bin seit über einer Woche wieder daheim. Nach ca. 2-3 tagen Euphorie fiel ich in ein Loch, fing sogar wieder zu Rauchen an. Bin aber seit 2 Tagen wieder Rauchfrei. "Wir" wurden vor diesem Loch gewarnt, glaubte nicht das das auch bei mir ist. Typisch Narzist eben Das äusserte sich in Schlafproblemen und allgemeiner Unlust bzw. Frust. Mittlerweilen passt wieder alles, habe da viel über mich gelernt. Nun bin ich aktiv auf Jobsuche nach der ersten Priorität nix mehr saufen. Also erstmal eine Woche "Urlaub" machen nach der Therapie ist tatsächlich falsch!
Gruß Andi
Ps.: Wie gehts Dir, Ilena?
[ Editiert von Softeis am 12.08.08 15:19 ]
Der einzige Respekt der zählt ist der Respekt vor Dir selbst.
mir hat es damals sehr geholfen, gleich in eine shg zu kommen, denn viele fragen stellen sich erst jetzt so richtig und im gespräch kommt man doch weiter als nur im internet.
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
in der SHG (Blaues Kreuz) war ich am Abend des Entlassungs- tages. Professionelle Nachsorge (bezahlt vom Rententräger) habe ich erst am Ende des Monats. Den Termin habe ich in Tönisstein schon ausgemacht.
Gruß Andi (der schon wieder schlecht drauf ist, eigentlich schlechter als vor der Therapie...) Auch Gesundheitlich gehts mir schlechter obwohl alle Werte OK sind. Habe ne Allergie entwickelt die einfach nicht weggeht, mir wurde gesagt das das seelisch ist weil nichts ge- funden wurde. Also das ist ne Hautallergie die auf Druck reagiert, auch habe ich ständig Muskelkater. Da stellt sich wohl körberlich einiges um aber langsam wirds mir unheimlich.
Kennt das jemand?
[ Editiert von Softeis am 12.08.08 20:23 ]
Der einzige Respekt der zählt ist der Respekt vor Dir selbst.
ich bin ja ganz neu hier und habe eine Frage an Dich. Ich denke daran auch eine Therapie zu absolvieren. Wie es scheint, hat Dir das weniger geholfen? Oder bist du nur momentan in ein Loch gefallen. Bei mir wäre es nämlich so, dass ich nach einer Theraphie in die Arbeitslosigkeit entlassen werde. Das macht mir Angst und ich weiss nicht, ob es nicht sinnvoller wäre zuerst ein finazielles Fundament aufzubauen? Du bereust den Schritt zur Tearphie aber nicht, oder?
noch ca. sechs monate nach trinkende hatte ich mehrmals täglich plötzlich eiskalte fingerspitzen, die auch richtig weiss wurden.
das ließ dann immer mehr nach und mittlerweile ist es ganz weg. ich machte micht nicht verrückt, schob das auch auf die körperliche (nervliche??) umstellung.
jemandem aus meiner shg gings genauso.
möchte damit nicht sagen, dass du deine allergie/krankheit nicht ernst nehmen solltest, oder sie vergleichbar wäre!
und bezüglich dem "schlecht drauf sein"...
naja, du betrittst neuland. acht wochen unter ständiger "animation", du warst von morgens bis abends beschäftigt, bist du jetzt alleine gefordert, deinen tag zu gestalten. mir wurde das erst bewusst, als ich zu hause war: in tönisstein lernte ich theoretisch, mein leben zu gestalten, danach lag es an mir, es umzusetzen.
das ist ungewohnt. im alten umfeld neue mechanismen einzusetzen und anzuwenden - ist ne kraftanstrengung, die auch mich ganz schön belastet hat.
nicht umsonst heisst es "käseglocke", die schirmt einiges ab, was jetzt ungebremst auf dich zukommt.
erinnere dich an das, was du dir in tönisstein angeeignet hast und setz es um, schritt für schritt!!
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
doch, das hat schon geholfen. Es ist nur so das das was mir Nass Spass gemacht hat mir jetzt nicht mehr Spass macht und ich was anderes machen soll. Auch ist es so das in der Therapie immer jemand da war. Spass haben mir zb. die Sportlichen Aktivitäten mit anderen gemacht. Das fällt natürlich auf einem Schlag weg danach. Wegen Arbeitslos: ich würde sagen besser trocken Arbeits- los als Nass Arbeiten. Früher oder später habe ich Nass immer die Arbeit verloren. Es ist so das man sich verändert hat aber daheim ist alles beim alten. Das wurde hier oft geschrieben, auch wurde es in der Therapie besprochen. Ich dachte bei mir ist das anders
Aber im großen und ganzen war das der richtige Schritt.
Ulli: hm, ok dann mache ich mich auch nicht verrückt
Gruß Andi
Der einzige Respekt der zählt ist der Respekt vor Dir selbst.
Hallo ihr! Lange nicht geschrieben, sehr viel passiert in letzter Zeit. Habe nach der Therapie beschlossen, mich von meinem Mann zu trennen und relativ schnell eine Wohnung gesucht (die ich auch gleich gefunden habe). Nun bin ich seit ca. 3 Wochen im Arbeits-, Umzugs- und Gefühlsstress, was das Nicht-Trinken nicht gerade einfacher macht, obwohl ich doch sicher war, dass das die richtige Entscheidung war.
Meine ganzen tollen Pläne (Verhaltensänderungen, neue Hobbies, wieder viel Sport, Entspannung) - nix geht zur Zeit. Dafür extrem viel Arbeit im Büro, abends in der Wohnung werkeln, zu Hause verständlicherweise irritierende Stimmung. Und ausgerechnet heute (aus heiterem Himmel) habe ich ganz fürchterlichen Saufdruck! Habe mir jetzt einen Kaffee gemacht und mich vor den PC gesetzt. Für alles andere fehlt mir die Kraft. Will mir gleich mal meine Unterlagen aus Tönisstein hervorholen und nochmal lesen, vielleicht hilft das was. Bin doch jetzt schon 3 1/2 Monate trocken. Es geht doch!!
Ich werde wohl alle aufgeschobenen Telefonate heute abend erledigen. Warum nur fühle ich mich heute so schlecht? In 2 Wochen ziehe ich aus. Ich habe Angst vor meinem neuen Leben allein. Ich dachte, nichts mehr zu erwarten zu haben, bringt auch keine Enttäuschungen, und somit wäre es leichter. Aber das stimmt nicht. Ich fühle mich jetzt schon sehr einsam und hab Angst, dass ich trinken könnte, wenn mich niemand mehr beobachtet...
So, das musste jetzt mal raus. Therapie schön und gut. Aber hinterher im wahren Leben ist es manchmal unglaublich schwer (für mich jedenfalls).
habe dort erarbeitet bzw. an mir festgestellt, warum ich früher getrunken habe und eine verhaltensänderung vorgenommen, oder ums mal anders zu sagen: heute spreche ich aus, was mir stinkt und nehme mir das recht raus, unterstützung anzunehmen bzw. auf meine bedürfnisse aufmerksm zu machen.
das was du schreibst, klingt nach vielem von mir.
du veränderst doch etliches/vieles grade. ist es vielleicht zu viel im moment?
so viel, dass du wieder in dein altes schema (schön kuschlig sich die birne zusaufen) zurück fallen willst.
tipp von mir aus eigener erfahrung:
stell dich neben dich und beobachte dich und dein tun. prüfe, ob du mit deinem handeln zufrieden bist. wenn ja, mach weiter, wenn nein, ändere dein verhalten, lege deine neuen maßstäbe an.
ich hatte auch viel veränderungen, weniger im privaten, mehr im beruflichen. mir hat das geholfen, bei mir und meinen zielen zu bleiben.
wünsche dir die nötige energie
grüsse, ulli
ach ja: alk verändert nix zum positiven hin (aber das weisst du ja:zwinker1
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
ZitatGepostet von Ilena Warum nur fühle ich mich heute so schlecht?
Was ist so schlimm daran? Du fühlst DICH, das ist doch gut. Warte, wie Greeny schon schrieb. Ja, einfach so, mach nix. Halte es aus, warum muss das sofort geändert werden, du stirbst nicht dran. Schönes vergeht ja auch ganz zuverlässig
ZitatIch habe Angst vor meinem neuen Leben allein.
Aber diese Angst IST schon dein Leben. Du spürst DICH - nüchtern. DU kannst es ändern, niemand sonst. Aber du kannst dir (prof.) Hilfe dazu holen.
ZitatIch dachte, nichts mehr zu erwarten zu haben, bringt auch keine Enttäuschungen, und somit wäre es leichter.
Da kommst du doch her. Klar war es leichter, weil bequemer. Aber auch leer und das tut weh => Alk drauf.
Vielleicht gehst du dazu über, nicht von den anderen etwas zu erwarten, sondern dir selbst dein Leben zu füllen. Dann liegt es bei dir, ob es eine Enttäuschung wird.
Abgesehen davon ist nicht jede Aktion (Veränderung) ein Highlight. Du ziehst um.... ja schon, aber du bist weiterhin bei dir. Dein Mann hatte eventuell keine Lust mehr, dich zu bespaßen. Die Hoffnung darauf füllte aber auch so ein bissel das Nichts.
ZitatAber das stimmt nicht. Ich fühle mich jetzt schon sehr einsam und hab Angst, dass ich trinken könnte, wenn mich niemand mehr beobachtet...
Wenn du wieder trinkst, dann weil du es willst und nicht, weil keiner das verhindert. DU entscheidest was geschieht! Vertrau’ dir und deinen Entscheidungen, wer sollte es sonst tun? Und wenn sich im Nachhinein zeigt, dass eine doch nicht so günstig war, na dann überlegst du eben von dieser Stelle ausgehend(!), was du jetzt tun kannst. Hätte und wenn zermürbt nur. Steh’ zu dir, dann haste eben mal was falsch gemacht, na und?!
Und so geht das weiter.... immer wieder musst du neu entscheiden und genau das ist das Leben, nicht mehr und nicht weniger.
leider dauert es immer etwas länger, bis ich zum Schreiben komme... Nun bin ich also umgezogen. Seit 10 Tagen wohne ich alleine in meiner neuen Wohnung. Es ist sehr gewöhnungsbedürftig, und ich fühle ich mich tatsächlich sehr einsam. Tagsüber ist es ok, ich habe viel Streß auf der Arbeit. Aber abends weiß ich noch nicht viel mit mir anzufangen. Zumal ich auch immer ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich meine beiden Katzen alleine lasse, die schon 12 Stunden am Tag ohne mich auskommen müssen...
Heute geht es mir nicht so gut. Ich weiß nicht, ob ich schon mal erwähnt hatte, dass ich "dummerweise" eine Beziehung in Tönisstein begonnen habe. Ich habe mich schwer in einen Mitpatienten verliebt, und ihm geht es fast noch schlimmer als mir. Wir haben uns schon ein paar Mal danach getroffen, zuletzt an diesem Wochenende. Es ist alles perfekt, die Basis stimmt - wie sind ein tolles Team. Aber der Realist in mir sagt mir immer, dass das mit uns nichts werden kann, zumal er schon 1 x rückfällig war, weil er die ewige Trennung nicht ertragen kann. Er wohnt leider in Luxemburg, so dass die 300 km zwischen uns eine große Hürde darstellen. Ich bin sehr traurig heute, denn ich weiß, dass ich nicht genug Energie für uns beide habe - zum Trösten, zum Aufbauen, zum Dasein... Ich bräuchte selbst eine starke Schulter zum Anlehnen - aber leider habe ich die nicht. Blöd nur, dass das Herz schon so tief drin steckt, dass es mir brechen würde, wenn es wieder vorbei wäre. Ich liebe ihn, er ist ein wunderbarer Mensch. Wir müssen nur trocken bleiben. Und das ist immer noch ein täglicher Kampf, obwohl ich doch so viel hätte lernen müssen in Tönisstein...
Ach, heute ist einfach alles doof! Sorry, dass ich am Rumjammern bin...
sich in der Therapie "verlieben" kommt sehr, sehr oft vor (mich eingeschlossen:zwinker1 und wird von den Therapeuten auch insofern "toleriert", wenn die Mitarbeit während der Thera nicht darunter leidet und das eigene Ziel nicht aus den Augen verloren wird.
Nur ist es so, dass ja nun einmal in einer Therapie, im geschützten Rahmen, völlig andere Voraussetzungen gegeben sind als im Leben "draußen". Unter der "Käseglocke" bin ich verletzlicher gewesen, schließlich habe ich dort vor mir völlig fremden Menschen einen Seelenstriptease vollzogen wie sonst noch nie in meinem Leben. Im Gegenzug habe ich natürlich auch viel mehr Verständnis und Zuwendung bekommen als jemals zuvor. "Leid verbindet" kommt mir da als erstes in den Sinn. Nun ja, auch ich habe mich in meiner Therapie verliebt, schwebte auf Wolke sieben und für mich brach eine Welt zusammen, als ich entlassen wurde. Auch ich befand mich zu diesem Zeitpunkt in einer Beziehung, die ich sofort beendete. Es folgten tägliche Anrufe (ER wurde erst 4 Wochen später entlassen)und Wochenendbesuche meinerseits in der Klinik. So weit, so gut. Aber es kam dann so, wie es wohl kommen musste. Wir wohnten 700 km (!!!) voneinander entfernt und hatten logischerweise beide viel damit zu tun, unser eigenes, jetzt alkfreies, Leben zu gestalten. Es folgten noch einige Wochen regelmäßige Telefonate, die mit der Zeit immer weniger wurden und so schlief diese "Beziehung" mit der Zeit ein.
Was will ich Dir nun damit sagen? MEIN Fazit aus dieser "Geschichte": Die Tatsache, dass ich mich in der Therapie verlieben konnte hat mir gezeigt, dass ich mit meiner damaligen Beziehung alles andere als zufrieden war. Alleine die Angst vor dem erneuten Alleinsein hat mich an dieser Beziehung festhalten lassen, glücklich war ich nicht. "Dank" meiner Sauferei war ich auch gar nicht mehr in der Lage so etwas wie Glück zu empfinden. Erst nüchtern war ich dazu wieder in der Lage und dabei hat mir der "Seitensprung" geholfen. Das war ein tolles Gefühl und dieses Gefühl hielt ich für Liebe. Rückblickend betrachtet war es das nicht, aber es war die Chance in meinem bisherigen Leben Veränderungen einzuleiten und dafür bin ich dankbar und denke heute noch sehr gern an diese Erfahrung.
Ich weiß, das was ich Dir jetzt schreibe möchtest Du im tiefsten Innersten gar nicht hören/lesen, ich möchte es Dir aber trotzdem mit auf den Weg geben. Du brauchst im Moment Deine ganze Energie für DEIN Leben. Dir gleichzeitig Gedanken zu machen um SEINE Trockenheit wäre überaus kontraproduktiv. ABGRENZEN heißt das Zauberwort. DU bist für DEINE Abstinenz verantwortlich und ER für SEINE (was ja wohl nicht so ganz funktioniert)
Nimm dieses Erlebnis als das was es ist. Nämlich die Chance zu erkennen, dass Du wieder zu Gefühlen fähig bist (auch wenn sie erst einmal schmerzhaft sind). Und schöne Erinnerungen, die Dir niemand mehr nehmen kann.
Ich wünsche Dir viel Kraft auf diesem Weg.
Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern