es soll Saufnixe geben, die innner Arbeit sind - hab ich mir sagen lassen
Hier meine Aufschrei, wollte den vor 'ner Stunde schon los lassen, aber die Kunden wollten dies nicht zulassen
@aktenzeichen
Es gibt ein Zauberwort, selbiges heißt 'Selbstverantwortung'. Erst als ich die Verantwortung für mich übernommen hatte, konnte ich abstinent werden. Niemand außer mir selber war für meine Sauferei und für meine jahrelange Eierei verantwortlich. Wie der Minitiger so unnachahmlich sagt: es hat mir niemand das Glas an den Mund gehalten und mir rein geleert.
Du kannst in der Angehörigen-Rubrik stundenlang lesen, daß noch nicht mal die Partner von Alkoholabhängigen es schaffen, den Suchtler trocken zu legen, weder mit Zuwendung noch mit Strenge, bzw. Schimpfen. Wie soll also ich als lediglich virtueller Gesprächspartner dies bei Dir schaffen.
Ich leite ja im realen Leben eine Selbsthilfegruppe. Was glaubst Du, wie kaputt ich wäre, würde ich die Verantwortung für meine Gruppenmitglieder übernehmen; abgesehen davon, daß die dies gar nicht wollten.
Zitat ....aber gerade ihr seid es, die eine ganz besondere „Verantwortung“ gegenüber uns „Haderern“ habt
Es wundert mich gerade ein bischen das noch kein allgemeiner Aufschrei erfolgt ist bezüglich Verantwortlichkeiten.
LG
Tina
dass sich keiner gesundstreicheln oder gesundbeten lässt, war mir schon sehr lange klar. Dass ich aber auch keinen gesunddrücken oder gesundbelehren kann, hab ich im Laufe der Jahre erst hier so richtig realisiert.
Das gibt mir ne gewisse Gelassenheit, an manchen Schuhen geräuschlos vorbeizugehen.
Hatte nun 3 Tage Zeit nachzudenken, und habe dies auch getan. Und dabei versucht, mir nicht zu viele Schuldgefühle zu machen, dass ich es nicht von heute auf morgen schaffe.
Und?...warst Du erfolgreich
:gruebelas bedeutet ja im Klartext. Du hast 3 Tage lang überlegt, wem Du die Schuld dafür geben kannst, dass Du nicht sofort aufhören kannst mit dem Trinken
womit wir bei der Verantwortung wären...Du kannst nachdenken bis Du schwarz wirst, wer sonst noch alles Schuld hat, und wirst vermutlich auch immer wieder fündig anderen die Schuld zu geben, dass Du es von jetzt auf gleich ja noch garnicht schaffen kannst...Alles Quatsch in meinen Augen...so nun hast du den verlangten "offenen Steinewerfer"
Das Du hier gelandet bist und Dir Gedanken machst ist schon mal ein Anfang. Gut so.
Aber - und das wird Dir jetzt nicht gefallen - nur vom denken wird keiner trocken. Denken, auch übers nicht trinken, konnte ich immer gut. Aber erst als ich die Nase voll hatte und aufgehört habe mit Trinken hats funktioniert.
Im Denken kam ich auch immer wieder auf Gründe warum ich noch nicht aufhören muss, warum es bei mir anders ist als bei anderen... Erst als ich mich ernst genug genommen habe und zugeben konnte ein Alki zu sein, wie jeder andere Alki auch, hats geklappt.
Nicht denken - machen.
Und nix trinken geht nur indem "man" nix trinkt, nicht indem "man" denkt "man" würde ein bisschen viel trinken und sollte mal damit aufhören.
Liebe Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
ich kannte mal jemanden - einer aus meiner alten Clique, der recht tief im Suchtschlamassel saß; er konnte seinen Konsum noch nicht mal ansatzweise kontrollieren, trank alles was Umdrehungen besaß - und hätte auch alte Schuhsohlen gequalmt wenn ihm wer geflüstert hätte: "da is auch was drin...!"
Auf der anderen Seite war er hochintelligent und ein aufgewecktes Bürschchen mit viel Potential; verfügte über ein beträchtliches Allgemeinwissen, war auch politisch überdurchschnittlich versiert.
Was seine Abhängigkeit betraf: erstaunlich wie detailliert und umfangreich er Bescheid wusste. Keine Thera gemacht, keine Ärtzte und Psychologen konsultiert, tönte aber durchaus so reflektiert als ob's der Fall gewesen wäre. War sehr belesen. Konnte seitenweise zitieren und anderen Vorträge halten, ja sogar andere zum Aufhören motivieren.
Nur eins konnte er nicht: selbst aufhören...
will sagen: keine Ahnung wie lang es bei dir dauert....
...oder ob es überhaupt soweit kommt, daß du aufhörst. Machen nicht viele.
Und auch wenn du in den richtigen Spiegel schaust: was machst du draus... ?
Dies ist 'ne recht haarige Sache.
Viel Glück
LG
[ Editiert von Randolf am 12.08.09 12:13 ]
"Wenn du ein Problem hast und es nicht haben willst, hast du bereits zwei. "
randolf, genau das habe ich lange Zeit nicht sehen wollen. Mir war schon klar, dass ich ein echtes Problem habe, dachte wirklich einige Jahre, dass kriege ich schon selber in den Griff. Ich trinke dann eben einfach nicht mehr Es ist halt eine haarige Sache und leider nicht so einfach abzuschütteln. Xy, das blöde an der Sache ist, wir können dir hier ne Menge erzählen, du wirst es wohl erst selber *erleben* und *erleiden* müssen bis es wirkt und das soll nicht abgehoben oder gar abgedroschen klingen
lg Ruby .....ach und ich trage auch nur die Schuhe die mir passen
Also, was macht denn der Abstinente nicht anderes als 'einfach mal ne Zeit lang nix trinken'? Bitteschöön??
Ich gehe davon aus, dass jeder x-beliebige Alkoholiker, so wie ich einer bin, sich im Falle des Wunsches einer Neuerung zumindest einmal diese Frage gestellt hat. Nüchtern.
Und er versucht sich dieser Aufgabe zu stellen, nüchtern, alleine, geläutert, stark... gewissenhaft, endgültig, fürderhin und ewig gültig. Diese Sehnsucht, nach sauber, rein, glücklich und zufrieden. Diese Vorstellung von Paradies, Himmel und dauerndem Ferien im Taumel der Gefühle von Glücksehligkeit und Freiheit und Lastlosigkeit....
Einfach nix Trinken... und ich hab die glückliche Familie, die Instant-Sorglosigkeitsgarantie, den dauernden Orgasmus... Mensch nöööö... auch Kinderlein..so süß sie anfänglich waren, nerven plötzlich, quengeln und zollen ihren Tribut über ihre Hübschheit hinaus... verlangen sie nach Rechten, Einhaltung vom elterlichen Pflichten und sinnen nach Eigensinn... puhhhh.. und werden beinahe so alt, wie die von ihnen zu versorgenden Eltern... bevor diese wiederum von ihren überalterten Enkeln zur Versorgung derselben rechtlich genötigt werden werden.
Nun trinken wir eben einfach nix mehr, bitteschöön. Dadurch wird alles besser, einfacher, trivialer, bekömmlicher, wertvoller und allgemeingültiger.
Je integrativer ein Lebensweg funktioniert, desto einfacher seine Loslösung von all dessen irdisch materiell fesselnden Dogmen, seinen vordergründig vermeinten Idealen, seinem manipulativ direktivem Kalkül.
Ich schreibe weiter, auch wenn mein Weg und seine kritischen Momente viele Fragen aufwirft. Ich lege keinen Wert darauf, mich zu erklären. Ich verarbeite, was mir im Wege liegt und was mich bewegt.
Kritischen Äußerungen stehe ich offen gegenüber, ebenso wie allen anderen hinterfragenden Momenten. Ich hasse Selbstgerechtigkeit und etliche andere Formen ungeistiger Überhöhung.
ZitatGepostet von Rocaille Je integrativer ein Lebensweg funktioniert, desto einfacher seine Loslösung von all dessen irdisch materiell fesselnden Dogmen, seinen vordergründig vermeinten Idealen, seinem manipulativ direktivem Kalkül.
Meinst du jetzt:
Je integrativer ein Lebensweg funktioniert, desto einfacher seine Loslösung von all seinen irdisch-materiell fesselnden Dogmen, seinen vermeintlich vordergründigen Idealen, seinem manipulativ-direktiven Kalkül?
Dann kann ich dazu nur sagen: je integrativer, desto schwer
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
Sorry, Greenery, genauso dachte ich dem Ich fands jetzt verständlich aber gerne werde ich versuchen, es verständlicher auszudrücken.. erwarte allerdings eine Horde '*N E I N*' brüllender Segmente...