ich finde, du kommst schon ganz gut sortiert rüber. du machst dir eigene gedanken über dich und dein trinkverhalten und scheinst dir irgendwo auch im klaren zu sein. meiner meinung nach alles gute voraussetzungen für einen weg aus einer sucht. sich selbst dabei genügend zeit zu geben ist wichtig. die eigenen gedanken müssen sozusagen erstmal ein gutes und sicheres fundament bilden, auf dem die trockenheit dann auch sicher platznehmen kann. ich glaube, diese art der denkarbeit kannst du.
ich wollte jetzt keine steine finden und hab stattdessen mal ein paar otternasen und fledermausohren mitgebracht...zur unterstützung der hindenkarbeit.
Zitat Die scheiss Technoszene ist aber auch echt ein hartes Stück zu knabbern,
Was kann denn die Technoszene dafür, dass du darauf nicht (mehr) klar kommst?
War doch ne Zeitlang auch mal dein Lifestyle und überhaupt.... ? Ich bin nicht das Maß der Dinge, aber - mir gings so damit und den Leutz, die ich von dort kenne, schilderten (bzw. schildern heute noch) das nicht viel anders. Ich persönlich würde diese Zeit für nix in der Welt hergeben, finds auch immer bezeichnend, dass die größten Feinde der Elche früher selbst welche waren. Und danach siehts bei dir gerade aus.
Erst alles an Erfahrungen dort abschöpfen und dann schlecht machen. Daumen runter. Dein Problem ist doch nicht die Technoszene.
Zitat wie ich mich da rauswinden soll, das bleibt mir noch verborgen.
Rauswinden ? Versuchs doch mal mit dem direkten Weg. Hab ich gemacht, ging nach einigen Anläufen gut.
Ich hoffe, du bleibst recht lange hier und demonstrierst mir hier eine Kehrtwende.
Deine Intro ist so eindeutig klar und süchtig, dass ich völlig perplex hier sitzte und mich frage, was dich da rausholt. Ich fühle mich gespiegelt. Du bist selber groß und wartest auf die Mama mit dem plausiblen Verbotsschild.
Über den Verstand wird man die Sucht wohl nicht los
Disziplin könnte helfen... und die Vorstellung, dass man es zwar 'nur' für sich tut, dass es aber trotzdem gut ist.
Das ist so ein verflixtes Handicap mit dem Selbstwert und wie man ihn definiert. Du mußt dich nicht fertig machen. Es gibt einen Weg da raus. Der ist lang und steinig. Du gehst ihn für dich und du gehst ihn alleine, aber es gibt Menschen, die dir wirklich helfen können, die diese selbstzerstörerischen Mechanismen verstehen und unterbinden können.
in sehr unterhaltsamer Weise beschreibst du, was dir zu schaffen macht und was du ändern möchtest. Aber wenn ich lese "ich weiss, dass dieses Forum saufNIX heisst. Langfristig möchte ich dorthin auch kommen. Noch bin ich aber nass , werde aber versuchen, mir ein trockenes Leben vorzunehmen" kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass es so nichts wird. Wenn du weiter trinkst, könntest du langfristig die Probleme bekommen, die dein Vater hatte. Versuchen, dir ein trockenes Leben vorzunehmen, lese ich wie 'irgendwann vielleicht mache ich mal was', was erfahrungsgemäß auf nie hinaus läuft.
Mag sein, dass ich am Wortklauben bin, aber ich meine, Ziele sollten konkret benannt werden. Wenn dein Schreiben hier nicht der Startschuss zum großen Eierlauf gewesen sein soll, hielte ich es für angebracht, Nägel mit Köpfen zu machen, also z. B. mit Hilfe einer Beratungsstelle festzulegen, wie du am Besten vorgehst.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
ZitatGepostet von Friedi Ziele sollten konkret benannt werden. Wenn dein Schreiben hier nicht der Startschuss zum großen Eierlauf gewesen sein soll, hielte ich es für angebracht, Nägel mit Köpfen zu machen, also z. B. mit Hilfe einer Beratungsstelle festzulegen, wie du am Besten vorgehst.
Friedi
geil.
Intelligenz schützt vor Thorheit nicht...
Selbst promovierte Rechtsanwälte sind auch nur Menschen.... schadeschade... es freute mich, sie wären mehr und verlässlich...
...also ich finde: die allerbeschissenste Lage ist die, zu "wissen" was mit mir los ist... - und ohnmächtig dabei zuschauen,wie alles ungebremst weiterläuft...
Und das über lange Zeit hinweg kann ganz schön zermürbend sein. Vielleicht ein Reifungsprozess ?
Tricky sind dann z.B.so Phasen, wo der Konsum aus irgenwelchen Gründen ein wenig zurückgeht und Ego sich sofort auf diese 'hoffnungsvollen' Anzeichen stützt um sich zu beweisen, dass ja eh alles nicht so arg ist.
"Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert."
Ich war über viele Jahre polytox unterwegs und kenne noch sehr genau die entsprechenden Gedankenlieder, die einem jeweiligen äh....' Substanz-Abbau-Befindlichkeits-Level' entsprechen. Unterm Strich: es gibt nicht ein Potpurri an verschiedenen Süchten, sondern ein fundamentales Verlangen nach....ja, nach was eigentlich...?! Beginnen hier die tief sitzenden Bedürnisse, die unerfüllten Träume ?!
Du schreibst, du hast das Kiffen aufgegeben i.d.S. dass du dir halt nix mehr kaufst. Aber die Bereitschaft ist allemal noch da, und sobald die Umstände günstig sind wirst du dich wieder gehen lassen....
Diese Bereitschaft sich zu berauschen - genau diese Haltung war die Wurzel meine Schwäche, der Nährboden für all den Konsum an Sprit, Dope, Coca,E,Pilze und dgl mehr.
Aber diese 'Haltung' saß noch tiefer, so tief dass meine ganze Psyche davon infiltriert war; es durchdrang all meine Beziehungen zur Aussenwelt, Menschen, Beruf usw.
O shit, da will man so 'ne nervige Gewohnheit wie den Alkgenuss weghaben... - und kommt drauf dass es sich so verhält wie bei einer Seerose: du ziehst eine Ranke aus dem Wasser und stellst fest, daß da auch noch der ganze Rest von dem Geklüngel dranhängt....
Nun - löse das Problem...!
-war bei mir nicht anders möglich als mit einer völligen Neuausrichtung... -wusste ich anfangs auch nicht... -mit dem Ausrichten/Aufräumen/Neu-Gestalten bin ich heut noch nicht fertig... -ist sowas wie 'ne Lebensaufgabe... Lebenspflege ?
LG, Randolf
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "
ich kürze deinen Nick auch mal ab. Der Nick scheint mir btw ein gutes Synonym für "Rumeieren" zu sein. So hab ich hier auch mal angefangen. Weintrinkend und kiffend, mit dem Wissen ein änderungsbedürftiges Problem zu haben, als Tochter aus Alkfamilie und mehr oder weniger nach DEM überzeugenden Grund zum wircklich aufhören zu suchen.
Ich hab ne ganze Weile gesucht, sehr viel hier gelesen, mich zunehmend genauer beobachtet und mich durch die dauernde Beschäftigung mit dem Thema mehr oder weniger bewußt an meinen persönlichen Tiefpunkt getrieben. Dann ging es plötzlich mit dem Aufhören.
Diesen "persönlichen Tiefpunkt" scheint es wirklich zu brauchen. Ich jedenfalls kenne keinen Süchtigen der aus reiner Vernunft aufgehört hätte. Das Gute daran ist, daß jeder selber bestimmt wann dieser Punkt erreicht ist, wann es endgültig reicht. Das kann sehr sehr unterschiedlich sein und der eigene persönliche Tiefpunkt mag bei anderen noch nicht mal ein Zucken mit der Wimper hervorrufen. Wieder andere (und ich fürchte das ist die Mehrheit) saufen sich lieber tot als Veränderung zu wagen.
Meine Rumeierei war letztlich das Fundament für meine Abstinenz und die der Anfang von einigen weiteren Veränderungen. wieauchimmer, ich wünsch dir ein erfolgreiches Auflösen Deines Falles.
Übrigens bin ich auch in der Rave-/Techno-/Elektroszene großgeworden und hab sie am meisten ganz am Anfang genossen, als Dresscodes und Drogen noch keine Rolle spielten. Mir hat die Musik und das ganze Ambiente der frühen Technozeit gereicht um sämtliche körpereigenen Drogen zu aktivieren. Das und mein Heidenrespekt vor den ganzen chemischen Drogen haben mich zum Glück da nicht sehr tief reinrutschen lassen. Was heute in der Szene abgeht bekomme ich nur noch am Rande mit, da haben sich einfach auch die Interessen verändert.
Gruß, monika
Die Maus steht für den inner groove, für ne einwandfreie Sache, für den Wunsch, daß es einen so richtig erwischt. aus Koppstoff von Feridun Zaimoglu
In der Verhandlung vom 08.08.2009 wurde festgestellt, dass Sie von der heimtückischen Krankheit Alkoholismus befallen sind. Es ergeht folgender Beschluss:
Sie begeben sich unverzüglich in Behandlung.
Bei nichtbefolgen droht Siechtum oder Zwangseinweisung
AZU schreibt ja hier, dass sie bei ihrem Vater genügend Anschauungsmaterial hatte.
Kenn ich auch, hab Alkoholtote in der Familie. Hat mich nicht gehindert, zu glauben, dass ich schlauer wäre. Also trotzdem saufen zu können, nur nicht ganz so blöd zu sein.
Ich glaube, das Elend muss ERFAHREN werden...und zwar am eigenen Leib.