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Saufnix  
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Dieses Thema hat 215 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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Mugge Offline




Beiträge: 746

27.03.2008 11:16
#46 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

Die Erkenntnis, daß man es allein nicht schafft, reicht leider oft nicht, jedenfalls hat es das bei mir nicht. Ich hab es nicht geschafft, diese Erkenntnis in Taten umzusetzen und mir Hilfe zu suchen.

LG

Mugge

"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche."
(Franz von Assisi)


AVE Offline




Beiträge: 3.085

27.03.2008 11:22
#47 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von ulliulli
aus dieser sackgasse kommst du nur mit hilfe von profis wieder raus.

es gibt einen punkt, da kommt man alleine nicht weiter, da man sich schon zu arg verrannt hat.

grüsse, ulli



Aber Ulli, wenn ich doch schon so super-schlau bin und alles weiß und die Ursachen kenne und alles erkennen, benennen und einordnen kann - warum fällt es mir dann so schwer, mein Verhalten zu ändern?

Ich habe bereits vor 15 Jahren an einer sog. kognitiven Gesprächstherapie teilgenommen, nicht etwa wegen Alkohol, der war damals noch gar kein Thema, sondern wegen permanenten Depressionen, und ich habe mir damals die Seele aus dem Leib gequatscht, noch und nöcher, und es war qualvoll und tränenreich und einfach furchtbar, aber es drang einfach nichts zu mir durch.

Die vielen lustigen Mätzchen, die man machen soll, um sein Selbstbewusstsein zu stärken, die Mantras, die man vor sich hin denken soll, der ganze Quatsch, der wohl gut gemeint ist, aber mich nur spöttisch an dieses "Chakaa, du schaffst es!" erinnert!

Ich habe es so satt!

LG
Ave


AVE Offline




Beiträge: 3.085

27.03.2008 11:23
#48 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

Kinners, ihr seid zu schnell!

Bitte seht es mir nach, wenn meine Antworten so arg zeitversetzt kommen! *schnauf*

LG
Ave


armin Offline




Beiträge: 387

27.03.2008 11:24
#49 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

@ mugge
ist jedoch meines erachtens der erste wichtige schritt.
spreche hier allerding aus meiner ganz persönlichen erfahrung.


armin Offline




Beiträge: 387

27.03.2008 11:28
#50 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

@ AVE
sucht hat nichts mit schlauheit zu tun.
du kannst nichts ändern weil sie dich im griff hat.


funkelsternchen Offline



Beiträge: 3.824

27.03.2008 11:30
#51 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

hallo ave,
du hast diese gesprächstherapie gemacht, als du getrunken hast. wundert dich es da wirklich, dass nichts zu dir durch gedrungen ist? mich nicht. und warum du dein verhalten nicht ändern kannst, trotz einsicht? weil es eine sucht ist. ganz einfach.

funkelsternchen


AVE Offline




Beiträge: 3.085

27.03.2008 11:30
#52 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Mugge
Die Erkenntnis, daß man es allein nicht schafft, reicht leider oft nicht, jedenfalls hat es das bei mir nicht. Ich hab es nicht geschafft, diese Erkenntnis in Taten umzusetzen und mir Hilfe zu suchen.

LG

Mugge



Mugge, ich erkenne mich so sehr in deinen Beiträgen wieder, wie hast du denn dann reagiert, wenn du diese Phase, in der ich mich gerade befinde, zur Genüge kennst?
Hast du es drauf ankommen lassen, bis du wieder richtig dabei warst oder gab es irgendwas, was endgültig und nachhaltig (!) "klick" im Hirn gemacht hat?

LG
Ave


AVE Offline




Beiträge: 3.085

27.03.2008 11:33
#53 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von funkelsternchen
hallo ave,
du hast diese gesprächstherapie gemacht, als du getrunken hast. wundert dich es da wirklich, dass nichts zu dir durch gedrungen ist? mich nicht. und warum du dein verhalten nicht ändern kannst, trotz einsicht? weil es eine sucht ist. ganz einfach.

funkelsternchen



Nein, funkelsternchen, ich habe diese Gesprächstherapie gemacht, als ich noch nicht getrunken habe.

LG
Ave


funkelsternchen Offline



Beiträge: 3.824

27.03.2008 11:42
#54 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

ich denke, du trinkst seit 25 jahren?

funkelsternchen


Grigori Offline




Beiträge: 432

27.03.2008 11:50
#55 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

Hallo Ave,

ich mach's mal kurz: Du hast erkannt, Du hast ein Problem. Genauer: Eine Krankheit. Also, was nun? Du hast genau zwei Moeglichkeiten. Du kannst weitersaufen und auch so enden wie Deine "Kumpels" auf der Entzugsstation oder etwas gegen tun. Mit Lippenbekenntnissen gegenueber Deinem Freund und mal nichts trinken, ist es nicht getan. Uebrigens auch nicht mit "einfach nicht mehr trinken". Also, was liegt an, was willst Du? Beantworte Dir diese Frage und dann handle.

Grigori


Mugge Offline




Beiträge: 746

27.03.2008 11:57
#56 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

Ave, ich hab nichts unternommen, bis ich im KH gelandet bin und die Diagnose Leberzirrhose bekam. Auf diese Art trocken zu werden, ist wirklich nicht der Königsweg, sondern steiler Fall mit hartem Aufschlag. Seitdem bin ich trocken, hab meinen Lebenswillen wieder gefunden, der ging ja durch die Trinkerei auch den Bach runter, und nun ist er stärker denn je. Und da ich leben will, setz ich alles daran, trocken zu bleiben und es fällt mir absolut nicht schwer. Ich kann dir nur raten, such dir Hilfe. Man kommt aus dem Schlamassel nicht allein raus. Wenn man gute Tage hat, denkt man, man hätte kein Problem und somit keinen Grund zum Aufhören. An den schlechten Tagen kommt das heulende Elend und der "Wille", aufzuhören (bzw. wenigstens kontrolliert zu trinken) und so geht das einen Tag nach dem anderen. Wenn man ganz tief nach innen hört, weiß man das, aber es ist wie eine Schachtel mit unangenehmem Inhalt, man packt schnell den Deckel wieder drauf, verschnürt sie doppelt gesichert und verstaut sie in der hintersten Ecke.
Du mußt diesen Teufelskreis unterbrechen. Es ist manchmal leichter als man denkt. Du mußt ganz fest ein Ziel vor Augen haben. In dir steckt mehr Kraft, als du vielleicht denkst. Aber um sie zu mobilisieren, mußt du den Alk aus deinem Leben verbannen, da bleibt dir schlicht und ergreifend nichts anderes übrig. Such dir Hilfe, bevor es zu spät ist. Du willst doch leben? Dazu brauchst du keinen Alkohol. Im Gegenteil.

LG

Mugge

"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche."
(Franz von Assisi)


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

27.03.2008 11:59
#57 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

Hallo, AVE,

nu hab' ich gerad' mal in Deinen Thread hineingeschaut - und zugegebenermaßen jetzt auch nicht alles genau gelesen - aber ich find' schon mal ganz gut, dass Du Dich hier überhaupt gemeldet hast in Deiner Not und Dich ausgibig am Austausch beteiligst.

Darin liegt IMHO auch ein Anfang, "es" diesmal anders zu machen und es nicht bei einer Entgiftung allein zu belassen. Entgiftung heißt ja nicht mehr, als nur den Körper zu entgiften, also nicht unbedingt den Kopf. Denn der ist noch nass, sogar triefend nass.

Damit will ich Dich jetzt nicht "runterziehen", aber in dem Punkt der verschiedenen Phasen des Alkoholikerlebens ähneln wir uns alle mehr oder weniger. Das sag' ich jetzt mal so.

Ich habe das Gefühl, Du bist jetzt ehrlich "absprungbereit" und suchst nach neuen Wegen, weil Du merkst, es bricht um Dich herum so einiges zusammen, zumindest zeigen sich erste Anzeichen. Dafür hatte ich auch immer eine ganz feine Antenne, wenn meine erste Frau mir da zu nahe kam. Nur, diese Ehe ging damals voll den Bach runter, ebenfalls die Beziehung zu meinen Kindern und was nicht sonst noch alles.

Aber dass weißt Du javom Prinzip her und hier im Forum ist bereits viel entsprechend ähnliches geschrieben worden. Es hieße insoweit Eulen nach Athen tragen.

Nur, was machst Du jetzt mit diesem "absprungbereit" dastehen? Da les' Dich einfach noch intensiver hier ein in die verschiedenen Threads. Das hast Du andernorts auch schon gelesen? Weiß ich.

Jeder, der hier neu "aufschlägt", auch ich damals, hält sich immer für etwas besonderes, auch und gerade hinsichtlich seiner eigenen Säuferbiografie. Das kann ich jetzt auch einfach mal so hier stehen lassen und möchte mich dazu nicht weiter erklären.

Nehmen wir mal an, es ist tatsächlich so, dass sich diese Biografien alle so ziemlich ähneln. Dann wäre es doch das Einfachste, sich hier im Forum seinen Part herauszusuchen und den Verlauf dieser Biografie in eine trockene Zukunft als Fahrplan für sich in eine auch trockene Zukunft zu wählen. Ist doch einfach, nicht?

Aber das "tun" ist auch wieder eine Quälerei, die der Max xM hier derzeit immer als "den Gang durch Nadelöhr" beschrieb. Andere widerrum beschreiben diesen Weg als Weg in die Akzeptanz der eigenen Machtlosigkeit gegenüber den Alkohol.

Egal, welche Philosophie jetzt dahintersteckt, wichtig allein ist, erst einmal in die Hufe zu kommen, sich Infos aus allen erreichbaren Kanälen zu besorgen, diese abzuarbeiten, sich vor allem nicht hinterm PC verschanzen, sondern nach Draußen gehen in eine Gruppe von Menschen, die verstehen, worum es bei der Alkoholkrankheit geht (Selbsthilfegruppe), sich Wege zu suchen, auch mit Hilfe einer Therapie, um aus diesem Scheiß-Spiel herauszukommen.

Das ist ein recht einsamer Weg mit vielen Tücken, den viele hier im Forum gerne begleiten wollen, aber gehen mußt Du schon selbst. Und nicht mit der Zunge, sondern mit Deinem tiefen inneren Ich. Dabei wird einiges zu Bruch gehen, vielleicht sogar Deine Ehe, aber er lohnt, nur, das Leben wird sich erheblich verändern, nicht nur in Dir, auch um Dich herum. Willst Du diesen Weg auch wirklich gehen?

Ich wünsche Dir alles Gute.

Wir lesen uns.

LG
Fv

P.S. Ach ja, das mit dem "zum Pusten kommen" hat vielleicht auch etwas mit Struktur zu tun, also nicht unbedingt wegen der Blutalkoholkonzentration im Blut, sondern eher das Hingehen zum Termin, das sich bewußtwerden, Du hast es wieder soundsolange gschafft usw. und natürlich das sich "am Riemen reißen", nicht zu trinken, weil da ja noch die "Pusterei" ansteht ...?

[ Editiert von Friesenvolker am 27.03.08 12:26 ]

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


pulsatille Offline




Beiträge: 635

27.03.2008 12:59
#58 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von AVE
Aber Ulli, wenn ich doch schon so super-schlau bin und alles weiß und die Ursachen kenne und alles erkennen, benennen und einordnen kann - warum fällt es mir dann so schwer, mein Verhalten zu ändern?

[/b]



Ging mir genauso und geht mir zum Teil immer noch so. Ich war superschlau, wußte alles, ich wußte sogar dass ich abhängig bin....aber eben nicht so richtig, weil ich ja locker 2, sogar 3! Tage hintereinander nichts trinken konnte.

Die Erkenntnis allein bringt nichts, man muß das Wissen irgendwie auch bei sich in der Seele ankommen lassen und das geht meiner Meinung nach nicht durch ständiges Grübeln und dann auch noch alkoholgeschwängert.

Ich kann nur soviel sagen: bei mir hat es nie klick gemacht, auch wenn ich das schon öfters dachte. Ich hab erstmal aufgehört zu trinken, weil ich kognitiv wusste, das mich Alkohol körperlich und seelisch schädigt. Dann bin ich jeden Tag zum Pusten gegangen, über mehrere Wochen, allein um mir noch eine weitere Hürde aufzubauen, bevor ich trinke. Und dann fing eine ambulante Therapie an, von der ich auch nicht immer begeistert bin. Ich kann also deine Einwände von wegen "Tschaka, ich bin toll und ich mag mich!" durchaus nachvollziehen.
Und zwischendurch hatte ich immer wieder extreme Durchhänger, so nach dem Motto: "Wieso besäufst Du dich nicht einmal, merkt doch keiner."

Aber jetzt merke ich so langsam, langsam, dass sich was verändert. Ich fühle mich jetzt wohler und das ohne Alkohol. Hätte ich nie für möglich gehalten! Und das will ich nicht mehr aufgeben oder aufs Spiel setzen. Will sagen, ich brauchte also mehrere Wochen (Monate) um überhaupt mal einen ganz persönlichen Grund fürs Nichttrinken zu finden.

Vergiss nicht, die ganze Gehirnchemie ist durcheinandergebracht durch den Alkohol, das dauert, bis sich das wieder regeneriert.

Grüße von Birgit

Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

27.03.2008 13:13
#59 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von pulsatille
Die Erkenntnis allein bringt nichts, man muß das Wissen irgendwie auch bei sich in der Seele ankommen lassen und das geht meiner Meinung nach nicht durch ständiges Grübeln und dann auch noch alkoholgeschwängert.



Meine 'Seele' wusste, was Sache war - und ich gehe davon aus, dass das auf die meisten Seelen zutrifft

Die unmittelbare Frage bei Abhängigkeit ist doch: halte ich's noch aus - oder nicht. Alles andere ergibt sich daraus.

It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
J. Krishnamurti


pulsatille Offline




Beiträge: 635

27.03.2008 13:29
#60 RE: Bei Nässe Rutschgefahr Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Greenery
Die unmittelbare Frage bei Abhängigkeit ist doch: halte ich's noch aus - oder nicht. Alles andere ergibt sich daraus.[/b]



Ja, das stimmt. Den Schritt hab ich mal einfach weggelassen, bzw. nicht erwähnt. Jedenfalls wollte ich es auch nicht mehr aushalten...Aber der Leidensdruck ist bekanntlich dehnbar und individuell verschieden.

Grüße

Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.


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