Ich besuche meine SHG, die mir beim Trockenwerden geholfen hat, jetzt im 8. Jahr und stelle bei mir einige Ermüdungserscheinungen fest. Muss mich jede Woche aufrappeln, um hinzugehen, bin allerdings anschließend immer froh, da gewesen zu sein und fühle mich bestärkt in meiner trockenen Lebensweise. Deshalb und weil ich überzeugt bin, dass mir der regelmäßige persönliche Kontakt zu anderen Alkoholikern gut tut, möchte ich auch keine Pause einlegen. In andere Gruppen habe ich auch schon geschaut, da sagt mir meine aber doch noch am meisten zu.
Um nun vielleicht wieder etwas mehr Schwung zu bekommen, habe ich mich gemeldet, als jemand gesucht wurde, der die SHG auf einer Entgiftungsstation vorstellt. Morgen ist das erste Mal. Ich war noch nie auf einer Entgiftungsstation, weder als Patientin noch als Besucherin, und bin gespannt, was mich da erwartet. Hoffentlich bekomme ich überhaupt Worte heraus und kann mich auf die Patienten einlassen. Zum Glück kommt ein Gruppenfreund mit, der mit diesen Vorstellungen Erfahrung hat.
Aus Erzählungen weiß ich, dass Patienten oft beteuern, nach ihrer Entlassung unbedingt unsere Gruppe besuchen zu wollen. Gekommen ist aber kaum jemals einer. So gesehen sind die Vorstellungen m. E. 'für die Katz' und ich denke, wer trocken werden will informiert sich auf jeden Fall selbst. Wiederum soll solche Tätigkeit ja die eigene Trockenheit stärken.
Wie geschrieben, ich bin gespannt und auch etwas nervös.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Aus meiner Entgiftung kenne ich es, dass ein großer Teil der Patienten hingeht, weil Anwesenheitspflicht besteht - Du wirst also bestimmt nicht bei allen wirklich Interesse finden. Lass Dich aber dadurch nicht entmutigen!! Nimm es einfach als etwas Positives für Deinen eigenen Weg.
nichts ist für die katz! du sollst deine gruppe vorstellen,und keine ärztlichen rezepte ausstellen. der eine ,oder andere will euch gar nicht,,hören,,aber wenn noch ein terri dabei sitzt kommen sie morgen alle. wohnort bedingt verteilt es sich eh. wenn ihr auch nur einen erreicht,war es doch ein erfolg! hier kannst du viel lernen,vieles wird dich,an deine anfänge errinnern. lass zu beginn deinen kollegen sprechen,das gespräch zu dir, finden die betroffen,und du wirst antworten finden. geh einfach ran,du hast dadurch eine tolle aufgabe,und deine momentane gruppen müdigkeit wird sich bestimmt ändern. lieben guß suchthilfe-mallorca-udo
Ich mache das seit einigen Jahren. Wenn ich wieder rausgehe, bin ich a) dankbar, daß ich abstinent leben darf und b) weiß ich, daß ich nie wieder dahin will, daß ich entgiften muß.
Zum "Propagandaerfolg": mir ist primär nicht wichtig, daß die Patienten jetzt alle zu meinem Verband, geschweige denn in meine Gruppe kommen sollen. Stell' Dir vor, alle 8 Wochen 20 Neulinge. Das hält keine Gruppe aus
Ich möchte zweierlei rüberbringen: a) daß sich der abstinente Weg lohnt, daß man dazugewinnt, nicht Verzicht übt und b) daß Selbsthilfe einem auf diesem Weg wertvolle Unterstützung sein kann.
Bleib authentisch, erzähle einfach von Dir, was Dir die Gruppe gibt. Das reicht und ist doch gleichzeitig viel. Meiner Erfahrung nach bringen irgendwelche moralischen Erweckungspredigten nix, aber auch schon gar nix.
Ich freue mich auf einen Erfahrungsbericht vom morgigen Termin (Fotos müssen nicht sein:grins2
Ich bin jemand, der in der Entgiftung die Gruppen kennen gelernt hat und nur durch den Entschluss, dort hin zu gehen auch trocken geworden und geblieben ist.
Ich war damals sehr verzweifelt weil es mir nie gelungen ist, längere Zeit ohne Alk aus zu kommen. Dann kamen Menschen, die genau dieses geschafft hatten und die es mir glaubhaft erzählten, wie sie es gemacht hatten.
Ich merkte, das, genau das möchte ich auch - und diese Leute wissen, wie es geht
Das ist jetzt 16 Jahre her und ich gehe weiterhin regelmäßig in Gruppen und beteilige mich auch ( nicht mehr so häufig) an Vorstellungen der Gruppe in der Entgiftung, in der JVA und ich mache ab und an bei Radiosendungen über AA mit.
Ich möchte dir damit sagen, das es gut und wichtig ist, diese "Arbeit" zu machen und das ich es Klasse finde, das Du dich dazu bereit erklärt hast
Auch freue ich mich auf einen Erfahrungsbericht vom 'ersten mal'
ich stelle nun schon seit fast 10 Jahren meine Gruppe(n) vor. Hatte ich anfangs noch ein bisschen Bammel, hat sich das schnell wieder gelegt. Von der Vorstellung "nun müssen sie mir alle die Bude einrennen" habe ich mich recht schnell wieder verabschiedet, meine Erwartung heruntergeschraubt. Da es sich in den Kliniken um eine "Pflichtveranstaltung" handelt und sich ne ganze Menge Gruppen vorstellen, ist es für die Masse der Patienten eher lästig, vor allem für diejenigen, die dort schon das xxxx Mal entgiften.
Du kannst im Grunde nur "punkten" indem Du Dich so authentisch wie möglich gibst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Patienten eher nach Sympathie entscheiden als nach dem Namen der "Organisation" die dahinter steckt.
Ich wünsch Dir viel Spaß und vielleicht schreibst Du ja mal wie es war.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
ZitatGepostet von Friedi Ich besuche meine SHG, die mir beim Trockenwerden geholfen hat, jetzt im 8. Jahr und stelle bei mir einige Ermüdungserscheinungen fest. Muss mich jede Woche aufrappeln, um hinzugehen, bin allerdings anschließend immer froh, da gewesen zu sein und fühle mich bestärkt in meiner trockenen Lebensweise. Deshalb und weil ich überzeugt bin, dass mir der regelmäßige persönliche Kontakt zu anderen Alkoholikern gut tut, möchte ich auch keine Pause einlegen. In andere Gruppen habe ich auch schon geschaut, da sagt mir meine aber doch noch am meisten zu.
Um nun vielleicht wieder etwas mehr Schwung zu bekommen, habe ich mich gemeldet, als jemand gesucht wurde, der die SHG auf einer Entgiftungsstation vorstellt. Morgen ist das erste Mal. Ich war noch nie auf einer Entgiftungsstation, weder als Patientin noch als Besucherin, und bin gespannt, was mich da erwartet. Hoffentlich bekomme ich überhaupt Worte heraus und kann mich auf die Patienten einlassen. Zum Glück kommt ein Gruppenfreund mit, der mit diesen Vorstellungen Erfahrung hat.
Aus Erzählungen weiß ich, dass Patienten oft beteuern, nach ihrer Entlassung unbedingt unsere Gruppe besuchen zu wollen. Gekommen ist aber kaum jemals einer. So gesehen sind die Vorstellungen m. E. 'für die Katz' und ich denke, wer trocken werden will informiert sich auf jeden Fall selbst. Wiederum soll solche Tätigkeit ja die eigene Trockenheit stärken.
Wie geschrieben, ich bin gespannt und auch etwas nervös.
Friedi
Liebe Friedi,
ich finde es großartig, daß du zu dieser Suchtstation gehst und von deinen Erfahrungen andere profitieren lassen willst.
Du weißt selbst am besten, daß man die Patienten nicht überreden kann. Vielleicht aber bringst du den einen oder anderen doch zum Nachdenken.
Ich wünsche Dir von Herzen sehr viel Erfolg und mein Bauchgefühl sagt mir, daß du die anfängliche Nervösität sehr schnell verlieren wirst.
Bin gespannt auf deinen Bericht. Herzlich Viktoria
Hallo Friedi, auch ich stelle regelmäßig unsere SHG auf einer Entgiftungsstation vor. Die Gespräche dort laufen unterschiedlich, meistens aber positiv. Gemeldet haben sich auch wenig anschließend, aber viele bekommen doch einen Anstoß was zu tun. Ausserdem stellen sich dort ja auch tägl. andere SGHs vor und man weiß ja nicht ob sie sich da melden. Ich nehme da immer viel mit. Wäre schön was zu lesen wie es bei dir war. Elke
Vielen Dank für euren Zuspruch. Ich werde dann berichten.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Aus Erzählungen weiß ich, dass Patienten oft beteuern, nach ihrer Entlassung unbedingt unsere Gruppe besuchen zu wollen. Gekommen ist aber kaum jemals einer.
Friedi
in meiner therapie gab es auch regelmässige vorstellungen von diversen gruppen. ich bin auch eifrig hin, um mir ein bild zu machen. bei gewissen mitpatienten galt es als verpöhnt dort aufzulaufen. das sind genau die,die jetzt schon wieder saufen! einen davon hab ich grad gestern in die geschlossene gefahren. ich glaube dass du da auf alle fälle auch viel für dich mitnimmst. du bist ein bischen vorbild für die anfänger. und das gibt kraft und auch ein wenig stolz.oder? ich finds jedenfalls gut!
hut ab, ich wünsche dir viel erfolg bei deinem tun. als ich zur therapie war, stellten sich auch verschiedene gruppen vor. ich fragte mich damals, was treibt sie? was wollen sie erreichen? einige haben mir nicht gefallen. andere waren für mich der absulute hammer, wo ich mir sagte, da will ich hin. leider ist daraus nichts geworden, weil die entfernung zu groß ist.(100km) seitdem bin ich einzelkämpfer, aber ich kämpfe nicht mehr, und es geht mir gut dabei.
finde ich klasse, dass Du Dich da einbringen möchtest. Das ist eine lohnende, wenn auch nicht einfache Aufgabe.
Jeder mit Entgiftungserfahrung wird sich an den durchaus unterschiedlichen Motivationsgrad der Patienten bei solchen Veranstaltungen erinnern...
Aber wenn auch nur eine(r) in Dir das sieht, was ich in einem Mitglied meiner Gruppe damals erkannte ( allerdings bei meinem ersten Besuch dort, nicht in einer Vorstellung ), nämlich in etwa " Mensch, ist die gut drauf, und das obwohl.......nein offensichtlich weil sie trockene Alkoholikerin ist...", dann hast Du doch schon etwas bewegt.
Da kommt dann - wie Vicco es schrieb - der Gedanke, dass der schwierige Weg in die Trockenheit sich lohnen könnte. Und dass die Person, die da vor mir steht, diesen Weg offensichtlich mit und durch Selbsthilfe beschreiten konnte.
Und wenn Du Menschen in dieser Weise erreichen kannst, und ihnen Mut machst, das auch auszuprobieren, dann ist es das doch wert!
Viel Spaß dabei!
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
auch ich finde, der Hauptsinn des Ganzen ist es weniger, Leute tatsächlich (messbar) in die eigene Gruppe zu schleusen, sondern vorhandene Perspektiven aufs trockene Leben und dessen Mehrwert glaubhaft vorzuleben und damit Begehrlichkeiten zu wecken á la "es ist also zu schaffen und bringt was, so wie die da steht - das will ich auch!".
Und so wie ich Dich kennengelernt habe bin ich mir sicher, Da wirst Du das gut rüberbringen, dass sich der Absprung lohnt.
Ich wünsch Dir gutes Gelingen, Du packst das!
Viele Grüße IngMarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
Aus Erzählungen weiß ich, dass Patienten oft beteuern, nach ihrer Entlassung unbedingt unsere Gruppe besuchen zu wollen. Gekommen ist aber kaum jemals einer.
Friedi
in meiner therapie gab es auch regelmässige vorstellungen von diversen gruppen. ich bin auch eifrig hin, um mir ein bild zu machen. bei gewissen mitpatienten galt es als verpöhnt dort aufzulaufen. das sind genau die,die jetzt schon wieder saufen! einen davon hab ich grad gestern in die geschlossene gefahren. ich glaube dass du da auf alle fälle auch viel für dich mitnimmst. du bist ein bischen vorbild für die anfänger. und das gibt kraft und auch ein wenig stolz.oder? ich finds jedenfalls gut!
Liebe Viktoria Tapp, was wolltest du jetzt eigentlich neues mitteilen
[ Editiert von Moderator Grosser Bruder am 08.10.09 13:01 ]