ich hab da mal eine Frage an euch. Als ihr aufgehört habt, oder besser angefangen habt zu kämpfen oder was auch immer... WOFÜR habt ihr es getan? Wirklich von Anfang an nur für euch? Was für einen Sinn habt ihr darin gesehen etwas zu verändern? Hattet ihr Pläne oder Ziele? Zukunftsperspektiven?
Mir fällt es so schwer ein "Wofür" zu finden. Bitte benennt jetzt nicht meine Jungs, denn sie sind fast groß und können nicht immer mein Lebensinhalt sein.
LG Claudia
hallo claudia,
ich werde mal aus dem nähkästchen plaudern. als ich meinen ersten trocknungsprozeß eingeleitet habe(das war 1988) ging es mir wie dir. frau weg kind weg, und ich lebte mit einer alkoholikerin zusammen. ich zog ins kinderzimmer(war zu DDR zeiten die einzige alternative) und hatte niemanden mehr. keinen freund, nichts. da sprach ich mit einer kollegin, sie war bei den 7. tagsadventisten. sie lud mich zu einem wochenseminar ein, und ich fuhr mit ihr und ihrem mann ins brandenburgische. ich lernte dort menschen kennen zu denen ich vorher keinen draht hatte. langsam fing ich wieder an zu leben. dann ging es schlag auf schlag und mein leben veränderte sich nur noch zum positiven. was wollte ich dir damit sagen, geduld und ne portion optimismus wären jetzt gut für dich. nicht soviel mit seinem schicksal hadern, sondern es annehmen. kleine schritte können große sein
ganz ehrlich gesagt *bedrückt* mich deine frage, auch wenn ich die frage an sich bzw. was dich beschäftigt sehr gut nachvollziehen kann. Über allem, was ich in diesem thread hier über dich und deine denke lese, schwebt irgendwie ein ganz dunkler, grauer schleier und ich fürchte, du fühlst dich 'gefangen' hinter diesem schleier. hinter dieser *dunklen wolke*, die dich (scheinbar) umgibt. Und ich fürchte, dass sich deine katze momentan selber in den schwanz beisst. frust --> dunkle wolke --> alkohol --> frust Ist dir eigentlich bewußt, dass es diese 'dunkle wolke' nur und ausschließlich in deiner vorstellung gibt? Und nur dort! Vielleicht solltest du mal an deiner einstellung zum leben an sich arbeiten, dir perspektiven suchen und dann das leben spüren mit all seinen facetten, die es zu bieten hat? Und du wirst schon bald erkennen, dass das leben ein geschenk ist und durchaus auch lebenswert ist. klar, das erfordert erstmal arbeit und (vor allem) eigeninitiative. arbeit insofern, dass du es dir selbst wert sein muss, dass es dir gut geht und du dieses gefühl auch geniessen kannst. Aber ohne eigeninitiative geht garnix, leider.
Deine gedanken gestalten dein leben. Und das nicht nur betrunken!
Alles gute für dich, Ahorn
Ahorn, Dein Beitrag finde ich sehr sehr gut. Er trifft auch bei mir den Nerv!!
Danke, LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
vielen dank das du nicht böse mit mir bist weil ich es nicht verstehen kann.
Ich habe mal ein Buch gelesen es heist Herz aus Stein es wurde in einer Frauenzeitschrift empfolen. Ich habe es gelesen und kann es nicht empfehlen da es mich sehr erschüttert hat. Da ging es um eine Frau sie hatte glaub ich ihr 4. Kind gebohren es war eine Wahre Geschichr die Ihre älteste Tochter geschrieben hatte. Die Frau hatte schlimme Depresionen nach der Geburt und mishandelte ihr Baby weil sie glaubte Gott erhöre sie nicht ja egal es war schrecklich sie brachte alle Kinder um nur das Kind das das Buch schrieb weil sie es vergessen hat. die Geschichte spielte sich gerade mal vor 30 Jahren ab. heute weis man es waren die Hormone und ich weis nicht was heute noch alles wegen dieser Hormone unwissentlich passiert. Jetzt mal ohne scheis mach dich mal schlau im internett. Weist du es gibt da viele verschiedene und wenn man sich auskennt kann man da auch was tun ich meine es müssen nicht gleich Medikamente sein. Setz dich nicht hin bis es wieder besser wird sondern bereite dich vor fürs nächste Tief. Viele liebe Grüße Ute
ich kenne dieses "imaginäre damoklesschwert" sehr gut und sehr wohl. Ich kenne diese gefühle selbst nur allzugut und ich kann deine (@Claudia) denke nur allzugut nachvollziehen. Ich steckte selbst viele viele jahre darin fest und habe genauso wie du verzweifelt nach einem ausweg gesucht. Keine therapie sprach an, keine guten ratschläge von aussen, nichtmal mein desolater körperlicher zustand damals hatte mich zu einer veränderung bewegen können.
Claudia, einen tipp: wenn es nicht von dir heraus kommt, der wille und vor allem der wunsch(!) nach veränderung, dann wirst du über kurz oder lang in deinen eigenen gefühlen und deinen nicht-erfüllten-wünschen ertrinken. und zwar buchstäblich! Noch hast du (vielleicht) die wahl.
ich kenne dieses "imaginäre damoklesschwert" sehr gut und sehr wohl. Ich kenne diese gefühle selbst nur allzugut und ich kann deine (@Claudia) denke nur allzugut nachvollziehen. Ich steckte selbst viele viele jahre darin fest und habe genauso wie du verzweifelt nach einem ausweg gesucht. Keine therapie sprach an, keine guten ratschläge von aussen, nichtmal mein desolater körperlicher zustand damals hatte mich zu einer veränderung bewegen können.
Claudia, einen tipp: wenn es nicht von dir heraus kommt, der wille und vor allem der wunsch(!) nach veränderung, dann wirst du über kurz oder lang in deinen eigenen gefühlen und deinen nicht-erfüllten-wünschen ertrinken. und zwar buchstäblich! Noch hast du (vielleicht) die wahl.
Geh`s an .... oder du gehst unter!
Ahorn
Hi Ahorn!
Du sprichst mir aus der Seele!!!
Ich habe dieses Gefühl auch heute noch phasenweise- wenn auch ohne Saufdruck. Wie oft hatte ich zwischen den Entgiftungen gehört : Tu es für DIch und für Deine Kinder! Trotzdem bin ich in der "Endphase" schon auf dem Weg vom KH nach Haus an die Tanke. Wie ferngesteuert. Meine Sucht war stärker als die Liebe zu den Kindern und zu mir selbst. Diese Erkenntnis ist sehr hart
Ich gebe zu, dass bei mir der Wendepunkt mein Körperlicher Zustand war, der Tod vor Augen. Ich weiss nicht, ob ich sonst heute noch "rumeiern" würde.
Im Gegensatz zu Claudia sind meine Kinder noch kleiner und ich hab rund um die Uhr das Gefühl gebraucht zu werden.
Aber der Wille, im trockenen Zustand was zu verändern in meinem Leben, nämlich die Lücke zu füllen, die der Alk hinterlassen hat, das habe ich erst in der Rehazeit kapiert.
Trotzdem ist es sehr schwer, das zu verwirklichen, besonders wenn man immer wieder Prügel zwischen die Füsse bekommt, weil das Umfeld mit Deiner Veränderung nicht klar kommt, mein "gesunder Egoismus", das an-sich-selbst-denken-, den man so schön in der Thera ans Herz gelegt bekommt wird dann oft als Arroganz gewertet.
Trotzdem stimme ich DIr voll zu, man hat immer die Wahl sonst bleiben die alten Randbedingungen bestehen und die Gefahr des er - trinkens ist ganz nahe.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ich hab da mal eine Frage an euch. Als ihr aufgehört habt, oder besser angefangen habt zu kämpfen oder was auch immer... WOFÜR habt ihr es getan? Wirklich von Anfang an nur für euch? Was für einen Sinn habt ihr darin gesehen etwas zu verändern? Hattet ihr Pläne oder Ziele? Zukunftsperspektiven?
LG Claudia
Angefangen zu kämpfen????????habe ich nicht, es war kein kampf. Es war für mich der Wille mich nicht mehr so im spiegel zu sehen,das ich manchmal fragen musste ,bist du das? Ich hatte keine lust mehr von Gott und der Welt ausgenutzt zu werden für alk. Ich wollte auch aus meiner sehr kleinen welt raus,Trinkhalle-Getränkemarkt u.Entgiftung. Trinkhalle-Getränkemarkt u.Entgiftung. Für niemand anderst auf der welt wie für mich ,wollte ich trocken werden und damit basta.
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
Brauchst ja auch nicht jede Frage beantworten , die weh tut
Auf Deine Eingangsfrage habe ich eine Antwort: für das Leben
Ich hatte die Wahl zwischen Leben und Tod, aber der Tod erschien mir so...entgültig...so verfrüht entgültig. Warum nicht auch mal das Leben bewußt leben, mal schauen wie es sich so lebt, die andere Seite werde ich ja auch noch irgendwann erleben.
Schmerz, Einsamkeit und vor allem der enorme Leidensdruck sahen nur einen Ausweg
Aber da war ein Funken Überlebenswillen und ihm gab ich Nahrung, viel Nahrung...., es wurde ein loderndes Feuer und erst hier war für mich der Punkt erreicht, überhaupt an Träume und Wünsche zu denken.
Hast Du jemanden, der Dich in eine Klinik begleiten kann, Claudia?
Ich wünsche Dir einen starken Tag!
LG
Manuela
[ Editiert von septembersonne am 30.01.10 7:14 ]
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
ZitatHast Du jemanden, der Dich in eine Klinik begleiten kann, Claudia?
bestimmt wenn ich nachdenken würde. ich weiss auch das ich momentan dorthin gehören würde, aber auch hier wieder wofür? nur damit es danach wieder weiter geht weil ich keinen sinn finde
LG Claudia
Das Herz ist in Welten zuhause, die der Verstand nie erreicht
Glück ist das Einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt Chinesische Weisheit
gestern war mein freund kurz hier. er war mit mir und meinem weinen überfordert (er ist selber nicht so stabil) und ist dann auch wieder gegangen. was mich aber wirklich verletzt ist, das er nicht in den arm genommen hat und ich weinend neben ihm saß.
früher, mit 16 oder 17 habe ich noch weinen können. aber mein ex hat es irgendwann nicht mehr ernst genommen und am ende unserer ehe hat er sich gewünscht, dass ich überhaupt noch mal gefühle gezeigt/zugelassen hätte.
mein großer sohn sitzt nun seit einem jahr daheim, da er keine ausbildung gefunden hat. gestern hatte er ein vorstellungsgespräch, dass wohl nicht so gut lief. mein kleiner (15) hat zwei sechsen auf dem zeugnis. ansonsten fünfen und vieren.... wenn er versetzt wird, hat er die chance an einem projekt teilzunehmen, in dem er freitags nach der schule 3 std. und samstags 6 std. an einem praktikum teilnehmen müsste. wenn er es durchziehen würde, wäre ihm ein ausbildungsplatz sicher.
ich fühle mich so sehr als versagerin. ich mein, wäre ich gesund, ja, auch trocken (wobei dies nebensächlich erscheint), könnte ich sie so unterstützen, wie es eine mutter zu tun hat.
LG Claudia
Das Herz ist in Welten zuhause, die der Verstand nie erreicht
Glück ist das Einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt Chinesische Weisheit
wenn trockensein für dich als süchtige nebensächlich ist, dann bin ich überfordert. das gefühl als versager dazustehen, habe ich noch heute. es ist aber kein grund zu saufen. wie ich dich lese, hast du depressionen. ob das nun alkoholische depris sind vermag ich nicht zu beurteilen. du mußt dir hilfe holen, aber vorallem ist alkohol nicht gut für dich. mach was.