Vor ganzen 2 Tagen habe ich um 12:32 in dieses Forum geschrieben, dass ich "jetzt ganz sicher in eine Gruppe gehe", weil ichs nicht dmehr ertragen kann. Trotz der vielen Antworten habe ich es geschafft, an eben diesem Tag zwei Flaschen Wein und 4 Flaschen Bier zu kippen!
Die Quittung bekam ich am Montag morgen, absolute Panik, Depressionen und unfähig zur Arbeit zu erscheinen! Habe dann meine Pschotherapeutin, die ich im Übrigen bereits seit 2 Jahren "zumindest versucht habe" zu belügen am Telefon gesagt wie es wirklich um mich steht. Bei dem folgenden Praxistermin gestern, hat sie gesagt, dass jetzt zunächst mal eine qualifizierte Entgiftung in einer Klinik angegangen werden muss. Vor diesem Schritt/Zeitpunkt habe ich jahrelang gezittert auch wegen meinem Job (obwohl ich vermute, die wissens sowieso).
Auf jeden Fall habe ich heute den Termin in der Fachklinik gemacht; morgen um 09:00 Uhr fahre ich hin.
Auch wenn ich immer noch Angst davor habe, der Alk könne mich wieder packen, habe ich ein gutes Gefühl, da ich endlich einen Schritt in die richtige Richtung gehe; nach vielen traurigen Jahren des "ich versuchs nochmal allein".
Wenn Du vor zwei Tagen - trotz des festen Vorsatzes nüchtern zu bleiben und eine Gruppe aufzusuchen - wieder getrunken hast, ist die qualifizierte Entgiftung wohl der richtige Schritt. Du bist dann drei Wochen in einem geschützten Raum, und kannst von dort aus Dein weiteres Vorgehen ( SHG, Suchtberatung ) organisieren. Dein Arbeitgeber erfährt nicht, weswegen Du in Behandlung bist und hat Deinen Krankenhausaufenthalt einfach hinzunehmen. Falls du mit offenen Karten spielen möchtest, gibt es in größeren Betrieben auch einen Suchtbeauftragten, dem Du Dich anvertrauen kannst. Da Alkoholismus eine anerkannte Krankheit ist, hast Du - wenn Du aktiv etwas dagegen unternimmst - keine negativen Konsequenzen zu befürchten.
Der mihu hat Dir in Deinem anderen thread schon geschrieben, dass Du - trotz zahlreicher "Fehlversuche" mit dem Alk aufzuhören - die Hoffnung nicht aufgeben sollst. Sehe ich genauso! Ich war nämlich seinerzeit der JuergenB in meiner Familie und meinem Umfeld. Mir traute keiner mehr den Absprung zu, und ich selbst war auch dabei die Hoffnung aufzugeben.
Nach einer qualifizierten Entgiftung wurde ich vor gut fünf Jahren mit einer neuen Beratungsstelle und neuer Gruppe trocken. Das muss nicht Dein Weg sein, könnte aber...
Also, Bangemachen gilt nicht. Geh in die Entgiftung, bastel dir einen für Dich gangbaren Weg in die Abstinenz, und schreib hier darüber, wenn Du magst.
Viel Glück und Erfolg!
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Ich wünsche Dir viel Erfolg. Du bekommst dort Hilfe, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich drücke Dir die Daumen.
Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist ja immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt. (Theodor Fontane)
Mir traute keiner mehr den Absprung zu, und ich selbst war auch dabei die Hoffnung aufzugeben.
jahrelang saß ich in meinem elend fest...unzählige male hockte ich mit einem flachmann jägermeister auf irgendner bank und sinnierte über eine alkfreie zukunft...das alles wurde genährt von einer immer wieder aufkeimenden hoffnung...vom alkohol loszukommen...
als ich dann endlich vor der wahl stand arbeit und familie weg... und mich weiter in den abgrund zu saufen...trat ich endlich diese trügerische hoffnung in die tonne und war bereit mich auf die socken zu machen...in der therapie dannn...als sich langsam ein gangbarer weg für mich abzeichnete...kehrte auch wieder hoffnung in mir zurück... diese hoffnung war aber von anderer natur als die hoffnung in meinem nassen denken...diese neu erworbene hoffnung gab mir antrieb und kraft...
die damalige hoffnung verklärte nur den blick auf das notwendige... sie verhalf mir nur zu traumschlössern...und deshalb war sie für mich schädlich...
Ich drücke dir ganz fest die Daumen,dass du es packen tust. Von nun an kannst du sagen ,dass du irgend wann das Ende des Tunnels erreichen wirst...........
Den Unterschied zwischen diffuser "nasser" Hoffnung und der neuen Hoffnung, die sich mit Abstinenzbeginn breitmacht, hast Du in Deinem Beitrag fein herausgestellt.
Darf ich das einfach mal so unterschreiben....?
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche