ZitatIch würde lieber bei Gnade bleiben. Bereitschaft kann der Mensch selber erarbeiten.
Ich sehe das ehr wie Zai-feh. Das eine wird ohne das Andere nicht gehen.
Ich kann mit dem Begriff Gnade auch einiges anfangen. Aber ohne Bereitschaft werde ich vermutlich die Gnade nicht als solche erkennen können sondern Blind dran vorbei laufen.
Ich würde lieber bei Gnade bleiben. Bereitschaft kann der Mensch selber erarbeiten. Gnade bekommt er geschenkt. Bekommt er aber nur, wenn er wirklich losgelassen hat und seine eigene Ohnmacht zugibt,
In diesem Kontext tue ich mich mit dem Begriff Ohnmacht sehr schwer! Ohnmacht hat für mich immer etwas mit einer Opferhaltung und mit Hilflosigkeit zu tun.
Für mich trifft der Begriff der Hingabe da besser.
Wenn ich mich einer Sitution hingebe und aktzeptiere, dass das was ist einfach ist, dann werde ich in den meisten Fällen Gnade erfahren...
Ich sehe das etwas pragmatischer. Ich bin gläubig und dankbar für die Gnade Verstand und Entscheidungsfreiheit mit auf meinem Lebensweg bekommen zu haben und für die Kraft, beides zu benutzen. Ich sehe den Alkohol als etwas, das stärker ist als ich und kann mich entscheiden, ob ich mich mit ihm anlegen will oder nicht. Mein Verstand sagt mir dass das sehr dumm wäre. Also lass ich es.
Ich weiß, ich weiß - große Worte für einen Frischling, der grad mal 7 Wochen abstinent ist, aber so empfinde ich es.
Ich denke mir auch, dass es manchmal an der Kraft hapert, aber es liegt doch an mir, ob ich mir VORHER schon Strategien für solche Situationen erarbeitet hab oder nicht. Wenn es dann trotzdem zum Rückfall kommt würde ich mir denken, ich hab im Vorfeld irgendwas falsch gemacht.
Von daher komme ich mit dem Wort "Bereitschaft" viel besser zurecht.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
Ich finde, die Begriffe gehören doch letztlich alle irgendwie zusammen.
Am Anfang brauche ich die Bereitschaft wirklich etwas Verändern zu wollen. Dann gebe ich mich der Tatsache hin, dass ich dem Alkohol oder der Sucht generell nicht gewachsen bin und sie nicht über den Kopf kontrollieren kann.
Und wenn ich den Weg dann ehrlich und aus tiefstem Herzen beschreite, kann ich letztlich echte Gnade erfahren.
Die Gnade etwas ein für allemal loslassen zu können!
ZitatGepostet von zai-feh ME gehört zur Trockenheit mehr als Wille. Für mich ist es auch immer eine Form von Gnade gewesen. Denn es ist sicherlich nicht allein mein "Wille", der mich trocken hält. Warum werden sonst andere rückfällig und ich nicht. Die sind auch nicht glücklicher in ihrem Suff gewesen als ich. Warum bleiben so wenige wider besseren Wissens trocken? Sicherlich nicht, weil es an "Willen" fehlt. Wie gesagt, ich bin auch sehr wohl der Ansicht, dass er der Mitarbeit und des Willens bedarf. Das alleine reicht aber nicht.
dazu wollte ich noch kurz was sagen.
Ich hab mich anfangs meiner Trockenheit auch mit dem Thema "Rückfälle" beschäftigt. In der Theorie. Praktisch sah ich nen Rückfall nie als Option an, weil meine Erfahrung, wie es mir nach Saufpausen ging, einfach "sitzt". Meine Erfahrungen mit Trinkpausen sind ziemlich umfassend, reicht mir.
Ich kann ziemlich gut zwischen anderen und mir unterscheiden, und mit Rückfälligen identifiziere ich mich nicht. Bin einfach nicht ich.
Und das bleibt auch so, solange ich nicht rückfällig werde.
ZitatGepostet von minitiger2 ...Ich hab mich anfangs meiner Trockenheit auch mit dem Thema "Rückfälle" beschäftigt. In der Theorie. Praktisch sah ich nen Rückfall nie als Option an, weil meine Erfahrung, wie es mir nach Saufpausen ging, einfach "sitzt". Meine Erfahrungen mit Trinkpausen sind ziemlich umfassend, reicht mir...
Das kommt meiner eigenen Auffassung dazu sehr nahe.
LG Bernd
"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. "(Bertrand Russell)
hab das - glaub ich - schon mal getippt: Es gibt IMHO wohl die "Säufer", die "Defizite" oder sonstwas durch Alk "wegmachen" wollen oder was-weiß-ich, und die Alkoholiker.
Woran man die beiden Gruppen unterscheiden kann, daran verzweifeln AFAIK sogar die Fachleute.
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'