ZitatUnd da hielt ich das Beispiel mit den CHips für ungeeigent, weil dann ein Nichtsüchtiger auf den Gedanken kommt, den Alk wegzulassen ist so einfach, wie weniger Chips zu essen.
Diese Aussage finde ich unmöglich, Lotta!
Das Beispiel mit den Chips ist insofern ungeeignet, weil die Esssucht die einzige ist, bei der Du Dein Suchtmittel ein Leben lang kontrolliert zu Dir nehmen musst, weil ein Weglassen unmöglich ist.
Oder glaubst Du, es sei möglich nie mehr zu essen, ohne zu sterben?
Ich würd das nochmal überdenken. Für einen Esssüchtigen ist es nochmal um einiges schwieriger seine Sucht jeden Tag kontrollieren zu müssen.
Versuch Dir mal vorzustellen, wie es wäre, wenn Du jeden Tag ein Glas Alkohol trinken müsstest, um nicht zu sterben, aber nie mehr trinken dürftest, um nicht wieder der Sucht zu verfallen.
Und? Tolle Vorstellung, nicht wahr?
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
Es geht hier NICHT um die Minderheit der Essüchtigen, sondern darum, Gesunden Leuten, z. B. Freunden anhand einer Analogie klarzumachen, was Kontrollcerlust bedeutet.
Da kam der Vorschlag, es ist so wie beim CHipsessen, - wenn die Tüte rumliegt ist sie leer - was die meisten von und kennen. Dieser Vergleich kam nicht von mir.
Ich habe lediglich gepostet, dass ich diesen Vergleich als Erklärung für Kontrollverlust ungeeignet halte, weill dass bei Nichtsüchtigen der Eindruck entsteht, das Trockenwerden ist so leicht, wie sich abends keine Tüte Chips mehr zu gönnen, damit kann man Kontrollverlust - das Wesen unserer Krankheit nicht erklären. Mehr wollte ich damit nicht ausdrücken, mehr nicht..
Wenn ich da in irgendeine Diskussion über Esstörungen reingeraten bin war es nicht in meinem Sinne,das ist eine schlimme Krankheit, mein Beispiel bezog sich auf den "Otto-Normal- Nichtsüchtige", der abends vor dem Fernseh mal zuviel Chips ist.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
Wenn ich diesen jemandem erklären will, bringe ich mittlerweile immer ein Beispiel das sehr viele Menschen kennen: Chipstüte oder Schokolade! Wer hat nicht schon mal "nur ein paar Chips" essen wollen und am Ende war die Tüte leer oder "nur ein oder zwei Stück Schokolade" mit dem Ergebnis, daß die ganze Tafel verputzt wurde. Auch das ist Kontrollverlust - nur in klein!
Ich finde das kein guter Vergleich,denn ich - wäre ich Nichtsüchtiger - würde dann denken Kontrollverlust hat was mit Selbstdisziplin zu tun. Die Chipstüte leeressen kann jeder bleiben lassen mit Selbstdiszilplin. Kein Mensch fährt nacht um 3 mit dem Taxi an die Tanke, weil es so einen Druck hat, das er es nicht mehr aushält ohne Chips,
ich denke dieses Bild vermittelt nicht annähernd das Phänomen des Kontrollverlustes und des Suchtdrucks.
Ich hab mich damit abgefunden, dass die meisten es nicht verstehen.
LG LOTTA
...nur zur Erinnerung.
Diese Diskussion hat mit Essüchtigen NIX zu tun! Tut mir leid wenn Ihr das falsch verstanden habt
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von Lotta1 Diese Diskussion hat mit Essüchtigen NIX zu tun!
Wieso nicht? Was dem Alki der Kontrollverlust nach dem ersten Glas ist dem Essgestörten der nach dem ersten Chip.
Das kann man doch nicht einfach ausblenden und sich dann darüber beklagen, dass Nichtsüchtige den alkoholbedingten Kontrollverlust nicht verstehen können
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
ABER es ging NUR darum, ob ich neinem nichtsüchtigen Kumpel oder Verwandte, der mich nach dem Begriff Kontrollverlust fragt, zu erklären, dass er - wenns sein muss auf die Tüte CHips verzichten kann, die angebrochen ist, ohne Druck zu kriegen, und ich als Alki kann eben NICHT die halbvolle Flasche aufbewahren.
Es geht bei meinem Argument nur um den Erklärungsversuch eines Alkoholikers an einen Gesunden, der nicht Essgestört ist. Da haben wir irgendwo aneinander vorbei geredet.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von Lotta1 ABER es ging NUR darum, ob ich neinem nichtsüchtigen Kumpel oder Verwandte, der mich nach dem Begriff Kontrollverlust fragt, zu erklären, dass er - wenns sein muss auf die Tüte CHips verzichten kann, die angebrochen ist, ohne Druck zu kriegen, und ich als Alki kann eben NICHT die halbvolle Flasche aufbewahren.
Ich finde, du hast in deiner Argumentation einen Denkfehler.
Wie würde deiner Ansicht nach ein Essgestörter deinem nichtsüchtigen Kumpel erklären, dass die halbvolle Flasche ihm keinen Druck macht, die Chipstüte ihm hingegen einen Kontrollverlust beschert?
Und das wundert mich halt insofern, als du fehlendes Verständnis bei Nichtsüchtigen bemängelst. Das ist schon alles
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
Warum soll ein Nichtsüchtiger das überhaupt verstehen wollen? Aus Sicht des Nicht-süchtigen: was hat er denn davon, wenn er dafür Zeit und Aufmerksamkeit investiert?
Wenn mir meine Autofritze zuviele Details erklärt, schalte ich auch auf Durchzug. Das Teil muss laufen, dafür zahle ich, und selber hinlangen muss ich nicht. Genausowenig erwarte ich von anderen, dass sie die Hintergründe meiner Programmiererei verstehen.
Wieso meinen Süchtige, andere müssten sie verstehen?
Abgesehen davon: ich bin weit davon entfernt, jeden Alkoholiker zu verstehen, und das trotz umfangreicher eigener Erfahrung.
ZitatGepostet von minitiger2 Warum soll ein Nichtsüchtiger das überhaupt verstehen wollen? Wieso meinen Süchtige, andere müssten sie verstehen?
Da hast DU recht.
Drum hab ich ja auch gepostet, dass ich es NICHt für einen guten Vergleich halte, denn beim Nichtsüchtigen käme dann die Frage "zu was braucht man dazu ne Reha", wenns so leicht wäre, wie den Chips oder Süssigkeitenkonsum einzuschränken.
Das ist kein Denkfehler, denn ich denke es gibt kein Beispiel, dass ein Nichtsüchtiger den Begriff Kontrollverlust oder Suchtdruck nachvollziehehn kann. Ich versuch ja auch nicht, einem Mann dazu zu bringen, wie sich Presswehen anfühlen... ...okay vielleicht wieder ein blödes Beispiel.
Ich weiss inzwischen auch, dass es keinen Sinn macht, Kraft damit zu verschwenden, dass andere meine Krankheit verstehen müssen.
Aber ist es am "Anfang" der Sucht nicht normal, dass man verzweifelt versucht, seinem Umfeld klarzumachen, was eigentlich los ist, um nicht immer zu hören, "Lass es doch einfach bleiben,zu was brauchst Du da ein Psychologe"?
Also bei mir war es ehrlich gesagt sehr lange so, dass ich meinte, jeder muss kapieren an was ich leide und am besten noch Verständnis zeigen, inzwischen versuche ich zu akzeptieren, dass es nix bringt.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von Lotta1 Aber ist es am "Anfang" der Sucht nicht normal, dass man verzweifelt versucht, seinem Umfeld klarzumachen, was eigentlich los ist, um nicht immer zu hören, "Lass es doch einfach bleiben,zu was brauchst Du da ein Psychologe"?
ein erheblicher Teil davon ist wohl dem eigenen angeknacksten Selbstbewusstsein und dem eigenen Bedürfnis, sich selbst zu verstehen, geschuldet. Wenn ichs nem anderen erklären kann, dann kann ich es ja auch mir selbst erklären.
Ich meine, das Thema Sucht- bzw. Alkoholismusforschung ist noch längst nicht abgeschlossen, gerade Fachleute sind sich oft besonders klar darüber, wie wenig sie die Ursachen und Mechanismen eigentlich verstehen.
Letzlich greift doch jeder auf Erfahrungen zurück...wenn ich das und das mache, passiert irgendwas. Kontrollverlust, Trockenwerden, blablabla. Und es ist auch gar nicht notwendig, alles zu verstehen, es reicht wenn ich akzeptiere dass es passiert. Ich muss ja auch nicht genau wissen, wie Elektrizität funktioniert und wie sie die Herdplatte heiss macht, um mir die Finger zu verbrennen bzw. um sie davon wegzulassen.
ZitatGepostet von minitiger2 [quote ein erheblicher Teil davon ist wohl dem eigenen angeknacksten Selbstbewusstsein und dem eigenen Bedürfnis, sich selbst zu verstehen, geschuldet. Wenn ichs nem anderen erklären kann, dann kann ich es ja auch mir selbst erklären.
Das ging mir lange Zeit so , und erst nach der Langzeit habe ich begonnen, meine Kraft nicht damit zu vergeuden, mir und anderen eine Erklärung dafür zu liefern, warum es immer und immer wieder zu den Rückfällen gekommen ist.
Sondern mein Focus liegt jetzt dabei, den trockenen Zustand zu erhalten.
Das hat viel mit Selbstbewusstsein zu tun, ich muss ehrlich gestehen, tief in mir drin tut es mir immernoch weh, wenn es Leute gibt, die mich für einen CHarakterschwächling halten, oder sich darüber lustig machen, dass ich soo lange in eine Therapie musste nur um zu kapieren, dass ich nichts mehr trinken darf. Ich weiss das ist falsch,es verursacht unweigerlich Schuldgefühle, die ich eigentlich schon abgelegt habe, aber ich kann da einfach nicht aus meiner Haut raus.
Meine Lösung im Moment ist, mit diesen Personen die Diskussion über das Thema zu meiden. Da muss ich noch an mir arbeiten, um "cooler " zu werden.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
... vielleicht erinnert ihr Euch noch an mich.... ich bin diejenige, die diesen Thread eröffnete....und Hilfe brauche...
... habe fast zwei Tage nicht schreiben können, weil ich mich gestern um die Familie kümmern musste und es mir wirklich sauschlecht ging... ..heute betreute ich ganztags ein ehrenamtliches Projekt...da ich recht fit war..(war ja mal nüchtern am Tag zuvor...)
..egal...
..an alle: alles Gute und noch weiterhin guten Austausch.
Werde, sobald die Schulferien der Kids vorbei sind, zur Suchtberatung gehen.
... vielleicht erinnert ihr Euch noch an mich.... ich bin diejenige, die diesen Thread eröffnete....und Hilfe brauche...
... habe fast zwei Tage nicht schreiben können, weil ich mich gestern um die Familie kümmern musste und es mir wirklich sauschlecht ging...
...sollte das jetzt der berümte Wink mit dem Zaunpfahl sein?
Nur weil Du in den letzten 2 Tagen nicht in DEINEM Thread geschrieben hast, weil es Dir "schlecht" ging, heißt das doch noch lange nicht, das dass auch für alle anderen zu gelten hat....(Du bist übrigens auch nicht die Einzige, die hier Hilfe braucht)
Außerdem finden sich bestimmt auch trotz Deiner Abwesenheitein ein paar Beiträge in Deinem Thread, die zwar nicht unmittelbar an Dich gerichtet sind....Dir aber durchaus hilfreich sein werden, und nicht so gänzlich an DEINEM Thema vorbei sind....würde ich mal sagen
ZitatNur weil Du in den letzten 2 Tagen nicht in DEINEM Thread geschrieben hast, weil es Dir "schlecht" ging, heißt das doch noch lange nicht, das dass auch für alle anderen zu gelten hat/images/wink.gif ....(Du bist übrigens auch nicht die Einzige, die hier Hilfe braucht)/images/happy.gif
Ich bin mir sicher, das TINA das überhaupt nicht so gemeint hat. Da haste das falsch Ohr aufgeklappt.
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick