@natter ja, Du hast so recht und ich weiß es, ganz tief in meinem Inneren. Wie soll es gehen, wenn ich doch schon festgestellt habe, alleine nicht! Was bleibt, ausser Hilfe von aussen in Anspruch zu nehmen? Aber wenn man es gewohnt ist, alles alleine zu bewerkstelligen.....fällt es verdammt schwer.
das wort 'samadhi' kommt ja wohl aus dem buddhismus und bedeutet in etwa so viel wie 'erleuchtung' - oder, wie wir im zenkloster in japan immer gesagt haben - einen 'zustand völliger geistiger ruhe.'
ich hoffe mal für dich, dass du dir dieses pseudonym nicht gegeben hast in der hoffnung, dass du dann die abstinenz ebenso plötzlich und nur durch stilles nichtstun erreichen wirst wie samadhi bisweilen erreicht werden kann.
das reicht nicht, samadhi. erreiche ich dich?!
der saufdruck geht nicht weg von alleine. der wird nur weniger, wenn du ihn aushältst, durchgehst, hinter dich bringst; auf diese weise den (zeitlichen und mentalen) abstand zwischen dir und der droge alkohol vergrößerst.
dann - und nur dann - kann der saufdruck irgendwann seltener und weniger heftig werden, leichter auszuhalten sein. aber ohne aushalten geht es nicht.
'wasch mich, aber mach mich nicht nass' - so funktioniert das nicht. nicht einmal bzw. erst recht nicht dann, wenn man trocken leben will.
ich wünsche dir alles gute. vor allem guten mut. und weniger selbstbetrug.
Samadhi ist ein schöner Name; wer hat das mit dem Bierpulver eigentlich hier reingebracht; hätte es das zu meinen Zeiten noch gegeben hätte ich die gelbe Tonne nicht immer vollknallen müssen; ja ja die Zeiten vor dem Dosenpfand. Jetzt ernsthaft. Alkohol ist eine dreckige Droge; ich habe Junkies kennengelernt die auf Alkohol umgeschwenkt sind. Vom Heroin kamen sie noch so los, aber beim Alkohol mussten sie sich Hilfe holen. Der Alkohol ist einfach stärker als du; er manipuliert dich. Bist du erstmal ne zeitlang weg vom Stoff wirst du dich wundern warum du überhaupt getrunken hast. Der Stoff ersetzte bei mir eine ganze Menge, das durfte ich in der Trockenheit nachlernen bzw. lerne immer noch. Samadhi heißt doch Sammlung im Buddhistischen; nur mit klarem Kopf läßt sich meditieren in richtung weisheit; saufen führt nur in Richtung Blödheit; sorry, einmal war ich 10 Tage, bereits trocken, in einem buddhistischem Kloster in Thailand und dachte mir, siehste, naß wäre das überhaupt nicht gegangen. Kein Stoff weit und breit. Hätte es aber auch eh damals gar nicht gewollt sowas und auch nicht durchgestanden. Das nenne ich Freiheit; nicht in der Kneipe zu sitzen beim Bier und sagen das sei Freiheit, das haben mir auch schon viele erzählt, ich hätte dir das vielleicht früher auch erzählt. Hoffe das waren jetzt keine Ratschläge. Ich persönlich finde die AA ganz gut, weil sie ein Genesungsprogramm haben, aber das muss jeder selbst für sich herausfinden. Ohne Shg und Langzeit hätte ich es nicht geschafft, denke ich. Wundere mich eh jeden Tag das ich noch trocken bin, weil ich ein kleiner Chaot geblieben bin. Wenn ich es schaffe, schaffst du es erst recht,
Schön samadhi, war das nun dein zu erreichendes Ziel, dass es bei dir im Stüblein nicht mehr klappert? Wart mal ab, wie es trotz Plastik zu klappern beginnen kann, in deinem Kopf!! Und zwar so gewaltig, dass dir dein Hirnstüblein nicht mehr sagen kann, wo oben und unten ist, wo rechts und links.
Da Du ja nun schon ein paar Tage trinkst, wirst Du mit Sicherheit schon eine Menge gehört haben wie es denn gehen kann mit dem "Trockenwerden". Als erstes möchte ich Dir allerdings sagen, dass die alkoholfreien Zeiten zwischen Deinen Abstürzen keinesfalls "trockene" Zeiten sind, sondern lediglich Saufpausen. Trockenheit bedeutet nicht, nur nichts mehr zu Trinken Solange "nasse" Gedanken, gepaart mit "nassem" Verhalten Deinen Tag bestimmen, wird das nichts mit dem "trocken werden".
Eine Veränderungen in Deinem "nassen" Verhalten kannst Du am besten (eigene Erfahrung) mit einer entsprechenden Therapie angehen. Eine SHG allein ist da zu wenig. Das wäre dann z.B. Hilfe von außen, mit der Du Dich ja wie es scheint noch nicht so ganz anfreunden kannst. Der WILLE nicht mehr zu trinken ist (für mich) mit die wichtigste Voraussetzung, den Alk zu lassen. Aber genauso wichtig ist der WILLE, etwas dafür zu TUN. Und dieses TUN ist weiß Gott nicht immer angenehm. Aber bei weitem nicht so "unangenehm" wie alles, was mit dem Saufen verbunden ist.
Im Grunde hast Du also die Wahl zwischen zwei "Übeln". Nur ist zu bedenken, dass Du bei dem einen sehr wahrscheinlich am Alk sterben wirst, bei dem anderen Übel aber an Leib und Seele gesunden kannst. Dafür ist allerdings in den meisten Fällen die Unterstützung von Fachleuten notwendig.
Ich wünsche Dir, das Du Deinen gesunden Weg findest.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
ZitatGepostet von RdTina Moin Moin Samadhi, Als erstes möchte ich Dir allerdings sagen, dass die alkoholfreien Zeiten zwischen Deinen Abstürzen keinesfalls "trockene" Zeiten sind, sondern lediglich Saufpausen. Trockenheit bedeutet nicht, nur nichts mehr zu Trinken Solange "nasse" Gedanken, gepaart mit "nassem" Verhalten Deinen Tag bestimmen, wird das nichts mit dem "trocken werden".
Eine Veränderungen in Deinem "nassen" Verhalten kannst Du am besten (eigene Erfahrung) mit einer entsprechenden Therapie angehen.
LG, Tina
Moin TINA
Schön schön
LG FITTI
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
ZitatIch fühle mich so ausgelaugt, so ohne jede Lebensfreude und spüre, das bin einfach nicht ich.
Hallo samadhi,
hast du dir denn schon mal ganz ehrlich eingestanden, was du bist? Ein Alkoholiker? In diesem Zusammenhang muss dir klar sein, dass für einen Alkoholiker der Kampf gegen den Alkohol, nämlich der Versuch, kontrolliert, "normal" zu trinken, immer erfolglos bleiben wird, Es gibt nur eine Möglichkeit: die Kapitulation. Das bedeutet, einzusehen, dass der Alkohol stärker ist als du und dass du mit jedem ersten Glas, das du trinkst, ihm wieder die Macht über dich gibst.
Du schreibst "Die Kapitulation hat mich immer wieder viel Kraft gekostet,aber ich habe es hin bekommen."
Wenn du Kapitulation in der Bedeutung meinst wie ich, dann war es nur eine Scheinkapitulation, denn nach einer echten Kapitulation ist Schluss, die findet nicht "immer wieder" statt.
ZitatAber wenn man es gewohnt ist, alles alleine zu bewerkstelligen.....fällt es verdammt schwer.
Deine jetzige Unzufriedenheit ist ein guter Ausgangspunkt, mit deiner Gewohnheit zu brechen und dir Hilfe, zunächst bei einer Suchtberatung, zu holen.
Gruß
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
ich möchte mich den anderen Antworten anschließen aber noch deutlicher sagen: Du musst Hilfe von außen annehmen. Zum einen, weil Du schon so lange trinkst und zum anderen, weil Du es ja nachweislich alleine nicht bewerkstelligen kannst.
Übrigens nehme ich an, dass Du zu beginn Deiner Saufpausen auch keine Hilfe in Anspruch genommen hast, sprich kalt entzogen hast. Du kannst hier in hunderten Beiträgen nachlesen, wie gefährlich das sein kann, auch für Quartalstrinker.
ich habe nicht damit gerechnet, auf soviel Resonanz zu stossen, sprich: soviel Antworten zu erhalten und es freut mich ungemein, dass meine Erwartungen übertroffen wurden.
@amethysmena, und wie Du mich erreicht hast. Genau da, wo ich es lieber nicht spüre.
Ich bin ein Mensch, der sehr viel an andere Mensche weitergibt, aber immer häufiger fühle ich mich einfach 2-geteilt. Einerseits der Mensch, der anderen soviel zu geben hat und es auch tut und andererseits abwartend, dass sie endlich gehen, damit die Sucht ihren Platz bekommt.
ein Mensch, der Hilfe (Suchtberatungsstelle, SHG) nicht annehmen kann, weil er Angst hat, auf sich zu schauen, seinen Blick auf sich und sein Innerstes zu richten? Der sich eher von Anderen einnehmen lässt, sich um diese kümmert, weil das ja vermeintlich "leichter" ist?
Zitat...dass sie endlich gehen, damit die Sucht ihren Platz bekommt.
Über Board würd ich sie nicht gleich schmeissen, aber abgrenzen. Um Zeit für sich zu bekommen. Nicht um der Sucht zu frönen, sondern um zu schauen, warum Suchtdruck überhaupt.
Wenn Du so viel zu geben hast, dann gib doch einmal Dir. Nicht zu verwechseln mit Deiner Sucht! Gib Dir Zeit, über Dein Problem nachzudenken, gehe in Dich. Und dann kümmere Dich um Dich. Wie das geht wird Dir hier und an vielen anderen Orten - von denen Du hier lesen kannst - gezeigt, respektive aufgezeigt.
ZitatGepostet von samadhi Ich bin ein Mensch, der sehr viel an andere Mensche weitergibt, aber immer häufiger fühle ich mich einfach 2-geteilt. Einerseits der Mensch, der anderen soviel zu geben hat und es auch tut
Oh, wie furchtbar. Jemand, der so gut ist, so viel für andere tut und jetzt selbst geschlagen ist mit dieser furchtbaren Krankheit. Nein, ist das entsetzlich, dass Schicksal ist aber auch zu grausam und es trifft immer die falschen. Aber, auch für dich wird es eines Tages wieder aufwärts gehen und die Sonne wird deine alten, zerschlagenen Glieder mit ihren Strahlen wärmen und es wird dir an nichts fehlen
Wenn das jetzt ätzend rüberkommt, dann ist das auch voll beabsichtigt. Ich bin momerntan nämlich unheimlich gut auf Leute zu sprechen, die ihre selbstgewählte Opferrolle so richtig ausleben. Wenn das bei dir nicht der Fall sein sollte, so entschuldige ich mich trotzdem nicht, sondern empfehle dir, die Gunst zu nutzen und auch mal diesen Bereich genauer anzuschauen
vielen Dank für all Eure Antworten, die mich zusätzlich sehr darin bestärken, endlich aufzuhören.
Ja, die Kapitulation. Sich einzugestehen, keine Macht über den Alkohol zu haben, zu erkennen, dass er die Macht hat.....da liegt wohl der Hund begraben.
Mein Ziel ist es nicht, kontrolliert zu trinken, alles schon versucht und immer wieder gescheitert. Ganz schnell war ich wieder auf der alten Menge und die Zeiträume der Saufpausen wurden auch immer kürzer. Nun trinke ich schon wieder Monate, jeden Abend. Sehe zu, wie sich mein Wesen immer mehr verändert, schütte wieder in mich rein, um nicht drüber nachdenken zu müssen. Und dann trinke ich noch mehr, aus Frust, dass ich schon wieder getrunken habe. Tag für Tag der gleiche Ablauf und immer mehr die Gewissheit, dass ich eigentlich leben will, dass ich mir soviel schöne Dinge nehme, weil ich sie nicht auf die Reihe kriege, wenn der Druck da ist.
Als ich anfing auf mich zu schauen vor einiger Zeit, da nannte man mich egoistisch, also ließ ich es wieder, wollte nicht egoistisch sein. Aber zufriedener machte es mich nicht, wieder wegzusehen.
Selbstbetrug.....ja auch dieses Wort kommt mir immer wieder in`s Gedächnis. An anderer Stelle achte ich sehr darauf, mich nicht mehr selbst zu betrügen, aber wenn es um den Alkohol geht, besch.....ich mich nach wie vor.
Ich starte jetzt mal in den neuen Tag, gehe gleich in die Arbeit und Eure Beiträge werden mich sicher begleiten. Danke!
Werde am Abend wieder reinschauen, habe gerade das Gefühl, dass es mir unglaublich hilft, klarer zu sehen.
Keine Opferrolle, Spieler! Aber verstehe, wovon Du sprichst! Danke. Sehe mich nicht als Opfer, gebe auch die Verantwortung für mein Tun nicht mehr an andere Menschen ab. Die trage ich allein. Suche nur nach Wegen.