hallo Inessi, wenn für dich 'Kapitulation' negativ besetzt ist im Sinne von Aufgabe der Bemühungen (auch um Abstinenz?), dann ist das o.k. Für mich ist Kapitulation der Anfang des Weges, seither ich nicht mehr vom Alk umzingelt sein muss. Aber die Vokabel ist an sich schnurz, Gruß Max
damit muß ich wohl jetzt leben, dass du mich überheblich und auf einem Thron wähnst. Macht mir aber nix, denn es ist definitiv nicht so.
Was meine Alkoholkrankeit anbelangt werde ich mich sicherlich nicht besser oder schlechter fühlen als andere..(Scheiß-Vergleichgedöns:sauer2 sondern als Marianne, die Alkoholikerin, mit ihrer eigenen Geschichte, die niemals jemand so erlebt hat, wie ich.
Und es fällt mir immer schwerer, als Spiegel herzuhalten. 'Du erinnerst mich an mich, als ich so und so und dies und das'... ich lege keinen Wert darauf, auf derartiges Verständnis, denn, so wie du erlebt hast, hab ich nicht erlebt. So wie du deinen Weg hast, hab ich meinen. Wir können uns vielleicht mal wo treffen, aber das, was du dir da ausmalst ist in deinem Kopf und nicht in meinem.
Warum ist es Dir so wichtig, als einzigartig und besonders gesehen zu werden?
Das jede(r)seinen persönlichen Weg hat ist doch klar! Wenn Du ein Eis ist und ich eins esse, machen wir das sicherlich auf Unterschiedliche Art und Weise und es schmeckt vielleicht auch jedem von uns anders - nur - wir essen immer noch Beide Eis! Auch wenn Du Deines im Kopfstand zu Dir nimmst!
ZitatIch schreibe hier eh nur was und wie ich es empfunden habe. Wenn da jemand was mit anfangen kann,ist es ok-wenn nicht ist es auch ok
so denke ich auch. Ich "male" mir nix aus, es sind meine Gedanken, die ich auch äußere Ich schreibe dir meine Wahrnehmung und was du draus machst, liegt an dir.
Ich "benutze" dich und deinen Weg und dein Schreiben aber nicht als Spiegel für mich. Sondern ich erzähle dir von mir und meinen Weg, wie in (m)einer realen SHG eben. Nix weiter, ohne Wertung.
find' ich auch gut so. Erfahrung kommt ja von erfahren, selbst erfahren usw.
ZitatRelaunch:"...dass ich bisher immer alle anderen schlauer fand, als mich selbst."
Verbinde ich mit gering ausgeprägtem Selbstwert, hier greift dann wieder Erfahrung, die dann auch Selbstwert usw. fördert, soweit die gemachten Erfahrungen sinnvoll umgesetzt werden. Alles ein Lernprozeß - eben "learning by doing" - und selbst gemachte Erfahrung wird intensiver erlebt. Nun denn ...
LG Volker
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
ach liebe Inessi, Tragik des Vokabulars! das "schlunzen" ist vom minitiger, und es war gemeint als herbe Kritik an meiner für ihn immer so blumenreichen girlandenvollen und viel zu poetischen Darbietungen. (Ich dachte er liest nicht so gerne zwischen den Zeilen?) Ich aber fand dieses Wort schön an sich, daher gebrauche ich es gelegentlich. Bloß Ehre wem Ehre gebührt, Max
Mir ist es scheißegal, wie du deinen Weg nennst und wie individuell du es haben willst und mußt.Meinetwegen kannst du deinen Weg den" Grünkernbratlingweg" nennen Und wenn du glaubst, wir anderen sind wie die Lemminge dem großen Trockenen gefolgt, dann irrst du gewaltig.
Jeder einzelne von uns, die lange trocken sind, ist seinen eigenen, ganz individuellen Weg gegangen. Ganz einfach schon deshalb, weil keiner von uns nun mal in den Schuhen des anderen laufen kann. Glaubst du denn im Ernst, du bist so etwas Besonderes. Nein, du bist zwar als Mensch einzigartig, aber das sind wir anderen ja auch alle und haben deshalb ja schon wieder eine Gemeinsamkeit. Und meinste wirklich dein Saufen sei das andere Saufen? Die Auswirkungen sind doch mehr oder weniger überall gleich.
Irgendwann sind mal ein paar Alkis losgelaufen, um trocken zu werden. Jeder natürlich auf seinem eigenen, dem indivduellen, unvergleichbaren Alkiweg. Und als sie dann nach vielen Mühen da ankamen, wo sie hin wollten, in der stabilen Trockenheit, da standen sie dann zusammen und haben sich darüber unterhalten, wie sie denn da hingefunden haben. Und sie stellten fest, dass sie alle auf dem Weg zum Ziel zwar unterschiedliche Schritte gemacht haben, dass aber jeder von ihnen oftmals die gleichen Hindernisse und Klippen vorgefunden hat. Nun dachten sie sich, dass sie diesen Klippen einen gemeinsamen Namen geben könnten und sie auch sonst benennen sollten, um es den nachfolgenden Trinkern leichter zu machen, sie zu erkennen und so sie denn wollten, auch umschiffen zu können. Also schufen sie Begriffe wie Kapitulation, Rückfall, Saufdruck und Leichtsinn. So und da diese Begriffe überall in der Welt der Sucht bekannt waren , hatten sie natürlich auch etwas Verbindendes und für manche waren sie auch Ansporn sich auf den Weg zu machen, da viele nasse Alkis erst durch sie erfuhren, dass es einen Weg raus aus der Sucht gab.
Aber eines haben diese Begriffe nie gewollt und auch nicht gekonnt. Sie sind kein Dogma, sie sind nicht die unumstössliche Regel, ohne die eine stabile Trockenheit nicht möglich ist. Nein, sie können dich bestenfalls leiten oder dir zeigen, worauf du achten musst.
Und wenn jemand seine Individualität dadurch unter Beweis zu stellen vermeint, dass er eben andere Begirffe wählt, so ist das doch auch in Ordnung. Verstehe nur nicht, warum das noch mal explizit betont werden muß Erhöhnt ja nun nicht automatisch die Individualität.
hi FF, sicher ist auch dir schon aufgefallen, dass meine "Struktur" darin besteht mit 13 bunten Bällen durch die Luft zu jonglieren, wobei aber keiner herunterfällt. Deshalb singe ich dazu immer noch ein flottes Lied, Max (womit ivch aber nichts gegen Struktur gesagt haben will)
hi PeWe, (("Warum ist es Dir so wichtig, als einzigartig und besonders gesehen zu werden?")) // Wie wir beide wissen, sind alle Menschen einzigartig. Der Kollege Fromm Erich fällt mir dazu ein: "haben oder sein". Die auf der "sein"-Seite sind eben so, natürlicherweise. Die anderen müssen das noch demonstrieren, und ihre "haben"-Seite sehen sie gar nicht. Gruß Max