(engl. Begierde, Verlangen) ist ein in das Deutsche übernommener medizinischer Begriff und eine wissenschaftliche Bezeichnung aus dem Bereich der Suchtforschung. „Craving” oder „constant craving” umschreibt das kontinuierliche und nahezu unbezwingbare Verlangen eines Suchtkranken sein Suchtmittel (Alkohol, Nikotin, sonstige Drogen) zu bekommen/zu erwerben. Unterschieden wird „craving” in der Suchtforschung zwischen stofflicher Sucht (also chemischen Substanzen) und nichtstofflicher Sucht (Spielsucht, Internetsucht u. a.). Das Craving ist das zentrale Moment der Abhängigkeitsdynamik.
Craving wird meist durch Schlüsselreize ausgelöst und kann noch Jahre nach einem durchgemachten Entzug auftreten.
: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Erich Kästner
gefällt mir sehr gut dein Beitrag. Ich mußte mir auch erstmal aneignen, was "Normalos" so den ganzen Tag über machen. Ich konnte auch nie verstehen, warum eigentlich nicht alle Welt trinkt??? Umstellung der Gewohnheiten dauert aber seine Zeit, bin immer noch dabei täglich zu üben. Und wer sagt eigentlich, dass es einem immer blendend gehen soll, bloß weil man nicht mehr trinkt? Insofern mußte ich auch erst akzeptieren, dass ich auch mal ein paar (nichtalkoholische) Durchhängertage habe.
@Ave: bleim am Ball
Grüße von Birgit
Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.
@Mirco, danke für den Zuspruch auch dir weiterhin viel Kraft
@Pulsatille, genauso seh ichs auch , die Angst davor sich mal nicht so gut zu fühlen ist oft viel schlimmer als das Gefühl selbst.
Wichtig erschien mir bei meinem Vorhaben auch einen Plan zu haben, ich musste mich ehrlich fragen ob ich den überhaupt nüchtern werden wollte.
Unter Nüchternheit verstand ich vor kurzem noch,du wirst ein paar Kilos abnehmen , du wirst in der Früh leichter aufstehn können und das eine oder andere Buch lesen können.
Mehr wars einfach nicht, und wenn ich mir dann den Alkohol vorstellte hatte ich Bilder von Parties , Lachen, Stimmung usw usf.
Ich fragte mich dann aber auch ,wenn Alkohol denn wirklich soviel besser ist als Nüchternheit (so empfand ich zumindest) warum dann nicht eigentlich die ganze Menschheit besoffen ist, und der Sache wollte ich mal auf den Grund gehen und in meinem Fall musste ich das einfach mal selbst ausprobieren und siehe da, es ist wirklich besser.
Es sind nicht nur die Äußerlichkeiten die einem sehr positiv auffallen, ich empfinde das Gefühl der Freiheit mein Leben wieder bestimmen zu könenn als das Wertvollste.
Ein Boardmember hier schrieb mal, das Leben ist härter geworden aber besser, dem stimme ich begrenzt zu, es fühlt sich nur am Anfang härter an, danach wird alles leichter, man hat mehr Geduld und die Nerven spielen auch nicht mehr so verückt, und den kalten Entzug tjo, auf den verzichte ich auch gerne.
Man kann sich natürlich die Nüchternheit ,wenn man sie den hat, auch selbst mies machen, das unterscheidet einen zufriedenen von einem unzufriedenen Alkoholiker, ich kann mir einreden "so jetzt haste die Nüchternheit, und wo sind den die ganzen Wunder und Highlights ?, auf die Art bin ich mal verbissen 9 Monate trocken gewesen, aber zufrieden war ich nicht, der Rückfall hat sich da schon aufgebaut, anfangs wollte ich mich noch der Illusion hingeben das ich das Kontrolieren kann, Lernschritt Nr2 wirds von AVE genannt,jup den hab ich hinter mir, es geht einfach ned,das ist wie ein schneeball der einen Hang runterrollt, was dabei rauskommt wissen wir ja alle.
Vor fast genau 3 Monaten war ich in einer Partnerschaft in der mich meine Partnerin sich an sie band indem sie mir sagte das ich nie mit dem Trinken aufhören könnte und ich eines Tages auf ihre Hilfe angewiesen sein würde.
Mein Selbstvertrauen war derartig am Boden das ich mir gar nicht vorstellen konnte jemals wieder halbwegs gesund zu werden.
In der Parnerschaft war ich tod unglücklich , und so hab ich auch 2 Selbstmordversuche hinter mir, ob die jetzt ein Schrei nach Hilfe waren ,oder ich einfach wirklich schluss machen wollte kann ich vom heutigen standpunkt nicht mehr so genau sagen, aber kritisch wars schon.
An dem Abend als meine Welt rund um mich nur noch dunkler wurde,und egal wie ichs drehte und wendete, ich einfach keinen Ausweg mehr sah entschloss ich mich für den Freitod.
Nur einer glücklichen Fügung zugrunde hab ichs überlebt,und das war dann genau der Moment wo ich mir sagte, egal was jetzt noch kommen mag, so schlimm kanns nie wieder werden (auf Holz klopf).
Ich hab die Partnerschaft dann innerhalb kürzester Zeit beendet, bin ins Krankenhaus zum Entgiften und seitdem bau ich mich wieder auf.
Dazu möchte ich aber auch sagen das ich auf meinem Weg der Genesung großes Glück hatte, ich war in einer sehr guten Klinik untergebracht, hatte noch 2 liebe Menschen die mich besuchten, und genug finazielle Rücklagen um mich wirklich zu erholen.
Vor kurzem wurde mir ein tolles Job Angebot gemacht,ich habe in 3 Monaten 11 Kilo abgenommen und fange langsam an mich gegenüber anderen Menschen wieder zu öffnen, ich hab also wirklich gute Voraussetzungen die Kurve nochmal zu kriegen.
Bei mir hat Genesung mit dem ersten Schritt angefangen, und das mein ich sogar im wörlichen Sinne, sportliche Betättigung und gesunde und bewusste Ernährung, ohne die würd ichs nicht schaffen.
ich wünsch euch allen aber erstmal gute 24 h , und ich werde mich jetzt einfach mal dazu überwinden Hafferbrei zu essen.
Unter Nüchternheit verstand ich vor kurzem noch,du wirst ein paar Kilos abnehmen , du wirst in der Früh leichter aufstehn können und das eine oder andere Buch lesen können.
Mehr wars einfach nicht, und wenn ich mir dann den Alkohol vorstellte hatte ich Bilder von Parties , Lachen, Stimmung usw usf.
Guten Morgen Soul,
ich fange an mich zu fragen, warum ich, wenn ich deinen Nick lese, im Geiste die Endsilbe "-storm" gegen "-mate" austausche...
Wenn du von deinen Gedanken erzählst, ist es wirklich, als würde ich etwas lesen, was genau so in meinem Hirn steht! Vielen Dank für deinen schönen Beitrag!
Ich freue mich riesig für dich über die positiven Entwicklungen in deinem Leben und wünsche dir alles Liebe und Gute!
schön, dass Du nun einige Tage ohne Alkohol gelebt hast. Auch wenn ich natürlich hier nicht gutheißen kann, dass Du den Entzug ganz alleine bewerkstelligt hast. Ich betone das einfach, weil ein Qualifizierter Entzug immer die sichere Bank ist.
Soviel zur Formsache, jetzt zu Dir und Deinem Anliegen. Also mir ging es in den ersten Tagen (etwa zwei Wochen) ganz ähnlich. Zu Beginn habe ich wahre Unmengen an Tee vernichtet, da muss eine Familie auf Sri Lanka lange für pflücken. Ich dachte auch: Bleibt das jetzt so? Muss ich jeden Abend pottweise Tee trinken und so oft aufs Örtchen, dass sich auf diesem die Installation eines Fernsehers amortisiert?
Ehe ich die Frage für mich beantwortet hatte, normalisierte sich mein (alkoholfreies) Trinkverhalten. Heute, nachdem ich länger weg vom Stoff bin und mich durch mehrere Regalmeter Alkoholliteratur gelesen habe, denke ich, dass sich dies durch zwei Komponenten erklärt – meiner Meinung nach, wie für die Dialektiker hier betont sei.
Sowohl Körper wie auch Geist müssen sich an die Alkoholabstinenz erst gewöhnen. Sowohl psychisch wie auch physisch war ich es gewohnt, große Mengen Flüssigkeit zu trinken. Dieses Programm von der Festplatte zu entfernen und zu überschreiben, die Hardware wieder neu zu konfigurieren, das dauert eben einige Zeit. Bei mir so Pi mal Daumen zwei Wochen.
Dann „normalisierte“ sich mein Flüssigkeitskonsum und eine Flimmerkiste über der Klorolle hätte sich als Fehlinvestition erwiesen, denn ich verbringe dort inzwischen nicht mehr meinen Jahresurlaub.
Übrigens: Der Fernsehkonsum ist noch viel dramatischer zurück gegangen als der von Getränken, ich schalte selbst die in Schlaf- und Wohnzimmer kaum noch an – zu Saufzeiten konnte ich das TV-Programm runterbeten wie meine Oma das Vaterunser. Zudem schmecken mir aber wieder Dinge, die zu nassen Zeiten absolute No-Gos, Pfui-Bähs und für mich eklige Substanzen waren wie Plutonium oder Schmelzkäse. Lecker finde ich heute Süßigkeiten, Joghurt, Buttermilch (überhaupt alles rund um den Euter), Kaffee, Tee, Kuchen, ja sogar Fanta mundet, das Essen meiner Freundin und – ach nein, das letzte nehme ich zurück, aus kulinarischen Gründen koche ich bei uns.
Aber: Es dauert eben alles seine Zeit. Geduld ist etwas, was ich für eine notwendige Tugend der Abstinenz halte. Im Moment, musst Du vielleicht wirklich aushalten und Dir nicht so viele Sorgen um Deinen Tee-Konsum machen. Wenn Du in drei Monaten immer noch die Wasserleitung leer trinkst, kannst Du Dir immer noch Gedanken machen. Aber ich bin mir fast sicher, das renkt sich auch bei Dir wieder ein und die Wasserwerke werden Verluste machen und auf Sri Lanka wird der Export aus unerfindlichen Gründen stark einbrechen. Kannst Du dann im „auslandsjournal“ sehen, wenn Du dann noch den Fernseher überhaupt noch einschaltest…
dein Beitrag hat mir gut getan, weil ich einfach lachen musste, wie du das alles so beschreibst. Und dabei ist mir aufgefallen, dass ich mein Leben vielleicht auch mal wieder mit ein bisschen mehr Humor sehen könnte.
also der Fernsehkonsum hat bei mir auch massiv abgenommen. Hat ja vorher so prima harmonisiert, eine Hand fürs Glas, eine für die Fernbedienung. Weitere Gemeinsamkeit zwischen Fernsehprogramm und Alk, man hat nicht mehr wahrgenommen, was man konsumiert.... Jetzt dagegen bleibt die Glotze öfter aus, manchmal den ganzen Abend. Wäre verlorene Zeit. Ich nutze sie einfach wieder bewußter, fürs Gitarrespielen (jaaa, jaaa, hat sich bereits rumgesprochen :grins2 oder zum Lesen (herrlich bequemer Lesesessel vorm neuen Billy-Regal :zwinker1. Und das genieße ich! Ein weiteres Stück Freiheit .
LG
Mugge
"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche." (Franz von Assisi)
Selbstmitleid ist eine der Nebenwirkungen des Trinkens, mir bekannt als ASS – das Arme Saus Syndrom. Es sollte – neben ein paar anderen Hinweisen – auf jeder Flasche stehen. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie besser nicht den Arzt oder Apotheker, sondern einen trockenen Alkoholiker. Fast jeder dieser Gattung kann ein Lied davon singen, in schönstem Moll und sonorer Stimme. Übrigens sind unaufgeforderte Gesangsdarbietungen auch so eine Nebenwirkung des Alkohols, aber ich schweife ab – auch so eine Nebenwirkung des Alkohols… Ok, Schluss, aus. Ich bin ja trocken, also keine Abschweifungen mehr.
Als ich noch getrunken habe, badete ich gelegentlich in Selbstmitleid wie Kleopatra in Ziegenmilch. In beiden Fällen ein Vollbad für die Katz. (Katzenwäsche – weitere Nebenwirkung: Wasch mich aber mach mich nicht nass, typisch für Alkoholiker in der Schizophase: Aufhören wollen zu saufen, ohne auf Alkohol zu verzichten) Ähm, endgültig Schluss jetzt damit. Ich hätte damals jedenfalls jedem tibetischen Freiheitskämpfer erklären können, warum ich der ärmste und am meisten drangsalierte Mensch auf Gottes nasser Erde bin, so dass dieser glatt ein paar Gebetsmühlen für mich angekurbelt hätte.
Deshalb halte ich es für unausweichlich, die Sache auch mit etwas Humor zu nehmen, dass meiner dabei gelegentlich etwas schwarz ausfällt ist Schicksal (die Höhere Macht hat es so gewollt, meine Freunde von AA). Apropos AA: Gestern hatten wir das Thema in der SHG beim Candlelight-Meeting, sprich jemand hatte den entsprechenden Eisstiel gezogen. Es hat nichts mit Auf-die-leichte-Schulter-nehmen zu tun, aber gerade als Alkoholiker muss man Obacht geben, aus einer Mücke keinen Elefanten zu machen. Deshalb kann es meiner Meinung nach wirklich nicht schaden, wenn Du das Leben mit ein wenig Humor siehst. Es wir nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird (wenn es meine Freundin gekocht hat wird es sogar gar nicht gegessen).
Abwarten und Teetrinken im wörtlichen Sinne ist in Deinem Falle wirklich vielleicht erstmal das Beste. In Bezug auf besagte Symptome! Nicht in Bezug auf die Krankheit (!) – (Lafee, bitte sehr!) Da kannst Du sicher noch anderes anpacken – zum Beispiel ein wenig Sonnenschein in Dein Leben zu lassen, dazu musst Du allerdings schon das Visier hochklappen, sonst wird das nichts. Und über SHG, Suchtberatung und das ganze Plimborium muss ich Dir ja nichts erzählen, mit QE und Thera bist Du ja vom Fach.
Das Schwarzsehen ist übrigens - so das Ergebnis gestern in der SHG - etwas, was der Alkoholiker auch bei Trockenheit oft nicht so einfach ablegen kann und an dem stets gearbeitet werden sollte. Meinten diejenigen gestern, die schon die Medaille für 20 Jahre ohne Suff im Geldbeutel haben. (für Nicht-AAler: Medaillen für dies und jenes gibt es bei AA tatsächlich).
ZitatGepostet von Mugge Grigori, das mit dem Selbstmitleid hat mir gefallen
Ja, hoher Wiedererkennungswert!
LG
Mugge
Grüß dich Mugge, woher hast du dieses putzige Smiley? Das - und noch weitere - habe ich schon häufiger in den Antworten der anderen User gesehen, aber in meiner Liste sind die nicht.
Ave, dat hat bei mir ewig gedauert, bis der Groschen gefallen ist....
Aaaaalso: Geh mal auf Antwort. Dann erscheint in der Spalte, ja dat nennt sich links, u.a. .Smilies. Dort draufdrücken, erscheinen so viel Smilies, daß du dich bis an die Schmerzgrenze austoben kannst. Da hat's dann auch eine Spalte links, da markierst du den "Befehl"(mit den :-Punkten), kopierst ihn und dann zurück zum Text gehen. Dort einfach einfügen. Ob's geklappt hat, siehst du dann über die Vorschau.
LG
Mugge
"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche." (Franz von Assisi)