heute hätt ich mal ein Thema für die "Fortgeschrittenen"
Bin ja auch nu schon ein paar Tage trocken, auch rauchfrei, physisch und psychisch einigermaßen gesund und ganz zufrieden mit meiner Entwicklung. Mal zwei Gänge runterzuschalten, nicht alles 125 Prozent machen zu wollen und wohlwollend mit mir umzugehen lerne ich gerade.
In den letzten Monaten habe ich festgestellt, dass meine "Denke" oft noch Quelle des Verdrusses und teilweise sogar der Depression ist, dass ich mich mitunter kraft meiner Gedanken, Ängste und Überdrehtheit in irrsinnige Spannungszustände hineinschaffe, aus denen ich nur schwer rauskomme - siehe den Thread "dabbisch". So sehr ich mich über das Erreichte freue, es bleibt meist eine Rest-Trauer, eine Rest-Depri, ein seltsam schaler Geschmack in der Wahrnehmung meiner selbst und meines Lebens, das sicher nicht perfekt, aber durchaus gut genug ist, um damit zufrieden zu sein.
Nun höre und lese ich mich nach Abhilfe um und stoße dabei immer wieder auf das Thema "Bewusstheit", "Achtsamkeit" oder "Gewahrsein" - wie immer frau diesen Zustand der völligen Konzentration auf das Hier und Jetzt nennen mag.
Angeregt durch dieses - hier bereits öfter erwähnte - Buch und noch einige andere (Klein, Spitzer, Csikszentmihalyi... jetzt hab ich nen Knoten in den Fingern :huch die immer wieder Achtsamkeit, Flow, Sich-Verlieren in dem, was ist, als Quelle einer Lebenszufriedenheit beschreiben, die man auf andere Art kaum erreichen kann, hab ich mich als bekennende "Hirnwichserin" auf die Suche nach Wegen gemacht, der "Hirnwichserei" zu entkommen.
Bisher mehr oder minder vergeblich. Was in Giacobbes Buch steht, ist mir zu vage - es fehlt mir die Anleitung zur Umsetzung ... setzen Sie sich bequem, verknoten Sie die Beine hinter dem Kopf, atmen Sie dreimal pro Sekunde aus und stellen Sie sich eine weiße Fläche mit rosa Punkten vor.... Einfach die Umgebung beobachten, ohne zu denken - wie geht das? Den Rat eines Gruppenfreundes, mit Meditationsmusik auf den Kopfhörern Mandalas zu malen, hab ich befolgt - nur um dabei einen meiner schwierigen Fälle im Job ausführlich zu durchdenken. Ein laut aufgesagtes "Gemübrüwü" (danke für den Tipp :love3 bewirkt Linderung für ca. 20 Sekunden - dann rattert die Maschine wieder los.
Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass es für mich hier lang geht... aber es erscheint mir sehr schwierig. Hat jemand eine vernünftige Anleitung zur Meditation, zur Kontemplation oder zur Achtsamkeit - einen Tipp für mich?
Lieben Gruß sole
----------------------------------------------- when in doubt: go to the water and swim
Habe das zwar nur während Therapiemaßnahmen praktiziert, da hat es mir aber auch in schwierigen Situationen geholfen, temporär abzuschalten.... ...und gelegentlich auch - zum Ärger der Therapeuten - einzuschlafen
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
ZitatGepostet von Bea60 Trotzdem schön zu wissen, dass man nicht alleine ist
Nicht alleine???? - Hey, wir sind VIELE!
Willkommen im Club....
Kenn ich auch, grad heut wieder - passt ja echt wie Faust auf Aug, das Thema - und hab bisweilen auch kein Patentrezept außer "aushalten, durchhalten.." und eine Lebensmaxime meiner niederbayrischen Herkunft versuchen zu erinnern: "S'hängt net allweil auf eine Seitn" - sprich: auch das geht wieder vorüber.
Hoff und wünsch ich mal - und meine Erfahrung sagt "aber geh, das brauchste doch nicht nur hoffen, das weisste doch auch". ... doch mach das mal dem verknoteten Bauch und Hirn klar...
Grad heut war für mich mal wieder so ein Tag, da hätt ich früher um elf Uhr morgens schon die erste Schachtel Gauloises vernichtet und mit Sicherheit zur selben Uhrzeit die Ein-Promille-Grenze überschritten... udn wenn ich mir DAS dann mal klar mach, dann weiß ich wieder: selbst der übelste Tag heute ist nicht so schlimm wie einer der ganz normalen Tage damals zu aktiven Suchtauslebzeiten.
Und DAS bewusst zu sehen find ich dann schon sehr tröstlich, macht es mir doch klar, dass es zwar nicht immer einfacher, aber eben dennoch viel viel besser ist so.
Liebe Sole, ich wünsch Dir dass Du auch bald wieder strahlst ..achja, und mir auch....
Liebe Grüße IngMarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
Ich habe eine Therapeuten, der mit so einer Art Imagination arbeitet. Er lies sich zunächst von mir Situationen schildern, in denen ich mich glücklich, stark, zufrieden, sicher etc. gefühlt habe. Ziemlich genau. Dann hat er mich in Entspannung geführt und in diese Situationen zurück, so dass ich das möglichste genau wieder "gefühlt" habe. Und zuhause "musste" ich das auch üben. Und es hat mir sehr geholfen (hilft mir sehr). Nicht immer, aber schon häufig.
Mittlerweile versuche ich mir dieses "Erleben" wieder zu holen, oder auch manchmal "neue" Phantasien.