hallo.... im moment bewege ich mich in einem lügengerüst, niemand weiß, wieviel ich trinke. es gab schon heikle situationen, wo freunde was vermutet haben, aber bisher hab ich es immer geschafft zu überzeugen, dass sie sich keine sorgen machen müssen. würden sich alle an einen tisch setzen und über mich sprechen, wäre wohl klar, das was nicht stimmt bei mir. wie geht ihr (bzw. seid ihr) mit verbergen und lügerei um?
ZitatGepostet von vanillegroove hallo.... im moment bewege ich mich in einem lügengerüst, niemand weiß, wieviel ich trinke. es gab schon heikle situationen, wo freunde was vermutet haben, aber bisher hab ich es immer geschafft zu überzeugen, dass sie sich keine sorgen machen müssen. würden sich alle an einen tisch setzen und über mich sprechen, wäre wohl klar, das was nicht stimmt bei mir. wie geht ihr (bzw. seid ihr) mit verbergen und lügerei um?
Hallo, vanillegroove und hier im Saufnix-Forum!
Wichtig ist, daß Du Dich selbst nicht mehr belügst! Du weißt hoffentlich,wieviel Du trinkst und ob der Alkohol ein bestimmender Faktor in Deinem Leben geworden ist?
Die Anderen, nun die werden vielleicht mehr über Dich reden,als Du denkst.
Was möchtst Du tun, möchtst Du weitermachen wie bisher, oder Dich "ehrlich machen" und befreien?
LG
Septembersonne
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
also ich war auch mal in deiner situation. damals hab ich genau wie du, die üblichen ausreden benuzt und die sorgen von anderen ignoriert.
mehr kannst du nicht machen, es gibt nicht die mega-ausrede die alle gemüter beruhigt und es recht keine, die du auch selber glauben kannst
wenn du nichts ändern möchtest, wird dir wohl nichts überbleiben als so weiter zu machen, aber sei beruhigt, das hört bald von alleine auf
die menschen die sich um dich sorgen, werden sich so nach und nach von dir zurückziehen und dich in ruhe lassen, dann mußt du dir nur noch selber was vormachen .
gruß, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
verstehe.... ich bin gerade an dem punkt wo ich mir hilfe holen werde. der erste schritt war mich hier anzumelden, der weitere wird sein, dass ich mich morgen bei meiner therapeutin melden werde und den koffer auspacke... aber die scheu vor dem veröffentlichen vordem bekanntenkreis ist hoch. ich muss dazu sagen, dass ich nicht täglich trinke sondern etwa 2-3 mal im monat. dann aber sehr exzessiv... trotz der tatsache, dass ich danach immer wieder denke, dass ich es nicht mehr will, passiert es. ich komme an einen punkt, wo ich mir denk "ach 2 bier und dann is gut". aber jedes zweite mal ist es dann eben nicht gut und ich verliere die kontrolle, die vernunft.... mein leben ist gerad sehr fordernd. bin alleinerziehend, habe einen anspruchsvollen job. die alkoholproblematik ist seit etwa märz 09 wieder aktuell. dabvor sehr lang gar nicht, weil ich die kinder bekam und etwa 5 jahre weder geraucht noch getrunken habe.
So wichtig, wie mir früher mein Lügengerüst und mein Suchtmittelkonsum waren, so wichtig sind mir jetzt eine stabile, zufriedene Trockenheit... und Ehrlichkeit mir selbst und auch anderen gegenüber.
LG
Septembersonne
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
ich hab den punkt wo ich ehrlich zu mir selbst werde oder zumindest hat der prozess deutlich angefangen. aber heißt denn ehrlich zu mir sein auch immer gleichzeitig dass ich mich meinem kompletten umfeld offenbaren muss? ich gehe momentan davon aus, dass ich es mit unterstützung schaffe nicht zu trinken und damit keine exzesse mehr lebe. ich habe mehrere jahre nichts getrunken...ich glaube, dass ich dass auch wieder schaffe. allerdings ist mir klar, dass ich therapeutischen support brauche, um langfristig mit meiner situation klar zu kommen. also wie geht oder ging es euch? war mit der entscheidung zur veränderung auch klar, dass ihr euer alkproblem vor allen ausbreitet? oder lebt ihr vielleicht inzwischen ein leben ohne alk ohne dass jemand eure sucht mitbekam?
war mit der entscheidung zur veränderung auch klar, dass ihr euer alkproblem vor allen ausbreitet? oder lebt ihr vielleicht inzwischen ein leben ohne alk ohne dass jemand eure sucht mitbekam?[/b]
Hallo Vanillegroove,
ich habe beides versucht. das erstgenannte ist der weg. verheimlichen führt zwangsläufig zurück in die sucht. so war es jedenfalls bei mir.
mein damaliges umfeld hat mitbekommen das ich trank, warum sollten sie dann nicht wissen das ich trocken war?
ich lauf nicht mit einem schild durch die gegend auf dem "trockener alki" steht und such mir schon aus wem ich was erzähle.
allerdings find ich es für mich wichtig, das menschen die mir nahestehn bescheid wissen. außerdem bin ich mir bewußt das genauso wie damals über meinen alk konsum, hinter meinem rücken über meine trockenheit getratscht wird
aber erlich, sorum ist mir das lieber
ich war in meinen anfangstagen überrascht, wie viele gewußt haben das ich ein problem hatte und auch über die durchweg positiven reaktionen auf meinen ausstieg.
spätestens wenn dein umfeld merkt das du nicht mehr trinkst merken sie das sowieso von allein, du must also garnicht jedem alles haarklein erklären und erzählen. wer dir so wichtig ist, das er mehr von dir wissen sollte, kannst du selber entscheiden.
lg, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
oh fast zeitgleiche antwort mary.... danke für deine worte. bei mir ist es so dass ich nicht täglich trinke, sondern punktuell. meine freunde kriegen das exzessive nicht mit. nur das ich mehr trinke als andere. momentan ist es eher so, dass wahrscheinlich mutmaßungen angestellt werden, denn direkt hat es bisher niemand mitbekommen. meine beiden engsten freundinnen wissen es. mir macht v a sorge dass ich schief angeschaut werde, weil ich ja zwei kinder habe. und dass meine kinder bemitleidet werden (auch wenn meine sauferei nur dann statt findet wenn sie bei ihrem vater sind).
Mein komplettes Umfeld(Familie,Mitarbeiter) wissen über meine Suchterkrankung Bescheid.
Es steht mir ja nicht auf der Stirn geschrieben, daß ich Alkoholikerin bin. ...und klar war am Anfang ein großes Schamgefühl da, gerade o.g. Personen gegenüber.
Was andere von mir dachten, oder jetzt denken, ist mir schnurz-wurz-piep-egal.
Wem ich es wert bin, der hält zu mir. Auf lockere Scheinbekanntschaften und falsche "Freunde" kann ich verzichten, aber nicht auf die Ehrlichkeit mir selbst gegenüber.
Vielleicht wissen ja mehr über Deine Suchterkrankung Bescheid als Du ahnst...wer ein wirklicher Freund ist, wird auch mit Dir reden und dir zuhören, so wie Deine beiden Freundinnen.
Die Anderen sollten Dich nicht kümmern...Du bist die wichtigste und wertvollste Person in Deinem Leben.
LG
Septembersonne
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.