bazille,

hast du jemanden an deiner seite?
partner, freund oder verwanten, dem du dich anvertraut hast, der von deinem alk problem weiß?

du könntest dich mit dieser vertrauensperson verabreden zusammen die ersten schritte zu gehn, dann fällt es dir erstens nicht so schwer und zweitens ist so eine verabredung dann endlich mal ein termin.

mary

[quote]Gepostet von bazille
[b]Hallo an alle,

das letzte Wochenende, und auch das kommende (jetzt), war/bin ich privat total überfordert. "Termine" wie Hochzeit, Geburtstag, Fussball, ...

Hallo Bazille,

Ich kenne das. Da hilft nur eins: absagen, absagen und nochmal absagen.
Alles auf ein minimum runterfahren, versuchen nur für sich selbst etwas tun. Ist schwer, aber durch Überforderung entsteht Saufdruck. Ich mußte auch erst lernen wie ich mit solchen Situationen fertig werde, es funktioniert.

lg Uwe

Zitat

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Gepostet von Mary61

hast du jemanden an deiner seite?
partner, freund oder verwanten, dem du dich anvertraut hast, der von deinem alk problem weiß?

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Hallo Mary (schöner Nick),

nein, erzählt hab ich es natürlich niemandem, aufgefallen ist es dem einen, oder anderen mittlerweile vielleicht doch. Ich weiss es nicht - hat mich nie jemand angesprochen.

Mein Versteckspiel kann aber auf so lange Dauer nicht ganz funktioniert haben.

Es sollte mal richtig BUMMMS machen, aber besser doch nicht (dann wäre ich nämlich alles los), noch habe ich, bzw hätte ich vielleicht die Chance, dem Ganzen zu entkommen?!

lg

Hallo Bazille,

im Anschluß an Marys Frage und Deine Antwort: Hast Du nicht jemanden, den Du "einweihen" könntest. Abnehmen kann Dir niemand etwas. Aber es baut Druck ab, wenn man mal alles rauslassen kann.

bazille

ist kein nick, ich bin fantasielos benutz deshalb meinen vornamen

hast du denn keinen in deinem umfeld, dem du vertraust?
es täte dir bestimmt auch gut, es mal jemandem erzählen zu können und jemanden an deiner seite zu haben der dir etwas die schwellenangst nimmt in dem er mit geht.

unser problem ist kein markel, nichts wofür man sich schämen muß. es ist nur eine krankheit.

ich geh recht offen damit um und hab noch nie schlechte erfahrungen gemacht! mich hat deshalb noch nie einer verurteilt!
natürlich geh ich nicht damit hausieren und erzähle es nicht jedem, aber meine erfahrung ist, das mir meißt sogar respekt endgegen gebracht wird ein trockener alki zu sein und manchmal wollen die leute sogar ratschläge,
.... weill sie einen kennen, der einen kennt ,der auch zuviel trinkt ....

ich denke es würde dir helfen einen vertrauten zu haben

lg, mary

Hallo Bazille,

ich habe deine Schilderungen sehr aufmerksam gelesen und ich denke, du steckst mitten drin in einer tiefen Depression.
Allein sein wollen, am Besten morgens gar nicht aufstehen, Einkaufstüten unausgepackt stehen lassen - einfach nur da sitzen, darüber nachdenken was man eigentlich so alles machen sollte und die totale Unfähigkeit, auch nur das Kleinste davon in Angriff zu nehmen.
Auch dieser Wunsch nach Alleinsein, obwohl, wenn man genauer drüber nachdenkt, schön wäre es ja schon mit Anderen......
Und das Ganze überdeckt von dem Bleimantel der eigenen Scham!

Das ist ein Teufelskreis aus dem du dich alleine nicht befreien kannst. Freunde werden dir da auch nicht mehr helfen können, du brauchst ganz ganz dringend professionelle Hilfe. Um dir zumindest in diesem Punkt ein wenig die Scham zu nehmen - es gibt ganze Berufsgruppen, die davon auch sehr gut leben können (Psychiater, Psychologen usw.) - das heißt, du bist mit diesem Problem nicht alleine auf der Welt, andere Menschen, und zwar nicht wenige (ich eingeschlossen), sind davon auch betroffen - also nimm jede Hilfe an, derer du habhaft werden kannst.

Ich kann dir nur dringend raten, mach einen erneuten Termin bei der Suchtberatung (sie unterliegen der Schweigepflicht). Und wenn du dann der Meinung bist, du schaffst es wieder nicht, den Termin wahr zu nehmen, verdammt, dann trink dir eben Mut an. Dann gehst du halt angetrunken dort hin, aber sei ganz ehrlich und sage genau, was mit dir los ist. Hier im Forum kannst du deinen Zustand ja auch sehr gut beschreiben, wiederhole es vor diesen Menschen, lasse nichts aus und denk immer daran: Diesen Menschen ist das nicht fremd und sie leben von Menschen wie uns (so blöd sich das auch anhört).
Aber tu etwas - und zwar sofort - sonst gerätst du immer tiefer in diesen Sog.

Und noch etwas: Du solltest dich parallel dazu einem Menschen in deinem Freundes-oder Bekanntenkreis mitteilen. Such dir ganz in Ruhe in Gedanken eine Person aus, der du erzählen möchtest wie es um dich steht. Vielleicht hilft es dir ja auch, dieser Person einen Brief zu schreiben und genau zu schildern, was du ihr sagen möchtest (natürlich wirst du diesen Brief nicht abschicken, aber er hilft dir deine Gedanken zu sortieren und für dich selber eine Richtung zu finden).
Aber sprechen solltest du schon mit jemandem aus deinem Umfeld. Du musst ja nicht so ins Detail gehen, aber erzähl von deinem Alkoholproblem (zur Not kannst du dir da ja auch wieder Mut antrinken). Denn wenn du einmal erste Schritte in dieser Richtung unternommen hast, dann bekommt ganz langsam der schwere Bleimantel der Scham erste Risse - und das ist unglaublich wichtig.

Denk einfach mal in Ruhe drüber nach - einen sonnigen Tag noch.

Hallo Cinderella,

danke für deine Nachricht!
Auf "zitieren" hab ich extra nicht geklickt, weil alles, was du geschrieben hast, auf mich zutrifft.

Alk-Depression-Alk-Depression ... ein unendlicher Kreislauf, eh klar.

Die letzten Wochen waren ziemlich stressig, (fast) nie zuhause, ständig nur Probleme (beruflich), ... abends, eh schon wissen.
Weiss nicht, wie ich so geregelt eine Thera machen könnte.

Unter Tags funktioniere ich noch (!) irgendwie (Betonung auf Letzeres).

Einem Menschen aus meinem Freundeskreis kann ich unmöglich meine Situation mitteilen. Einen solchen "Freundeskreis" hab schon lange nicht mehr *zuhauseversteck*.

Depression-Alk-Depression-Alk (da war doch noch etwas anderes)

Übernächste Woche hab ich mal etwas Luft (wenn nichts dazwischen kommt), wenn es sein muss, trink ich mir dann auch Mut an (nein, tu ich nicht!).

ICH MUSS SCHON VORHER ETWAS UNTERNEHMEN!
Wie geht das bloss ohne Krankenstand, oder Urlaub?

lg
bazille

Heute war ich bei meinem Hausarzt!

Hab ihm widerwillig alles erzählt, aber er hat sich doch recht lange Zeit genommen = plus. Mir wars mega unangenehm.

Kurz, ich sollte stationär gehen und eine Psychotherapie machen, ... (dann solle sich auch die Depression "auflösen", haha). Oder eben ambulant bei der örtlichen Beratungsstelle.

Ich steh schon ziemlich weit über dem Abgrund, denk ich ... Das Leben macht schon lange keinen Spass mehr.

Medis hat er mir verschrieben. Überweisung für Thera in der Beratungsstelle inkl. Soviel dazu.

bazille,

Du raffst es...

Hallo Bazille,

S-U-P-E-R ====== mit dem Gang zum Hausarzt hast du ja einen Riesen-Schritt gemacht.

Was hat er dir denn verschrieben? Wahrcheinlich Antidepressia.... Die haben aber den Nachteil, dass es bis zu sechs Wochen dauern kann, bis die Wirkung einsetzt. Dann kann es natürlich auch vorkommen, dass du auf dieses Medikament gar nicht ansprichst und man muss ein Anderes probieren. Dazu kommt noch die Frage der Dosierung. Man fängt ja erst einmal klein an und steigert die Dosis langsam. Es kann also durchaus sein, dass du zunächst einmal gar keine Veränderung verspürst. Aber lass dich nicht entmutigen, du hast den richtigen Weg eingeschlagen.

Hat der Arzt dich eigentlich krank geschrieben? Wenn nicht, dann nimm deine Überweisung und geh zu einem Fachmann. Dort kannst du dich krankschreiben lassen und überlegen ob du diese Zeit nicht nutzen willst für eine stationäre Entgiftung. Das hat zum Einen den Vorteil, dass dein Arbeitgeber von deinen eigentlichen Problemen erst einmal nichts zu erfahren braucht und zum Anderen werden dir dort verschiedene Wege aufgezeigt, die du im Anschluß an die Entgiftung einschlagen könntest.

Und jetzt sei mal ein wenig stolz auf dich, denn langsam bewegst du dich ja!

Klasse!
wünsche dir viel Kraft! Gebe nicht auf und die Sonne wird wieder scheinen

Zitat

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Gepostet von justcinderella2000
Was hat er dir denn verschrieben? Wahrcheinlich Antidepressia.... Die haben aber den Nachteil, dass es bis zu sechs Wochen dauern kann, bis die Wirkung einsetzt. Dann kann es natürlich auch vorkommen, dass du auf dieses Medikament gar nicht ansprichst und man muss ein Anderes probieren. Dazu kommt noch die Frage der Dosierung. Man fängt ja erst einmal klein an und steigert die Dosis langsam. Es kann also durchaus sein, dass du zunächst einmal gar keine Veränderung verspürst. Aber lass dich nicht entmutigen, du hast den richtigen Weg eingeschlagen.

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Na das sind ja "schöne" Nachrichten

Ja, mir wurde ein Antidrepressiva (Escitalopram) verschrieben. Außerdem noch ein Antiepileptika und ein Anti-Craving.

Ziemlich viel für jemanden, der noch nie eine Tablette geschluckt hat

Und dann solls auch nicht unbedingt helfen?! Gute Aussichten fürs Wochenende, weil ich ja ganz so gut im Abwarten bin.

Danke für dein Posting.

lg
bazille

Sorry - so habe ich das natürlich nicht gemeint.

Ich wollte damit ausdrücken, dass es eine ganze Weile dauern kann (nicht muß), bis solch ein Medikament anschlägt. Es ist halt nicht so wie z. B. bei Schmerztabletten, dass die Wirkung sofort einsetzt. Von daher musst du halt ein wenig Geduld mitbringen.

Nun lass dich mal nicht verrückt machen, nur weil ich mich dummerweise missverständlich ausgedrückt habe.

Außerdem hast du ja sofort eine 3er-Kombination bekommen - das wird dir schon helfen.
Und du wirst sehen: Wenn du erst einmal ein klein wenig aus dem seelischen Tief auftauchst, dann kannst du alles Andere wesentlich besser angehen.

Ist ja eigentlich auch ganz normal und irgendwie auch logisch, dass man u.A. auf Antidepressiva langsam eingestellt wird.
habe ich zumindest mal gehört. Denn das ist ja ein Dauermedikament und soll keinen Suchtfaktor entwickeln.
Schmerztabletten z.B. sollen schnell wirken und das Gehirn merkt sich sowas auch unheimlich schnell.
So nach dem Motto: "einwerfen und wohlfühlen"

War irgendwie mal Thema in der LZT....glaub ich


Gruß
Dirk

Hallo cinderella,

war nicht bös´ gemeint. Der Arzt hat mir ja auch gesagt, dass es bis zu 2 Wochen dauern kann, bis ich eine Wirkung bemerke (Hauptaugenmerk sollte aber erst mal der Alkoholverzicht sein).

Meine ganze Situation ist nur zum heulen. Ich "versteck" mich zuhause, während draußen schönstes Wetter ist und "alle" unterwegs sind und etwas unternehmen. Würd´so gerne irgendwo hin fahren - Meer, Berg, egal - aber alleine geht das nicht und für andere Menschen bin ich nicht offen genug.

Ich vertraue, bzw traue niemandem ... nicht mal mir selbst.

Ich hasse mein Leben. Ich hab so vieles falsch gemacht. Und ich weiss nicht, ob ich das jemals wieder gut machen kann.

Angefangen hat es mit 14. Mit meinem ersten Vollrausch. Danach - mit einer Auszeit von ein paar Jahren (Freundin) - ging´s weiter und immer mehr Alkohol, bald täglich - und immer mehr im "Verstecktem".

Alleine zu sein ist nicht gesund (bzw alleine sein zu wollen).