Prima AVE, und über Deinen Beitrag musste ich nachdenken... Trockenheit und Abstinenz... Fur bestimmte Aufnahmeuntersuchungen wird von der Klinik eine 6-monatige Abstinenz gefordert,sie schreiben nicht trockene 6 Monate. Wo ist der Unterschied?Ab wann ist die Abstinenz eine Trockenheit? Viel Glück auf Deinem Weg.
june66
Es ist schön, mit den kleinen Dingen glücklichzu sein.
diese Unterscheidung habe ich in der Klinik gelernt. Dort spricht man zunächst von Abstinenz, erst nach etwa einem Jahr gilt man als trockener Alkoholiker.
Und da meine SHG sich aus ehemaligen Stationspatienten unter der Leitung des Stationspsychologen zusammensetzt, ist es nur logisch, dass wir bei unseren Treffen in der Begrüßungsrunde stets sagen: "Hallo, ich bin die XY, ich bin seit soundsovielen Monaten abstinent." oder "Hallo, ich bin der Z und seit zweieinhalb Jahren trocken."
Blöderweise habe ich das allen Ernstes in einem anderen Thread erzählt, woraufhin sich die üblichen Verdächtigen gleich wieder echauffiert haben, was denn diese Unterscheidung solle, und überhaupt, ist doch wurscht, oder? Wie man das nun nennt, also...
laber-rharbarber-faselbla-faselbla...
Deshalb, june66, nix für ungut, aber dieses PS konnte ich mir einfach nicht verkneifen!
Moin Ave, fein das du hier soviel für dich zum mitnehmen findest. Geht mir auch so. Ohne dieses board, ohne die vielen beiträge, die auseinandersetzung mit mir und anderen, wäre ich heute nicht die Esther, die ich saufnix sei dank!!!! bin Und ja, da ich auch ein teil von saufnix bin, danke ich mir dabei auch selbst. Geschickt gelle..........
Wegen weil trockenheit und abstinenz; Ich empfand mich anfangs zwar als ohne alk, aber meine gedanken, meine denkart war oft noch quietsche quatsche nass. Was ja auch logisch ist, denn damit, dass ich den alk weglies, ging die arbeit ja erst los. Das erkennen, aufinden und bearbeiten hinderlicher verhaltensweisen, das aufspüren stinkiger leichen in meinem keller, das, auch wenn ich dies wort noch immer wieder gernstens ausschreibe für ein netteres gleichaussagendes neues, nachreifen. Das mit dem jahr, das kommt für mich auch so in etwa hin. Einiges quietsche nasses denken von mir, fiel mir erst im nachlesen auf. Auch dafür bin ich dankbar, dass ich mein getippsel vom ersten tag an nachlesen kann, seit ein paar wochen sogar indem ich einfach auf "eigenen beiträge" klicke............alles da, muss nicht mehr auf die suche gehen. Praktischlich das! Huhu Tommie Ich finde ständig neue lektionen für mich, falle retour in alte, mir selbst gegenüber ungeduldig sein z.b. und freue mich dann, dass ich es merke. Lernen tu ich immer noch und bin guten mutes, dass ich das noch ganz lange tun darf. Dir wünsche ich noch ganz ganz viele drei wochen zum aneinander reihen und weiterhin erfolgreiches beute machen und bereiten hier an board. Lieben gruss dir geschickt Esther
Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse. Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue Wege in eine bunte Welt.
für mich ist da auch ein Unterschied. Der Einfachkeithalber sage/schreibe ich immer, dass ich trocken bin.
Ich hatte allerdings gerade letztes Jahr eine Phase, in der ich einfach nur abstinent war. (wenigstens das). Aber meine Gedanken drehten sich wieder um Alk, um ich möchte saufen, bis ich vergesse etc. Davor war ich jahrelang trocken - und jetzt bin ich es wieder.
ich kenne (in Bezug auf Alkoholismus) nur die Unterscheidung zwischen trocken und nüchtern.
Trocken ist jemand, der nicht trinkt, möglicherweise aber noch ziemlich nass hinter den Ohren ist. Nüchternheit wird erreicht durch Reflektion und Verarbeitung des Erlebten, der Handlungsweisen, die zum Trinken geführt haben oder wieder zum Trinken führen könnten. Dann tritt der Zustand einer nüchternen Distanz zu allen Dingen ein, die für mich eine Vorstufe der Weisheit ist.
Abstinenz (v. lat.: abstinere = sich enthalten, fernhalten) bedeutet Enthaltsamkeit oder Verzicht im weiten Sinne. (aus Wikipedia). Ein Abstinenzler ist ein Mensch, der möglicherweise gar kein Alkoholiker ist, aber sich dazu entschieden hat, die Verführungen der Laster (dazu gehört auch Völlerei, Sex, Rauchen etc.) nicht nur zu meiden, sondern auch den Zustand der Abstinenz als Lebenshaltung vertritt.
hallo ave, zum beispiel ich hab gesagt, dass es für mich völlig schnuppe ist, wie man das jetzt letztendlich nennt. und jetzt würde ich gerne von dir wissen, in wie fern mich das zu den "üblich verdächtigen" macht?
Eigentlich habe ich mit dem Ausdruck "die üblichen Verdächtigen" gar keine bestimmte Personengruppe oder bestimmte Menschen gemeint. Es ging mir eher um die Tatsache, dass vor allem zu Anfang der Woche der Ton hier unangenehm scharf wurde und nahezu alles, egal, wie harmlos es gemeint war, von irgendjemandem kommentiert wurde.
Und damit meine ich ja nicht nur die tatsächlich kontroversen Threads, sondern auch solche wie jenen von vinnie, in dem es um "AA und SHG's generell" geht. Im Verlauf dieses Threads kam die Frage auf, ab wann man von einem "Rückfall" spricht, und ich habe mich über diese Frage etwas gewundert, weil ich es halt anders "gelernt" habe. Diese Frage stellt sich mir eben überhaupt nicht.
Und da ich also nur erzählen wollte, wie wir das eben handhaben, war ich unangenehm überrascht, dass diese schlichte Information schon wieder Grund genug ist, nicht einfach nur zur Kenntnis genommen zu werden, sondern auch noch kommentiert zu werden. Im Grunde genommen kam es bei mir so an wie: "Das ist doch Käse, was ihr da in eurer Gruppe macht!"
Mittlerweile weiß ich, dass es ein großer Unterschied ist, wie ich etwas auffasse und wie es tatsächlich gemeint war - vor allem hier im Forum. Deshalb, funkelsternchen, solltest du dich durch meinen Ausdruck "die üblichen Verdächtigen" in irgendeiner Weise schräg angeredet fühlen, tut es mir Leid. So war es nicht gemeint.
Es drängt mich schon seit Tagen, mich wieder einmal zu melden, ich wusste nur nie, in welchem Thread ich auftauchen sollte bzw. auf welchen Beitrag ich antworten sollte. Deshalb habe ich meinen eigenen Uralt-Thread wiederbelebt.
Nachdem ich mich Ende März bei euch angemeldet hatte, ging es mir zunächst noch recht gut und ich war optimistisch, nun endlich erfolgreich abstinent bleiben zu können. Leider verlief die Entwicklung weniger positiv, ich trank dann doch wieder vereinzelt hier und da einen Piccolo. Kurz und gut - Ende Juni war es dann soweit gekommen, dass ich wieder voll und ganz drinsteckte, diesmal sogar übler als jemals zuvor (so kam es mir zumindest vor).
Gott sei Dank schaffte ich noch den Weg zur Hausärztin und dann zur Neurologin und seitdem nehme ich Doxepin. Dieses AD hilft mir tatsächlich abstinent zu bleiben. Morgen sind es also 15 Wochen, dass ich den letzten Alkohol getrunken habe.
Wenn ich so Bilanz ziehe, staune ich doch immer wieder, wieviel Energie ich doch in mir habe und wieviel Sinnvolles ich doch erreichen kann. "Deine Hirnchemie ist halt völlig durcheinander geraten!" - diesen Satz habe ich so oft gelesen und gehört. Aber erst jetzt kann ich das Ausmaß dieses Durcheinanders ermessen!
Jetzt greifen auch endlich die Tipps, Tricks und Stategien, die ich sowohl von meiner SHG, meinem Therapeuten als auch von euch gehört habe. Und deshalb melde ich mich auch heute bei euch. Ich habe in den letzten Tagen und Wochen eher still mitgelesen und mir vor allem viele Gedanken zum Thema "Rückfall" gemacht. Oftmals schreiben diejenigen Nixen, die einen Rückfall hatten, sie hätten die Zeichen der Zeit nicht beachtet, sie hätten eigentlich ahnen müssen, dass sich da etwas zusammenbraut. Oder aber, sie hätten es wohl bemerkt, es aber nicht wahrhaben wollen.
Und nun versuche ich, aus ihren Fehlern zu lernen. Mir selber geht es eigentlich super, aber ich merke, dass ich Schwierigkeiten mit meiner besten Freundin habe, vor denen ich viel zu lange die Augen verschlossen habe. Ich möchte keinesfalls vorschnell handeln oder etwas Unbedachtes sagen, denn 10 Jahre Freundschaft schmeißt man nicht so ohne Weiteres weg, auch wenn vieles schiefgelaufen ist. Es war ja schließlich nicht alles nur Mist. Und im Job geht mir momentan auch manches auf den Keks, von dem ich nicht weiß, wie ich sich das noch weiter entwickeln wird. Wichtig erscheint mir auch dort vor allem, ebenfalls nicht Unbedachtes zu sagen und ruhig zu bleiben.
Na jedenfalls haben mich beide Faktoren - Freundin und Job - Donnerstag bzw. Freitag mächtig durchgewirbelt und Gedanken an Sekt ausgelöst. In beiden Fällen habe ich mit Wut auf diese Gedanken reagiert: "Was soll die Scheiße? Das eine Glas hilft dir nicht weiter, und in 14 Tagen hängst du wieder an der Flasche!"
Ich will damit nur sagen, dass ich dann an euch gedacht habe und mir selber klar gemacht habe, dass der Ärger mit der Freundin bzw. im Job eben genau "die Zeichen der Zeit" sind, die es zu beachten gilt. Und ich habe eben nicht getrunken.
Ich bin momentan instabil, aber ich erkenne die Gefahr, in der ich mich befinde. Also scheine ich die erste Phase "Ich darf nicht trinken!" überwunden zu haben und befinde mich in der Phase "Ich will nicht trinken!". Ich bin hoch motiviert, auch die dritte Phase "Ich brauche das nicht!" zu erreichen. Auch wenn die noch a weng dauert...
So, das wollte ich einfach mal loswerden! Euch noch einen schönen - sonnigen - Sonntag!
genauso eine Phase hab ich damals auch durchgemacht - mit genau den Erkenntnissen und Rückschlüssen. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung letztendlich!
Ich hab mir damals auch nicht vorstellen können, dass der Alk mich mal kalt lassen könne, wenn ich durch den Supermarkt stiefel oder ich in ein Restaurant gehe - aber glaub mir, wenn deine Hirnchemie sich entwirrt hat, wird auch der Zustand kommen, auch wenn es im Moment noch unmöglich erscheint. Geduld und stetiges dran arbeiten - aber da bist du ja dran!
Mach' weiter so - und schön, dass Du dich wieder gemeldet hast!
Liebe Grüße Katrin
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
ZitatIch möchte keinesfalls vorschnell handeln oder etwas Unbedachtes sagen, denn 10 Jahre Freundschaft schmeißt man nicht so ohne Weiteres weg, auch wenn vieles schiefgelaufen ist.
Ich habe sogar eine 20-jährige Freundschaft gelöst. Nicht sofort, nein...in kleinen Schritten entfernten wir uns immer mehr voneinander. In diesen vielen Jahren gab es so einige Diskrepanzen, die wir nur manchmal lösen konnten. In meiner Zeit des trocken werdens erkannte ich immer mehr, dass mir diese Freundschaft nicht gut tut. Ich veränderte mich, diese Freundin akzeptierte das nicht. Sie war nie Saufkumpanin. Ich fühlte mich aber von ihr als "seelischen Mülleimer" mit ihren seit Jahren immer gleichen Problemen "missbraucht". Sie verstand nicht, dass jetzt nicht mehr Andere an erster Stelle in meinen Leben standen, sondern ich. Ich entwickelte gesunden Egoismus, nahm mir Zeit für mich zu sorgen. Lernte NEIN zusagen. Meine zweite Freundschaft (damals 7 Jahre) war zwar auch nicht einfach. In dieser aber fühlte ich immer mehr wirkliches Interesse an mir, trotz aller Schwierigkeiten, Missverständnisse und auch gegenseitige Kränkungen. Es fand ein gemeinsames Aufarbeiten statt.
ZitatGepostet von Inessi Ich fühlte mich aber von ihr als "seelischen Mülleimer" mit ihren seit Jahren immer gleichen Problemen "missbraucht". Sie verstand nicht, dass jetzt nicht mehr Andere an erster Stelle in meinen Leben standen, sondern ich. Ich entwickelte gesunden Egoismus, nahm mir Zeit für mich zu sorgen. Lernte NEIN zusagen.
Hallo Inessi,
du triffst den Nagel echt auf den Kopf! Genau so ist es bei mir!
Sie gehört zu den ganz wenigen, denen ich von meiner Entgiftung erzählt habe, und von Anfang an wurde ich das Gefühl nicht los, dass ihr das alles unheimlich ist und sie nicht wirklich wissen will, warum ich in die Klinik gegangen bin, was dort passierte und wie es mir vor allem in der ersten Zeit danach ergangen ist. Was es ironischerweise einfacher gemacht hat, ist, dass sie nicht hier bei mir am Ort wohnt, sondern gute zwei Autostunden entfernt. Somit bleibt mir also nur das Telefon, und wir sprechen immer über alles mögliche, aber nicht über meinen Alkohol. Logo, dass ich das Thema irgendwann außen vor ließ, obwohl es doch ein Teil von mir ist.
Mittlerweile nehme ich mich auch ernster, und wenn sie wieder einmal jemanden zum Zutexten braucht, bin ich gnadenlos ehrlich und frage einfach "Was tust du dagegen?". Ich gebe ihr das Gefühl, dass sie sehr wohl was unternehmen könnte, wenn sie denn wollte...
Das traurige Ergebnis war z.B. letzten Donnerstag, als die Stimmung am Telefon ohnehin angespannt war und sie dann echt sagte, sie würde das jetzt nicht weiter besprechen wollen, ich würde ihr ja ohnehin alles schlecht reden.
Ach so. Ich rede alles schlecht.
Ich hatte eigentlich eher den Eindruck, dass ihr in dem Augenblick schlagartig klar wurde, dass sie eben immer noch nichts geändert hat und es eigentlich viel bequemer findet, weiter zu jammern. Und da überlege ich tatsächlich, ob ich das noch so in dieser Form mitmachen soll. Aber wie gesagt, ich möchte nichts übers Knie brechen, du hast ja auch geschrieben, dass das bei dir und deiner Freundin ein langsamer Prozess gewesen sei. Die Zeit wird zeigen, ob diese Freundschaft künftig noch einen Sinn hat, oder ob es zu "unüberbrückbaren Differenzen" kommt, wie es immer so schön heißt...
ZitatGepostet von Callysta Mach' weiter so - und schön, dass Du dich wieder gemeldet hast!
Liebe Grüße Katrin
Liebe Katrin,
auch dir ganz lieben Dank für dein feedback! Ja, das mit der Bäh-Ecke im Supermarkt haut schon ganz gut hin, auch in Lokalen komme ich damit zurecht. Blöd sind halt Situationen, in denen ich ungünstigerweise völlig überraschend mit Sekt konfrontiert werde, oder eben zu Hause einen Ärger versuche aufzuarbeiten. Da hilft mir ohne Ende, dass meine Wohnung alkoholfreie Zone ist. Hätte ich Ende der Woche irgendwas hier gehabt - ich hätte es garantiert getrunken. So aber hatte ich Glück, ich hatte genau da einen Termin bei meinem Therapeuten und konnte ihm den ganzen Scheiß erzählen, na und am Freitag habe ich wie eine Bekloppte Backmischungen gekauft...