigt werden Stolz vorraus und da hatte ich zu dem zeitpunkt nicht mehr, der war vorher schon auf der Strecke geblieben.
mit dem Schatz, das verstehe ich im übertragenen Sinne, also nicht Schatzi als Person. Lt. Wikipedia lassen sich im übertragenen Sinne auch ideelle Werte und überhaupt all das, was von der Allgemeinheit oder von einem Einzelnen als ganz besonders wertvoll geschätzt wird (auch etwa eine Person, daher der Kosename), als Schatz bezeichnen. So gesehen ist für mich ein eigenverantwortlich geführtes Leben ein Schatz, der mir wertvoller ist als Alkohol.
ZitatWikipedia lassen sich im übertragenen Sinne auch ideelle Werte und überhaupt all das, was von der Allgemeinheit oder von einem Einzelnen als ganz besonders wertvoll geschätzt wird
hat ich ja geschrieben ganz gleich wer oder was der Schatz nun ist und das ist ja das Problem vieler das sie auf Grund irgendwelche Werte zu erhalten aufhören zu trinken.
das Problem ist das sie selbst als Wert nicht dabei sind
Und dann hat der Alkohol schuld das die "Felle wegschwimmen" Sie wollen dann mit Nüchternheit erzwingen ihre Werte zu erhalten.
Und da wo das nicht funktioniert, weil mal als Beispiel der Arbeitsplatz auch nüchtern flöten geht, da steht die Flasche dann wieder da.
mir war beim Trinken der Spaß vergangen, und ich bezweifle, dass er jemals wiederkommen könnte. Habe deshalb nicht das Problem, zwanghaft trocken bleiben zu müssen.
Bei mir war das anscheinend anders als bei dir und Minitiger. Ihr schreibt, ihr wolltet trinken. Ich wollte auch immer das 1. Glas und dann vielleicht noch ein oder zwei weitere trinken, und dann Schluss, aber ich habe zwanghaft weiter getrunken. Als ich merkte, dass ich da ein Problem habe, fing ich mit den bekannten Trinkmustern an, alles im Alleingang, habe nie mit jemanden darüber gesprochen, dass ich anfing, mir Sorgen zu machen. Ich dachte wie so viele, mit meinem starken Willen könnte ich selbst bestimmen, wie viel ich trinke. Manchmal habe ich das hinbekommen, aber überwiegend eben nicht. Wenn mich mal jemand darauf ansprach, dass ich bei einer Feier oder Veranstaltung ganz schön betrunken war, habe ich alles abgewiegelt und versucht, mich mit irgendwelchen Begründungen herauszureden. Peinlich war es mir aber sehr. Ich wollte mich nie betrinken, aber nach dem ersten Glas war der weitere Verlauf festgelegt. Das war mir damals aber noch nicht bewusst.
sagen wir mal ich habe bewusst getrunken, ich hab die Betäubende Wirkung des Alkohols erkannt und die hab ich genutzt.
ich wollt zu der Zeit einfach Abschalten von dem unschönen Leben will ich mal sagen.
Zitatmir war beim Trinken der Spaß vergangen, und ich bezweifle, dass er jemals wiederkommen könnte. Habe deshalb nicht das Problem, zwanghaft trocken bleiben zu müssen.
das war bei mir letztlich auch so, deshalb muss ich auch nicht kämpfen um trocken zu bleiben...
und das weiterleben ohne Alkohol war auch dann nicht so einfach, wie gesagt den Sinn musst ich erstmal finden.
Und da hab ich halt auch nicht zwanghaft weitergelebt, so sicher war ich mir nicht ob ich das unbedingt lange machen wollte. habe das dann auch tag für tag gemacht, ich leb erstmal heute unjd hab die Dinge auf mich zukommen lassen und dann entschieden.
auch wenn ich solch ein Ding schildere, und damit ausdrücke wie bescheuert so manches war, und dass mir das leid tut im Grunde, dann tue ich noch lange nicht Buße oder sowas, sondern bewege mich ganz einfach auf der allerersten Stufe: ich sortiere erstmal, weiter gar nichts. Max
Also bei mir ist das so ähnlich wie es bei miezegelb gewesen ist. Zumindest die letzten Jahre wollte ich gar nicht mehr nur 1 oder 2 Gläser trinken. Da wollte ich mich bewußt zudröhnen den ganzen Abend und die Nacht. Deswegen habe ich mir beim Einkaufen auch immer sofort die ganze Ladung geholt und möglichst noch ein oder zwei Flaschen mehr (man kann ja nie wissen, ob es auch reicht). Allerdings immer nur für einen Abend - weil ich ja am nächsten Morgen wieder aufhören wollte.
Da kann man schon davon sprechen, dass man eine Entscheidung trifft und diese dann auch durchzieht. Ich wollte einfach abschalten und der Alkohol schien mir das adäquateste Mittel dafür sein (und so einfach zu besorgen). Und ich lebte ja auch eine ganze Weile ganz gut damit: Trinken - Aufhören - wieder Trinken - Aufhören, immer so knapp am Abgrund vorbeigeschlittert.
Ich kann auch nicht sagen, dass der Alkohol mich gedemütigt hat. Nein, das habe ich ganz allein besorgt am nächsten Morgen. Aber der Alkohol war daran nicht "Schuld".
Naja, und jetzt habe ich mich entschlossen eben nichts mehr zu trinken und zwar u. a. aus folgendem Grund: Der Schaden überwiegt den Nutzen. Es macht keinen Spass mehr. Ich möchte nämlich auch gern gut leben und in letzter Zeit war ein gutes Leben mit dem Alkohol nicht mehr möglich. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich je wieder eine "gute" Beziehung mit dem Alkohol führen kann. Dazu habe ich zu viele Erfahrungen mit ihm gemacht und außerdem ist bei mir im Kopf eine Sicherung durchgebrannt durch den übermäßigen Konsum - damit meine ich den Kontrollverlust. Das macht den Alkoholiker ja wohl aus - er/sie verliert die Kontrolle.
Manchmal überlege ich mir, was ich mir alles angetan habe (physisch und psychisch), nur aus dem Grund weil ich trinken und mich betäuben wollte, dann graut es mir. Und trotzdem habe ich mich für das Trinken entschieden.
Wenn also kein gutes Leben mehr mit dem Alkohol möglich ist, ja dann gibt es nur noch zwei Alternativen: Weiterhin mit ihm zusammenbleiben, sein mieses Leben irgendwie aushalten und zusehen wie man noch weiter abrutscht oder aufhören.
Also wißt Ihr, der Gedanke, dass ich mich jederzeit wieder dazu entschließen kann wieder anzufangen, tröstet mich irgendwie. Dann habe ich mich zumindest entschieden und bin dann kein "Opfer". Das gleiche gilt aber auch für den umgekehrten Fall.
ZitatAlso wißt Ihr, der Gedanke, dass ich mich jederzeit wieder dazu entschließen kann wieder anzufangen, tröstet mich irgendwie. Dann habe ich mich zumindest entschieden und bin dann kein "Opfer".
Bei mi war das so, das ich mich nicht bewußt zudröhnen wollte. Ich habe angefangen, weil ich das tun wollte, was meine Eltern nicht gutheißten. Spätpubertäre Phase, oder so.
So langsam wurde das dann immer mehr. Warum ich mir in der Woche öfter die Kante gegeben habe, kann ich gar nicht so genau sagen. Vielleicht immer noch Kontra gegen meine Eltern? Oder unbewußt tun, was "man nicht tut"? Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Ich weiß nur, das ich öfter nach 2 Bier oder Wein nicht aufhören konnte. Sucht halt.
Aber seitdem ich lerne, Gefühle und Wünsche zu erkennen und versuche mit ihnen zu leben, ist mit der Gedanke an Alk in weiterer Ferne gerückt. Und ich merke, das ich ihn eigentlich gar nicht mag.
Es ist ne grundsätzliche Frage, ob das, warum ich glaube, daß ich trinken muss, denn überhaupt so hinhaut. Wenn ich glaube, daß ich ohne Trinken nicht glücklich sein kann, dann guck ich mir das halt mal an. Bin ich trinkend glücklich, und sind alle, die damit aufgehört haben unglücklicher als ich? Offensichtlich nicht, also stimmt doch vermutlich an meinen eigenen Überzeugungen irgendwas nicht. Und da kommt der zweite wesentliche Punkt. Willst Du nur deswegen aufhören, weil Du den Problemen aus dem Weg gehen willst, die beim Weitertrinken irgendwann auf Dich zukommen werden, oder willst Du Dich mit Haut und Haaren auf ein nüchternes Leben einlassen, in dem Du Dich ungeschminkt so mitkriegst, wie Du halt so bist? Und in dem du sagst, egal was kommt, Trinken ist einfach keine Option für mich
Hallo Ihr,
ich mach mir sehr viele Gedanken über minitigers posts. Willst Du nur deswegen aufhören weil den Problem aus dem Weg gehen willst? Sind die anderen, wenn sie nicht trinken, unglücklicher als ich? Ja, die können sich nicht so gehen lassen. Aber bin ich glücklich, weil ich trinke? Nein, ich bin nicht glücklicher. Will ich überhaupt glücklicher sein? Was ist der Sinn? 42? Die Frage aller Fragen.