mal eine Frage, wie geht ihr mit Rückfallträumen um?
Ich hatte neulich wieder mal einen, davor war etwa 1 Jahr nichts. Dabei geht es mir im Moment besser denn je, zumindest gefühlt.
In unserer Gruppe gibt es 2 Strömungen. Die eine Fraktion meint, die hat man mal hin und wieder und nimmt das gelassen hin. Die andere Hälfte ist der Ansicht, so einen Traum ernst zu nehmen und nicht zu übergehen.
Nur, wie will ich mich damit ernsthaft befassen, wenn ich das Gefühl habe, mir mangelt es an nichts garvierendem?
Zufällig ist das Gleiche, in der selben Woche, unserer Vorsitzenden wiederfahren. Sie ist seit 30 Jahren trocken. Auch sie hatte keine außergewöhnlichen Probs und ist sich unschlüssig, wie sie das bewerten soll.
also ich weiss ja nicht ob ich da gross mitreden kann, bin erst seit 22tagen trocken aber fühl mich richtig wohl und weiss, dass ich so auf dem richtigen weg bin
aber ich hab schon 4 mal davon geträumt, dass ich trinke. und jedesmal war ich ja sooooooo froh, dass es nur ein traum war.
Hallo Bauigel, ich denke mal solche Träume gehören zum Leben. Ich bin seit über 17 Jahren trocken und habe keine Träume die um Alkohol gehen, zumindest kann ich mich an keine erinnern. Darüber zu reden ist sicher gut, aber bitte auch nicht überbewerten. Liebe Grüsse Elke
ich hatte erst letztens ein rückfalltraum. in diesem hatte ich etwas getrunken, was ich gar nicht kannte. und zwar kirschwasser das wunderte mich ziemlich. vermutlich irgendwo mal aufgeschnappt oder in einer werbung gesehen.
ich bewerte das nicht über und habs "beiseite gelegt". ist halt ab und zu mal so.
ab und zu habe ich solche Träume auch und finde sie ganz normal. Immerhin hat der Alk in meinem Leben so einen hohen Stellenwert (auch heute noch, wenn auch in einem anderen Sinn), dass ich es schon fast ungewöhnlich fände, wenn man davon nicht ab und zu träumt.
"Die andere Hälfte ist der Ansicht, so einen Traum ernst zu nehmen und nicht zu übergehen."
Na ja, gut und schön, aber frag diese Fraktion doch mal, was man denn konkret tun soll, um so einen Traum nicht zu "übergehen"???
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
ich habe solche Träume immer, wenn ich mich "zu" sicher fühle. Und das ist natürlich wenn es mir gut geht und ich von daher wenig bis keine Gedanken an Alk verschwende. In meinen Träumen trinke ich eher "zufällig" und "nach" dem Trinken fällt mir ein, dass ich Alki bin. Dann wache ich meist auf und brauche ein Bisschen, um zu merken, dass ich nur geträumt habe. Für mich sind die Träume einfach eine Warnung, vielleicht auch nur eine Erinnerung, dass ich weiterhin auf Alk achte.
Ich träume wirklich extrem und könnte nächtlich einen halben Film abdrehen. Komischerweise war in den letzten zwei Jahren nicht einmal der Alkohol dabei. Habe das hier schon öfter gelesen, aber mir selbst ist es noch nicht passiert.
Vorher habe ich oft geträumt, dass ich panisch versuchte, meine Flaschen zu verstecken und sie zu entsorgen. Das kam sehr häufig vor.
ich habe in knapp zwei Wochen den ersten Trockengeburtstag und ich habe von Anfang an bis heute sehr häufig Träume, in denen ich trinke. Es werden weniger, aber dennoch recht oft. Allerdings verarbeite ich grundsätzlich viel in Träumen (auch den Tod meiner Mutter z.B.).
Da liegt vielleicht daran, dass ich tagsüber eigentlich wenig an Alk denke, ausgenommen natürlich, wenn ich mich hier mit dem Forum beschäftige, Thera habe usw. Für mich ist das alkfreie Leben schon Normalität und das fühlt sich toll an!
In den Träumen trinke ich entweder wieder heimlich und gestresst (permante die Angst, erwischt zu werden, meine Verstecke gut zu wählen, Alk besorgen), oder aber ich trinke nur hin und wieder und kann das sogar (der alte Alki-Traum vom KT) oder manchmal sogar lehne ich angebotenen Alk in Träumen ab (diese Art von Träumen sind aber zugegeben die seltensten).
Alles ist dabei so real, dass ich jedes Mal sehr froh bin, wenn ich nach dem Aufstehen feststelle, das alles in Ordnung ist! In meiner Thera-Gruppe ist es immer wieder Gespräch und den meisten geht es - auch nach langen Jahren Abstinenz so. Immerhin habe ich gut 15 Jahre getrunken und das hat mein Leben so maßgeblich negativ beeinflusst, dass es eigentlich ziemlich normal ist.
Achtsam sollte man so oder so sein - Träume hin oder her! Wenn ich so einen Traum lange nicht hatte, wäre ich allerdings auch vermutlich besorgt!
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
hallo bauigel, erst letzte woche hatte ich so einen traum. und zwar hatte ich so heftig getrunken, dass sich alles um mich herum gedreht hat, wie in einem karussell. als ich aufgewacht bin, wußte ich erst gar nicht, ob es wirklich nur ein traum oder realität gewesen ist. ich träume von alk, wenn ich mich häufiger als sonst damit beschäftigt hab, oder mich drüber unterhalten hab oder irgendwas in diese richtung. überbewerten tu ichs nicht, ich bin sowieso aufmerksam mit mir. glaub ich
So ab und zu ein Traum vom Saufen - da mach ich mir nicht so große Gedanken. Ich träume manchmal ja auch noch von meinem Ex-Mann, obwohl ich seit fünf Jahren geschieden bin, von meinem vor 17 Jahren verstorbenen Vater oder von einer Freundin, die psychisch krank geworden ist und mich auf einmal zu ihrer Erzfeindin erklärte... Ich glaube, es ist normal, wenn das Unbewusste im Traum immer mal wieder was hoch holt, was im Leben eine Rolle gespielt hat. Mit dem Alk waren wir ja schließlich auch eng befreundet
Im Mai hatte ich allerdings eine Phase, in der sich diese Träume häuften - und es mir auch sonst nicht so gut ging. Damals habe ich es in der Gruppe zum Thema gemacht und genauer hingeschaut. Das war auch gut so.
----------------------------------------------- when in doubt: go to the water and swim
Hallo Bauigel ich habe mit Trinken und Rauchen fast gleichzeitig aufgehört. Bis heute kann ich mich an keinen Traum erinnern, in dem ich trank, aber an so manchen, in dem ich rauchte. Mir fiel das Rauchenaufhören auch viel schwerer als das Trinkenaufhören. Für mich haben meine Träume keine besondere Bedeutung. Als ich noch trank und rauchte (und kiffte) konnte ich mich sowieso nie an irgendetwas erinnern. Liebe Grüsse angara
bin jetzt ca. 1,5 jahre trocken. träume, in denen ich wieder angefangen habe zu trinken, hatte ich bislang keine (kann mich zumindest nicht dran erinnern).
aber teile meines nassen lebens, ich meine mal die sequenzen, die mich am meisten berühren, weil mein verhalten besonders mies/peinlich war, sind ab und zu teil in meinen träumen.
das nehme ich ernst - wie ich meine gesamte sucht ernst nehme. träume sind dazu da, dinge zu verarbeiten. daher akpeztiere ich es - nervös macht es mich nicht.
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
wie die meisten hier, will ich auch akzeptieren, die Träume als normal und naja gegeben hinzunehmen. Es waren auch nur 3-4 in den letzten 2,75 Jahren.
Allerdings sind sie sehr plastisch/realistisch und dann doch wieder nicht. Ich spiele darin meistens irgendwelche Entscheidungssituationen durch. Zum Vollzug (trinken) kam es in den wenigsten Fällen. An meine Gedankengänge, das Abwägen für oder gegen das Trinken, kann ich mich deutlichst erinnern. Und es erschreckt mich, daß ich die klare Linie, die ich im realen Leben in Bezug auf Alkohol an den Tag lege oder zu legen glaube, deutlich vermissen lasse.
Als ich, letzte Woche Sonntag aufwachte, wollte ich eigentlich nur darüber lachen. Aber irgendwie ist mir's doch nicht gelungen und ich beschäftige mich schon wieder eine ganze Woche damit. Irgendwie fehlt mir dann doch die coolness.
Im Traum war ich auf einer Party, alles war OK, der Abend war nett. Wie gewohnt, also auch im RL, setzte ich mich so gegen 24:00 Uhr ab. Zu Hause angekommen hat mich dann Saufdruck geplagt. Mit Saufdruck mußte ich mich lediglich 1 mal so richtig in den ersten 3 Monaten plagen. Ich kenne das Leid, mit dem sich so manch eine/r rumschlagen muß, garnicht. In meinem Haus wohnt noch eine ältere Dame und in deren Keller (unsere Wohnungskeller sind nicht abgeschlossen) habe ich eine Kiste Bier vermutet und die hat auch da gestanden. Es waren aber nur noch 3 Stück drin und ich habe mir gedacht, da kannst du keine von nehmen, das fällt auf. Also mußt du nochmal zur Tränke fahren. Und das war der Traum, im Kurzformat.
Geärgert habe ich mich darüber, daß ich heimlich, also nicht auf der Party, trinken wollte. Ich wollte das Bild des Abstinenzlers aufrecht erhalten, das Spiel sollte weiter gehen. Im RL denke ich, daß ich wieder trinken werde, wenn ich das will, aber niemals mehr heimlich, alleine. So wie ich mich jetzt zur Abstinez bekenne, so werde ich, wenn ich das will, mich zum Trunke bekennen, Alkoholmißbrauch ist schließlich kein Verbrechen! Ich habe kein Bock mehr auf die entwürdigende Heimlichkeit, das wird's nie mehr geben.
Der zweite Punkt ist, das ich klauen wollte, wenns auch nur ein Bier gewesen wäre. Ich verachte das, für mich ist das voll asozial.
Vielleicht hört sich das für euch jetzt sehr gestelzt an, aber es hat mich tief getroffen, sehr verletzt, weil das Wesenszüge sind, die ich mir nicht zuschreibe, sondern für hochgradig verachtenswert halte.
Mein jetziges Resumee des Freds, wie in vielen Dingen im Leben gibt es keinen Königsweg, nicht die Lösung oder die Wahrheit. Jeder wirds so halten, wie sie/er es für richtig hält. Tel Aviv.
Danke für eure Beiträge, ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende. Hier ist im Moment Kirmes und ich wünsche mir, daß ich heute Nacht keine lautstark vorgetragene Ehedramen, keine Messerstecherei vorm Haus mitbekomme und daß mir keiner einen Kranz in den Hof oder auf den Bürgersteig legt.
zum Rueckfalltraum an sich kann ich nix sagen, aber eine Sache fiel mir auf an Deinem Schreiben.
Zitat.. Ich verachte das, für mich ist das voll asozial.
Zitat.. sondern für hochgradig verachtenswert halte ..
Im Traum erlauben wir uns manchmal Sachen, die wir uns im realen Leben nicht erlauben wuerden, weil eigene Prinzipien/gesellschaftliche Normen etc dies verbieten. Vielleicht war das ein "Ausbruchversuch" (hier eventuell sogar nur zufaellig am Beispiel des Alkohols) aus Deinen eigenen Bewertungsschemata, die sich fuer mich recht "streng" lesen. Zumindest die Wortwahl deutet fuer mich darauf hin, dass Du da schon hohe Massstaebe anlegst.
Bringt Dich jetzt auch nicht richtig weiter, oder? Ja, ich bin grad in Schreiblaune ... scomo