ist dein umfeld noch zu nett zu dir, schaut dein chef über deine ausfälle hinweg, funktionieren alle organe noch, haste noch deinen führerschein, noch nie an einem ort aufgewacht, den du nicht kennst, noch nie entschuldigt für vorfälle des abends zuvor gesagt, obwohl du dich gar nicht so genau an sie erinnern kannst.
Hallo Ulli,
ja - habe ich nicht mehr seit der Entgiftung - ja, wieder - ja - nein - doch, während der Hardcore-Zeit...
Mein Leidensdruck mag noch nicht so ausgeprägt sein, aber ich kann nicht leugnen, dass ich alle diese Dinge, die du aufzählst, entweder nicht mehr oder aber gar nicht erst erleben möchte.
Cravings werden in meinem persönlichen Fall zb durch Situationen ausgelöst in denen ich sehr gelangweilt werde, in denen ich mich sehr aufregen muss oder ganz einfach nur hungrig und müde bin.
Hallo soul,
ich habe mich unheimlich angesprochen gefühlt von deinem posting, weil genau das der springende Punkt ist: In welchen Situationen bin ich extrem rückfallgefährdet?
Keine Frage, das haben wir in unserer Gruppe auch schon mehrfach thematisiert, und natürlich wird die ganze Bandbreite von "Langeweile" bis "Gereiztheit" angesprochen. Aber nie zuvor habe ich den Aspekt "Langeweile" so beachtet. Natürlich, jeder kann sich denken, dass Stress-Situationen einerseits oder aber positive Dinge wie gesellige Anlässe andererseits Saufdruck auslösen.
Aber so etwas Harmloses, Unauffälliges wie Langeweile, geistige Unterforderung, kann das denn so gefährlich sein?
ZitatAber so etwas Harmloses, Unauffälliges wie Langeweile, geistige Unterforderung, kann das denn so gefährlich sein?
Was mir dazu einfällt: was machst du eigentlich in deiner Freizeit? Hast du nichts (zu tun), was dir wirklich Spass macht, das dich fordert und dir Befriedigung verschafft?
Fragt der Werner
---------------------------------------------------------------- It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer
Du willst den zweiten Schritt vor dem ersten machen. Werde erst mal wieder trocken, mache einen Entzug, ehe Du Dich um einen Rueckfall sorgst. Um einen solchen zu bauen muss man naemlich trocken sein.
ZitatAber so etwas Harmloses, Unauffälliges wie Langeweile, geistige Unterforderung, kann das denn so gefährlich sein?
Was mir dazu einfällt: was machst du eigentlich in deiner Freizeit? Hast du nichts (zu tun), was dir wirklich Spass macht, das dich fordert und dir Befriedigung verschafft?
..., ehe Du Dich um einen Rueckfall sorgst. Um einen solchen zu bauen muss man naemlich trocken sein.
Grigori
Ach so. Sorry, das wusste ich nicht. Bei uns in der Gruppe wird schon von Rückfall gesprochen, wenn jemand wissentlich und willentlich, bewusst, einen Schluck Alkohol trinkt, egal, ob er davor "nur abstinent" oder "schon trocken" ist.
ZitatAber so etwas Harmloses, Unauffälliges wie Langeweile, geistige Unterforderung, kann das denn so gefährlich sein?
Was mir dazu einfällt: was machst du eigentlich in deiner Freizeit? Hast du nichts (zu tun), was dir wirklich Spass macht, das dich fordert und dir Befriedigung verschafft?
Fragt der Werner
Die Antwort lautet: Nein.
Hallo AVE ,
dann kennst du sicherlich keine Antwort auf die Frage: was ist der Sinn des Lebens?
Fragt der Werner
---------------------------------------------------------------- It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer
In deinen Gedankengängen kann ich sehr viel von mir erkennen bevors bei mir so richtig gut zu krachen anfing.
Ob ich heute hier und jetzt nüchtern sitzten würde ohne diese Erlebnisse gehabt zu haben , hmmm, ich denke nicht.
Ein chinesisches Sprichwort lautet , der Dumme lernt aus seinen eigenen Fehlern, der Weise aus den Fehlern Anderer,was mich wieder mal zu meinem heute schon recht strapazierten Artikel aus der PM führt, dort heißts auch das der Botenstoff der im Gehirn dafür verantwortlich ist aus Fehlern zu lernen bei Suchtkranken Menschen in verminderter Menge vorkommt.
Wenn wir das jetzt weiterführen dann würde das bedeuten das ein Suchtkranker Mensch sich sein Fehlverhalten öfter vor Augen führen muss als ein nicht suchtkranker Mensch,damit sichs dann auch wirklich einprägt.
Ich hab da so einen kleinen Trick um mich immer wieder an das zu erinnern, des öfteren wenn ich mir einen Film ansehe in der der Hauptdarsteller in einer schwierigen Situation ist, dann denke ich mir wie würde der jetzt handeln wenn der voll blau wäre,und das ergibt für mich dann einfach ein lächerliches Bild.
Und genauso lächerlich war ich auch oft wenn ich betrunken war, lallend, ausfallend , einfach jemand auf den man gerne verzichten konnte, und das mag ich nicht mehr sein.
Ich will auch wieder morgens wenn ich zur Arbeit fahre an der Tanke einen von diesen gesunden Vitamin Power Drinks kaufen, und nicht so wie damals der runtergekommene Süchtige der mit zittrigen Händen ne Pulle Jägermeister bestellt.
Ich will wieder aufrecht durchs Leben gehn,ich bin diesses Schamgefühl das man als Süchtiger mit sich rumträgt schon so überdrüssig, ich mag einfach nimmer.
Versuch dir immer und immer wieder vor Augen zu führen wie ekelig das ganze Saufen ist,bis das du keine Pulle mehr sehn kannst.
das Lesen gerade hat mich an die Zeit vor einem Jahr erinnert, als ich mich hier und in anderen Foren sozusagen trockengelesen hatte.
Ich gehöre auch zu denjenigen, die -ohne Planung oder bestimmte Zukunftsziele- einfach aufgehört haben, weil eben eines Tages "das Maß voll" war - und zwar mit dem Gedanken: Erstmal für 24 Stunden!
Auf die Alkoholiker-Seiten bin ich gestoßen, weil ich mich über Symptome eines kalten Entzuges informieren wollte. Tja - und dann bin ich an dem einen oder anderen Beitrag hängengeblieben - und nach ca einer Woche Auseinandersetzung mit meiner Suchtgeschichte wußte ich wieder, wo's langgeht ... Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
ZitatGepostet von Soulstorm Dem Artikel zufolge werden auch mittlerweile verschiedene Suchtperönlichkeiten unterschieden, dh nicht in jedem Gehirn spielt sich während des Cravings das Gleiche ab, somit ist auch verständlich warum manche den Absprung schaffen und Manche eben nicht.[/b]
Hallo Soulstorm,
weisst du und würdest du die Ausgabe angeben, in der dieser Bericht stand? Wäre um Info dankbar, mich interessiert diese Materie sehr.
Einen anderen Aspekt deines Beitrages bzgl. des freien Willens erlaube ich mir, in einem anderen Strang zu kopieren, darüber gibts eine aktuelle Zusammenfassung, damit hat sich vor einigen Tagen der Bundestag befasst
ZitatGepostet von pulsatille Die Erkenntnis allein bringt nichts, man muß das Wissen irgendwie auch bei sich in der Seele ankommen lassen und das geht meiner Meinung nach nicht durch ständiges Grübeln und dann auch noch alkoholgeschwängert.
Meine 'Seele' wusste, was Sache war - und ich gehe davon aus, dass das auf die meisten Seelen zutrifft
hi zusammen,
meine seele wußte auch schon lange zeit, da ist was nicht in ordnung. ich habe sehr viel gegrübelt - bin ein sehr nachdenklicher mensch - und war beim grübeln meistens nicht nüchtern. ich persönlich glaube, es kann eher in der eigenen seele ankommen, wenn man viel grübelt und nachdenkt.
Zitatund war beim grübeln meistens nicht nüchtern. ich persönlich glaube, es kann eher in der eigenen seele ankommen, wenn man viel grübelt und nachdenkt.
Mir ging es seelisch schlicht so beschissen, dass der alk keine entlastung mehr brachte. Sondern nur noch zusätzliche last war. Erst als ich aufgehört habe zu trinken, hatte ich überhaupt die möglichkeit mal einen blick auf meine seele zu werfen. Davor habe ich mir selbst leid getan und einen haufen blödquatsch zusammengegrübelt............
Grübeln hat für mich was unproduktives, nach-denken nicht. Aber das ist meine sichtweise dieser begrifflickkeit.
Lieben gruss dir Esther
Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse. Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue Wege in eine bunte Welt.