Nun habe ich den Haken endlich gefunden. Es ist mir unangenehm, aber ich schreibe trotzdem im "meiner eigenen Alkoholkarriere" auf, wie sich diese Karriere gerade gestaltet. Bezüglich meines 3wöchigen Klinikaufenthaltes habe ich kommende Woche einen Gesprächstermin, im Moment und ich vermute auch noch kommende Woche habe ich ein 100%iges "Ja" auf den Lippen.
Was ich im Moment veranstalte ist recht makaber. Ich habe manchmal den Eindruck, als würde ich in einem Selbstversuch auf jeden Fall darauf hinarbeiten, dass ich die ganzen negativen Erfahrungen, die viele hier gemacht haben doch bitte auch machen möchte. Hört sich beknackt an - ist es ja auch, aber ich habe so das Gefühl, in einer Zwischenwelt zu leben. Ich funktioniere einiger Maßen und der Rest ist hausgemachter Horror. Ich habe keine Ahnung, was mich wider besseren Wissens - am Alk festhalten lässt. Die Sucht - klar. Aber was kommt nach der Sucht?
Ich weiß auch nicht, habe heute vormittag den Beitrag von Abi gelesen über das Gute, Trocken zu sein. Ja dachte ich mir, das will ich und ich kenne es ja auch. Irgendwie habe ich mich in den letzten Monaten in eine Situation reinmanövriert die ich nicht verstehe.
Gruß Roswitha
Wenn du etwas erleben möchtest, was du noch nie erlebt hast, musst du etwas tun, was du noch nie getan hast.
närrin Uneigentlich traue ich "dem Braten" nicht. Ich glaube, dass viele das Gefühl kennen. Wenn sich plötzlich so ein gutes Gefühl einstellt, wird da schon ein Haken dran sein. Und als ich gelernt hatte ,auch das gute an mich zu lassen ohne gleich einen haken zu sehen ,ging es mir besser. Ich habe für mich eingesehen das ich nicht soooo schlecht bin wie ich mich immer selbst gesehen habe. Viel glück für die 3wochen
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
ab Montag, 7.7.08 habe ich dann die Gelegenheit, für einige Wochen vermutlich auch Gutes auf mich zukommen zu lassen. Ich habe den Termin heute erhalten. Es kommt noch auf mich zu, mit meinen Arbeitgeber zu sprechen. Die Nummer - sich "heimlich" verabschieden habe ich ausgeschlossen, mal sehen, wie ich das bewältige.
Aber - ich habe mit einer Kollegin darüber gesprochen und das war sehr gut. Der Hit ist, dass es mir im Moment relativ gut geht - ich vermute das ist so, weil ich eine Entscheidung getroffen habe.
Liebe Grüße, Roswitha
Wenn du etwas erleben möchtest, was du noch nie erlebt hast, musst du etwas tun, was du noch nie getan hast.
Hallo Närrin , je mehr jetzt Bescheid wissen ,detso mehr können dich unterstüzen. In der Heimlichkeit lag die Trinkerei,im ofenen meine Trockenheit. Solange ich über mich meine Problematik ,mein Leben mit anderen Reden ,mich austauschen kann,gibt es immer Wege,Licht .Dieses Heimliche ist Dunkel ,eine Sackgasse. Nimm dich ernst!
Jeh offener ich mit Mir und meinen Problemen umgehe,bekomme ich mehr Klarheit . In meine Bekanntenkreis kann mann mich mehr ,Besser verstehen,Rücksicht auf mich nehmen oder mich fordern,je nach dem. Was ich brauche ist immer wieder ein Spiegel,meiner selbst. wer kann mir denn geben?Wenn nicht andere.?
Richtig, der Spiegel von anderen ist nicht unerheblich! Allerdings war es am wichtigsten, dass ICH mich wieder im Spiegel ertragen kann, und das ging überhaupt nicht mehr. Und zwar nicht sinnbildlich, ich habe wirklich jeden Spiegel vermieden (was bei vollverspiegelten Fahrstühlen immer schwer war!). Mir hat da nämlich das komplette Elend ins Gesicht geblickt, in voller Montur und unausweichlich! Das ist im Job auch vielen aufgefallen.
Jetzt habe ich wieder Freude, in den Spiegel zu gucken - und auch meiner Umwelt offen ins Gesicht!
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Moin Roswitha, meinen dir fürs stein ins rollen bringen! Ich erinnere mich noch ausgespochen gut an mein losgehen. An schamgefühle....... zig über zig ängste........... was erwartet mich ohne meinen täglichen wein? Ist ein spannender weg bislang. Das leben an sich ändert sich ja nicht. Aber ich und meine sichtweise dahin zum leben, meinem leben, unserem leben, mit mann und kids freunden, alten und neuen. In dem moment, als ich mich hier damals angemeldet habe, eroberte ich mir mein erstes stückchen eigenverantortung zurück. Mir ist genau jene der schlüssel zu meinem zufriedenen trocknen. Eigenverantwortung und mich selbst gut bis noch besser behandeln, mich mir wert sein. Ich vermute mal deine frage, was nach der sucht kommt, bezieht sich aufs trocken werden. Weil die sucht, die geht ja nicht weg. Die bleibt ja nur stehen, so du dass möchtest. Meine antwort darauf: Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Ich finde, ein super deal das!
Glaub mir, ich habe fieseste monate hinter mir, emotionale bruchlandung und neusortierung. Letzteres wäre mir unter alk gar nicht möglich gewesen. Im grunde vermute ich aus fremderfahrung, nicht die fetten brocken hauen mich aus der bahn richtung flasche, nee, die kleinen sinds, wenn einer zum anderen kommt. Piekt und stichelt. Weil ich nicht ordentlich acht gegeben habe auf mich. Andere/s wichtiger waren als ich. Mir meine min. 51% für mich aus dem auge und herzen gerutscht sind. Warum ich dir das in dieser breite tippsel? Weil es sich so lohnt den schritt in die ungewissheit zu gehen. Um dich darin zu bestärken diesen termin, am Montag den 07.07.2008 wahrzunehmen. Ich habe mich, im skiurlaub, in der woche vor meiner entgiftung, in eine wandelnde panikattacke gesoffen. War rückblickend gut. Weil blanker horror. Möchte ich echt nie wieder hin. NIE! Von daher verwundert mich deine, wie du sagst makarbere , zeit gerade so gar nicht.......... Weiterhin gutes neue wege beschreiten gewünscht Lieben gruss dir Esther
Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse. Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue Wege in eine bunte Welt.
Was ich im Moment veranstalte ist recht makaber. Ich habe manchmal den Eindruck, als würde ich in einem Selbstversuch auf jeden Fall darauf hinarbeiten, dass ich die ganzen negativen Erfahrungen, die viele hier gemacht haben doch bitte auch machen möchte.
Hallo Roswitha,
hab mich in diesen Worten wiedererkannt.
Als ich den ersten Leidensdruck bemerkte und immer wieder der Gedanke aufkeimte, dass ich so nicht mehr leben möchte, fing ich an, mich zu vergleichen.
Und fing an, die Leute zu beneiden, die erzählten, das sie "ganz unten" schon waren und nie wieder dahin zurückmöchten in diesen unerträglichen Zustand. Sogar die Leute, die berichteten, das sie auf der Intensivstation wieder wach wurden und dass ihnen das nie wieder!!! passieren möchte hab ich beneidet. Weil ich dachte: die habens gut, die haben so schlechte Erfahrungen an den Alk, dass es einfach ist, mit diesen Erfahrungen im Hinterkopf zukünftig trocken zu bleiben.
Ich denke - jetzt im Nachhinein - da hat nur die Sucht in mir gesprochen, so nach dem Motto: "Komm, so schlimm ist es doch noch nicht, trink noch ein paar Jahre!"
Wenn ich mich bei solchen Gedanken ertappt habe, hab ich immer mal in mich hineingefühlt und dabei festgestellt: Wenn ich so weitersaufe, werde ich sterben, (diesen Druck auf der vergrösserten Leber hab ich tagtäglich gespürt). Ich werde es wahrscheinlich garnicht mehr erleben, mich soweit runterzusaufen, wie ich es oft lese oder höre....ich bin vorher schon tot.
Dazu kam auch, dass ich immer wieder las, dass die Leber von Frauen garnicht soviel verkraften kann, wie die eines Mannes. Und was mir auch grosse Probleme machte war, dass ständig, wenn ich mich bückte, die Magensäure hoch kam (Sodbrennen hatte ich eh den ganzen Tag).
ZitatHört sich beknackt an - ist es ja auch, aber ich habe so das Gefühl, in einer Zwischenwelt zu leben. Ich funktioniere einiger Maßen und der Rest ist hausgemachter Horror. Ich habe keine Ahnung, was mich wider besseren Wissens - am Alk festhalten lässt. Die Sucht - klar. Aber was kommt nach der Sucht?
Nein, ich find garnicht, dass sich das beknackt anhört, für mich hört sich das so an, dass dir langsam schon bewusst wird, dass du so nicht mehr leben möchtest. Und wenn du schreibst "Zwischenwelt", dann verstehe ich dich so, dass du die "Fühler" schon ausgestreckt hast in die Welt jenseits der Sucht.
Diese "Zwischenwelt" hab ich auch so empfunden, als ich noch weitertrank und schon den Termin für die Entgiftung und die LZT in der Tasche hatte.
ZitatIch weiß auch nicht, habe heute vormittag den Beitrag von Abi gelesen über das Gute, Trocken zu sein. Ja dachte ich mir, das will ich und ich kenne es ja auch. Irgendwie habe ich mich in den letzten Monaten in eine Situation reinmanövriert die ich nicht verstehe.
Gruß Roswitha
Ich finds schön, dasss du vorhast, etwas zu ändern!
Ich habs auch gemacht und bin jetzt schon über ein Jahr trocken und kann rückblickend sagen: dahin will ich auch nie mehr!
So furchtbar fremdgesteuert möchte ich nie wieder leben!
Hallo zusammen, morgen ist es dann so weit, dass ich für 3 Wochen in die Suchtklinik gehe. Ich habe fast alles gepackt - ist ganz schön viel. Am liebsten würde ich jetzt sofort los fahren. Ich habe plötzlich richtig Schiss.
Schöne Grüße, Roswitha
Wenn du etwas erleben möchtest, was du noch nie erlebt hast, musst du etwas tun, was du noch nie getan hast.
hallo närrin, ist denke ich normal, deine angst. aber ich finds supertoll, wie entschlossen du bist. und darum wünsch ich dir, dass du für dich ganz viel aus den 3 wochen rausholen kannst.
Hallo, ich komme mir gerade gar nicht so entschlossen vor. Aber ich glaube auch, dass das normal ist. Nun - ich werde morgen dahin fahren, bleiben und in einigen Wochen bin ich mit Sicherheit ein Stück weiter.
Danke für die guten Wünsche, kann ich gerade brauchen.
Bis dann, Roswitha
Wenn du etwas erleben möchtest, was du noch nie erlebt hast, musst du etwas tun, was du noch nie getan hast.
ZitatGepostet von Grosser Bruder und ich hab' morgen einen Zahnarzt Termin . Und ich werd' hingehen .
werner
ich auch, um 18.15 uhr und du? können uns ja dann per gedankenübertragung mut zuwünschen
närrin,
ich hatte damals auch totalen bammel. weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt. und das war ein zustand, den ich nicht leiden konnte, wollte immer alles ganz genau vorher wissen. naja, wie auch immer. alles gute dir.