Hallo Ihr, ich bin selbst betroffener und froh darüber seit 15 Monaten trocken zu sein. Jedoch ein Freund von mir hat es leider nicht geschafft und mir gerade erzählt, dass er wieder 3 Tage trinkt. Er möchte nun selbst entziehen. in den letzten 3 Tagen stellten sich wieder seine alten Trinkgewohnheiten ein ( ca. 1 Flasche Wodka ). Er selbst sieht es nicht kritisch kalt zu entziehen und ich weis es nicht besser. Kann ein kalter Entzug nach der kurzen Trinkphase gefährlich sein? Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir euer Wissen und die gemachten Erfahrungen mitteilen könnt.
wie Hans schon schrieb - ein kalter Entzug ist immer gefährlich. Von daher wird dir hier im Forum niemand etwas anderes raten, denn das wäre hochgradig verantwortungslos.
Alles Gute für deinen Freund.
justcinderella
Sobald du dich auf den Weg machst, öffnet der Horizont seine Grenzen
ZitatGepostet von Gmoastier Hallo Phunx *Willkommen hier* Ein kalter Entzug ist immer gefährlich,im schlimmsten Fall tödlich.
So ist es.
Komplikationen wir Delir und Krämpfe beim kalten Entzug sind unabhängig von der Trinkmenge und der Rückfalldauer,
dass liegt daran dass Dein Gehirn einen Memory Effekt besitzt und sofort wieder die "gespeicherten" Trinkmengen verlangt, wenn DU euntziehst kommen diese "progammierten" Rezeptoren voll durcheinander.
Warum nicht ein paar Tage in die Klinik, mit Medis ist der Entzug nicht nur ungefährlicher sondern auch weniger qualvoll. Wäre schade um die Abstinenzzeit!
Viel Glück,
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
Ich danke euch erstmal für die Antwort. Diese hatte ich für mich auch parat, konnte jedoch nicht einschätzen ob es genauso gefährlich ist wenn man "nur" 3 Tage wieder getrunken hat.
ZitatGepostet von Phunx @Lotta, das sind die berühmten "Meos" die in einem Buch beschrieben werden, oder? Danke auch Dir.
Richtig! Das ist auch der Grund für die Toleranzerhöhung beim Alki, weil der Neurotransmitter L Glutamat über sog. MDMA rezeptoren vermittelt wird und die werden beim steigenden Alkkonsum immer mehr produziert und bei Abstinenz auch nicht wieder zurückgebildet.
Die sind im Falle eines Rückfalls alle parat, darum fällt man auch nach jahrzehntelanger Abstinenz sehr schnell auf alte Trinkmuster und die alten Mengen zurück.
(leider hat mich mein ganzen Gehirnchemisches Wissen aus dem Studium nicht davon abgehalten weiterzusaufen...)
Also, besser KEIN kalter Entzug, noch besser, gar nicht wieder anzufangen....
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
Hi Ralf, ich denke, helfen muss er sich selbst. Ich habe nun sehr lange mit ihm telefoniert und er verweigert eine stationäre Entgiftung. Ich wohne leider auch zu weit weg, um mich mit ihm "persönlich" auszutauschen, bzw. ihm anzubieten ihn zu begleiten. Momentan ist die Kuh auch vom Eis, da er sein Pegel schon erreicht hat und wie er sagt, sich nun hinlegt hat. Ob er sein Vorhaben morgen dann aktiv umsetzt ist dann noch offen. Ich hoffe, dass er morgen klarer sieht.....aber wenn der "zitterer" morgen wieder anfängt ist ja die Gefahr groß....das er sein Vorhaben wieder mal verschleppt, da wieder der Alkohol bremst.... Ich kann mir gut vorstellen, das der punkt Entgiftung egal ob kalt od. stationär sich noch einige Tage hinziehen....bis er tatsächlich aktiv wird. Wer kennt das nicht. Ich denke der Leidensdruck ist momentan noch nicht groß genug.... Wer kennt das nicht von sich selbst...Ich bleibe auf jeden Fall dran.
Momentan bin ich etwas ambivalent. Eine gemeinsame Freundin will ihn morgen besuchen. Ihr hat er schon gestern von dem Rückfall berichtet. Einerseits könnte er es als echte Hilfe auffassen und die Hilfe schätzen....anderer Seits, ist der Druck nicht doch zu groß und führt ihn erst recht zur Flasche?
Aber was habt ihr zu verlieren? Brutal ausgedrückt - saufen tut er doch schon, auch ohne Druck.
Nur, was soll denn eure Hilfe im jetzigen Stadium? Wenn ein Mensch trinken will, dann tut er das auch und gutes Zureden (mehr könnt ihr ja eh nicht machen) hilft da gar nichts, denn du erreichst ihn nicht. Du kannst ihm lediglich immer wieder signalisieren, dass du da bist, wenn er denn dann soweit ist und es selber möchte. Alles Andere ist nur ein nervenaufreibender aussichtsloser Kampf.
[ Editiert von justcinderella2000 am 05.02.10 21:36 ]
Sobald du dich auf den Weg machst, öffnet der Horizont seine Grenzen
Deine Meinung bringt mir schon etwas mehr Gelassenheit. Am Anfang war ich etwas aufgeregt und evtl. steigere ich mich selbst da in was rein, was gar nicht nötig ist. Wie du sagtest signalisieren, dass man da ist reicht momentan.Den Rest muss er alleine schaffen. Das Forum hilft mir auch gerade. alles etwas distanzierter zu sehen. Danke