Hallo, ich möchte mich vorstellen. Habe vor 7 Wochen dem Alkohol abgeschworen und mich in eine Therapie begeben. 5 trockene, gute Wochen erlebte ich. Dann an einem Freitagabend: Einsamkeit, Kinder mit der Frau allein im Urlaub, Gedanken um die fast zerstörte Beziehung, Erschöpfung und schließlich ein Rückfall grausamer als alles was ich bisher erlebte. Er dauerte bis in den Sonntagnachmittag, dann zog ich die Notbremse, ließ mich von meinen Eltern bewachen. Am Montag sofort zum Arzt,seitdem bin ich wieder trocken mache weiter in der Therapie. Es geht mir gut lebe wieder, fühle wieder, habe zur Zeit kein Verlangen und Wünsche mir nichts sehnlicher auf Erden das es so bleibt, das ich weiterhin Abstinent bleibe und wieder zurück in mein Leben finde, so wie sein sollte.
ZitatGepostet von Soda Wünsche mir nichts sehnlicher auf Erden das es so bleibt, das ich weiterhin Abstinent bleibe und wieder zurück in mein Leben finde, so wie sein sollte.
Soda Willkommen,für diesen wunsch mußte schon was tun . Nur wünschen wird dir nicht helfen.
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Hallo fitti, vielen Dank für dein willkommen. In der Tat ich tu etwas dafür, mit meinem Therapeuten zusammen und natürlich selbständig. Ich gebe dir absolut Recht allein der fromme Wunsch hilft nicht, für mich ist es jedoch auch eher das Ziel welches ich nicht aus den Augen verlieren will, denn vieleicht ist der Weg einfacher zu finden wenn das Ziel zu sehen ist. Aber dafür bin ich ja auch froh hier angekommen zu sein, denn hier gibt es Menschen die genau wissen um was es geht.
hallo Soda, auch von mir herzlich willkommen hier. Weißt du was ganz toll ist, ich spüre richtig deine Erleichterung und deine Zuversicht. Dein Rückfall wird es dir noch deutlicher gemacht haben, welche Richtung du einschlagen willst. Gut so und zu diesem Entschluss. Wir ändern erst etwas wenn wir es nicht mehr aushalten. Ich weiß wie steinig das Ganze bis dahin ist Freu dich auf deinen trockenen Weg... Gruß Ruby
@Ruby, vielen Dank, ich gebe dir vollkommen Recht der Rückfall hat mir für vieles die Augen geöffnet, vor allem für Auslöser, die mir vorher nicht bewußt waren, ich arbeite das gerade mit meinem Therapeuten aus. Und ja ich habe wieder Zuversicht.
Ich sehe da auch ein Licht! Und zwar, weil Du den Rückfall sehr schnell abgebrochen hast, statt Dich einer "Jetzt ist es ja sowieso egal"-Stimmung zu ergeben. Das finde ich gut!
Aber Du wirst fortan darauf verzichten müssen, Dir selbst Saufgründe zu basteln. Wenn die Beziehung zu Deiner Frau auf der Kippe steht, kannst Du nichts anderes tun, als Deine Abstinenz zu pflegen, und zu warten, ob sie noch einmal Vertrauen zu Dir aufbauen kann und mag. Dass alkoholisiertes Beweinen des Ist-Zustands da eher kontraproduktiv ist, brauche ich Dir wohl nicht zu sagen.
Und wenn Du weisst, dass Deine Frau und die Kinder nicht da sind, solltest Du Dich vielleicht eben nicht alleine in die Wohnung setzen, und Dich von all diesen "Ach, hätte ich doch bloss..."- bzw. "Ach, hätte ich doch bloss nicht..."-Gedanken würgen lassen. Besser wäre es sicherlich gewesen, nüchtern etwas Schönes zu unternehmen ( mit Freunden, so noch vorhanden? ). Das hätte die bösen Gedanken in Schach gehalten, und wäre günstigstenfalls - wenn positiv erlebt - auch eine Stärkung Deiner Abstinenz gewesen.
Wenn Deiner Frau noch etwas an Eurer Partnerschaft liegt, kann und wird sie nicht verlangen, dass Du die Vergangenheit änderst, denn das kannst Du nicht. Sondern, dass Du beginnst Eure Zukunft positiv zu gestalten. Daran solltest Du arbeiten, und ihr die Zeit lassen, Dich abstinent zu erleben und wieder Vertrauen zu fassen.
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Guten morgen Soda..ich find es gut das du nicht sogleich die Flinte ins Korn wirfst und dort weitermachst trinkender Weise.geh es langsam an ,die Welt trocken zu erleben ..versuch in dich hineinzuhorchen und umgib dich mit vielen neuen Dingen und vertrauten Menschen.Sei offen zu dir und deiner Sucht.Versuch es nicht zu verkrampft ich denke deine Frau wird wieder vertrauen zu dir finden ... wenn du das ganze auch lebst.Ach ja von mir auch ein hier. gruß Wusel
Stimmt genau, ich war zu ungeduldig, dachte auch alles bereits begriffen zu haben, hatte ich aber nicht, offensichtlich. Nun back ich kleine Brötchen, habe auch kapiert das meine Frau Zeit benötigt, ich nicht drängen darf mir wieder zu vertrauen. Da muß ich ebenfalls Geduld aufbringen. Konkret gibt es nur zwei wichtige Aufgaben im Moment, da sind mein Therapeut und ich uns einig. 1. Auslöser herausfinden 2. Einen Notfallplan aufstellen wenn Auslöser auftreten Da arbeite ich im Moment dran und glaube das ich mir in der Tat Saufgründe herbeigeredet habe, also die Umstände bewußt ausgenutzt habe um mir Entschuldigungen einzureden um das Trinken zu rechtfertigen. Es gibt viel für mich zu lernen und der Weg ist noch lang.
Konkret gibt es nur zwei wichtige Aufgaben im Moment, da sind mein Therapeut und ich uns einig. 1. Auslöser herausfinden 2. Einen Notfallplan aufstellen wenn Auslöser auftreten ...
Hallo Soda,
auch wenn ihr, dein Therapeut und du, meint, alle Auslöser herausgefunden zu haben, es wird immer wieder ein neuer auftauchen, wenigstens in der Anfangszeit. Dann ist am allerwichtigsten: Aushalten! Durchhalten! Jeder Suchtdruck geht einmal vorbei.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Hi Friedi, geb ich dir vollkommen Recht, durchhalten und aushalten besonders auf Durststrecken, nicht wieder in alte Schemata verfallen. Ich wollte aber eigentlich ja noch ein bißchen über meine Karriere erzählen. Glaube den ersten Alkohol bekam ich als Kleinkind in Form von Hustensaft. Bewußt erinnere ich mich nicht daran. Woran ich mich sehr gut erinnere sind aber die Familienfeiern auf denen viel und reichlich getrunken wurde, ich war ein kleiner Junge von vielleicht 4-5 Jahren und wollte probieren was die Großen in ihren kleinen Gläschen hinunterstürtzten. Es war Korn und Likör, man ließ mich die letzten Tropfen trinken,dachte sich nichts dabei. Die nächste Gelegenheit kam im alter von 12-13 Jahren anlässlich meiner Konfirmation, ich durfte Wein trinken, das Erlebniss war im Grunde gar keins. Dann mit 15 angestiftet von einem Freund der erste Bierkontakt und gleichzeitig auch der erste Vollrausch, man musste mich nach Hause tragen. Gegenüber meinen Eltern, die mich ins Kreuzverhör nahmen, sagte ich, ich hätte sein wolln wie mein Vater, dessen Alkoholeskapaden auf jeder Feier zum besten gegeben wurden und den ich mittlerweile ebenfalls für einen Alkoholiker halte. Er ist jedoch nass und wird es wahrscheinlich auch bleiben, ich liebe ihn trotzdem.
Hallo, hab gerade ein bißchen Zeit wieder einfach etwas zu erzählen.
So mit 16 spielte ich in einer Heavy-Metal Band, Gitarre und dachte Alkohol gehört einfach dazu. Die Wochenenden stürtzte ich regelmäßig ab. In der Zeit verdiente ich mir mein Taschengeld als Tellerwäscher in einer Pizzaria und kurz vor Feierabend gabs da denn Freibier für die Küchenbelegschafft, das ließ ich mir natürlich nicht entgehen, fand es Cool und dachte dazuzugehören. Das Abitur schaffte ich trotzdem mit ach und krach, natürlich erlebte ich die Abifeier ebenfalls nur Stocktrunken. Der Wehrdienst kam und damit auch Sauftouren mit den vermeintlichen Kameraden. Mit 21 begann ich meine Ausbildung zum Krankenpfleger. Bereits damals ahnte ich schon etwas und nahm mir fest vor mein Leben zu ändern. Dachte eine andere Stadt, andere Leute und alles würde sich schon von alleine legen . Weit gefehlt, ich zog in ein Wohnheim und schon bald begannen die Partys, damit auch wieder alte Muster. Es gab immer Umstände die ich mir als "Begründung" für meine Suchtbefriedigung daherreden konnte, es wae ganz einfach. Mal ein schwerer Dienst oder Schlaflosigkeit nach der Nachtwache.
So, für heute ist wieder genug.
Es ist ein schöner Tag heute und ich werde zum Sport gehen, freu nich drauf.
Hallo und einen schönen Sonntag, hier im Norden ist es richtig kalt geworden. Also nutze ich die Gelegenheit ein wenig weiter zu berichten.
Ende 1993, das erste Ausbildungsjahr ging gerade zu Ende, klopfte das Glück an meine Wohnheimtür. Ich spielte gerade ziemlich laut E-Gitarre als es an meiner Tür klopfte, ich dachte schon nun würde sich jemand beschweren. Aber nein eine junge Frau war es, meine neue Nachbarin, die sich vorstellen wollte. Ich sah sie und verliebte mich unsterblich in sie, stellte alle nur erdencklichen Dinge an um auf mich aufmerksam zu machen, aber da sie gerade von ihrem Mann geschieden war hatte sie einfach kein Interesse an einer neuerlichen Beziehung. Eines Nachts nachdem ich mir natürlich Mut angetrunken hatte, malte ich ihr Herzchen auf die Tür und schrieb das ich sie liebe. Das konnte sie nicht übersehen. Tat sie auch nicht und so lernten wir uns kennen und lieben. Ihr Ex-Mann hat selbst ein Alkoholproblem und sie sagte würde ich Trinker so würde sie mich verlassen. Von da an war ich vorsichtig und erlegte mir Trinkregeln auf. Nur 2 Bier am Abend und nicht jeden Abend. Natürlich ging ich auch weiter auf Partys und regelmäßig stürzte ich ab. Mit dem Ende der Ausbildung wurde aber auch das weniger, bis ich ungefähr "nur noch" 3-4 Abstürze im Jahr erlebte. Wir zogen aus dem Wohnheim aus in unsere erste gemeinsame Wohnung. Mein Trinkverhalten erfolgte noch immer nach Regeln, ich bekam eine Anstellung auf einer großen Intensivstation, arbeite noch immer dort. Auf Partys ging ich nicht mehr, alles sah positiv aus. 1996 zogen wir erneut um in die kleine Stadt in der wir noch heute leben, wir erlebten sehr schöne Zeiten. Meine Abstürze wurden nicht mehr, eher weniger, ich glaubte ein sozialverträgliches Trikverhalten entwickelt zu haben. 1998 heirateten wir und unser erstes Kind wurde geboren, fortan begann ich auch Verantwortung für die Babypflege zu übernehmen. Im gleichen Jahr begann ich die Fachweiterbildung zum Fachpfleger für Anästhesie und Intensiv. 2000 kam unser zweites Kind auf die Welt, meine Weiterbildung schloß ich ebenfalls ab. Die Abschlußparty endete mit einem Absturz, der letzte für längere Zeit. Ich hielt mich an meine Regeln, trank jedoch des öfteren mehr, jedoch ohne Abstürze. 2002 bekamen wir das dritte Kind und ich ging in Elternzeit, es war eine sehr schöne Zeit, ich glaubte nun hätte ich es entgültig geschafft, denn bis zum Ende der Elternzeit 2005 trank ich betont maßvoll. Anfang 2006 kam der Bruch und damit die schwerste Saufzeit meines Lebens. Es war ein Vormittag, ich hatte einen Schnupfen die Nase war zu und so suchte ich nach Nasentropfen. Wissen das meine Frau immer welche in ihrem Nachtschrank hatte schaute ich in die Schublade. Obenauf lag ihr Tagebuch, ich nahm es raus um zu sehen ob daruter Nasentropfen lägen und ein Tettel viel heraus. Darauf stand " Liebst du mich wirklich so sehr?". Ich war fassungslos und ehe ich beggriff was ich tat schlug ich es auf und las. Ein Jahr vor unserer Heirat hatte sie einen Seitensprung mit ihrem Ex-Mann und in den folgenden Jahren, so las ich schrieb sie über ihre Verliebt heit in ihren Therapeuten, bei dem sie aufgrund von Depressionen und einer Knallphobie in Behandlung war. Beschrieb ihre Sehnsucht mit ihm ins Bett gehen zu wollen, die Einträge brachen 2004 ab. Ich war zerstört, konnte doch aber das Thema nicht ansprechen, denn ich hätte den Vertrauensbruch zugeben müssen, der mir sehr leid tut und den ich am liebsten nicht begangen hätte. Ab da trank ich viel und oft auch am Vormittag wenn ich meinen freien Tag hatte.