hab gerade erst deine Geschichte gelesen und was wie einige andere hier sehr berührt. Denke da direkt an meinen Erzeuger, der auch mal an meinem Krankenbett stand. War mein erster Krankenhausaufenthalt mit 17, eine Bänderriss-Op mit Komplikationen. Jedenfalls mußte die frische Narbe 2 Tage danach wieder geöffnet werden, wegen einer Infektion. Man schnitt einfach den Gips auf und öffnete sie ohne jeglich Betäubung, damit der Mist herauslaufen konnte. Ich hatte wahnsinnige Schmerzen und mein Vater war gerade zufällig da.
Seine Worte waren nur "Stell dich nicht so an, kann ja nicht so schlimm sein". Sowas vergisst man nicht und ich hätte es mir auch anders gewünscht, vielleicht ein wenig, wie in deiner Geschichte...vielleicht habe ich aber auch als Kind zu oft die Waltons geguckt
als Alki-Kind kann ich nur sagen, dass sich das Verhältnis wieder ändern kann. Siehst Du ja gerade selber.
Ich hatte zu Anfang noch meinen Vater gehasst - vor und nach der Trennung meiner Eltern. In meinen Augen hatte er mir mein Leben versaut. (Was zu einem gewissen Teil ja auch stimmt.) Ein paar Jahre später lies ich mich zumindest auf Kontakt zu ihm ein - und im Laufe der Zeit wurde unser Verhältnis wieder sehr liebevoll. Fast wie ganz früher. Und kurz vor seinem Tod verspürte ich eine Nähe zu ihm wie nie vorher - wir konnten uns über seinen nahen Tod unterhalten und er war glücklich, dass er mit mir darüber reden konnte, ganz entspannt. Und auch für mich war es schön zu wissen, dass er in Frieden gehen wird. Er hat das Trinken übrigens nie (ganz) aufgegeben.
Aus einem distanzierten Verhältnis zu Deinem Kind kann sehr wohl noch ein nahes werden. Den Ansatz hast Du ja erlebt.