ich bin neu hier. Eigentlich wollte ich einen ausführlichen "Bericht" über mich schreiben. Aber es geht nicht.
Ich weiss, dass ich Alkoholiker bin. Dh, ich weiss es seit mind. 2 Jahren. Trinke viel zu viel. Früher dachte ich, Depression, Angst, Sozialphobie und dgl wären die Ursache.
Mittlerweilen denke ich anders, bzw verstärkt sich das Erste eben durch den Alkohol.
Mein Leben ist eine einzige Katastrophe. Möchte nur alleine sein, Anschluss, oder gar Freunde, finde ich so nicht.
Die Lage wird immer schlimmer. Warens früher noch 3 Bier, sind´s heute 5 (!!!) (ab und zu auch mehr). Am Liebsten schon am Morgen, aber ich muss ja Arbeiten.
Zu einem Arzt trau ich mich deshalb auch nicht. Meine Leber ist bestimmt schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen - so ein Drücken im rechten, unterem Brustbereich, sowie die Fingernägel und mein aufgedunsenes Gesicht *wähhhh* zeigen mir das (bin eigentlich sehr schlank).
Warum es so weit kommen musste, versteh ich einfach nicht. War irgendwann mal ein glücklicher Mensch, hatte viele Freunde und Ziele für die Zukunft.
Mein Leben besteht nur mehr aus "Tarnen und Täuschen". Kaufe meinen Alk so weit entfernt, wie nur möglich. Ganz klappt das allerdings nicht, und es ist jedesmal beschämend, an der Tanke um´s Eck Nachschub zu holen.
Ich hasse mich dabei, kann aber trotzdem nicht anders.
Im Inet hab ich über die Therapiemöglichkeiten gelesen. Stationär ist für mich nicht möglich, berufliche Gründe.
Es gibt ja Tagesklinken, gibt es auch Abendklinken? Dh, nach der Arbeit geh ich dorthin (generell für psychische Probleme)?
hallöchen.. öhm sorry...lies deinen text und überarbeite ihn..wegen 5 oder deiner ansicht nach "manchmal" auch 6 oder 7 bier fährst du nicht wirklich in eine andere stadt.. 5 bier über den tag verteilt, macht dich nicht hippelig, also bitte.. wenn du morgens schon druck hast, trinkst du weitaus MEHR...
@bazille, berufliche gründe können meiner meinung nach nicht über gesundheitlichen stehen. tun sie zwar in der gesellschaft und ist deshalb auch nicht einfach umzusetzen, aber ohne gesundheit nützt dir der beste beruf nix.
ZitatGepostet von grünchen wegen 5 oder deiner ansicht nach "manchmal" auch 6 oder 7 bier fährst du nicht wirklich in eine andere stadt.. 5 bier über den tag verteilt, macht dich nicht hippelig,
Hab ich über den Tag verteilt geschrieben?
Zitat wenn du morgens schon druck hast, trinkst du weitaus MEHR..
Meine Trinkmenge hab sich auf 5 Bier gesteigert (leider). Und das abends. Am Wochenende uu mehr
@bazille, wenn du aus dem tarnen und täuschen raus willst, hilft dir nur ehrlichkeit dir selbst und anderen gegenüber. und so schwer sind die möglichen schritte auch nicht. zum arzt, zur entgiftung anmelden, therapie beantragen. wenn du nur für abends nach der arbeit was suchst, könntest du jeden abend in eine shg gehen. vielleicht gibt es ja sogar eine abendklinik. was erwartest du denn dort oder was meinst du, könnte sich dadurch bei dir positiv verändern?
ZitatGepostet von mihu vielleicht gibt es ja sogar eine abendklinik. was erwartest du denn dort oder was meinst du, könnte sich dadurch bei dir positiv verändern?
nun ja, ich denke, es würde "meinen Alltagstrott" durchbrechen. Anstatt mich mit den Abendbieren zu "belohnen", nette Menschenen kennenzulernen, mich zu unterhalten, usw. Ok, da denke ich wohl 2 Schritte zu weit voraus ....
Eine Selbsthilfegruppe ist ein guter Weg. Diese ist aber kein Unterhaltungsprogramm, sondern teilweise richtig harte Arbeit. Und -ich bin recht -frisch- trocken: sie ersetzt Dir den Alkohol nicht.
Als ich begonnen habe, keinen Alkohol mehr zu trinken, habe ich auch meinen Tag streng durchgeplant, um mich selbst abzulenken. Anzulenken von dem Gedanken an Alkohol.
Die Selbsthilfegruppe ist nicht eine solche "Ablenkung", dort wird man knallhart mit den Fakten konfrontiert. Mit "knallhart" meine ich nicht, dass es negativ ist. Wenn man sich dem Thema aber nicht stellt, dann verharmlost man schnell und die nächste Flasche ist in Reichweite.
Die ersten 10 Tage nichts getrunken, schon überlegt man (ICH), ob man denn tatsächlich Alki war. Das Negative wird schnell verdrängt. Das nennt sich auch Sucht und süchtig sind wir ja (leider), nass oder trocken.
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
ZitatGepostet von bazille Es gibt ja Tagesklinken, gibt es auch Abendklinken? Dh, nach der Arbeit geh ich dorthin (generell für psychische Probleme)?
hallo bazille,
ich hab eine ambulante langzeittherapie gemacht, termine immer abends nach der arbeit. eine suchtberatung in deiner stadt könnte dir bei der suche helfen.
bazille, willkommen im Forum. Ich habe wie Inessi eine ambulante Therapie gemacht, neben meinem Job und meinem normalen Alltag. War nicht immer leicht aber es geht. Alles Gute für dich und durchbrich den Teufelskreis. Gruß Ruby
Ich mache zur Zeit auch eine amb. Therapie üb. Caritas. Immer 1 x wöchentlich abends und zwischendurch auch Einzelgespräche mit einer Therapeutin. Ist mitunter ganz schön anstrengend, tut gut, gibt auch Stoff zum nachdenken und verarbeiten. Man trifft sich dort mit Leuten, die das gleiche Problem haben und kann sich auch mit denen austauschen.
ZitatIch hasse mich dabei, kann aber trotzdem nicht anders.
So ging es mir auch jahrelang.
Dreh den Spieß um. Hör auf, Dich zu hassen und sei Dir etwas wert! Lerne, für Dich zu sorgen, auf Dich Acht zu geben! Tu Dir etwas Gutes - wirklich Gutes meine ich. Nicht das, was wir Alkis im Allgemeinen darunter verstehen !
LG,
Sabine
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
Hatte die Woche beruflich ziemlich viel Stress und war nicht zuhause. Wie so oft (was eigentlich gut ist).
Leider hab ich noch nirgens angerufen, hab aber im Inet nach Therapiemöglichkeiten gesucht. Alkohol- und Suchtberatungsstellen gibt es genug, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass einmal pro Woche bei mir etwas bringt, mir hilft.
Ich steh zwar nach aussen hin (noch irgendwie) mitten im Leben, hab einen schönen (?) Job, keine Schulden, ... aber das Wesentliche - zumindest das, was ich mir darunter vorstelle - hab ich nicht und werd ich so auch nie erreichen.
Man sagt ja, durch positives Denken lässt sich viel erreichen, ... ich denke aber fast immer nur negativ, kann es einfach nicht abstellen. Vertrauen tu ich sowieso keinem Menschen, nehme immer das Schlimmste an (so kann man nicht enttäuscht werden?). Aber man kann dadurch halt auch nichts gewinnen.
Egal, Tatsache ist, ich kann nicht "ohne Alk am Abend". Ich muss was tun, bevor es zu spät ist.
Mein Tagesablauf ist in Bezug auf Alk immer der Gleiche. Ich trinke nach Arbeitsende alleine zuhause, egal ob 12, oder 22 Uhr.
Am Liebsten würd ich in ein KH gehen, aber ich habe doch noch soziale und familiäre Beziehungen/Kontakte (wenn auch sehr wenige), den Arbeitsplatz darf ich auch nicht verlieren.