Wie gehen wir miteinander um? Das interessiert mich, wenn ich mir das so richtig überlege, auf meine Mitmenschen bezogen doch nur unter dem Aspekt „was sie mir bringen“, wie sie meine Hab und Gut, mein Geld, meinen Einfluss oder meine Macht steigern können oder kann ich tatsächlich meinem Gegenüber auch einmal etwas gönnen, seine Sache fördern, ihn unterstützen oder helfen ohne etwas zu fordern? Macht mir das vielleicht sogar selbst Freude, wenn ein anderer auch einmal etwas hat, was ich vielleicht nicht habe, aber auch gerne besitzen möchte, wenn ihm Liebe und Zuneigung entgegengebracht wird, der Erfolg hat oder ein unverhofftes Glück.
Sollte es eigentlich zwischen uns Menschen nicht so sein?
Ist es aber im Leben nicht doch anders? Betrachte ich einmal das Gesundheitswesen: Da sehe ich die Zwei-Klassen-Medizin! Wenn ich in der falschen Kasse bin, werden mir bestimmte Dinge nicht mehr erstattet. Ich kann auch jedes Medikament auf dem Markt bekommen – natürlich nur, wenn ich es selbst bezahle. Und die Hüftoperation wird sicherlich auch gemacht, aber bestimmt nicht als Kassenpatient, wenn ich die 70 überschritten habe!
Und gucke ich in die Wirtschaft und auf den Arbeitsmarkt: Die größten Unternehmen Deutschlands zahlen minimale oder gar keine Gewerbesteuer. Der kleine Handwerksbetrieb weiß vor lauter Abgaben nicht mehr, wie er seine Angestellten über den Winter bringt. Das große Mittelstandssterben hat schon lange eingesetzt. Inkompetente Manager, die Betriebe abgewirtschaftet haben, werden beim Konkurs fürstlich abgefunden. Die einfachen Arbeiter werden „freigesetzt“ und kriegen kaum wieder eine neue Arbeitsstelle.
Und so setzt sich in vielen Bereichen wie Politik, Kirche usw. meine Enttäuschung und mein Gefühl der Verdrossenheit angesichts öffentlich gemachter Mißstände fort.
Ich muß endlich aufhören, alles immer nur hinzunehmen. Ich will das nicht, dass wir einander ausnutzen und ausnehmen. Wir Menschen sind füreinander da, zum Miteiander, zum gegenseitigen Unterstützen, zum Freude erleben auf dieser Welt! Und ich sollte bei mir selbst anfangen, anfangen mit kleinen Schritten und nicht nach den „großen“ veränderungen lauthals schreien. Wenigstens ich sollte damit beginnen, nicht zu fragen, was es mir bringt, mit diesem oder jenem Mitmenschen zu tun zu haben. Dass er mich vielleicht braucht, das ist mein Maßstab und sollte am Anfang stehen! Und ich sollte auch alle die fragen, die so ganz offensichtlich nicht für die anderen, sondern nur für sich, den eigenen Bauch und den eigenen Geldbeutel arbeiten, warum sie immer nur sich selbst im Blick haben!
Und wo fange ich an?
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
fast alles, was du hier schreibst, ist mir zu pauschal, und ich fühle mich deshalb nicht angesprochen.
Aber kannst du mir mal einen Tipp geben, wie man n u r für den eigenen Geldbeutel arbeitet? Soweit ich weiß, begann der Teil des Jahres, von dem an Bürger für den eigenen Geldbeutel arbeiten, in diesem Jahr am 13.07.
ZitatGepostet von Friesenvolker[ Und wo fange ich an?
Da bin ich gespannt!
Viel Erfolg wünscht
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
mach mal das Echo vom Friedi. Dein Rundumschlag ist schon gekonnt. Chapeau dafür. Allerdings fehlt noch mindestens die Klimakatastrophe
Und dann die typische Predigervolte zum Schluß: Boah alls ist Scheiße, ganz schlimm, Katastrophe . . . . . . . . . . . . . . . und was tust Du Sünder??? so ganz laut mit sonorer Stimme von der Kanzel heruntergedonnert, daß im Kirchenschiff die Gemeinde zusammenzuckt, um anschließend beim Frühschoppen beim Wirt anerkennend zu nicken: Heit hot ons s'Herrle aber wiedr gäba => schwäbisch katholische Variante
was ist es, dass dich so treibt? Warum gibt es für dich keine punktuellen Ansätze, warum müssen es immer die großen, pauschalisierten Themen sein? Warum greifst du nicht mal einzelne Punkte raus und setzt dich mit denen auseinander, gerne auch im Dialog. Aber alles, was du anfasst muß möglichst so groß und weitläufig und auf Allgemeinplätze reduziert sein, dass du auch darin nicht so richtig greifbar bist. Ich kenne das, ist noch gar nicht soviele Jahre her, da wollte ich auch gerne jemand sein, der nach außen so wirkt, als ob er an allem Anteil nehmen könnte, sich für alles interessieren würde und möglichst auch zu allem ne gescheite Meinung beitragen könnte. Das macht dich aber austauschbar, nichtssagend und schemenhaft. Seit geraumer Zeit versuche ich mehr "ich" zu sein und damit meine ich nicht den Klamauk und die bissigen Bemerkungen, die ich hier absondere. Das habe ich schon immer getan und ist so ne nette Beigabe, die mich aber ausschließlich oberflächlich spiegelt. Nein, seit ich für mich vieles in Frage gestellt habe, seitdem ich die Dinge, die ganz tief in mir schlummern, die da schon immer waren, die ich mich aber nie traute, mir genauer anzusehen,betrachte, seitdem brauche ich nicht mehr die großen Lösungen. Nein, ich brauche meine Lösungen und seien sie noch so schmerzhaft, ich brauche für mein "Glücklich sein" für "mein Lieben" andere Antworten, als der Rest meines Umfeldes. Und ich sage dir eins,FV, es schmerzt mich heute noch jeden Tag ganz furchtbar,eine Entscheidung getroffen zu haben, die mich von meinen Kindern weggeführt hat, aber ich würde diese Entscheidung trotzdem immer wieder fällen, weil das keine Entscheidung gegen meine Kinder war, sondern eine für mich. Und bei aller Wehmut, die mich befällt, nur so konnte ich mich öffnen und noch einmal bereit sein für große Gefühle. Und da wächst etwas sehr schönes, vertrautes und nahes. Und ich bin sehr dankbar, dass ich das fühlen und an mich ranlassen kann. Und noch etwas wächst da in mir. Die Überzeugung, dass das Leben mit 50 schön ist und keineswegs zu Ende.Besonders mit der richtigen Frau an deiner Seite. Ja und die ist gerade in London und ich muß jetzt mit den Hunden raus
ZitatGepostet von Spieler Die Überzeugung, dass das Leben mit 50 schön ist und keineswegs zu Ende.Besonders mit der richtigen Frau an deiner Seite.
hat der FV nicht erst die Tage gepostet, daß er seit nem Jahr frisch verheiratet ist
Die Angst, daß das Leben mit 50 vorbei sein könnte, ist mir irgendwie fremd. Das haben mir meine Altvorderen schon vorgelebt, daß das "kein Alter" ist.
Gut, dann ist es so, da kann ich nichts machen. Trotzdem schreibe ich das so. Ich will auch niemanden damit belästigen. Aber wer es lesen un verstehen möchte, der ist eingeladen.
Danke für die Rückmeldung.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
warum entschuldigst Du Dich? Ich habe Dir eine Rückmeldung gegeben, wie Dein Statement bei mir angekommen ist. Bei mir kam halt 'ne Predigt an. Kein Wunder bei meiner Sozialisation.
vielleicht wären die Kommentare von Volker und Friedi doch mal wert, daß Du Dir Gedanken machst, ob das wirklich gut ist, daß es so ist wie es ist.
Wenn ich so einige Deiner letzten Posts lese (mit etwas Saufnix-Abstand), dann kommt mir das so vor, als ob Du um ein gewaltiges Problem rumschleichst und dazu zig Ablenkungsmanöver startest.
Jedenfalls schließe ich mich den Beiden an, ich kann auch nix mit anfangen.
Macht ja nix, Du hast es Friedi und Viktor erlaubt, dann wirst Du's mir auch erlauben.
Aber vielleicht interessiert Dich ja die Rückmeldung, daß das bei mir so ankommt, als ginge Dir grad was ganz Anderes um, Du weißt nur noch nicht, wie anpacken.
Ich kenn das halt von mir, daß ich 1000 Nebenbaustellen aufmache, nur um bei einer, die mir unangenehm ist, nicht nach dem Rechten schaun zu müssen.
Was mir auch aufgefallen ist, daß Du eine recht seltsame Art hast, über Deine Partnerschaft zu schreiben. Du schreibst in einem Post mehrmals -wenn Du von Deiner Frau redest- "Der Partner, mit dem Partner muß man...u.s.w"
Das klingt so seltsam distanziert...nicht gerade wie eine lebendige Partnerschaft. Da höre ich eine gewisse Verdrossenheit raus, kann das sein?
Hier paßt es gerade her, deswegen werde ich das auch noch los.
ZitatUnd wo fange ich an?
Das ist allerdings immer wieder die Frage aller Fragen.
ich schreibe nicht gerne in der "wir"-Form, deshalb erstmal ich. Darüberhinaus bin ICH mir umheimlich wichtig (nicht zu verwechseln mit "ich fühle mich wichtig", dass bin ich eben nicht) - deshalb "wo fange ich an". Gemeint bin zwar auch ich, aber auch der Leser.
Kam vielleicht nicht so richtig rüber?
LG Fv
PS: Und immer zuerst bei sich selbst anzufangen, ist immer richtig!
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
über meine Frau schreibe ich wenig hier im Forum. Es ist richtig, mal schreibe ich "meine Partnerin" und mal "meine Frau", und jetzt sehe ich das auch, "meine Partnerin" klingt distanziert. Das war nicht so nicht beabsichtigt. Ich sehe aber keinen Grund, jetzt darauf ein Problem aufzubauen. Ich werde aber darüber nachdenken, genauso, wie ich auch über die anderen Sätze Deines Posts nachdenken werde.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.