@armin: Ja, das geht, denn die Klinik, in der die Entgiftung durchgeführt wurde, ist hier am Ort. Die bietet eine ambulante Therapie an und ich hatte das Glück, bei genau dem Therapeuten unterzukommen, der auch die Station betreut, auf der ich war.
@Callysta: Beide - sowohl Gruppe als auch Therapeut - empfinde ich als sehr hilfreich. Viele Mitglieder erzählen mir, dass sie nun auch nicht zum ersten Mal da sind und wie die Rückfälle verliefen... wenig erfreulich! Und genau deshalb bin ich ja so panisch, ich spüre, dass mir die Sache völlig entglitten ist. Meinen Therapeuten habe ich wochenlang versucht, zu belügen. Erst kurz vor Ostern habe ich gesagt, dass es wohl wieder soweit ist. Er war ganz ruhig und freundlich und hat mir angeboten, ich könne täglich zum pusten kommen, aber naja... Letzten Endes kann er das Chaos in meinem Kopf wohl auch nicht beseitigen, das muss ich schon selber, aber ich weiß eben nicht wie.
ZitatGepostet von madmax Ave bei mir war der alkohol grund der trennung, jetzt arbeiten wir gemeinsam dran das alles wieder ins lot kommt das geht aber nur wenn ich die LZT mache. fazit ALKOHOL zerstört nicht nur Gehirnzellen sondern auch menschlichkeit
Du hast natürlich Recht. Wenn ich jetzt wieder getrunken habe, bin ich genauso aggressiv wie früher. Ich merke das ja sogar und finde mich selbst zum Kotzen. Aber wie gesagt: es hapert nicht an der Einsicht, sondern an der Umsetzung.
@ave bei mir kommt die umsetzung auch zu spät nur nicht zu spät bin eines morgens aufgewacht (eher mittags) bin zu meiner beratungsstelle und ab da nägel mit köpfen gemacht, haufen pappierkram
@Ave: Kenn' ich von mir. Ich war entweder zu lieb, oder aber widerlich und vor allem unnatürlich aggressiv. Aber die Einsicht ist der erste Weg zur Umsetzung. Und manchmal ist das wirklich paradox, wie lange es trotzdem noch dauert - wie verquer die Gedanken ihren Weg gehen, wenn man trinkt. Ich wusste sehr lange, dass ich dieses Problem habe und auch,w as ich damit gefährde, aber zur Konsequenz hat mich der Leidensdruck erst sehr viel später gebracht. Andererseits bin ich ziemlich sicher, dass auch genau dieser Leidensdruck bewirkt, dass ich jetzt nicht kämpfen muss (momentan ist damit gemeint).
@Madmax: Du hast es aber hinbekommen - und ich weiß, was vor scheinbar unüberwindliche Berge dieser Papierkram sind. Das merke ich ja jetzt noch, denn ich bekomme ja Krankengeld und muss wegen der ReHa, Zahlungsscheinen, Zuzahlungsbefreiung usw. immer noch viel erledigen - und ich mache es nicht gerne
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
... Meinen Therapeuten habe ich wochenlang versucht, zu belügen. ...
Hi Ave,
das ist für mich ein Schlüsselsatz. Du hast nicht nur den Therapeuten, sondern Dich belogen.
Du weißt nicht, warum Du trocken werden/bleiben willst. Ich mach mal den minitiger: dann trinke weiter.
Mache doch mal eine Auflistung: eine Spalte: was bringt Dir (tatsächlich oder vermeintlich) der Alkohol, die andere: warum will ich aufhören, welche Nachteile habe ich durch das Trinken.
weil ich berufstätig bin bekomm ich keine zuzahlungsbefreiung, was noch an pappierkram kommt wird sich zeigen... wird noch ei schwerer weg nur jetzt schmeiß ich die flinte nicht ins korn
@MAdmax: Hab nicht allzuviel Angst. Natürlich ist eine Therapie nicht nur angenehm - immerhin weißt Du ja, was du dabei bekämpfst - aber bei einem sind sich - glaube ich - alle hier sicher: Es wird dir schon während und vor allem auch nach der Therapie um Welten (!!) besser gehen als jetzt und die letzte Zeit!
Sei offen für die Angebote, die Du dort bekommst, Freundschaften werden sich sehr sicher dort auch ergeben und sei offen und auch selbstkritisch bei den Therapiegesprächen. Grund Angst zu haben gibt es nicht. Ist wie beim Zahnarzt (muss ich Donnerstag auch hin): Ist unangenehm, tut manchmal auch weh, Betäubung gibt es nur, wenn es wirklich sein muss - aber das Lächeln anschließend ist umso schöner
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Vor ca 2 Jahren als ich zum ersten Mal auf dieses Board stieß las ich in den meisten Beiträgen immer mach Therapie geh zum Arzt und versuch keinen Kalten Entzug.
Tjo, das hat mich erstmal abgeschreckt, den ich hatte ja noch immer die Hoffnung das ich das irgendwie alleine hinkriege.
So bin ich dann halt phasenweise trocken gewesen und hab natürlich in meinen Trinkphasen alles und noch mehr nachgeholt, mit all seinen negativen Begleiterscheinungen. Das ist ein relativ typisches Verhalten das sicherlich viele hier kennen.
Als ich dann aber eine Entgiftung in einem Krankenhaus machte hatte das einen zusätzlichen Aspekt, man wusste für sich selber das man etwas solides gegen den Alkohol getan hatte, wenn ich das mit Einzahlungen auf ein Konto vergleiche dann würde ich Selbsthilfe Gruppen und in Foren lesen oder schreiben, als die kleineren Beiträge einschätzen, aber sich selbst den Ruck zu geben wirklich eine Therapie oder professionelle Entgiftung zu machen als ein ganzes Jahresgehalt an Einzahlung betrachten.
Viele wissen das auch ganz tief drinnen, das der Gang zum Krankenhaus gleichzeitig auch das Ende der Ilussion ist das alles halt nicht so schlimm ist, oft brauchts leider ein paar Krisen (Autounfall, Scheidung, Finanzieller Ruin, Gericht usw usf ) um schließlich zur Besinnung zu kommen.
Wie weit die Sucht dich schon im Griff hat kannst nur du für dich beurteilen, aber jeder Schritt ,vor allem die proffesionellen haben für einen selbst oft das größte Gewicht, also nimm einfach mal Hilfe an, am besten geh mal zum Hausarzt beschreib ihm wies dir geht, wie viel und wie lange du schon trinkst usw.
Mit sowas machst du wirklich Nägel mit Köpfen und das funktioniert auch wenn du es zulässt.
And last but not least , The Nile (denial) aint just a river in egypt
ich wünsch dir viel Kraft dich richtig zu entscheiden und vor allem es auch zu tun.
Wahrscheinlich bist du jetzt ziemlich enttäuscht über dich selbst, und das ist auch gut so, wäre schlimmer, wenn du es locker abtun würdest. Wegen einem dämlichen Streit der schöne Erfolg dahin, alles von vorn. Ich weiß ja nicht, worum es bei dem Streit ging. Aber oft steckt da schlicht und ergreifend die Suche nach einem Grund dahinter, wieder zu trinken, man provoziert und treibt es schließlich bis zur Spitze. Du hast mit dem Trinken noch nicht wirklich abgeschlossen. Vielleicht hast du deinen Mann als Mittel zum Zweck benutzt, du bist "lächelnd" zur Tanke, nach dem Motto, jetzt zeigt ich dir's, du bist an allem schuld, du bist der Sündenbock...... Kommt mir nämlich bekannt vor.
Sicher fehlt dir der Alk immer noch gewaltig. Ist ja auch ein netter Zeitvertreib. Such dir daher irgendeine Beschäftigung, die dich reizt und dir Freude macht. Am besten was ganz Neues, da kann man so richtig alle Energie und Gedanken reinstecken. Ich bin ja jetzt auch noch nicht soooo lange hier dabei, aber wenn ich jetzt wieder damit anfange, was mir schlicht und ergreifend am meisten geholfen hat, hör ich ein Aufstöhnen durch sämtliche Freds, nee, jetzt fängt Mugge wieder mit an, aber so war das eben. Praktisch Neuland, Beschäftigung pur, macht Spaß. Gitarrespielen ist und bleibt meine beste Therapie. Jetzt einfach mal als Beispiel. Andere empfehlen dir evtl., daß du dich sportlich austoben sollst. Es gibt so viele Möglichkeiten, um dich abzulenken und deine Energie für positive Dinge zu nutzen.
Jedenfalls viel Glück!
LG
Mugge
"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche." (Franz von Assisi)
Mache doch mal eine Auflistung: eine Spalte: was bringt Dir (tatsächlich oder vermeintlich) der Alkohol, die andere: warum will ich aufhören, welche Nachteile habe ich durch das Trinken.
Ich wünsche Dir gute Entscheidungsfindung.
Gruß Viktor[/b]
Hallo Vicco, so eine Aufstellung habe ich tatsächlich schon gemacht und es ist natürlich verdammt eindeutig, dass es nicht einen einzigen Grund gibt, weiterzutrinken. Genau deshalb verstehe ich meinen derzeitigen Kamikaze-Kurs ja auch nicht.
..AVE bevor meine Angst vor dem Alk größer war als die Angst ohne ihn zu leben, konnte ich mir auch nicht vorstellen aufzuhören. Ich habe mir oft vorgestellt, ich wüsste nicht mehr vohin mit meiner "Ausweglosigkeit" wenn ich nicht mehr trinken kann. Dieses Gefühl war nicht akut, habe immer gedacht es ist doch alles schön und ok... Später erst hab ich dann gemerkt, es ist nichts mehr schön und ok..ich wollte es nur nicht spüren und habe mich eben mit Alk dicht gemacht..... Ist bei dir bestimmt ganz anders..oder auch nicht Gruß Ruby
Wie weit die Sucht dich schon im Griff hat kannst nur du für dich beurteilen, aber jeder Schritt ,vor allem die proffesionellen haben für einen selbst oft das größte Gewicht, also nimm einfach mal Hilfe an, am besten geh mal zum Hausarzt beschreib ihm wies dir geht, wie viel und wie lange du schon trinkst usw.
Mit sowas machst du wirklich Nägel mit Köpfen und das funktioniert auch wenn du es zulässt.
And last but not least , The Nile (denial) aint just a river in egypt
ich wünsch dir viel Kraft dich richtig zu entscheiden und vor allem es auch zu tun.
Lg
Soul[/b]
Hallo soul, nicht, dass wir uns missverstehen - ich habe bereits eine Entgiftung hinter mir, die war zu Pfingsten 2007. Bisheriger Werdegang: erster Kontakt mit Suchtklinik Januar 2005, Möglichkeit auf Station zu entziehen Ostern 2005, feige gekniffen, November 2005 Kalter Entzug, ab Ostern 2006 wieder getrunken wie früher, Zeitraum zwischen Ostern und Pfingsten 2007 trauriger Höhepunkt, Alkohol schon morgens, Pfingsten 2007 endlich stationärer Aufenthalt.
Und nun stehe ich ratlos neben mir, schüttle den Kopf über mich, versuche, mich auf das zu besinnen, was ich bisher in der Klinik, in der Gruppe und durch meinen Therapeuten gelernt habe und benehme mich wie ein Vollidiot.
ZitatGepostet von Mugge Aber oft steckt da schlicht und ergreifend die Suche nach einem Grund dahinter, wieder zu trinken, man provoziert und treibt es schließlich bis zur Spitze. Du hast mit dem Trinken noch nicht wirklich abgeschlossen. Vielleicht hast du deinen Mann als Mittel zum Zweck benutzt,
LG
Mugge[/b]
Hallo Mugge, oh ja, wenn du wüßtest wie Recht du hast! Mein Mann und ich hatten erst am Ostersamstag frühmorgens ein richtig gutes Gespräch, in dem wir ruhig und sachlich über meine erneute Abhängigkeit gesprochen haben. Das hat mich schwer motiviert und ich nahm mir vor, über die Feiertage keinen Tropfen anzurühren. Wir fuhren in die Stadt, gingen shoppen, und nur einmal, kurz vor der Heimfahrt, erwähnte ich, wie gerne ich jetzt noch in einer Kneipe haltmachen würde. Schiefes Grinsen von meinem Mann "Nee, Schatz, komm, lass mal!", ich lenke sofort ein und sage "Nee, klar, war doof von mir! Du hast Recht, wir fahren einfach heim!" Sonntag alles OK, ebenfalls keinen Tropfen angerührt, Montag mache ich den Vorschlag, nach dem Mittagessen das Frühlingsfest in der Stadt zu besuchen. Plötzlich ohne Vorwarnung: "Ich hab' keinen Bock, mit dir in die Stadt zu gehen, das macht keinen Spaß, immer muss ich auf dich aufpassen..." sowie eine Reihe weiterer Vorwürfe.
Tja, und den Rest kennst du ja.
Deinen Tipp mit dem Gitarre spielen finde ich gar nicht so abwegig, ich bin in diese Richtung auch schon aktiv geworden, doch leider muss ich zugeben, dass mich das bisher noch nicht so erfüllt. Sowohl im Fitness-Center als auch in verschieden Fremdsprachen-Kursen an der VHS habe ich mich meist recht schnell unwohl gefühlt, viele Leute, die ich dort kennen gelernt habe, sind etwas merkwürdig drauf. Naja, und wenn der Spaß-Faktor derart gegen Null geht, schmeißt man halt auch schneller hin.
Aber ich versuche, nicht locker zu lassen und bin weiterhin auf der Suche nach einer Ablenkung...
Später erst hab ich dann gemerkt, es ist nichts mehr schön und ok..ich wollte es nur nicht spüren und habe mich eben mit Alk dicht gemacht..... Ist bei dir bestimmt ganz anders..oder auch nicht Gruß Ruby[/b]
Hallo Ruby, es ist genauso...
Deshalb bin ich ja so froh, dass ich dieses Forum gefunden habe und euch meine Sorgen schildern kann, unabhängig von Gruppe und Therapeut, die ich ja nun einmal nur zu bestimmten Zeiten treffen kann!
ZitatMontag mache ich den Vorschlag, nach dem Mittagessen das Frühlingsfest in der Stadt zu besuchen. Plötzlich ohne Vorwarnung: "Ich hab' keinen Bock, mit dir in die Stadt zu gehen, das macht keinen Spaß, immer muss ich auf dich aufpassen..." sowie eine Reihe weiterer Vorwürfe.
Für dich sind es Vorwürfe, für deinen Mann vielleicht Ängste, weil er weiß, wie es ausartet.
Ich sehe es als Angehörige, mir hat es absolut keinen Spass gemacht, mit meinem Mann auf irgendwelche Feste zu gehen, weil es alles andere als lustig war
Lg Anja
Menschen, die mit mir nicht klar kommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten :grins2: